Kindgerechter Umgang mit Krieg und Konflikten

ifp

Der Krieg in der Ukraine – Kindliche Ängste und Sorgen ernst nehmen und altersgerecht begegnen

Die schrecklichen Entwicklungen in der Ukraine und im Nahen Osten bestürzen und verunsichern nicht nur die Erwachsenen. Auch Kinder sind davon betroffen und werden, wenn auch unbeabsichtigt, mit diesen Informationen und Bildern konfrontiert. Vor allem für Kinder ist es sehr schwierig, diese Informationen zu verarbeiten.

Das Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz (ifp) hat deshalb eine Handreichung zu diesem Thema sowie zusätzlich mehrere Linksammlungen, etwa zum Krieg im Nahen Osten zusammengestellt, die Sie dabei unterstützen sollen, sich in Ihrer Einrichtung bzw. Familie auch diesbezüglich altersgerecht und feinfühlig den Fragen der Kinder zu stellen.

Kindgerechter Umgang mit Krieg und Konflikten (PDF)

Handreichung für die Praxis in der Kindertagesbetreuung

Stand: November 2023




Ein Buch über Gefühle auf Deutsch, Ukrainisch und Russisch

gefuehle

Der Papilio-Gefühleguide kostenlos als PDF zum Download

Unsere Wut, Traurigkeit oder Angst zu spüren und gut mit diesen Gefühlen umzugehen, ist gerade für Kinder eine Frage des Trainings, denn sie lernen ihre Gefühle erst kennen. Der Papilio – Gefühlsführer möchte Sie dabei unterstützen, mit dem Kind in seine und Ihre Gefühlswelt einzutauchen. Wertvolle Tipps und spannende Übungen in „Empathie“-Heften können Ihnen dabei helfen, Ihre eigene Gefühlswelt noch besser kennenzulernen und dem Kind spielerisch Wissen über Gefühle zu vermitteln. Das Motto ist, dass jedes Gefühl wichtig ist und gefühlt werden sollte!

Gehen Sie mit Kindern auf Gefühlsreise und entdecken Sie tolle Spiel- und Bastelvorlagen zum Umgang mit Angst, Wut, Traurigkeit und Freude. Entstanden ist der mehrsprachige Gefühleguide durch die Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention, gefördert durch das Bundesministerium der Justiz aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages.

Hier geht’s zum kostenfreien Gefühleguide:
(Ukrainisch, Russisch, Deutsch)




Materialien zur Integration von Flüchtlingskindern

wolters

Materialsammlung für Kitas und Schulen aus der Ukraine

Zur Unterstützung von Schulen und Kitas bei der Integration geflüchteter Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine hat Wolters Kluwer einen Content Hub für Kitas und Schulen veröffentlicht.

Hier finden Kita- und Schulleitungen Handlungsempfehlungen, Arbeits- und Organisationshilfen, Leitfäden, rechtliche Grundlagen und weitere praxisnahe Beiträge für die bedarfsgerechte Unterstützung.

Vor allem die geflüchteten Kinder und Jugendlichen sind in besonderem Maße auf Schutz und Unterstützung angewiesen. Hier kann eine möglichst rasche Aufnahme in Kitas und Schulen dazu beitragen, dass sie in der fremden Umgebung ankommen und das Erlebte besser verarbeiten können. Auch die „Ständige Wissenschaftliche Kommission der Kultusministerkonferenz“ (SWK) empfiehlt aktuell eine rasche Integration von ukrainischen Kindern und Jugendlichen in Kitas und Schulen und insbesondere eine gezielte Unterstützung bei der Verarbeitung traumatischer Erfahrungen während der Kriegswochen und der Flucht nach Deutschland.

Die Umsetzung stellt Kita- und Schulleitungen vor große Herausforderungen. Sie beschäftigen sich mit der Frage, welche Aufgaben mit der Aufnahme geflüchteter und möglicherweise durch Krieg und Flucht traumatisierter Kinder auf sie zukommen und welcher Umgang mit ihnen der richtige ist.

Beispielsweise kann eine traumasensible Haltung in dem für die Familien noch völlig neuen Lebensumfeld dazu beitragen, den Verarbeitungsprozess des erlebten Schreckens zu unterstützen und wieder ein Gefühl von Sicherheit zu erleben.

Hier ist der Content Hub für Kita- und Schulleitungen zu finden:

www.wolterskluwer.com/de-de/solutions/de/fluechtlingskinder-ukraine-in-kita-schule




Wie Kinder aus verschiedenen Ländern den Krieg sehen

Studie zeigt auch, wie soziale Netzwerke und klassische Nachrichtensendungen über den Krieg berichten

Das Internationale Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) beim Bayerischen Rundfunk hat soeben den ersten zusammenfassenden Überblick von Studien zur Frage, wie Kinder und Jugendliche aus der Ukraine, in Russland und Deutschland die Ereignisse in der Ukraine verstehen, und wie soziale Netzwerke wie TikTok, Twitter und klassische Nachrichtensendungen über den Krieg berichten, veröffentlicht. Auf der Homepage des IZI www.izi.de steht jetzt die aktuelle TelevIZIon „Der Krieg in der Ukraine“ zum Download zur Verfügung.

Wie erleben Kinder und Jugendliche aus der Ukraine den Krieg und was stellen sich Kinder, die in Russland oder Deutschland aufwachsen vor, was dort passiert? In der aktuellen TelevIZIon, dem Fachmagazin des IZI für Qualität im Kinder-, Jugend- und Bildungsfernsehen, werden Studien zu diesen und anderen Fragen vorgestellt. Die Befragung von jeweils 21 Kindern aus der Ukraine, Russland und Deutschland zeigt, wie unterschiedlich der Krieg eingeschätzt werden kann. Eine Studie mit 101 Kindern aus Deutschland verdeutlicht, was Kinder von Qualitätsmedien erwarten. Ukrainische Jugendliche zeigen in Filmen, wie sie die Kriegssituation seit 2014 erleben. Diese und weitere Studien verdeutlichen: Kinder und Jugendliche haben eine eigene Perspektive auf die Ereignisse, die bisher zu wenig wahrgenommen wurde.

Berichten ukrainische Kinder, die nach Deutschland geflohen sind über ihre Erlebnisse während des Kriegs, beschreiben sie unter anderem das Gefühl einer allumfassenden Bedrohung ohne Sicherheit, die Zerstörung von allem was ihnen wichtig war und die Hilf- und Hoffnungslosigkeit. Verfilmen ukrainische Kinder und Jugendliche, die schon seit Beginn des russischen Expansionskriegs 2014 als Binnengeflüchtete leben, ihre Gefühlswelt, werden die Zerrissenheit und die psychischen Folgen eines Lebens unter ständigem Beschuss deutlich. Es sind Erfahrungen, die sie, so der Forschungsstand, ein Leben lang prägen und zumeist auch in ihrer Entwicklung einschränken werden.

Gleichzeitig erweisen sich ukrainische Jugendliche als durchaus kompetent in der Nutzung von Medien zur Kommunikation, zur Informationsbeschaffung oder Regulierung der eigenen Gefühle. Bei Kindern aus der Ukraine werden – bei allem Leid – auch die Hoffnung und das unerschütterliche Vertrauen in die ukrainische Armee deutlich, die russische Soldat*innen zurückdrängt, besiegt und damit eine Rückkehr und Vereinigung der Familien ermöglicht.

Wie zu erwarten, sehen die Vorstellungen von der aktuellen Situation in der Ukraine bei Kindern, die in Russland aufwachsen ganz anders aus. Sie haben ihre Informationen fast ausschließlich aus den russischen Staatsmedien und gehen davon aus, dass die ukrainische Bevölkerung froh über die „Befreiung“ von den Nazis ist. Das Leid der ukrainischen Zivilbevölkerung wird von den russischen Kindern und ihre Eltern erahnt, erscheint aus Perspektive der Kinder aber sozusagen als ein notwendiges Übel, damit die „schöne Ukraine“ und der „wehrhafte Russe“ wieder als „ein Volk“ zusammenleben können. Diese typischen russischen Propagandanarrative finden sich bei allen befragten Kindern, selbst bei jenen, die in Familien aufwachsen, die gegen den Invasionskrieg sind.

Der Angriffskrieg auf die Ukraine gilt schon jetzt als eine Zeitenwende, die in diversen Bereichen als historisch bezeichnet werden kann. Der Ukrainekonflikt ist dabei auch eine der ersten großen Krisen, bei denen soziale Netzwerke wie TikTok und Twitter eine Vorreiterrolle bei der Information und Desinformation übernahmen. Entsprechend wichtig sind Medienangebote wie die Kindernachrichtensendung logo!, die nicht nur altersangemessen in Wort und Bild berichtet, sondern auch Hintergrundinformationen zu den Ereignissen liefert. Wie sich Kindermedien in Deutschland und weltweit des Themas mit großer Sorgfalt annehmen und wie eine medienpädagogische Aufbereitung stattfinden kann, wird in der aktuellen Ausgabe der TelevIZIon zusammengefasst. Sie ist online abrufbar unter:

https://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/35_2022_2.htm

Dr. Maya Götz Pressestelle
Internationales Zentralinstitut für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI)




Projektförderung für die sozial-emotionale Begleitung ukrainischer Kinder

Kitas können sich noch bis zum 15. Dezember 2022 bei der Deutschen Liga für das Kind bewerben!

Im Zusammenhang mit der Flucht vor dem Krieg in der Ukraine kommen zahlreiche Mütter und junge Kinder nach Deutschland. Sie haben es in mehrfacher Weise schwer: Sie mussten möglicherweise traumatisierende Erfahrungen machen und haben die Trennung oder den Verlust von Vätern, Verwandten und Freunden zu beklagen, bisherige Sicherheiten und Gewohnheiten, aber auch Haustiere, Spielzeug und vertraute Umgebungen zurücklassen müssen. In Deutschland stehen sie einer völlig neuen Situation gegenüber und müssen sich ohne Übergang in einer neuen Lebenswelt und Sprachumgebung zurechtfinden.

Geflüchtete Mütter und Kinder sind auf eine „Normalisierung“ ihres Alltags angewiesen, die ihnen Sicherheit gibt. Für die Mütter kann die Aufnahme ihres Kindes in einer Kindertageseinrichtung Entlastung und Hilfe bedeuten, wenn Informationen gut verständlich sind und pädagogische Fachkräfte wertschätzend und einfühlsam kommunizieren. Mit Kindergarten plus gibt es ein bewährtes, wissenschaftlich evaluiertes und wirksames Programm, um mit pädagogischen Mitteln im Kita-Alltag die emotionale Stabilität von Kindern zu verbessern oder wieder herzustellen, die Integration in eine (Kinder-)Gruppe zu erleichtern und den Erwerb gewaltfreier Konfliktlösungsstrategien zu fördern.

Die Zusammenarbeit mit Eltern sowie in der Erstsprache aufbereitete Informationen sind dabei wichtige Bausteine. Dank einer Spende der Junker-Kempchen Stiftung können Kitas, die ukrainische geflüchtete Kinder betreuen, eine kostenlose Teilnahme am Programm bei der Liga beantragen.  

Die Fortbildungsmodule planen Kindergarten plus so, dass die Zeiten und Formate den Bedarfen jedes Teams bestmöglich entsprechen. Dazu gehören:

•          Einführungstag, Grundlagen der sozial-emotionalen Entwicklung und Förderung. Kennenlernen und Vorbereiten von Kindergarten plus und START ab 2 sowie Erhalt der Programmaterialien.

•          Seminarmodul zur Arbeit mit geflüchteten Kindern und deren Familien mit Fokus auf ukrainischen Familien.

•          Prozessbegleitung und Auswertungsworkshop.

Kitas, in denen ukrainische geflüchtete Kinder betreut werden, und die die sozial-emotionale Entwicklungsbegleitung von Kindern im Fokus haben, können sich jetzt bis zum 15.12.2022 bewerben! Füllen Sie dafür unter diesem Link ein kurzes Online-Formular zur Interessensbekundung aus.: https://forms.office.com/r/S37jFjGKK5

Projektleiterin:  Stella Valentien

Kontakt und weiterführende Information: E-Mail: stella.valentien@kindergartenplus.de

Quelle: Information der Deutschen Liga für das Kind




Start der Helpline Ukraine für geflüchtete Familien

Telefonberatung in ukrainischer und russischer Sprache nimmt Arbeit auf – kostenfrei und vertraulich

Mehr als 700.000 Menschen sind bislang vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland geflohen, vor allem Frauen, Kinder und Jugendliche. Seit heute bietet ihnen die Helpline Ukraine kostenlose Telefonberatung bei allen Sorgen, Problemen und Themen, die sie bewegen. Unter der Telefonnummer 0800-500 225 0 ist die Helpline montags bis freitags zwischen 14 und 17 Uhr zu erreichen; die Beratung erfolgt in ukrainischer und russischer Sprache und ist vertraulich. Helpline Ukraine ist ein Projekt des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gemeinsam mit Nummer gegen Kummer e.V. und mit Unterstützung der Deutschen Telekom.

Bundesfamilienministerin Lisa Paus: „Viele Geflüchtete aus der Ukraine brauchen Zuwendung, Unterstützung und Entlastung. Sie sind in Deutschland zwar in Sicherheit, leiden aber unter den Eindrücken des Krieges und der Flucht. Mit der Helpline Ukraine zeigen wir diesen Menschen, dass wir sie in ihrer Not nicht allein lassen. Hier finden sie offene Ohren für ihre Sorgen und Probleme und kompetente Beratung in ihrer Muttersprache.“

„Wir freuen uns, diese wichtige und anspruchsvolle Aufgabe anzugehen und damit einen Beitrag in dieser Krise leisten zu können.“, so Rainer Schütz, Geschäftsführer von Nummer gegen Kummer e.V. „Geflüchtete Eltern, Kinder und Jugendliche benötigen verlässliche Ansprechpartner*innen, um über das Erlebte, ihre Sorgen und Ängste sprechen zu können.“

„Bei unseren Hilfsmaßnahmen für die Ukraine konzentrieren wir uns darauf, was wir am besten können: Menschen verbinden“ sagt Melanie Kubin-Hardewig, Vice President Group Sustainability Management bei der Telekom. „Als langjähriger Partner der Nummer gegen Kummer unterstützen wir deshalb das erweiterte Hilfsangebot sehr gerne, indem wir die Leitungskapazitäten für das zusätzliche Gesprächsaufkommen bereitstellen.“

Der Dachverband Nummer gegen Kummer e.V. übernimmt die Planung, Organisation und Umsetzung der Sonderrufnummer und bewirbt sie in ukrainischer und russischer Sprache.

Weitere Informationen unter www.nummergegenkummer.de

Hier finden sie die Pressemeldung in ukrainischer Sprache:




Deutsches Schulbarometer Spezial

Jede zweite Lehrkraft hat bereits geflüchtete Kinder aus der Ukraine an ihrer Schule

Die meisten ukrainischen Schüler und Schülerinnen lernen in Regelklassen, während ukrainischsprachige Lehrkräfte oder Unterrichtsangebote bisher fast keine Rolle spielen. Das zeigt das aktuelle Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung. Jede zweite Lehrkraft in Deutschland hat an ihrer Schule bereits ukrainische Kinder und Jugendliche. Die Aufnahme der geflüchteten Kinder betrachten die allermeisten Lehrkräfte (92 %) jedoch aktuell nicht als zentrale Herausforderung. Vielmehr erleben sie nach zwei Jahren Pandemie Corona und die Corona-Maßnahmen als größte Belastung in ihrem Berufsalltag (38 %), gefolgt vom Lehrkräftemangel (26 %), dem Verhalten der Schüler und Schülerinnen (21 %) und der Digitalisierung (17 %). Das zeigen die Ergebnisse des Deutschen Schulbarometers Spezial, einer repräsentativen Umfrage der Robert Bosch Stiftung GmbH, durchgeführt von forsa.

Gemeinsames Lernen bisher die Regel

Die geflüchteten Kinder sind bei drei Vierteln der befragten Lehrkräfte (78 %) zumindest teilweise in Regelklassen integriert und lernen gemeinsam mit Schüler und Schülerinnen aus Deutschland. Reine Willkommensklassen ohne Anbindung an den gemeinsamen Unterricht sind mit 18 Prozent eher selten. Ukrainischsprachigen Präsenz- oder Online-Unterricht gibt es sogar nur an einem Prozent aller Schulen, die geflüchtete Ukrainer aufgenommen haben. Der Einsatz ukrainischsprachigen Personals als Übersetzer (9 %) oder Lehrkräfte (7 %) erfolgt ebenfalls bislang nur sporadisch.

Noch fehlen oftmals die Konzepte

49 % der Befragten geben an, dass ihre Schule bislang für die Aufnahme von Kindern mit wenig bis keinen Deutschkenntnissen nicht über entsprechende Konzepte verfügt. Schulen, die sich derzeit auf weitere Schüler und Schülerinnen aus der Ukraine vorbereiten (58 %), legen den Fokus vor allem auf die Bereitstellung von Räumen (43 %) und auf die Suche nach Lehrkräften für Deutsch als Zweitsprache (40 %). Erst danach kommen die Beschäftigung mit digitalen ukrainischen Lernangeboten (24 %) und die Suche nach ukrainischsprachigem Personal (rund 16 %).

Unbürokratische und schnelle Beschäftigung ukrainischsprachigen Fachpersonals

„Ukrainischsprachige Lehrkräfte und Übersetzerinnen können Schulen bei der Aufnahme der geflüchteten Schüler und Schülerinnen wirksam unterstützen. Wir sollten deshalb die Beschäftigung ukrainischen Personals an deutschen Schulen unbürokratisch und schnell ermöglichen, auch in Zusammenarbeit zwischen Zivilgesellschaft und staatlichen Stellen“, sagt Dr. Dirk Zorn, Bereichsleiter Bildung der Robert Bosch Stiftung.

In einer gemeinsamen Initiative mit der Bertelsmann Stiftung unterstützt die Robert Bosch Stiftung Schulen bei der Aufnahme von geflüchteten Kindern und Jugendlichen aus der Ukraine. Die Angebote sind auf dem Deutschen Schulportal verfügbar.

GEW: „Schulen sind bereit – aber viele auch am Limit!“

Auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) mahnt bei Bund, Ländern und Schulträgern rasche und unbürokratische, aber gut koordinierte und nachhaltige Unterstützung an. „Die Schulen stehen bereit, die ukrainischen Kinder und Jugendlichen zu integrieren, brauchen aber dringend Hilfe – vor allem mit Blick auf Personal, Räume und Sachmittel. Die Fachkräfte sind hoch motiviert, diese Herausforderung zu meistern, viele aber nach über zwei Jahren Corona-Pandemie auch am Limit, teils sogar darüber hinaus“, sagte Anja Bensinger-Stolze, GEW-Vorstandsmitglied Schule, zur heute veröffentlichten Studie „Das Deutsche Schulbarometer Spezial: Geflüchtete ukrainische Schüler:innen“ der Robert Bosch Stiftung.

„Die Schulen brauchen vor allem Lehrkräfte für Deutsch als Zweit- oder Fremdsprache, aber auch Sozialarbeiterinnen und -arbeiter, Schulpsychologinnen und -psychologen, Fachkräfte für den Umgang mit Traumata sowie Dolmetscherinnen und Dolmetscher“, unterstrich Bensinger-Stolze mit Blick auf aktuell über 90.000 Kinder und Jugendlichen, die aus der Ukraine geflüchtete sind, und prognostizierter mehr als 400.000. „Diese Fachkräfte fehlen schon seit vielen Jahren. Schulen sowie die Kolleginnen und Kollegen hangeln sich von Anforderung zu Anforderung. Die Schulpolitik muss jetzt endlich deutliche Schritte in Richtung einer besseren personellen und materiellen Ausstattung des Bildungsbereichs machen.“ Viele Schulen und Fachkräfte hätten Erfahrungen mit geflüchteten Schülerinnen und Schülern. Aber sowohl die Belastungen, sozialen Verwerfungen und die schwierige Planbarkeit des Schulalltags durch die Corona-Pandemie als auch der dramatische Mangel an pädagogischem Personal gefährdeten mittlerweile die Bildungsanstrengungen in Deutschland insgesamt, begründete die GEW-Schulexpertin ihre Vorschläge.

Über das Deutsche Schulbarometer Spezial

Das Deutsche Schulbarometer Spezial ist eine Umfrage der Robert Bosch Stiftung unter Lehrkräften an allgemeinbildenden und beruflichen Schulen in Deutschland. Die repräsentative Stichprobe umfasste insgesamt 1.017 Lehrer:innen und wurde zwischen dem 6. und 18. April 2022 als Online-Befragung von forsa durchgeführt. Die vollständigen Ergebnisse der Umfrage finden Sie hier: https://www.bosch-stiftung.de/de/die-haelfte-der-lehrkraefte-hat-bereits-ukrainische-schuelerinnen.

Quelle: Pressemitteilungen Robert Bosch Stiftung und GEW




Polylino steht Ukraine-Flüchtlingen kostenlos zur Verfügung

Im Bilder- und Kinderbuchservice gibt es auch Titel in ukrainischer Sprache

Um in der humanitären Krise in der Ukraine zu helfen hat Polylino entschieden, seinen digitalen und mehrsprachigen Bilder- und Kinderbuchservice für ukrainische Familien, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz ankommen, auch außerhalb einer offiziellen Bildungseinrichtung kostenlos anzubieten. Ukraine-Flüchtlinge können auf die digitale Bibliothek kostenfrei zugreifen, in der auch Titel mit ukrainischer Audio- und Textsprache enthalten sind.

Bücher und Literatur können hilfreiche Werkzeuge sein, um mit Kindern über schwierige Themen und Gefühle zu sprechen, mit denen sie noch nicht umzugehen wissen. Mit Polylino haben Familien Zugriff auf hunderte Bücher, von denen viele in mehreren Sprachen einschließlich Ukrainisch gelesen und angehört werden können. Polylino kann als App (iOS & Android) über Smartphones und Tablets oder als Browserversion genutzt werden.

Um Polylino kostenlos zu nutzen, folgen Sie den untenstehenden Links und geben folgende Zugangsdaten ein:

Benutzername: HelpUkraine
Passwort: Peacenow

Polylino lässt sich über folgenden Kanäle beziehen:
Polylino als Browserversion (z.B. für Fire Tablets oder Laptops)
Polylino für iPhone und iPad (iOS)
Polylino für Android-Geräte

Polylino hat auch ein Handout mit allen wichtigen Infos auf Ukrainisch vorbereitet.

Passende Inhalte in Polylino finden

Um die Titel mit ukrainischer Audioversion zu finden, wählen Sie die ,Sprachregal’-Übersicht oben im Menü und scrollen Sie bis zum Buchstaben „U“ für Ukrainisch.

In seiner Bibliothek hat Polylino ein Bücherregal zum Thema „Krieg und Flucht“ erstellt mit Titeln, die Sie im Gespräch mit Kindern bei diesem Thema unterstützen können.

Sollten Sie nach weiteren Ratschlägen suchen, um mit Kindern behutsam das Thema Krieg aufzugreifen, hat Polylino hier eine Linksammlung für Sie zusammengestellt: Mit Kindern über Krieg und Flucht sprechen.

Bei Fragen zum Login, zur Nutzung unseres Services oder bei anderen Problemen, kontaktieren Sie bitte den Kundensupport-Team über ‘service@ilteducation.de’.

Quelle: Pressemitteilung Polylino