Mehr Sicherheit für die Schwächsten im Straßenverkehr

Fahrradfahrer auf Gehwegen, Falschparker vor Kitas und Raser stellen zunehmende Probleme dar

Morgen ist der Tag der Verkehrssicherheit. In diesem Zusammenhang fordern verschiedenen Organisationen und wir Bund, Länder und Gemeinden dazu auf, die Situation von Kindern stärker zu berücksichtigen. Vielen Erwachsenen ist offenbar nicht bewusst, wie schwierig sich die Situation für Kinder im Straßenverkehr oftmals darstellt.

Fahrradfahrer gefährden Kinder auf Gehwegen und in Parks

Ein wachsendes Problem stellen Fahrradfahrer und Scooter auf Gehwegen dar. Das ist ein Bereich, der den Fußgängern vorbehalten bleiben soll. Neben den Kindern sind hiervon vor allem die Schwächsten im Straßenverkehr betroffen. Viele Eltern trauen sich zunehmend nicht mehr, ihre Kinder auf Gehwegen, in Parks und manchmal sogar auf Spielplätzen frei laufen oder spielen zu lassen. Solche Einschränkungen führen dazu, dass Kinder in Ihrer Entwicklung beeinträchtigt werden und so unter anderem schlechter lernen, Situationen einzuschätzen.

Veränderte Verkehrspolitik gefordert

Auch das Deutsche Kinderhilfswerk (DKHW) hält eine veränderte Verkehrspolitik für notwendig, um für mehr Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr zu sorgen. Das gilt sowohl für städtische als auch für ländliche Räume. Wichtig sei es auch, Kinder und Jugendliche an den kommunalen Maßnahmen für mehr Verkehrssicherheit, wie beispielsweise bei der Erstellung von Schulwegplänen, zu beteiligen. Denn Kinder seien Expertinnen und Experten in eigener Sache, wenn es darum gehe, Gefahrensituationen zu identifizieren und Hinweise zu geben, wie effektive Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden könnten. Heißt es in einer Erklärung des DKHW

Sich in die Situation der Kinder versetzen

„Leider vergessen die Erwachsenen viel zu schnell, wie schwierig und gefährlich viele Situationen im Straßenverkehr für sie als Kind waren. Deshalb sollten sie immer wieder einen Perspektivwechsel vornehmen und sich in die Lage von Kindern hineinversetzen, um die besonderen Bedürfnisse von Kindern im Straßenverkehr zu verstehen. Gerade kleine Kinder sind im Straßenverkehr in besonderem Maße gefährdet. Hier muss es ein Umdenken und mehr Rücksichtnahme auf Kinder geben, damit nicht Angst und Unsicherheit die ständigen Wegbegleiter von Kindern im Straßenverkehr sind. Besonders die Situation zum Schulbeginn und bei Schulende bedarf dringend einer ordnungspolitischen Aufmerksamkeit. In keinem Betrieb würden wir eine solche Dauergefährdung in Kauf nehmen. Wichtig ist zudem, dass existierende Schulwegpläne nicht länger als Placebo in den Schubladen der Verwaltung verschwinden dürfen, sondern sie müssen stärker für die Verbesserung der Verkehrssicherheit genutzt und in ein umfassendes Schulmobilitätskonzept integriert werden“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des DKHW.

Mehr Schulstraßen und Tempo 30

Aus Sicht des Deutschen Kinderhilfswerkes ist eine Reform der Straßenverkehrsordnung für mehr Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr notwendig. So sollten Kommunen leichter sogenannte Schulstraßen mit temporären Durchfahrtsbeschränkungen an Schulen einrichten können und Tempo 30 überall dort gelten, wo Kinder unterwegs sind.

Gegen Verstöße vorgehen

Zugleich sollten die Ordnungsbehörden härter gegen Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung vorgehen, die vor allem die schwächsten im Straßenverkehr beeinträchtigen.

Der Tag der Verkehrssicherheit wurde 2005 vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat ins Leben gerufen. Seitdem werden jedes Jahr am 3. Samstag im Juni unterschiedlichste Aktionen und Veranstaltungen von zahlreichen Akteuren durchgeführt, um den Menschen Themen der Verkehrssicherheit näherzubringen und erlebbar zu machen. In der Vergangenheit gab es deutschlandweit zahlreiche Aktionen, die dem Tag der Verkehrssicherheit sein vielfältiges Gesicht geben.

Quelle: DKHW und Verlagsrecherchen




Digitales Wimmelbild hilft bei der Vorbereitung auf den Straßenverkehr

Kostenloses Angebot ab sofort für alle digitalen Endgeräte verfügbar

Ein Bild mit vielen Informationen. Gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium (BMVI) und der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) ein neues digitales Angebot zur Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr entwickelt. Das interaktive „Kind und Verkehr – Infobild“ richtet sich an Eltern, Erzieherinnen, Erzieher, Lehrerinnen und Lehrer.

Kostenlos über alle digitalen Endgeräte nutzbar

Das kostenfreie Angebot für alle digitalen Endgeräte macht sich die aus Kinderbüchern bekannte Darstellungsform des Wimmelbildes zunutze. Es lädt ein zu einer unterhaltsamen und informativen Auseinandersetzung mit verschiedenen Situationen im Straßenverkehr.

Spielerisch über Verkehrssicherheit von Kindern informieren

Wie bereite ich mein Kind auf die eigenständige Teilnahme am Straßenverkehr vor? Darf ich mein Kind mit dem Fahrrad auf dem Gehweg begleiten? Wie kann ich ein Baby sicher im Auto befördern? Antworten auf diese und weitere Fragen sind hinter den 17 Szenen zu finden, die auf dem Bild dargestellt sind. Sie thematisieren die zentralen Aspekte der Verkehrsteilnahme von Kindern, zu Fuß, mit dem Fahrrad, im Auto.

Einfache Handhabung, nützliche Tipps und Hinweise per Klick

Durch einen Klick mit dem Cursor lassen sich die einzelnen Szenen vergrößern und dazu gehörende Hintergrundinformationen abrufen. Neben erklärenden Fotos und Filmsequenzen gibt es nützliche Tipps, Hinweise und Links zu Broschüren. So lässt sich mit viel Spaß die komplexe Welt des Straßenverkehrs entdecken.

Zielgruppe

Das Angebot richtet sich an alle, die mit Kindern unterwegs sind und lernen möchten, wie sie die Kinder bestmöglich vor den Gefahren des Straßenverkehrs schützen können. Außerdem bietet das Bild eine optimale Basis zur digitalen Verkehrssicherheitsarbeit in Kitas, Schulen und anderen Bildungseinrichtungen.

Das interaktive „Kind und Verkehr – Infobild“ ist ab sofort kostenlos über alle digitalen Endgeräte abrufbar unter: https://www.dvr.de/kind-und-verkehr-infobild

Programm Kind und Verkehr

Kind und Verkehr ist ein Programm, das sich an Erwachsene, an Eltern aber auch Betreuerinnen und Betreuer in Kitas und Kindergärten richtet. Es ist vor allem die Aufgabe von Eltern als Autofahrer und als Vorbilder, Kinder im Straßenverkehr vor Schaden zu bewahren.

Kinder müssen sich heute in einer Welt zurechtfinden, die ihnen immer weniger Raum zum Spielen und zum unbeschwerten Austoben gewährt. Im Straßenverkehr werden sie mit Anforderungen konfrontiert, denen sie nicht gewachsen sind. Speziell ausgebildete Moderatoren und Moderatorinnen informieren bei den kostenfreien Veranstaltungen Väter und Mütter, wie sie ihre Kinder gut auf den Straßenverkehr vorbereiten. Ein Modulsystem bietet den Moderierenden die Möglichkeit, gemeinsam mit den Erzieherinnen und Erziehern oder auch direkt mit den Teilnehmenden je nach Interesse individuelle Schwerpunkte zu setzen.

Als Ergänzung zu den Elternveranstaltungen können die Moderierenden, gemeinsam mit den Erzieherinnen und Erziehern Projekte zur Verkehrssicherheit direkt mit den Kindern durchführen.

Über die Veranstaltungen des Programms

Wo findet Kind und Verkehr statt?

Die Veranstaltungen finden ganzjährig statt. Ob ein Moderator oder eine Moderatorin in der Nähe angesiedelt ist, finden Sie auf dieser Karte.

Was kostet die Teilnahme?

Die Teilnahme ist kostenfrei

Kind und Verkehr wird gefördert durch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.

„Kind und Verkehr“ in Ihrer Nähe

Sie sind Erzieher oder Erzieherin und möchte gern Projekte zur Verkehrserziehung durchführen? Vielleicht möchten Sie Eltern auch über das Thema Kind und Verkehr informieren? In der grafischen Übersicht erhalten Sie einen Überblick, wo in Deutschland Moderatoren und Moderatorinnen des Programms Kind und Verkehr ansässig sind.

Kontaktieren Sie sie bitte über das Kontaktformular. Es erscheint, sobald Sie einen Ort auf der Karte ausgewählt haben.