Zwei Malvorlagen für die Jüngsten

malbuch

Aus dem Malbuch von Helmut Spanner mit Motiven aus „Erste Bilder – Erste Wörter“

Über 250 Gegenstände aus Küche, Bad und Kinderzimmer, Keller und Garten sowie rund um den Spielplatz und am Wasser gibt es in diesem Malbuch zu entdecken. Beim Ausmalen erleben die Kinder die Gegenstände und Situationen viel intensiver als beim reinen Betrachten. Das fördert Sprache und Beobachtungsgabe.

Mein erstes Malbuch

Helmut Spanner
Mein erstes Malbuch
Oberstebrink
ISBN: 9783963040061
7,95 Euro
Mehr unter: www.oberstebrink.de




Das Wesentliche ist für die kindliche Entwicklung das Beste

Zum 70. Geburtstag des Kinderbuchautors Helmut Spanner:

Helmut Spanner ist einer der erfolgreichsten Kinderbuchautoren. Der Mann, der wie kein anderer das Pappbilderbuch geprägt hat, feiert heute seinen 70. Geburtstag. Sein Erfolg lässt sich vor allem auch damit erklären, dass er ganz genau weiß, was er tut, wenn er seine Bilder für kleine Kinder zeichnet.

Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderbuchautoren hat sich Helmut Spanner mit der Entwicklungspsychologie des Kindes intensiv auseinandergesetzt. 1977 fasste er diese Erkenntnisse erstmals in seiner Examensarbeit an der Kunstakademie München zusammen. Über 40 Jahre später erschien die Arbeit mit dem Titel „Rund ums Pappbilderbuch“ im Verlag Burckhardthaus-Laetare. Einer der zentralen Sätze, der zugleich auf die Problematik vieler aktueller Pappbilderbücher hinweist, darin ist: „Wichtig ist, woran ein Kind Spaß haben könnte und nicht, was ein Erwachsener unter Spaß versteht.“

Spanner untersuchte in seiner Abschlussarbeit, warum Kleinkinder viele Pappbilderbücher nicht verstehen. Dazu hatte er an 50 Kindergartenkindern die Zeichnungen von Dick Bruna getestet. Auf die Erkenntnisse dieser Arbeit baute er sein gesamtes Werk auf. Noch im gleichen Jahr erschien im Ravensburger Verlag sein erstes Buch „Meine ersten Sachen“.

Keiner hat das Genre des Pappbilderbuchs so sehr geprägt wie Helmut Spanner. Heute feiert er seinen 70. Geburtstag. Im foldengen Beitrag erklärt er seinen Arbeit.

In einem Interview mit dem Literaturmagazin Literatur Garage erklärte er seine Arbeit: „Ich glaube, dass meine Bücher die Kinder genau da abholen, wo sie stehen. Die Kinder kommen von der Greiferfahrung. Sie kommen über die Hände. Die visuelle Wahrnehmung ist am Ende des ersten Lebensjahres erst führend. Das heißt, die taktile Wahrnehmung, die Greiferfahrung, ist wichtig, ist eine Vorstufe der rein abstrakten visuellen Wahrnehmung. So lernen die Kinder durch Greifen Wahrnehmung – sie begreifen.

Was früher etwa eine Tasse war, in die das Kind reingreifen konnte, taucht jetzt im Buch auf. Hier kann es aber nicht mehr reingreifen. Es kann die Tasse auch nicht mehr umfassen. Es ist eine platte Welt. Die reale Tasse ist Natur und das Buch ist Kultur. Für einen Erwachsenen ist das alles völlig normal. Ein Kind steht aber vor einer völlig unbekannten Welt.

Die ganzen Kriterien, die sich das Kind durch Greifen und Fühlen erarbeitet hat, gelten plötzlich nicht mehr. Das heißt, es muss das Bildzeichen völlig neu lernen. Das versuche ich, den Kindern zu erleichtern, indem ich die Räumlichkeiten darstelle. Indem ich im Grunde möglichst nah am Sehbild bleibe und nicht am Gedankenbild.

Wenn ich den Gegenstand auf Linie und Fläche reduziere, dann weiß ein Erwachsener zwar, was das sein soll. Es ist aber letztlich ein Gedankenbild. Es hat wenig mit der Seherfahrung zu tun. Die Kinder sehen das Gleiche wie wir. Der Unterscheid ist, wir haben unser Sehbild durch millionenfache Erfahrungen ausgeprägt. Wir wissen genau, das ist ein Stuhl, das ist eine Heizung … Die Begriffe sind da. Beim Kind ist die Software noch weitgehend unbeleckt. Der Gehirncomputer ist hervorragend, saugt auf wie ein Schwamm. Aber alles muss zunächst erlernt werden.

Je weiter die Bilder aus dem Greifbereich hinausgehen, desto schwieriger sind sie zu erkennen, desto abstrakter sind sie. Deshalb müssen sich Pappbilderbücher für kleine Kinder möglichst nahe an die Realität halten. Meine Sachen sind nicht vom Erscheinungsbild her, sondern geistig reduziert. Das heißt etwa, dass ich eine Tasse ohne irgendwelche Muster zeichne. Weil ein Kind sonst die Muster mit der Tasse mitlernen würde. Das führt dann später im schlimmsten Fall zu Vorhängen mit Blumenmuster.

Allerdings muss alles, was funktional zur Tasse gehört, da sein – die Wandung, man muss sehen, dass es reingeht, also dass man etwas reintun kann und der Henkel ist wichtig von der Funktion her, dass man sich die Finger nicht verbrennt. Das ist geistig das Wichtige an der Tasse. Alles andere ist austauschbar.

So versuche ich das Wesentliche an den Gegenständen zu betonen und was nicht nötig ist und keine Funktion hat, lasse ich weg.“

Seit 1977 hat Spanner echte Klassiker geschaffen, die nach wie vor aktuell sind. Dazu zählen etwa „Ich bin die kleine Katze“, „Erste Bilder – Erste Wörter“ oder „Erste Wörter – Erste Sätze“. Uns seit es diese Bücher gibt, betonen ExpertInnen immer wieder, wie wichtig sie für die Entwicklung von die Geist, Sprache und das Lesen sind.

Das werden sie auch weiter sein. Wir wünschen Helmut Spanner, der sich mittlerweile mehr auf seine Musik konzentriert, einen schönen Geburtstag und alles erdenklich Gute.

Vor kurzem hat er seine Website neu aufgesetzt. Hier geht es zu https://www.helmut-spanner.de.