Wie Kinder das rhythmische Prinzip von Ruhe und Kraft erfahren

Tanzen

Drei Spielideen von Dr. Charmaine Liebertz für ein inneres Gleichgewicht

Ebenso wichtig wie Anspannung ist im Leben die Entspannung. Das rhythmische Prinzip von Ruhe und Kraft findet sich überall in unserem Alltag, sei es in der Musik, der Beobachtung von Naturphänomenen oder dem täglichen menschlichen Umgang. Kinder lernen hier spielend ein inneres Gleichgewicht kennen.

Chef-Vize

Die Kinder sitzen im Kreis, bestimmen einen Chef und einen Vize (Stellvertreter). Alle anderen Kinder zählen durch und merken sich ihre Zahl. Der Spielleiter erklärt nun die Firmenhierarchie: »Wir haben einen Chef, einen Vize und 20 Mitarbeiter. Die Mitarbeiter von 1 – 5 sind Topmanager, die Mitarbeiter von 6 – 15 gehören zum mittleren Management und die restlichen Mitarbeiter arbeiten im Versand oder als Putzkolonne. Aber keine Sorge, unser Unternehmen bietet große Aufstiegschancen: Von der Putzfrau zum Chef oder umgekehrt; das hängt nur von eurer Geschicklichkeit ab!« Nun führt der Spielleiter diesen Viererrhythmus vor:

  • Einmal mit beiden Handflächen auf die Oberschenkel schlagen,
  • einmal die Hände vor der Brust klatschen,
  • mit rechtem Daumen über die Schulter zeigen und dabei die
  • eigene Identität (Zahl, Chef oder Vize) nennen,
  • mit linkem Daumen über die Schulter zeigen und dabei die Person nennen (Zahl, Chef oder Vize), die das Spiel fortsetzen soll.

So geht es im rasanten Wechsel immer weiter: Jeder Genannte sagt erst seine Zahl (rechter Daumen über Schulter), nennt dann eine neue Zahl (linker Daumen über Schulter) und bestimmt somit den nächsten Mitspieler. Dabei sollten natürlich alle Mitspieler im Rhythmus bleiben. Wer einen Fehler (z. B. Stottern, Rhythmus nicht einhalten) macht, verlässt seinen Stuhl und setzt sich auf den letzten Platz der Firma. Alle anderen Mitspieler rücken bis zum frei gewordenen Stuhl nach und übernehmen die entsprechend neue Zahl. Und eh man sichs versieht, sitzt der Topmanager auf dem Putzfrauenstuhl!

  • Alter: 7 bis 99 Jahre
  • Zeit: 10 bis 20 Minuten
  • Sozialform: Gruppenspiel

Das Gewitter

Die Kinder sitzen im Stuhlkreis und schließen ihre Augen. Falls erforderlich, verbindet ihnen der Spielleiter die Augen. Nun erzählt er eine spannende Geschichte zum Wetterverlauf, der voller Sonne beginnt und mit einem heftigen Gewitter endet. Dabei werden seine Worte mit folgenden Geräuschen, die bei ihm starten und nacheinander von Kind zu Kind im Kreis weitergegeben werden, untermalt:

  1. Sonne ➟ Stille
  2. Nieselregen ➟ Hände fest aneinander reiben
  3. Kleine Regentropfen ➟ mit den Fingern schnippen
  4. Starker Regen ➟ fest in die Hände klatschen
  5. Prasselnder Regen ➟ mit den Händen auf die Oberschenkel schlagen
  6. Starkes Gewitter ➟ mit den Füßen trampeln

  • Alter: 4 bis 9 Jahre
  • Zeit: 10 Minuten
  • Sozialform: Gruppenspiel
  • Material: evtl. Augenbinde

Schiff ahoi!

Es ist nicht einfach, als großer Überseedampfer unbeschadet durch eine enge Einfahrt in den Hafen einzulaufen. Die Pfosten der Hafeneinfahrt spielen diesmal zwei Kinder, die sich ca. einen Meter entfernt gegenüberstehen. Viele solcher Paare stehen verteilt im Raum. Nun wird ein weiteres Kinderpaar für folgende Rollen ausgewählt: Ein Kind spielt mit verbundenen Augen den Überseedampfer, der jedoch, um unbeschadet in den Hafen einlaufen zu können, einen kleinen, erfahrenen Lotsen braucht.

Diesen spielt das zweite Kind, das den blinden Dampfer mit einem akustischen Signal (Klangschale, Klanghölzer, Triangel oder Pfeifzeichen) unbeschadet durch die Hafeneinfahrten, d. h. zwischen die Kinderpaare im Raum lotst.
Berührt der Dampfer dabei ein Kind, also die Kaimauer, so muss er ausscheiden. Nun versucht ein neues Dampfer-Lotse-Paar sein Glück.

  • Alter: 3 bis 8 Jahre
  • Zeit: 5 Minuten
  • Sozialform: Gruppenspiel
  • Material: 1 Augenbinde, 1 Klangsignal (z. B. zwei Klanghölzer oder Teelöffel, die sanft aneinander geschlagen werden)
kartei bewegung

Diese Spiele stammen aus folgender Spielekartei:

Die Spielekartei Bewegung und Rhythmus

Charmaine Liebertz
Burckhardthaus
ISBN: 9783944548203
14,95 €
Mehr unter: oberstebrink.de




Fröhliches Fröschehüpfen für begeisterte Strategiefans

fischalarm

„Fischalarm im Froschteich“ von Smart Games

Frösche sind kuriose Tiere. Ihr abendliches- und oftmals auch nächtliches Konzert ist über hunderte Meter weit zu hören. Ihre Zunge ist bis zu sechsmal so lang wie ihr Körper. Sie nutzen ihre Augäpfel zum Schlucken und springen meterweit. Die Metamorphose vom Ei über die Kaulquappe bis zum ausgewachsenen Tier ist faszinierend. Und mit ihren Glubschaugen und ihren langen Fingern gehören sie zu den beliebtesten Tieren. Vom Frösche küssen wird jedoch allgemein abgeraten. Zum einen ist seit dem Märchen vom Froschkönig kein weiterer Fall bekannt, bei dem aus einem Frosch ein Prinz wurde. Zum anderen steckt in der feuchten Amphibienhaut manches, was nicht gesund für uns ist.

Als Alternative bietet sich das Spiel von Smartgames „Fisch-Alarm im Froschteich“ an. Ziel des Spiels ist es, eine ganze Froschfamilie über den Teich in sein Zielfeld zu bringen. Dazu erhalten bis zu sechs Spieler je zwei große und drei kleine Frösche die sie über ein kreisrundes Spielfeld mit 31 Seerosenblättern bringen sollen. Dazu dürfen die Frösche über das Spielfeld hüpfen, die kleineren bis zu drei Felder, die großen bis zu zwei. In der Mitte des Spielfeldes lauert der Fisch. Dieser darf dann von einem Spieler bewegt werden, wenn er einen seiner Frösche in den Zielbereich gebracht hat. Der Fisch kann maximal zwei Felder in eine Richtung zu einem Seerosenblatt gezogen werden. Befindet sich dort ein Frosch, muss dieser zurück auf sein Startfeld.

Das Spiel mit den kleinen Sympathieträgern ist sehr ansprechend gestaltet. Das bunte Spielfeld und die Frösche aus verformbarem Kunststoff schaffen eine freundliche Atmosphäre. Dabei hat es das Spiel in sich. Schon in der Junior-Variante ist vor allem das strategische Denken gefragt. Das steigert sich noch in der Expert Variante. Zudem bietet Fisch-Alarm noch die Möglichkeit im Team zu spielen oder das „schnelle Froschhüpfen“. Ersteres unterstützt selbstverständlich die Fähigkeiten zur Kooperation und – wie in so vielen spielen – zur Kommunikation. Zurecht empfiehlt der Hersteller das Spiel ab sechs Jahren.

Fisch-Alarm im Froschteich ist ein fröhliches Spiel, das vor allem Strategie und Kombinationsfähigkeit fördert. Durchaus empfehlenswert.

Gernot Körner

Fischalarm im Froschteich
Smart Games
ab 6 Jahren
für 2-6 Spieler
29,99 €




Gewinnspiel: Bildkartensets mit Kinderyoga-Partnerübungen

Kinderyoga

Der Zauber des Kinderyogas:

Yoga fördert die Verbindung von Körper, Geist und Seele, und diese Verbindung können wir bereits den Kleinsten vermitteln. Bei den Yoga-Partnerübungen für Kinder stehen der Spaß an der gemeinsamen Bewegung und das Eingehen aufeinander im Vordergrund. Die Kinder lernen, sich auf ihre Übungspartner einzulassen und ihnen zu vertrauen – und beim gemeinsamen Ausprobieren wird natürlich auch viel gelacht. Die verschiedenen Schwierigkeitsstufen der Übungen erfordern zudem Teamwork und Zusammenarbeit.

Das Kartenset im Überblick:

Das Kartenset „30 Kinderyoga-Partnerübungen für Koordination, Kommunikation und Konzentration“ von Don Bosco Medien ist ein praktisches Tool für Erzieher:innen, Lehrer:innen und Übungsleiter:innen, die Yoga in den Alltag integrieren möchten.

  • Die Karten enthalten klare Illustrationen von Gabriele Pohl, die die Übungen anschaulich darstellen und die Vorfreude auf Yoga-Übungen zu zweit wecken.
  • Jede Karte zeigt eine illustrierte Yoga-Partnerübung und eine passende Affirmation auf der Vorderseite. Auf der Rückseite findet ihr eine Anleitung („So geht’s“) und Informationen zur Wirkung der Übung („Das bringt’s“).
  • Die Rahmenfarbe der Karten gibt Aufschluss über den Zweck der jeweiligen Bewegungsabläufe, sei es Stressabbau, Entspannung oder Aktivierung.
Im Video zeigen wir dir fünf Übungen aus dem neuen Kinderyoga Set

Im Video zeigen wir dir fünf Übungen aus dem neuen Kinderyoga Set

Gemeinschaftsgefühl stärken:

Durch regelmäßige Kinderyoga-Partnerübungen könnt ihr das Gemeinschaftsgefühl eurer Kita-Gruppe stärken. Die Übungen eignen sich perfekt für kleine Bewegungseinheiten zwischendurch und fördern die gegenseitige Wahrnehmung. Die Kinder lernen, einander zu vertrauen, sich aufeinander einzulassen und gemeinsam zu wachsen. „Gemeinsam sind wir stark!“ ist nicht bloß ein Spruch, sondern kann gelebte Realität sein – auch in eurer Einrichtung.

Der Verlag Don Bosco Medien verlost hier 5 Kartensets – viel Glück!

Die Kinderyoga-Partnerübungen und viele weitere praktische Kartensets zur Körperarbeit und für mehr innere Balance könnt ihr hier anschauen

Die Verlosung ist abgelaufen

Stichwort: Kinderyoga




Wir verlosen 3 x das Spiel Fotosafari von SmartGames

safari

Auf Fotosafari mit den Tieren der Savanne

Bei diesem Lernspiel für den Vorschulbereich bahnen sich die Tiere ihren Weg durch die Savanne.

Die Fotosafari bietet Spielern ab drei Jahren jede Menge bunten Spielspaß. Kinder im Vorschulalter tauchen ein in die Welt von Giraffe, Löwe und Co. Bei diesem Solitärspiel leiten die Kinder die Tiere an einen bestimmten Ort in der Savanne. Mal steht der Löwe vor dem Regenbogen, mal soll der Elefant zum Trinken ans Wasserloch geführt werden. Doch knifflig wird es dann, wenn Hindernisse im Weg stehen. Die Giraffe kommt nicht zwischen den Bäumen oder dem Regenbogen hindurch, und der Löwe hat höllische Angst vor dem Wasser. Anhand von 60 Aufgabenkarten machen Kinder die Position der Tiere ausfindig. Dabei schulen sie nebenbei unter anderem räumliches Vorstellungsvermögen und lernen Präpositionen wie „vor“, „neben“ oder „unter“. Bei diesem Spiel gibt es vier Schwierigkeitsstufen, die farblich auf der jeweiligen Karte gekennzeichnet sind: Grün steht für Starter-, Gelb für Junior-, Rot für Expert- und Lila für Master-Aufgaben. Weitere Informationen auf: www.smartgames.eu

Das Spiel ist ab März 2023 erhältlich.

UVP ca. 27 Euro.

Die Verlosung ist beendet




Dieses Portal bietet reichhaltiges Material zu Kinderrechten

Auf dem Kinderrechte-Portal finden sich zahlreiche einschlägige Broschüren, Podcasts, Spiele und Unterrichtmaterialien

Zwar kennen immer mehr Menschen die Kinderrechte, dennoch geht der Prozess sehr langsam voran. Erst jüngst hat das Deutsche Kinderhilfswerk die Politik auf allen Ebenen dazu aufgefordert, die Kinderrechte in Deutschland bekannt zu machen. Einen guten Beitrag kann in allen deutschsprachigen Ländern das Kinderrechte-Portal leisten. Dabei handelt es sich um eine stetig wachsende Sammlung an empfehlenswerten Materialien zur Kinderrechtebildung. Sie umfasst viele Themenfelder. Gerade für pädagogische Fachkräfte kann es schwierig sein, das richtige Material für den entsprechenden Bildungsbereich mit einer passenden Medienart zu finden. Das Kinderrechte-Portal bündelt das bestehende diverse Angebot der vielen Mitglieder des Netzwerks Kinderrechte auf einer Plattform und ermöglicht es, Material zu sichten, zu filtern und zu sortieren.

Kinder haben ein Recht darauf, ihre Rechte zu kennen. Das Portal bietet Informationen und Material zu Kinderrechten von Umwelt bis Klimaschutz über Armut und soziale Sicherheit bis hin zu ganz grundlegendem Wissen zu Kinderrechten. Dabei wächst das Angebot an empfehlenswerten Materialien an. Broschüren, Podcasts, Spiele und komplett fertige Unterrichtmaterialien stehen hier zum Großteil für den kostenlosen Download oder zum Bestellen bereit. Zudem kann auch Material eingereicht werden, um es mit anderen Fachkräften zu teilen und so einen Beitrag zur Verbreitung und zum alltäglichen Umgang mit Kinderrechten zu leisten.

Link: https://kinderrechte-portal.de/

Quelle: Pressemitteilung der National Coalition Deutschland




Singend und spielend in die Welt einführen

Altbekanntes mit neuen Texten neu erspielen – Spielerisch Bewegungsabläufe kennenlernen

Ein Großteil der verbreitetsten Kinderlieder stammt aus dem 20. Jahrhundert, manche Lieder sind noch früher entstanden oder es handelt sich um Neudichtungen auf noch ältere Melodien. Sie hatten und haben oft die Funktion, das Kind singend und spielend in die Welt einzuführen, die kindliche Motorik zu unterstützen und Gedächtnisabläufe ein­zuüben. Es handelt sich sehr oft um Spiel- und Tanzlie­der, in denen verschiedene Berufe oder Tätigkeiten vorgestellt und mit entsprechenden Bewegungen be­gleitet werden. Kinder lernen auf diese Weise spiele­risch Bewegungsabläufe kennen, die ihren Alltag be­treffen.

Schön früher wurden Alte Melodien mit neuen Texten versehen

Heute lassen sich nur sehr schwer viele dieser alten Lieder nutzten, weil sich die Lebenszusammenhänge radikal verändert haben. Es lässt sich nicht mehr so leicht vom „Pflügen und Streuen“ singen oder fragen: „Wer will fleißige Hand­werker sehn?“ Manche Berufsgruppen gibt es über­haupt nicht mehr, viele neue Tätigkeiten besonders im technischen Bereich sind schlecht oder gar nicht zu be­singen.

Dennoch reizt es uns immer wieder, auch altbekannte Lieder den Kindern näherzubrin­gen. Allerdings ist es ­nötig, dann auch Hintergründe zu erklären. Oft sind es besonders die Melodien, die im Ohr bleiben. Deshalb empfiehlt es sich, zu solchen „Ohrwürmern“ neue Texte zu machen, wie es unsere Vorfahren ebenso getan haben.

Kleben am Vorgegebenen ist hinderlich

Manchmal reicht es aus, zu solchen alten Liedern neue Bewegungen oder Spielmöglichkeiten zu erfinden. Wir können uns auch dabei auf die Fantasie der Kinder verlassen. Oft genug ist ja das Festkleben am Vorgegebenen eher hinderlich. Kinder aber gehen spielerisch auch mit Altem um, und es ist sinnvoll, ihre „Spinnereien“ miteinzubeziehen. Es gibt eine Fülle von Liedern, die veränderbar sind, nicht nur solche, bei denen es ausdrücklich heißt: wei­terdichten.

Kommt, zieht mit uns

Die einfache Melodie vom Lied „Die Affen rasen durch den Wald“ eignet sich besonders gut für neue Texte. Die folgende Textfassung bietet neben dem neuen Text auch gleich ein kleines Bewegungsspiel.

Dieses Lied kann gut am Anfang als Aufforderung zum Mitspielen stehen.

1 Kommt, zieht mit uns durchs ganze Land, fasst links und rechts je eine Hand; singt laut und fröhlich unser Lied:
Refrain: Wir machen alle mit
und setzen Schritt vor Schritt,
mal in die Mitte, mal zurück.

2 Kommt, haltet fest und schließt den Kreis, beim Laufen wird uns langsam heiß; klatscht laut, begleitet unser Lied:
Refrain: Wir klatschen alle mit
und setzen Schritt vor Schritt …

3 Kommt, baut ein schönes großes Haus, lasst alle ein und keinen aus; stampft mit den Füßen zu dem Lied:
Refrain: Wir stampfen alle mit
und setzen Schritt vor Schritt …

Die Spielanweisungen sind im Lied enthalten. Wäh­rend sich die Kinder bei den Strophen im Kreis nach links und nach rechts bewegen, setzen sie beim Refrain „Schritt vor Schritt“ in die Kreismitte, bei der Wieder­holung des Refrains gehen sie langsam wieder zurück.

Es liegt auf der Hand, dass hier weitergedichtet wird.

ARAMSAMSAM, OROMSOMSOM

Abgesehen von der Lautspielerei bietet dieses kleine bekannte Liedchen verschiedene Mög­lichkeiten. Nachdem alle die Melodie kennen, wird das Lied mit folgenden Bewegungen gesungen. Dabei ste­hen wir mit genügend Abstand im Kreis.

Aramsamsam Mit den Fäusten auf der Brust trommeln.
Gulli, gulli Nach vorn beugen, schnell aufrichten
und
Ramsamsam wieder trommeln.
A– Hände auf der Brust halten und bei
ravi Arme breit auseinanderschwingen.

Wer Lust hat, kann auch folgende Textvarianten ausprobieren:
Oromsomsom, gilligilli romsomsom, Orovi, orovi, gilli etc.
Urumsumsum, galligalli rumsumsum, Uruvi, uruvi, galli etc.

Auch im Sitzen können wir uns dazu bewegen.

Aramsamsam Rhythmisch auf Oberschenkel schlagen.
Gulli, gulli Auf die Brust klopfen und bei
Ramsamsam wieder auf die Oberschenkel schlagen.
Aravi Oberkörper strecken. Arme heben und weit nach vorn beugen, bis die Hände den Boden berühren,
danach weiter wie gehabt.

Bei-uns-spielt-die-Musik-aramsam

Besonders lustig wird es, wenn wir das Lied jetzt als Ka­non in zwei Gruppen singen. Dabei sitzen sich immer zwei unterschiedliche Partner gegenüber oder im Kreis nebeneinander.

Bei uns spielt die Musik

Diesen Artikel haben wir aus folgendem Buch entnommen:

Bei uns spielt die Musik
Klangspiele und Spiellieder
Eckart Bücken
Burckhardthaus-Laetare
ISBN 9783944548142
9,90 €
Mehr dazu auf www.oberstebrink.de




Eine gemeinsame Sprache in multinationalen Gruppen finden

vintage typewriter

Über das Geschichtenerzählen zur Verständigung finden

Theodor Fontane hat einmal gesagt: „Das Menschlichste, was wir haben, ist doch die Sprache, und wir haben sie, um zu sprechen“ (aus „Unwiederbringlich“, 1892), und wie wichtig die Sprache ist, weiß jeder, der einmal im fremdsprachigen Ausland war, und auf dem Markt seine Wünsche äußern wollte: Wie dankbar ist man dann über die Ausdruckskraft seiner Hände und Füße, um etwas deutlich zu machen. Wie war es denn damals, als die ersten ausländischen Gastarbeiter nach Deutschland kamen? Wurden sie einfach ins kalte Wasser geschubst und mussten zusehen, wie sie die deutsche Sprache erlernten? Nein, schon damals wurden eigens für sie und ihre Kinder Sprachprogramme entwickelt, die es ihnen ermöglichen sollten, schnell die deutsche Sprache zu lernen, damit sie sich bald im deutschen System zurechtfinden und wohlfühlen konnten. Eine gemeinsame Sprache wird als Grundlage für die Verständigung angesehen, denn von jeher war die Sprache das Hauptverständigungsmittel der Menschen. Man sollte glauben, dass die vierte oder fünfte Türkengeneration jetzt ein fantastisches Deutsch spricht …

Spracherwerb als Grundvoraussetzung für Lehre und Beruf

Das ist auch bei den meisten so, aber diejenigen, die sich eine eigene Parallelwelt in der neuen Heimat aufgebaut haben, geben sich nicht mehr so viel Mühe wie ihre Großeltern. Besonders bei Familien mit türkischem Hintergrund bleiben viele Mütter zu Hause. Zu Hause wird hauptsächlich die eigene Sprache gesprochen, ebenso ist der Fernsehempfang per Satellitenschüssel auf Sender des Ursprungslandes eingestellt. Viele kaufen auch in türkischen Geschäften ein, sodass die Kinder, die ja eigentlich sehr schnell eine neue Sprache dazulernen, nur mit rudimentären Deutschkenntnissen in die Schule kommen. Nicht nur viele Lehrer machen sich begründete Sorgen in Bezug auf das Erlernen der deutschen Sprache.

Den Bürgern soll keineswegs ihre eigene Sprache genommen werden. Für ihre schulische wie berufliche Ausbildung und Karriere ist die Beherrschung der deutschen Sprache allerdings Grundvoraussetzung und in der deutschen Bevölkerung ist eine sinkende Akzeptanz für eine solche Verweigerungshaltung zu spüren, die durch Zahlen, die in Magazinen veröffentlicht werden (in den Großstädten wie Berlin haben 50% der türkischen Jungen keinen Hauptschulabschluss), noch unterstützt wird. Viele befürchten, dass diese Jugendlichen später auf ihre Kosten Sozialhilfe empfangen und nicht bereit sind zu arbeiten, dass sie in die Kriminalität abrutschen und so sich selbst, aber auch der Gesamtgesellschaft, Schaden zufügen.

Voraussetzungen im internationalen Bereich

Wie ist das in anderen Ländern, welche Bedeutung wird dort der Sprache zugemessen? Im französischsprachigen Teil Kanadas wird die gemeinsame Sprache als so wichtig erachtet, dass bestimmte Berufsgruppen erst ihr Examen in französischer Sprache ablegen und fließend französisch sprechen müssen, bevor sie in ihren Beruf zurückkehren können. Das betrifft auch sehr gut ausgebildete Menschen wie Ärzte mit langer beruflicher Praxis. Beschriftungen auf Geschäften dürfen zwar in zwei Sprachen gestaltet sein, die Schriftgröße der zweiten Sprache darf aber die der französischen Beschriftung nicht übertreffen. Die gemeinsame Sprache wird als äußerst wichtig dafür verstanden, eine gemeinsame Basis im alltäglichen Leben wie auch in der geistigen Auseinandersetzung und der Weiterentwicklung von Forschungsprojekten und Geschäften zu haben.

Die Kinder wachsen mindestens zweisprachig auf, was ja auch für eine große Offenheit und Flexibilität spricht. In Deutschland wird der Sprache zwar auch großer Wert beigemessen, aber die Offenheit anderen Sprachen gegenüber hält sich in Grenzen. Das fängt schon beim normalen Fernsehen an. Während in vielen Nachbarländern Deutschlands ausländische Filme so gut wie nie synchronisiert werden, hält Deutschland daran fest. Und da wundern sich viele, dass Deutsche Fremdsprachen häufig immer noch mit einem ausgesprochen starken deutschen Akzent sprechen.

Die skandinavischen oder niederländischen Zuschauer hören den Originalton und gewöhnen sich so unbewusst an die Sprachmelodie, während sie die Untertitel lesen. Deutschlehrer stellen mit Erschrecken einen zunehmend magereren Sprachschatz und eingeschränkte Wortwahl bei den Schülern fest. Dabei war von jeher Sprache das wichtigste Kommunikationsmittel der Menschen. Auch gehörlose Kinder machen bestimmte Phasen der Sprachentwicklung mit: Auch in der Gebärdensprache gibt es Lautmalerei und sowohl grammatisch einfache als auch ausgefeilte Satzgebilde, die je nach Alter des Kindes angewandt werden.

Möglichkeiten, sich mit Sprache zu beschäftigen

Südländische Menschen gelten als kommunikationsfreudiger als die Deutschen. Sie sitzen zusammen, tauschen Neuigkeiten aus der Familie und Nachbarschaft aus, entfachen große politische Diskussionen, erzählen alte Geschichten, die immer wieder neu gerne gehört werden. Was sind das denn für Geschichten, die da erzählt werden? Gibt es etwas Gemeinsames zwischen den vielen Völkern? Wenn wir Märchen international vergleichen, dann ist ein archaisches Muster zu erkennen. Die großen Gefühle der Menschheit und die Entwicklung des Menschen stehen in allen Märchen im Mittelpunkt. Trifft das auch auf andere Geschichten zu? Diese Frage soll ein Schwerpunkt dieses Projektes sein, aber darüber hinaus suchen wir auch Möglichkeiten, uns mit anderen „Sprachen“ zu beschäftigen, von der Pantomime über Braille und Gebärdensprache bis hin zur Kunstsprache. Auch die Schriftsprache wird ein Feld dieses Projektes sein. Die Kids bekommen die Möglichkeit, ihre Empfindungen und Ansichten in Worte zu fassen, und das ohne Beurteilung durch irgendwelche Fachleute.

Raum schaffen und mit Geschichten füllen

Die Aufgabe des begleitenden Erwachsenen besteht darin, mit den Kids die passende Atmosphäre für das Geschichtenerzählen zu schaffen, einen Raum zu schaffen, in dem sie sich so akzeptiert fühlen, dass sie ihre Gedanken in eine Dichtform fassen können, jeder in seiner Sprache. Die Aufgabe der Kinder ist, Forschung zu betreiben und Geschichten aufzutreiben, die typische Charaktere oder Themen ihrer Heimatländer beschreiben. Ob das Geschichten und Märchen aus der Kinderzeit sind oder welche, die Erwachsene sich auch heute noch gerne erzählen, können alle selbst entscheiden. Wichtig ist, dass die Kinder die Geschichte nicht vorlesen, sondern selbst erzählen, damit das alte Kulturgut des Geschichtenerzählens wieder lebendig gemacht wird. Ob sie sich dazu als Geschichtenerzähler verkleiden, kann auch jeder für sich entscheiden. Manche stylen sich einfach gerne und schaffen so eine ganz besondere Atmosphäre. Der begleitende Erwachsene sorgt mit ein paar Helfern für eine schöne Gestaltung des Raumes. Vielleicht passt ja eine Atmosphäre wie in „Tausendundeine Nacht“ gut dazu? Dann werden Decken oder Teppiche und jede Menge Kissen auf dem Boden verteilt. Mit Tüchern wird die Decke abgehängt. Kerzen oder Lichterketten verbreiten im Raum eine heimelige Stimmung, die noch durch Duftkerzen oder Duftlampen unterstützt wird. Als Düfte eignen sich Grapefruit-, Mandarinen- oder Apfelsinenöle, die zum Geschichtenspinnen anregen und den Geist erweitern, oder weiche Düfte wie Rosenholz, Zimt oder Sandelholz, die eine etwas orientalische Stimmung verbreiten, die deutsche Kinder oft an die Vorweihnachtszeit erinnert, in der sich, stärker als sonst im Jahr, eine anheimelnde Atmosphäre verbreitet, die Menschen enger zusammenrücken lässt und ein Gefühl von Geborgenheit erzeugt. Ein paar Grünpflanzen verbreiten auch eine schöne, entspannende Stimmung. Und wenn dann noch warmer, gewürzter Tee oder Punsch gereicht wird, kann die Erzählrunde beginnen.

Jeder Junge und jedes Mädchen erzählt die Geschichte erst einmal in seiner Sprache, damit die anderen ein Gefühl für die Schönheit der einzelnen Sprachen bekommen. Danach wird die Geschichte noch einmal kurz auf Deutsch erzählt, denn das ist in diesem Projekt die gemeinsame Sprache. Ob die Zuhörer schon beim ersten Erzählen verstehen, um was es in der Geschichte geht? Woran haben sie es erkannt? Haben sie einzelne Worte verstanden, weil sie die Sprache des anderen schon ein wenig können, haben sie auf Gestik und Mimik des Erzählers geachtet und daraus geschlossen, um was es in der Geschichte geht? Es ist sehr interessant, welche Geschichten ausgesucht werden. Die meisten wählen kurze aus, sei es aus Angst, sich den Text nicht merken zu können, weil sie noch nicht so sehr von ihrer Erzählkunst überzeugt sind oder weil sie diese Fähigkeit doch den ‚alten Märchenonkeln’ zuschreiben. Oder sie glauben, dass sie die anderen nicht mit langen Geschichten fesseln können, weil sie erlebt haben, dass deren (und die eigene) Konzentration schon nach kurzer Zeit nachlässt. Dass sie es wagen und die Geschichten erzählen, das allein ist schon eine tolle Leistung. Da werden Erzähltalente zu sehen und zu hören sein. Jeder hat seinen eigenen Ausdrucksstil: Manche erzählen sehr anschaulich, unterstreichen die Geschichten mit so einer Stimmgewalt und Lebendigkeit, dass man die Personen in der Geschichte förmlich vor seinem geistigen Auge sieht, andere erzählen leise – behutsam werden die Worte von ihnen gewählt und ausgesprochen. Sie zeigen instinktiv, welche Stimmung die Geschichte verbreiten will.

Und welche wunderbaren Geschichten haben sie sich ausgesucht? Einige Beispiele werden her vorgestellt, damit die Leserin oder der Leser neugierig wird und sich schon jetzt auf die Geschichten freuen kann, die „seine“ Kids dann vorstellen werden. Es ist eine wunderbare Vielfalt und nicht nur das: Es ist einfach faszinierend, wie jeder Einzelne seine Geschichte oder seine Helden einführt und damit auch viel von sich und seinem Land mitteilt.

Berus und seine Geschichte von Nasradin Hodschra

Bevor Berus die Geschichte erzählt, stellt er den Helden seiner Geschichte kurz vor:

Nasradin Hodschra ist eine türkische Geschichtengestalt. Er ist eine wunderbare Mischung aus Schalk und Philosoph. Er macht sich über menschliches Verhalten seine Gedanken und nimmt auch allgemeine Kleinigkeiten unter die Lupe, um die dahinter verborgene höhere göttliche Weisheit zu entdecken.

„Nasradin zieht mal wieder durch das ganze Land und trifft auf die wunderlichsten Menschen, er schaut sie und seine Umgebung mit ganz wachen Augen an. Eines Tages ruht er sich bei einer Wanderung durch das Land unter einem großen Maulbeerbaum aus und betrachtet die Landschaft, die sich vor seinem Auge ausbreitet. Er sieht ein großes Feld mit reifen Wassermelonen. „Oh Allah!“, ruft er.

„Warum hast du so einen Riesenbaum wie diesen Maulbeerbaum mit so kleinen Früchten geschaffen und eine so winzige Pflanze dort auf dem Feld wachsen lassen mit so riesigen Wassermelonen? Ist das gerecht verteilt?!“ In dem Moment fällt eine reife Maulbeere genau auf seinen Kopf. „Oh Allah, deine Weisheit ist grenzenlos!“ Welcher schlaue Mensch hat einmal gesagt: „Wenn wir das Vordergründige durchschauen, entdecken wir etwas Verborgenes dahinter“? Berus’ Geschichte hat alle amüsiert, eben weil die Geschichte auch so gut zu ihm passt: Er redet nicht viel, aber das, was aus seinem Mund kommt, ist immer mit viel Schalk verbunden.

Stephano und das Kidnapping am Lago di Pergusa

Stephano, „der Sizilianer“, wie ihn seine Kumpel nennen, erzählt mit Händen und Füßen. Seine dunklen Augen blitzen als er vom „Olympischen Kidnapping am Pergusa See“ erzählt. Er kommt aus der näheren Umgebung dieses Sees auf Sizilien und ist mit den alten Mythen aufgewachsen. Er will später Reporter werden und das merkt man seiner Erzählweise schon an. Er benutzt Worte wie zum Beispiel „pikanterweise“ oder „begehren“, die eigentlich ein Erwachsener wählen würde, aber ihm gefällt es so. „Hades, der Gott der Unterwelt, begehrt seine Nichte Persephone. Er weiß ganz genau, dass seine Schwester Demeter, die Fruchtbarkeitsgöttin und Mutter des Mädchens, ihm niemals ihre Einwilligung Zeus, der pikanterweise auch noch der Vater von Persephone ist. Der erteilt ihm tatsächlich die Erlaubnis, allerdings unter der Bedingung, dass die Hochzeit schnell und heimlich stattfinden muss.

Also entführt Hades das Mädchen von den blühenden Wiesen des Pergusa Sees in sein düsteres Reich. Demeter ist zwar als Göttin unsterblich, aber nicht allwissend, und ahnt deshalb auch nichts von dieser Tat. Verzweifelt ob des plötzlichen Verschwindens ihrer geliebten Tochter legt sie ihre Arbeit nieder und macht sich auf die Suche nach ihr, was zur Folge hat, dass Früchte und Ernte verdorren, die Menschen hungern und ihr so auch keine Opfer mehr bringen können. Welch ein Skandal: Die Himmlischen zürnen, die Gerüchteküche brodelt, als der Deal herauskommt. Alle ereifern sich, nur Zeus bleibt verdächtig desinteressiert. Der Vertrag kann nicht rückgängig gemacht werden, denn wer einmal vom Wasser der Unterwelt getrunken hat, ist verloren. Aber auch damals konnte gute Protektion schon viel erreichen und so gibt es auch in der Hölle ein Hintertürchen: Alljährlich darf Persephone für neun Monate in die Oberwelt. Wenn sie und Demeter glücklich vereint sind, blüht und grünt es auf der Erde. Trauert die Fruchtbarkeitsgöttin um Ihre Tochter, bricht die tote Jahreszeit, der Winter, an.“

heute fremde

Diesen Artikel haben wir aus folgendem Buch entnommen:
Heute Fremde Morgen Freunde
Integration in der Kindergruppe praktisch fördern

Hasenbeck, Maya
Burckhardthaus-Laetare
ISBN: 9783944548296
12,95 €
Mehr dazu auf www.oberstebrink.de




Die Spielekartei Sprachförderung – zwei Spiele gratis zum Download

Spielekartei Sprache

Unser ganzes soziales Leben basiert auf Sprache:

Sprache ist unser wichtigstes Werkzeug für ein harmonisches Zusammenleben. Die Spielekartei Sprachförderung hilft schon den Kleinsten, ihre Sprechmotorik zu trainieren und die Zusammenarbeit im Spiel durch Sprache zu koordinieren. Die spannenden und originellen Spielideen unterstützen die natürliche Sprachentwicklung und helfen Ihnen Schwächen gezielt zu trainieren.

Die Spielekarteien der Gesellschaft für ganzheitliches Lernen e.V. – das sind rund 50 bewährte Spiele aus dem langjährigen Erfahrungsschatz der Gesellschaft für Ganzheitliches Lernen e.V. Sie fördern Kinder in ihrer Entwicklung auf vielfältige, kreative Weise. Und sie sind unmittelbar in der Praxis einzusetzen.

Praktische Karteikarten, klare Spielbeschreibungen, übersichtliche Darstellung (Spielart, Alter, Teilnehmerzahl, Zeit, Material). Und zusätzlich zu jedem Spiel die Kompetenzbereiche. Alles auf einen Blick!

Dr. Charmaine Liebertz ist Heilpädagogin und Lehrerin. Sie war zehn Jahre lang wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Heilpädagogik an der Universität Köln. Lernen muss für sie im Einklang von Körper, Herz, Geist und Humor geschehen. Dafür setzt sie sich in der Gesellschaft für ganzheitliches Lernen e.V. ein, die sie 1996 gründete und die seit 2009 als zertifiziertes Fortbildungsinstitut anerkannt ist.

Hier finden Sie zwei Spiele aus der Kartei zum kostenlosen Download.

Die Spielekartei Sprachförderung

Charmaine Liebertz
Burckhardthaus
ISBN: 9783944548234
14,95 €
Mehr unter: www.burckhardthaus-laetare.de