Kinder vermissen Bewegung und Sport in der Corona-Pandemie

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Repräsentative Umfrage zum Weltspieltag am 28. Mai 2021

90 Prozent der Kinder in Deutschland haben während der Corona-Pandemie die Bewegung und den Sport vermisst. Einer großen Mehrheit (83 Prozent) der Kinder gefällt an Sport und Bewegung besonders, dabei mit anderen Kindern zusammen zu sein und Spaß zu haben. Fast zwei Drittel der Kinder (62 Prozent) mögen es besonders, bei Sport und Bewegung an der frischen Luft zu sein. Wenn nach der Corona-Pandemie jedes Kind ein Jahr lang kostenlos in einem Sportverein mitmachen könnte, würden 86 Prozent der Kinder dieses Angebot auf jeden Fall oder wahrscheinlich wahrnehmen. Vor diesem Hintergrund befürworten 86 Prozent der Erwachsenen die Forderung, dass die Bundesregierung nach der Corona-Pandemie deutlich mehr in den Kinder- und Jugendsport investieren und dafür unter anderem jedem Kind ein Jahr lang den kostenfreien Zugang zu einem Sportverein ermöglichen sollte.

Repräsentative Umfrageergebnisse

Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle repräsentative Umfrage des Politik- und Sozialforschungsinstituts Forsa unter Kindern im Alter von sechs bis 14 Jahren und Erwachsenen im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes und der Deutschen Sportjugend anlässlich des Weltspieltages am 28. Mai. Der Weltspieltag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Lasst uns (was) bewegen!“.

„Die Ergebnisse der Umfrage zeigen sehr deutlich, wie wichtig Sport und bewegtes Spiel für ein gesundes Aufwachsen der Kinder sind und von welchen massiven Einschränkungen diese in den letzten Monaten betroffen waren. Damit sie nicht jahrelang unter den Folgen zu leiden haben, sind nun erhebliche Anstrengungen nötig. Die Bundesregierung muss jetzt deutlich mehr in den Kinder- und Jugendsport investieren. So sollte sie unter anderem jedem Kind ein Jahr lang den kostenfreien Zugang zu einem Sportverein ermöglichen“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Gemeinsamkeit macht besonders Spaß

„Beim Sport geht es um einen Ausgleich vom Alltag, darum soziale Kontakte zu pflegen, Neues auszuprobieren und sich weiterzuentwickeln. Die vielfältigen Antworten der Kinder sind eindeutig. Sie zeigen uns mehr als deutlich, dass Sport weit mehr ist als nur Bewegung und welchen hohen Stellenwert er im Leben der Kinder hat. Wir müssen das Sporttreiben für Kinder und Jugendliche endlich wieder in vollem Umfang ermöglichen, um den physischen, psychischen und sozialen Folgen des Bewegungsmangels entgegenzuwirken“, so der 1. Vorsitzende der Deutschen Sportjugend, Stefan Raid.

Was sich die Kinder wünschen

  • Der großen Mehrheit der befragten Kinder (83 Prozent) gefällt an Sport und Bewegung besonders, dabei mit anderen Kindern zusammen zu sein und Spaß zu haben. Fast zwei Drittel der Kinder (62 Prozent) mögen es besonders, bei Sport und Bewegung an der frischen Luft zu sein.
  • Neue Sachen zu lernen und immer besser zu werden, mögen 42 Prozent der Kinder besonders gern an Sport und Bewegung.
  • 30 Prozent gefällt besonders, einen Ausgleich zum Schulalltag zu haben.
  • Dass sie es an Sport und Bewegung besonders mögen, sich körperlich anzustrengen und aus der Puste zu kommen (24 Prozent) oder sich mit anderen Kindern zu messen und zu wetteifern (23 Prozent), gibt jeweils jedes vierte Kind an.
  • Mädchen sagen häufiger als Jungen (46 zu 38 Prozent), dass es ihnen besonders gut gefällt, beim Sport neue Sachen zu lernen und immer besser zu werden, Jungen sagen häufiger als Mädchen (29 zu 17 Prozent), dass es ihnen besonders gut gefällt, sich beim Sport mit anderen Kindern zu messen und zu wetteifern.
  • Die jüngeren Kinder von sechs bis neun Jahren haben noch häufiger als die älteren Kinder Freude daran, beim Sport mit anderen Kindern zusammen zu sein und Spaß zu haben (89 zu 79 Prozent) sowie draußen an der frischen Luft zu sein (67 zu 59 Prozent).
  • Ältere Kinder von zehn bis 14 Jahren schätzen hingegen häufiger den Ausgleich zum Schulalltag (37 zu 20 Prozent).
  • Insgesamt geben neun von zehn Kindern (90 Prozent) an, dass sie in den letzten Monaten während der Corona-Pandemie die Bewegung und den Sport vermisst haben. 59 Prozent hat die Bewegung in den letzten Monaten im Sportverein, 54 Prozent in der Freizeit mit Freunden und 51 Prozent in der Schule gefehlt. Dass sie Bewegung und Sport mit der Familie vermisst haben, geben 11 Prozent der Kinder an.
  • Nur wenige Kinder (zehn Prozent) haben Sport und Bewegung in den letzten Monaten nicht vermisst.
  • Wenn nach der Corona-Pandemie jedes Kind ein Jahr lang kostenlos bei einem Sportverein mitmachen könnte, würden 61 Prozent der Kinder dieses Angebot auf jeden Fall wahrnehmen. Weitere 25 Prozent würden dies wahrscheinlich tun.
  • Zwölf Prozent der Kinder geben an, dass sie ein solches Angebot eher nicht nutzen würden, zwei Prozent würden dies auf keinen Fall tun.

Was sich Erwachsene wünschen

  • 86 Prozent der Erwachsenen befürworten voll und ganz oder eher die Forderung, dass die Bundesregierung nach der Corona-Pandemie deutlich mehr in den Kinder- und Jugendsport investieren und dafür unter anderem jedem Kind ein Jahr lang den kostenfreien Zugang zu einem Sportverein ermöglichen sollte (57 Prozent „voll und ganz“, weitere 29 Prozent befürworten diese Forderung „eher“).
  • Nur eine Minderheit lehnt die Forderung nach einem kostenlosen Zugang zu Sportvereinen für Kinder und Jugendliche eher (zehn Prozent) oder voll und ganz (zwei Prozent) ab.
  • In allen Befragtengruppen findet die Forderung eine breite Unterstützung: Bei Frauen etwas stärker als bei Männern (90 zu 83 Prozent), bei Erwachsenen mit Kindern im Haushalt etwas mehr als bei denen ohne Kinder (90 zu 86 Prozent), und parteiübergreifend auch entlang der Parteilager (Grüne 91 Prozent, FDP und Linke 90 Prozent, AfD und SPD 89 Prozent, CDU/CSU 79 Prozent).

Zur Studie

Für die repräsentative Umfrage zum Weltspieltag 2021 wurden vom Politik- und Sozialforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes und der Deutschen Sportjugend in diesem Monat deutschlandweit 1.001 Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren und 1.006 Erwachsene befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei ± drei Prozentpunkten.




„Lasst uns (was) bewegen!“

Kinderhilfswerk und Sportjugend rufen zu großer Bewegungs- und Sportaktion am Weltspieltag auf

Das Deutsche Kinderhilfswerk und die Deutsche Sportjugend rufen Familien und Vereine zu einer großen Bewegungs- und Sportaktion in der Woche rund um den Weltspieltag am 28. Mai 2021 auf. Dabei sollen in den sozialen Medien unter den Hashtags #Weltspieltag und #lasstunswasbewegen Fotos oder Videos gepostet werden, die Menschen entweder bei ihrer geliebten Sportart, beim Sport an ungewöhnlichen Orten oder bei einer für sie unbekannten Sportart zeigen.

Bedeutung von Bewegung, Spiel und Sport für ein gesundes Aufwachsen

Damit soll auf die Bedeutung von Bewegung, Spiel und Sport für ein gesundes Aufwachsen von Kindern aufmerksam gemacht werden. Unterstützt wird die Aktion vom Kinder- und Familienradio Radio TEDDY. Botschafterin des Weltspieltags 2021 ist die ehemalige Boxweltmeisterin Regina Halmich, Botschafter der ehemalige Skirennläufer Felix Neureuther. Die Schirmherrschaft über den Weltspieltag hat die Kinderkommission des Deutschen Bundestages übernommen. 

Rahmenbedingungen für die Bewegung von Kindern verbessern

Im Vorfeld des Weltspieltages fordern das Deutsche Kinderhilfswerk und die Deutsche Sportjugend Politik und Gesellschaft dazu auf, die Rahmenbedingungen für die Bewegung von Kindern zu verbessern. Dazu sollte es beispielsweise in den Kommunen mehr altersgerechte, eigenständig erreichbare und frei zugängliche Spiel-, Sport- und Grünflächen geben, mehr Bewegungsmöglichkeiten in den Schul- und Kita-Alltag integriert werden und zudem der Vereinssport stärkere Unterstützung erhalten als bisher. 

Kinder entdecken spielend die Welt

„Kinder spielen zumeist überall dort, wo es möglich ist. So entdecken sie die Welt. Deshalb brauchen wir öffentlichen Raum, der sich besser zum bewegten Spielen eignet, wir brauchen Spielplätze, die mehr bieten als eine Rutsche, Sandkiste und Schaukel, und wir brauchen Sportvereine, wo Kinder ihre Lieblingssportart gemeinsam mit anderen ausüben können. Ich freue mich zum Weltspieltag schon auf viele tolle Fotos und Videos, die Kinder und Erwachsene beim Sport zeigen. Natürlich wäre es toll, wenn auch viele prominente Erwachsene beim Weltspieltag mitmachen. Also, auf geht‘s“, sagt Regina Halmich, Botschafterin des Weltspieltages 2021.

Halmich und Neureuther Botschafter des Weltspieltags

„Bewegung an der frischen Luft ist das A und O, sowohl für die Kinder wie auch für die Eltern. Ich selbst war als kleiner Bub ständig draußen am Spielen, beim Kraxeln auf den Bäumen und Rumtoben mit meiner Schwester. Dabei spielen die Eltern eine ganz wichtige Rolle. Mir haben es damals meine Eltern von klein auf vorgelebt und gezeigt, wie viel Spaß Bewegung und Sport machen und mich immer wieder dazu animiert. Genau das lebe ich meinen Kindern jetzt auch vor. Daher mein Appell an alle: Geht gemeinsam raus und entdeckt zusammen die Natur, tobt durch den Garten und erlebt Abenteuer. Nur wenn die Eltern aktiv sind, werden die Kinder es ihnen gleichtun. Wie sonst auch, werde ich am Weltspieltag mit meinen Kindern raus gehen und jede Menge Spaß haben“, sagt Felix Neureuther, Botschafter des Weltspieltages 2021.

Natürlicher Bewegungsdrang während Corona eingeschränkt

„Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, dem sie vielfach schon vor der Corona-Pandemie nur unzureichend nachkommen konnten. Wir müssen jetzt aufpassen, dass sich durch die Einschränkungen in der Pandemie das Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen nicht grundsätzlich nachteilig verändert. Denn wenn Kinder selten herumtollen, sich nur wenig bewegen und beim Sport nicht auch mal richtig auspowern, kann das bis ins Erwachsenenalter negativen Einfluss auf die Physis haben. Aber auch die Psyche leidet unter dem Bewegungsmangel. Insbesondere Kinder aus armen Verhältnissen sind davon betroffen. Deshalb gilt es insgesamt, dem Bewegungsdrang von Kindern möglichst immer und überall freien Lauf zu lassen“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

14. Weltspieltag

Der Weltspieltag 2021 wird deutschlandweit zum 14. Mal ausgerichtet. Zum diesjährigen Weltspieltag sind Kinder und Erwachsene zu einer großen Bewegungs- und Sportaktion aufgerufen, außerdem appellieren das Deutsche Kinderhilfswerk und die Deutsche Sportjugend an Schulen und Kindergärten, öffentliche Einrichtungen, Vereine und Nachbarschaftsinitiativen, in ihrer Stadt oder Gemeinde eine beispielgebende oder öffentlichkeitswirksame Aktion durchzuführen, soweit es die Corona-Pandemie zulässt – egal ob Spiel-, Beteiligungs- oder Protestaktion. Denn der Aktionstag dient ebenso der Lobbyarbeit für das Recht auf Spiel. Die Partner sind vor Ort für die Durchführung ihrer Veranstaltung selbst verantwortlich. Das Deutsche Kinderhilfswerk stellt umfangreiche Aktionsmaterialien zum Bewerben des Weltspieltages zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.weltspieltag.de.




Motto des Weltspieltages 2021: Lasst uns (was) bewegen

Deutsche Sportjungend erstmals Partner des DKHW:

„Lasst uns (was) bewegen!“ ist das Motto des Deutschen Kinderhilfswerkes(DKHW) für den Weltspieltag am 28. Mai 2021. Denn Bewegungsförderung spielt eine zentrale Rolle bei einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung. Zudem ist Bewegungsförderung zentrales Mittel der Bildungsarbeit im Sportverein.

Fokus auf Bewegung

Die Deutsche Sportjugend unterstützt deshalb in diesem Jahr den Weltspieltag mit dem Fokus auf Bewegung. Als langjähriger Partner des DKHW ist es das Anliegen der Sportjugend, insbesondere angesichts der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie, gemeinsam mit dem „Bündnis Recht auf Spiel“, die Aufmerksamkeit für das Thema Bewegungsförderung zu erhöhen. 

Mehr Bewegungsmöglichkeiten für Kinder!

Der gemeinsame Aufruf soll Politik und Gesellschaft den Handlungsbedarf verdeutlichen und aufzeigen, dass die Rahmenbedingungen für die Bewegung von Kindern verbessert werden müssen. Dazu sollten es beispielsweise in den Kommunen mehr altersgerechte, eigenständig erreichbare und frei zugängliche Spiel- und Grünflächen geben, mehr Bewegungsmöglichkeiten in den Schul- und Kita-Alltag integriert werden und zudem der Vereinssport stärkere Unterstützung erhalten als bisher.

Aufruf zur Teilnahme

Kommunen, Vereine und Bildungseinrichtungen, aber auch Familien und Elterninitiativen sind aufgerufen, mit einer Aktion am Weltspieltag 2021 teilzunehmen und den Aktionstag zu nutzen, verbesserte Rahmenbedingungen für die Bewegungsförderung von Kindern einzufordern.

„Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang, dem sie vielfach schon vor der Corona-Pandemie nur unzureichend nachkommen konnten. Wir müssen aufpassen, dass sich in der Pandemie das Bewegungsverhalten von Kindern und Jugendlichen nicht grundsätzlich nachteilig verändert. Denn wenn Kinder selten herumtollen und sich nur wenig bewegen, kann das bis ins Erwachsenenalter negativen Einfluss haben“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Zentraler Baustein der Entwicklung“

„Lasst uns was bewegen! Den Wunsch nach Bewegung kann man kaum treffender ausdrücken. Gerade für Kinder ist Bewegung ein zentraler Baustein einer ganzheitlichen Persönlichkeitsentwicklung und des gesunden Aufwachsens. Jetzt liegt es an uns als Gesellschaft zu entscheiden, wie wichtig uns diese ganzheitliche Entwicklung ist. Lasst uns daher gemeinsam stärker denn je das Kinderrecht auf Bewegung und Spiel einfordern. Wir als Deutsche Sportjugend unterstützen als Jugendorganisation des gemeinnützig organisierten Sports den Weltspieltag 2021 und wollen gemeinsam mit dem Deutschen Kinderhilfswerk und dessen Bündnis Recht auf Spiel unseren Beitrag zu einer bewegungsfreundlichen Lebenswelt für Kinder leisten!“, so der Vorsitzende der Deutschen Sportjugend, Michael Leyendecker.

Zum 14. Mal Weltspieltag

Der Weltspieltag 2021 wird deutschlandweit zum 14. Mal ausgerichtet. Zum Weltspieltag sind Schulen und Kindergärten, öffentliche Einrichtungen, Vereine und Nachbarschaftsinitiativen aufgerufen, in ihrer Stadt oder Gemeinde eine beispielgebende oder öffentlichkeitswirksame Aktion durchzuführen – egal ob Spiel-, Beteiligungs- oder Protestaktion. Denn der Aktionstag dient ebenso der Lobbyarbeit für das Recht auf Spiel. Die Partner sind vor Ort für die Durchführung ihrer Veranstaltung selbst verantwortlich. Das Deutsche Kinderhilfswerk stellt umfangreiche Aktionsmaterialien zum Weltspieltag zur Verfügung. Weitere Informationen unter www.weltspieltag.de.