Hoher Gesprächsbedarf zu psychischen Problemen bei Heranwachsenden

Jahresstatistiken 2022 von Nummer gegen Kummer e.V. – Intensive Beratung für erschöpfte Eltern

Im Jahr 2022 fanden insgesamt 121.458 Beratungen über die Angebote der „Nummer gegen Kummer“ statt. Jeder Anruf und jede Mail wird statistisch erfasst. Die Daten vermitteln einen unverfälschten Blick auf die aktuelle Lebens- und Problemwelt von Heranwachsenden und deren Familien. Denn, die Angebote von Nummer gegen Kummer e.V. sind themenoffen – Kinder, Jugendliche und Eltern können sich so mit allen für sie wichtigen Anliegen melden.  

Verunsicherung, Überforderung und Erschöpfung

In Zeiten von Corona, Krieg und Klimawandel gab und gibt es viel Kummer, unter Heranwachsenden wie auch Eltern. Junge Menschen sprechen an den Angeboten der „Nummer gegen Kummer“ heute mehr über psychische Probleme, Beziehung zu den Eltern, Einsamkeit und Krankheit, Selbstverletzung und auch Suizid. Viele Eltern berichten am Elterntelefon über ihre aktuellen Belastungen, wie Gefühle der Verunsicherung, Überforderung und Erschöpfung, thematisieren aber auch die Sorge über die (psychischen) Belastungen ihrer Kinder. Die nach wie vor hohe Inanspruchnahme unterstreicht den aktuellen Bedarf an kostenloser und anonymer Beratung.

Kinder, Jugendliche und auch Eltern brauchen verlässliche Ansprechpartner

„Kinder, Jugendliche und auch Eltern brauchen verlässliche Ansprechpartner, auf die sie im Bedarfsfall zurückgreifen können – heute mehr denn je!“, so Rainer Schütz, Geschäftsführer der „Nummer gegen Kummer“. „Unsere Hilfe ist das vertrauliche Gespräch! Unser Auftrag ist es für die Ratsuchenden da zu sein, ihnen zuzuhören, sie emotional zu entlasten“.

Suche nach Lösungswegen

In der Beratung werden gemeinsam angemessene Lösungswege gesucht und nach Möglichkeit die vorhandenen Kräfte und Ressourcen der Ratsuchenden gestärkt. Auf Wunsch wird auch in weiterführende Hilfen vermittelt. Damit haben die Angebote der „Nummer gegen Kummer“ sowohl direkten als auch präventiven Hilfecharakter. In vielen Fällen sind die Beratenden die erste Kontaktstelle zur Vermittlung weiterer Hilfen im psychosozialen Netz Deutschlands.

Die Jahresstatistiken zeigen, welche Themen Familien in Deutschland beschäftigen und geben einen Einblick in die Lebens- und Problemlagen junger Menschen und Erziehender in der aktuellen Krisenzeit: https://www.nummergegenkummer.de/aktuelles/zahlen-und-fakten/. In den angefügten Fact Sheets sind die wichtigsten Zahlen und Fakten noch einmal zusa

Pressemitteilung „Nummer gegen Kummer“




Hilfe rund um Kinder mit lebensbedrohlichen Krankheiten

fragoscar

Frag-Oskar.de ist mit seinem Sorgentelefon rund um die Uhr für alle Betroffenen da

Hilfe bei Schicksalsschlägen und schwierigen Situationen, die durch unheilbare Krankheiten bei Kindern und Eltern oder gar deren Tod entstanden sind, bietet Frag-Oskar.de. Das Oskar-Sorgentelefon ist unter der kostenlosen Nummer 0800 8888 4711 täglich rund um die Uhr erreichbar. Hier finden Betroffene, Betreuende, trauernde Familien, aber auch Fachleute, die in ihrem Beruf mit Kindern und Jugendlichen an ihre Grenzen gekommen sind, fachlichen Rat und Unterstützung – auf Wunsch auch anonym.

Das Oskar-Sorgentelefon bietet Informationen, emotionale Entlastung, Begleitung, Stärkung und Unterstützung in Krisensituationen, Hilfe bei der Durchsetzung von sozialrechtlichen Ansprüchen, Vermittlung von Hilfsangeboten vor Ort mittels der Oscar Datenbank und Raum für Austausch und Vernetzung.

Frag-Oskar.de ist Ansprechpartner für:

  • Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die schwerst- oder lebensverkürzend erkrankt sind und ihre Familien
  • alle Menschen, die mit schwerstkranken Kindern und Jugendlichen zu tun haben – auch als Freundin, Nachbar, Betreuer ist man betroffen
  • Familien, in denen ein Elternteil, schwer oder unheilbar erkrankt ist
  • Mütter, Väter und Geschwister, die um ein Kind trauern – unabhängig davon, wie alt das Kind war oder wie viele Jahre der Abschied zurückliegt
  • Eltern, die ihr Kind in der Schwangerschaft verloren haben.
  • Therapeutinnen und Therapeuten
  • Fachkräfte aus Medizin und Pflege sowie dem psychosozialen und pädagogischen Bereich

Das Oskar-Expertenteam besteht aus ausgebildeten und erfahrenen Fachkräften aus dem psychosozialen, pflegerischen oder pädagogischen Bereich. Neben dem Oskar-Sorgentelefon gibt es

Oskar-Sorgenmail: https://mail.frag-oskar.de für vertrauliche Schreiben im Webportal
Oskar-Meet & Talk für Online-Treffen zum Austausch mit anderen Familien, Fachleuten und Peer-Beratern. Termine und Anmeldung: www.frag-oskar.de
Oskar-Sprechstunden-Sozialrecht unter der Telefonnummer 0800 8888 4712. Sozialberatung für Betroffene und Fachleute. In Kooperation mit einem Rechtsanwalt bietet Frag-Oskar donnerstags eine offene Sprechstunde von 19 bis 21 Uhr.

Getragen wird Frag-Oskar.de vom Bundesverband Kinderhospiz e.V.. Schirmherr des Oskar-Sorgentelefons ist Dieter-Hallervorden.




Die Nummer gegen Kummer: Damit Kinder nicht alleine bleiben

Rund 13 Prozent aller Gespräche drehen sich um den Themenkomplex Gewalt und Missbrauch

Heute findet zum 7. Mal der europäische Tag zum Schutz von Kindern vor sexueller Ausbeutung und sexueller Gewalt statt. Sexualisierte Gewalt gegen Heranwachsende ist durch die Missbrauchsskandale vermehrt ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Und als Folge der Corona-Pandemie wächst die Sorge um zunehmende sexualisierte Gewalt gegen Kinder, denn:Kinder und Jugendliche sind während der Pandemie – sowohl im direkten Umfeld aber auch im Internet – einem erhöhten Risiko von sexueller Ausbeutung und sexuellem Missbrauch ausgesetzt.

Anstieg der Beratungen in 2021

Im Jahr 2021 steht der Aktionstag unter dem Motto „Making the circle of trust truly safe for children“. Kinder und Jugendliche sollen sich gerade innerhalb der Familie oder dem Freundeskreis sicher(er) fühlen. Doch häufig finden Übergriffe im Kreis der engsten Vertrauten statt. Die Pandemie wirkt sich hier noch verstärkend aus, da Kinder und Jugendliche mehr Zeit zu Hause verbringen. Dies spiegelt sich auch in den Erfahrungen der Nummer gegen Kummer wider: Etwa 13 Prozent aller Gespräche am Kinder- und Jugendtelefon und in der Online-Beratung konnten in 2020 dem Themenkomplex Gewalt und Missbrauch zugeordnet werden. Und auch die bisherigen Zahlen aus 2021 lassen einen Anstieg der Beratungen zur Thematik vermuten.

Mediennutzung von Jugendlichen hat stark zugenommen

Auch online steigt das Risiko von sexuellen Übergriffen. Die JIM-Studie von 2020 zeigt, dass die Mediennutzung der Jugendlichen unter Corona stark zugenommen hat. Durch die viele Zeit im Internet können Kinder und Jugendliche leicht auf Inhalte oder Personen stoßen, die ihnen schaden. „Viele Heranwachsende sind heute leider immer noch nicht ausreichend über mögliche Risiken der digitalen Welt aufgeklärt“, so Rainer Schütz, Geschäftsführer von Nummer gegen Kummer e.V. „Täterinnen und Täter nutzen diesen Umstand gerne für ihre Zwecke aus. So berichten Ratsuchende von unerwünschten Nachrichten mit sexualisiertem und Angst machenden Bildmaterial oder, dass sie selbst unter Druck gesetzt werden intime Fotos von sich zu verschicken.“

Anonym und kostenfrei erreichbar

Damit Kinder und Jugendliche mit ihren Sorgen und Problemen nicht alleine bleiben, sind die anonym und kostenfrei erreichbaren Beratungsangebote der „Nummer gegen Kummer“ von großer Bedeutung. Denn im geschützten Raum der vertraulichen Beratung am Telefon und Online fällt es Betroffenen oft leichter über das Erlebte zu sprechen. „Die Wichtigkeit unserer telefonisch und online erreichbaren Angebote zeigt sich besonders in den Pandemiezeiten – die „Nummer gegen Kummer“ war eines von wenigen Angeboten, die durchgehend und „kontaktlos“ erreichbar bleiben konnten“, betont Schütz. Seit 40 Jahren finden Ratsuchende bei der „Nummer gegen Kummer“ ein „offenes Ohr“ zu all ihren Sorgen, Fragen und Problemen. Die qualifizierten ehrenamtlich Beratenden hören zu, besprechen gemeinsam mögliche Lösungen und können bei Bedarf über weitere spezialisierte Hilfeangebote informieren.

Im Verbund mit saferinternet.de

Gemeinsam mit Partnern wie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Projekt Trau Dich!, im Verbund www.saferinternet.de und dem Deutschen Kinderschutzbund stellt die „Nummer gegen Kummer“ eine wichtige Anlaufstelle zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung dar.

Kontakt zum Kinder- und Jugendtelefon

Tel.: 116111

Telefonische Beratung, montags bis samstags von 14 Uhr bis 20 Uhr. Anonym und kostenlos in ganz Deutschland.

Mehr dazu unter: https://www.nummergegenkummer.de/kinder-und-jugendberatung/kinder-und-jugendtelefon/