Weise Worte für den großen Teamgeist im Spiel

3weiseworte

3 Weise Worte von Dan Penn und Rich Coombes bei Big Potato Games

Begriffe erraten und Punkte sammeln. Darum geht es in „3 Weise Worte“. Aber so einfach, wie sich das nun anhört, geht es dann doch nicht. Zudem sind für dieses Spiel eine ganze Menge Spieler notwendig. Denn hier sind Zweierteams gefragt. Das bedeutet, dass mindestens vier, besser aber noch mehr Spielende mit dabei sein können. Dann macht es am meisten Spaß.

Spielverlauf

Sind die Teams gebildet, geht es auch schon los. Zwischen den Teilnehmern liegt das kleine Spielfeld, auf dem ein Pfad abgebildet ist. Jedes Team erhält einen Spielstein und soll nun Punkte gewinnen. Die Zahl der Punkte gibt nach jeder Runde die Spielzüge vor, mit der jedes Team sich dem Ziel nähern darf.

Zu Spielbeginn erhält jedes Team einen Stift und einen Zettel, auf den die Hinweiswörter später heimlich geschrieben werden sollen. Das Team das beginnt, muss bestimmen, wer der „Schreiber“ und wer der „Ratende“ ist. Der Ratende schließt die Augen, während der Schreiber von einem Stapel eine Karte aufdeckt. Darauf stehen drei Begriffe. Mit einem Farbwürfel wird nun ermittelt, welcher der drei Begriffe der zu erratende ist. Wenn alle am Tisch das Wort gesehen haben, wird die Karte wieder verdeckt und der Ratende darf die Augen wieder öffnen.

Der Schreiber schreibt nun heimlich drei Wörter auf sein Blatt, die als Hinweise für seinen Teampartner dienen sollen, das geheime Wort zu erraten. Die anderen Teams versuchen zu ergründen, welche Wörter der Schreiber auf seinen Zettel geschrieben hat. Diese drei notieren sie für sich.

Nun liest der Schreiber dem Ratenden die drei Wörter vor. Errät dieser daraufhin den Begriff, erhält sein Team zwei Punkte. Errät er sie nicht, erhalten die anderen Teams je zwei Punkte. Wer von diesen ein Hinweiswort erraten hat, erhält ebenfalls einen Punkt. Für Wörter, die nicht erraten wurden, erhält das Team des Schreibers einen Punkt. Nun zieht jedes Team seine kleine Eule über so viele Felder wie es Punkte gewonnen hat. Dann ist das nächste Team an der Reihe.

Wertung

Die Spielbeschreibung zeigt schon, so ganz so einfach ist „3 Weise Worte“ nicht. Als Spielalter empfiehlt der Verlag deshalb ab zehn Jahren. Wir meinen, dass geübte Kinder schon ab acht Jahren mitspielen können. Dann sollte aber der Würfel weggelassen und nur die Begriffe auf den grünen Feldern der Spielkärtchen verwendet werden. Diese sind die einfachsten.

Das Spiel hat „Big Potato Games“ herausgebracht, ein Spieleverlag, der auf Nachhaltigkeit setzt. Entsprechend sind die Verpackung, das Spielfeld, Spielanleitung und Karten aus Papier und Karton; Würfel und Spielfiguren aus Holz.

Gerade weil das Spiel nicht ganz so einfach ist, macht es etwas geübteren Spielern Spaß. Schließlich gilt es hier im Team zu spielen, zu raten und sich in seine Mitspieler hinein zu versetzen. Das unterstützt natürlich den Teamgedanken und die Empathie. Als Brettspiel mit Spielkarten ist es ein klassisches Regelspiel, bei dem es vieles zu beachten und zu bedenken gilt. Ohne Konzentration geht hier deshalb gar nichts. Zum richtigen Ereignis kann das Spiel mutieren, wenn mehr als zwei Spieler ein Team bilden. Dann gibt es eben eine Gruppe der Ratenden und der Schreiber. So oder so dauert die Spielzeit aber immer maximal eine gute halbe Stunde.

„3 Weise Worte“ ist ein spannendes Ratespiel, das in einigen Varianten und zu verschiedenen Anlässen gespielt werden kann. Toll ist, dass mit diesem kleinen Spiel auch größere Gruppen viel Freude haben können, und dass der Zufall hier kaum eine Chance hat.

Gernot Körner

Was ist in der Box?
100 Karten
Hölzerne Eulenstücke
1 Spielbrett

3ww-brett

3 Weise Worte
Gleich und gleich gesellt sich gern
ab 10 Jahren
€ 20,00




Mit „Mensch ärgere Dich nicht“ zum Zahlenprofi

Brettspiele mit Punktewürfeln fördern Mathekompetenz bei Vier- bis Sechsjährigen

Kinder zwischen vier und sechs Jahren können schon durch einfache Brettspiele wie „Mensch ärgere dich nicht“ bessere mathematische Kompetenzen entwickeln. Das zeigt Prof. Dr. Hedwig Gasteiger, Mathematikdidaktikerin an der Universität Osnabrück, in einer Studie, die jetzt unter dem Titel „Fostering early numerical competencies by playing conventional board games“ im Journal of Experimental Child Psychology erschienen ist. Ko-Autor ist Korbinian Möller, Professor für Mathematische Kognition an der Loughborough University (Großbritannien).

„Fang den Hut“ macht nicht nur Spaß

„Wir haben die Wirkung von Brettspielen auf die Entwicklung früher mathematischer Kompetenzen untersucht“, so Gasteiger. „Bislang wusste man, dass speziell entwickelte Spiele mit Fördercharakter einen positiven Effekt auf die numerische Entwicklung haben. Der Effekt von konventionellen Brettspielen wie ‚Mensch ärgere dich nicht‘ oder ‚Fang den Hut‘ wurde bislang jedoch nicht nachgewiesen.“

Sechserwürfel-Spiele schneiden besser ab

In der Studie nahmen vier- bis sechsjährige Kinder an sieben 30-minütigen Trainingssitzungen über einen Zeitraum von vier Wochen teil. Gasteiger und Möller konnten zeigen, dass Kinder, die Brettspiele mit traditionellen Zahlenwürfeln spielten, sich besser mathematisch entwickelten als Kinder, die Brettspiele mit Farb- oder Symbolwürfeln spielten. Im direkten Vorher-Nachher-Vergleich schnitten die Kinder mit Sechserwürfel-Spielen wie „Mensch ärgere dich nicht“ besser ab in der Fähigkeit zu zählen, Strukturen zu erkennen und sie zu nutzen.

Nicht einfach nur „Trainingseffekt“

Über diese unmittelbaren Trainingseffekte hinaus beobachteten die Forscher auch ein Jahr nach den Trainingssitzungen noch einen signifikanten Unterschied zwischen beiden Vergleichsgruppen. Es zeigten sich positive Langfristeffekte des Spielens von Brettspielen mit traditionellen Punktewürfeln auf das Erkennen und Verwenden von Strukturen.

„Unsere Studie zeigt, dass das Spielen von konventionellen Brettspielen mit traditionellen Punktewürfeln eine effektive und sehr niedrigschwellige Förderung früher numerischer Kompetenzen ist“, so Gasteiger. „Es lohnt sich also, auf die Spieleklassiker, wie ‚Mensch ärgere dich nicht‘ oder ‚Fang den Hut‘ zurückzugreifen.“

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