Jugend forscht Bundessiegerinnen und Bundessieger 2022 ausgezeichnet

Deutsche MINT-Talente begeistern die Jury beim 57. Bundesfinale mit interessanten Forschungsprojekten 

Hendrik Ridder aus Bremen baute eine 2,5 Meter lange Wasserrakete, die bis in eine Höhe von 270 Metern fliegen kann. Sein Flugkörper startet von einer selbst konstruierten Startrampe, wird vollautomatisch gesteuert und dient als fliegende Wetterstation. Der 16-Jährige erhielt den Preis des Bundespräsidenten für eine außergewöhnliche Arbeit. Intakte Moore speichern große Mengen des Treibhausgases Kohlendioxid. Cornelius-Ägidian Quint (18) aus Schleswig-Holstein entwickelte eine innovative Methode, mit der sich Moose auf ehemaligen Moorflächen schneller wieder ansiedeln lassen, um diese zu renaturieren. Er wurde mit dem Preis des Bundeskanzlers für die originellste Arbeit ausgezeichnet.

Preis für beste interdisziplinäre Arbeit

Den Preis der Bundesbildungsministerin für die beste interdisziplinäre Arbeit erhielten Maximilian Pfannkuch (19), Jaro Filip (19) und Dominik Hein (19) aus Hessen. Die drei konstruierten ein neuartiges, per App gesteuertes Reinigungssystem, das Raumluft mit dem Licht von LEDs wirkungsvoll desinfiziert. Bundessieger im Fachgebiet Arbeitswelt wurde Vincent Nack (15) aus Bayern. Er konzipierte ein autonomes Notbrems-Assistenzsystem für Fahrräder, das Zusammenstöße verhindern kann. Dazu nutzte er Ultraschall- und Lagesensoren sowie eine elektromechanische Ansteuerung der Hinterradbremse.

Vom Einfluss toxischer Substanzen auf Pflanzen

Dihydroxybenzene kommen als Abbauprodukte bestimmter organischer Stoffe in der Umwelt vor. Am Beispiel der Acker-Schmalwand untersuchte David Sauer (18) aus Rheinland-Pfalz den Einfluss dieser toxischen Substanzen auf Pflanzen. Er errang den Bundessieg in Biologie. Die Chemie-Bundessiegerinnen Hannah Amrhein (17), Lena Fries (16) und Hanna Fries aus Bayern fanden einen neuen Ansatz, um den Pflanzennährstoff Phosphor aus Abwasser zu recyceln. Sie nutzten die sogenannte Elektroflotation, bei der winzige Flocken Phosphate binden.

Sternhaufen erzeugen Gammastrahlung

Können Sternhaufen Gammastrahlung erzeugen? Vanessa Guthier (18) aus Sachsen-Anhalt schrieb ein Computerprogramm, mit dem sie die spezifischen Bedingungen identifizieren konnte, die erfüllt sein müssen, damit Gammastrah­lung entstehen kann. Sie siegte im Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften. Elian Terelle (18) aus Rheinland-Pfalz überzeugte die Jury in Mathematik/Informatik. Der Jungforscher entwickelte ein eigenes, kostengünstiges System für Video-Liveübertragungen im Sportbereich. Mit diesem lassen sich spannende Spielszenen zurückspulen und in jedem gewünschten Tempo wiederholen.

Magnetisch schweben

Der Physik-Bundessieger Carlos Steiner Navarro (18) aus Nordrhein-Westfalen befasste sich mit dem Effekt des magnetischen Schwebens. In Experimenten gelang es ihm, einen kleinen Magneten beständig zum Schweben zu bringen, die Schwebeposition zu berechnen und das Phänomen theoretisch zu erklären. Im Fachgebiet Technik setzten sich Johann Elias Stoetzer (17) und Steven Gurgel (17) aus Mecklenburg-Vorpommern durch. Die beiden entwickelten ein Verfahren, um selbst hergestellte 3-D-Sensoren auf Textilien aufzudrucken. Ihr Ansatz ermöglicht künftig eine Reihe neuer Anwendungen, so etwa zur Ausstattung von Schutzkleidung.

Jugend forscht Schule 2022

Der Preis „Jugend forscht Schule 2022“ der Ständigen Konferenz der Kultus­minister der Länder in der Bundesrepublik Deutschland, überreicht von der KMK-Präsidentin und Bildungsministerin des Landes Schleswig-Holstein Karin Prien, ging an das Wieland-Gymnasium Biberach für seine exzellente MINT-Förderung.

Weiterführende Informationen gibt es unter www.jugend-forscht.de.




Zu wenige Freiflächen schränken Bewegungsraum von Kindern ein

Repräsentative Umfrage zum Weltspieltag des Deutschen Kinderhilfswerks zum Draußensein von Kindern

Die Erwachsenen in Deutschland messen dem Draußenspielen und dem Draußensein von Kindern weiterhin sehr große Bedeutung bei. Rund zwei Drittel (65 Prozent) der Erwachsenen geben an, dies äußerst wichtig zu finden, weitere 30 Prozent halten es für sehr wichtig, drei Prozent für wichtig. Die Kinder und Jugendlichen sehen das anders: Nur elf Prozent finden dies äußerst wichtig. 29 Prozent ist das Draußensein sehr wichtig, 32 Prozent ist dies wichtig. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle repräsentative Umfrage des Politik- und Sozialforschungsinstituts Forsa unter Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis 17 Jahren und Erwachsenen im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes anlässlich des Weltspieltages am 28. Mai. Der Weltspieltag steht in diesem Jahr unter dem Motto „Wir brauchen Spiel und Bewegung – draußen und gemeinsam“.

Weniger Draußenspielen durch Corona

Während der Corona-Pandemie konnten zeitweise viele Freizeitaktivitäten draußen nicht oder nur eingeschränkt stattfinden, zum Beispiel das Spielen auf Spielplätzen, der Sport im Verein oder das Treffen von Freunden draußen. Vor diesem Hintergrund wurden die Kinder und Jugendlichen gefragt, inwieweit sich für sie der Stellenwert des Draußenseins seit Beginn der Pandemie verändert hat. Für 24 Prozent der Befragten ist es seit der Corona-Pandemie wichtiger geworden, sich draußen aufzuhalten. Für 13 Prozent ist dies unwichtiger geworden. 62 Prozent konstatieren hier keinen Unterschied. Gleichzeitig meint knapp ein Drittel der Erwachsenen, dass Kinder und Jugendliche wegen der Corona-Pandemie gar nicht mehr so oft draußen sind (32 Prozent). Seltener wird das von den Kindern und Jugendlichen selbst so gesehen (14 Prozent).

In den Schulalltag integrierte Angebote

„Seit der Corona-Pandemie ist es für Kinder und Jugendliche wichtiger geworden, sich draußen aufzuhalten. Das unterstreicht die Wichtigkeit von schnell und eigenständig erreichbaren Frei- und Außenräumen für Kinder und Jugendliche, damit sie hier nicht ausgebremst werden. Insbesondere in der Stadt- und Raumplanung und ebenso in der Bau- und Verkehrsplanung müssen die Belange von Kindern und Jugendlichen besser berücksichtigt werden. Das gilt auch für entsprechende Freiräume im immer stärker institutionalisierten und organisierten Alltag von Kindern. Es braucht vor allem in den Schulalltag integrierte Angebote, die das Spielen bzw. den Aufenthalt im Freien ermöglichen, vor allem im Rahmen von Ganztagsschulen“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

Distanz zur Natur ist gewachsen

„Ansonsten laufen wir Gefahr, dass eine Generation von Stubenhockern heranwächst. Am besten ist es natürlich, wenn Kinder ihre Zeit draußen in der Natur verbringen. Zahlreiche Studien stellen fest, dass die Distanz zur Natur auch bei Kindern immer größer wird. Wir wissen aber gleichzeitig, dass der Aufenthalt in der Natur zum Wohlbefinden beiträgt. Kinder brauchen deshalb eine naturnahe Gestaltung von für sie ausgewiesenen Spielflächen, darüber hinaus aber auch grüne Wegeverbindungen, bespielbare Grünflächen sowie naturbelassene Streifräume wie Wälder und Bachläufe. Es sollte für Kinder von klein auf selbstverständlich sein, Zeit in der Natur zu verbringen. Und dies nicht nur beim Wochenendausflug ins Grüne, wenn ausreichend Zeit besteht, entsprechende Wege gemeinsam mit der Familie zurückzulegen. Sondern auch im städtischen Alltag, also im unmittelbaren, eigenständig erreichbaren Aktionsraum der Kinder und Jugendlichen“, so Hofmann weiter.

Immer weniger Möglichkeiten

Rund die Hälfte der Erwachsenen (54 Prozent) meint, dass Kinder und Jugendliche manchmal nicht draußen spielen bzw. sich nicht draußen aufhalten können, weil es dafür nicht genug Möglichkeiten in ihren Wohnumgebungen gibt. 37 Prozent sehen den Grund dafür im zu gefährlichen Straßenverkehr, 36 Prozent meinen, dass Kinder und Jugendliche häufig nicht genug Zeit haben, um draußen zu spielen.

34 Prozent der Kinder und Jugendlichen sagen, dass sie häufig keine Zeit haben, um draußen zu spielen bzw. Zeit zu verbringen. 26 Prozent einen, dass es in ihrer Nachbarschaft keine anderen Kinder bzw. Jugendlichen zum Spielen oder Zeit verbringen draußen gibt.

Mehr Spiel- und Aufenthaltsorte gefordert

Auf die Frage, welche Maßnahmen es Kinder und Jugendlichen am ehesten erleichtern würden, draußen zu spielen bzw. Zeit zu verbringen, nennen knapp drei Viertel der Erwachsenen (71 Prozent) mehr Spiel- bzw. Aufenthaltsorte, die sich in Wohnnähe befinden (z.B. ein Spielplatz oder eine Wiese). Zwei Drittel meinen, dass die Einrichtung von naturbelassenen Flächen im Wohnumfeld, sogenannte Naturerfahrungsräume (66 Prozent) sowie in den Schulalltag integrierte Angebote, die das Spielen bzw. den Aufenthalt im Freien ermöglichen (64 Prozent), zu einer Verbesserung der Situation der Kinder und Jugendlichen führen würden. 54 Prozent halten kürzere und schnellere Wege zu Orten, wo man gut draußen spielen bzw. draußen sein kann (z.B. kostenloser öffentlicher Nahverkehr oder sichere Radwege) als geeignete Maßnahme, 45 Prozent meinen dies von mehr verkehrsberuhigten Bereichen.

Naturbelassene Flächen fehlen

Danach gefragt, welche Dinge ihnen das Spielen bzw. das Zeitverbringen draußen erleichtern würden, nennen 32 Prozent der Kinder und Jugendlichen kürzere und schnellere Wege zu Orten, wo man gut draußen spielen bzw. draußen sein kann (z.B. kostenloser öffentlicher Nahverkehr oder sichere Radwege). Jeweils 27 Prozent wünschen sich mehr naturbelassene Flächen im Wohnumfeld, wo man spielen oder sich aufhalten kann sowie mehr Spiel- bzw. Aufenthaltsorte, die sich in Wohnnähe befinden (z.B. ein Spielplatz oder eine Wiese). 21 Prozent sagen, dass mehr Angebote in der Schule, die das Spielen bzw. den Aufenthalt im Freien ermöglichen, vor allem im Rahmen von Ganztagsschulen, ihnen das Draußensein erleichtern würden.

1017 Kinder und Jugendliche befragt

Für die repräsentative Umfrage zum Weltspieltag 2022 wurden vom Politik- und Sozialforschungsinstitut Forsa im Auftrag des Deutschen Kinderhilfswerkes deutschlandweit 1.017 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren und 1.031 Erwachsene befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- drei Prozentpunkten.

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Kinderhilfswerk e.V.




22 Ideen für kreatives Upcycling

ecokids

Eco-Kids: Kreative Upcycling-Ideen für Kinder

Unsere natürlichen Ressourcen sind begrenzt. Das Klima erwärmt sich schneller als gedacht und Nahrungsmittel werden knapp. Schon Kinder können und sollten wir für das Thema sensibilisieren. Was kann jeder von uns tun? Weniger und bewusst konsumieren ist eine Möglichkeit, aus alt mach neu, Recycling und Upcycling eine andere. 

Die Idee ist nicht neu, auch vor 50 Jahren haben einige von uns schon Murmelbahnen aus Klorollen, Trommeln aus Konservendosen und Häuser aus Getränkekartons gebastelt. Dabei stand mehr der Spaß als der Recyclinggedanke im Vordergrund. So soll es auch heute sein. 

Das Buch mit vielen Upcycling Ideen für Kinder, bietet weitere bekannte Klassiker: Perlen aus Altpapier und Windlichter aus Gläsern. Dann gib es einige interessante Varianten. Aus alten Socken wird ein Oktopus, und eine Orangenschale dient als Vogelfutterstelle. 

Im Buch finden sich 22 Bastelideen auf 48 liebevoll gestalteten Seiten. Ein wenig Theorie am Anfang zur Müllproblematik und zu einigen Anleitungen gibt es passende Müllvermeidungstipps, informativ, aber nicht zu belehrend. 

Das Buch ist auf Recyclingpapier gedruckt und hat einen stabilen Umschlag. Langlebigkeit hat seinen Preis. Für 15,40 Euro ist es nicht für jeden erschwinglich, bietet aber für Kita und Grundschule einige Anregungen. Die Bastelideen sind für Kinder zwischen sechs und 12 Jahren geeignet.

(Anja Lusch)

Bibliographie:

Eco-Kids
Kreative Upcycling-Ideen für Kinder
25 x 19 cm, Hardcover, 48 Seiten
ab 6 Jahren
smarticular verlag
ISBN: 978-3-946658-72-6
14,95 Euro




Weil Lernfreude einfach so wichtig ist!

Hans Berner, Rudolf Isler und Wiltrud Weidinger: Einfach gut lernen

Wie gelingt es Schülerinnen und Schüler für die Aufgaben im Unterricht zu interessieren? Denn Interesse und Neugierde sind ein Motor fürs Lernen. Die Frage nach der Aufgabenstellungstellung ist in der Didaktik schon länger ein Thema. Das nicht erst seit PISA und nicht nur bei Textaufgaben in der Mathematik so. Deshalb beleuchten Hans Berner, Rudolf Isler und Wiltrud Weidinger in Kapitel drei „Aufmerksamkeit und Konzentration“ in „Einfach gut lernen“ diesen zentralen Anker des Unterrichts näher.

Vier Schritte bis zur Praxis

Dabei stellen die Autoren und die Autorin in immer gleicher Abfolge in ihren Kapiteln vier Schritte vor. Zunächst holen sie uns bei unserem Vorwissen und unseren schon gewonnenen Erkenntnissen mit Einstiegsübungen ab, zeigen uns dann, was es Wissenswertes zu diesem Bereich gibt und stellen uns hier eine gute Auswahl an fundierten Erkenntnissen und Wissenswertem samt Literaturangaben zur Verfügung, die zum Nachforschen einladen ohne auszuufern. Sicher könnte das eine oder andere noch aufgenommen werden, so fehlt zum Arbeiten mit digitalen Medien wohl auch noch vertiefende Forschung, aber die Nachweise sind umfangreich und treffen den Kern. Im dritten Schritt stellen sie dann Anwendungsvorschläge vor, die an Breite und Tiefe nichts zu wünschen offenlassen. Der vierte Schritt rundet mit Übungen und Praxisbeispielen ab und ist so auch ein Beleg für die Machbarkeit. Es gibt hilfreiche Kopiervorlagen und Anregungen, die zeigen, wo Lehrende noch weiteres Material finden können. Durch ein strukturiertes Layout zeigen die Macher des Buches, dass es uns allen hilft, wenn Inhalte nicht langweilig präsentiert werden.

Facetten des Lernens

Die Facetten des Lernens haben Autorin und Autoren anschaulich zusammengefügt. Das Buch nähert sich dem Phänomen somit logisch an und bleibt ihm sorgfältig auf der Spur. In insgesamt neun Kapiteln werden die Bedingungen für gutes Lernen abgeklopft und es wird auch erklärt, warum der Ruf nach den guten alten Zeiten nicht hilfreich, ja sogar schädlich ist. Das zehnte Kapitel bietet dann ganz im Sinne der Themenzentrierte Interaktion (TZI) die Einbettung der neun zuvor bearbeiteten Bereiche in das große Ganze.

Ein solides Fundament im Bereich der Machbarkeit

Kritisch und akribisch, was sich in den vielen Literaturangaben am Ende jedes Kapitels zeigt, bündeln Berner, Isler und Weidinger die Erkenntnisse der vergangenen Jahre und sogar Jahrzehnte. Sie bleiben dabei nicht in einfachen Mustern stecken. Sie erklären auch, warum die Forderung nach mehr Lehrkräften und digitalem Equipment ohne solides Fundament nur wenig taugt. Dieses ist aber machbar. Und gerade weil ihnen die Lernfreude der Kinder und Jugendlichen am Herzen liegt, plädieren sie dafür, dass alle Lehrkräfte fragen: „Welchen Sinn- und Sachzusammenhang vermag ein bestimmter Inhalt zu vertreten oder zu erschließen?“

Unterrichten ist nun mal eine hochkomplexe Angelegenheit

Bei der Lektüre zeigt sich deutlich, dass das Unterrichten eine hochkomplexe Angelegenheit ist, die gut strukturiert und organisiert sein will. Dies ist dann auch nicht als Einzelkämpfer umsetzbar, dazu braucht es Teams, die erst einmal gefunden werden wollen. Und diese Teams müssen lernen eine Atmosphäre zu schaffen und die weit über den netten Umgang miteinander hinaus gehen muss. In Kapitel sieben wird diese Atmosphäre unter die Lupe genommen. Gleich danach könnten dann wohl einige Schulen erstmal ihre Tore schließen. Im achten Kapitel, das sich um die Lernräume kümmert, zeigt sich dann, dass auch aus den alten Strukturen Neues entstehen kann. Wie das ganze Buch überhaupt eine Anregung ist, sich das System um sich herum gut anzuschauen und mit den gewonnenen Erkenntnissen eine Lernumgebung zu schaffen, die auch die Unmotivierten anziehen und aktivieren kann. Nach der Lektüre möchte man dann gleich mal alle Kollegen zusammenholen und einiges in die Tat umsetzen. Das ist doch ein gelungener Ansatz.

Daniela Körner

Bibliographie

Hans Berner, Rudolf Isler und Wiltrud Weidinger
Einfach gut lernen
Softcover, 280 Seiten
hep verlag, 1. Auflage 2021
ISBN 978-3-0355-1888-7
32 €




Das Spiel ist die Arbeit des Kindes

Ein paar Überlegungen und ein Tipp für all jene, die es noch immer nicht glauben wollen

„Das Spiel ist die Arbeit des Kindes!“ Maria Montessori war sicher nicht die erste, die das erkannte, aber die erste, die das so treffend formulierte. Es ging ihr dabei darum, dass das Spiel auch eine entsprechende Würdigung findet. Laut Artikel 31 der UN-Kinderrechtskonvention hat jedes Kind das Recht auf Spiel. Wörtlich heißt es hier:

„Die Vertragsstaaten erkennen das Recht des Kindes auf Ruhe und Freizeit an, auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung sowie auf freie Teilnahme am kulturellen und künstlerischen Leben.“

Das Kind erfindet sein Spiel selbst

Dabei ist Spiel für Kinder nicht das, was viele Erwachsene versuchen Kindern einzureden, was Spiel sein soll. Kinder entwickeln ihr Spiel selbst und erschließen sich damit die Welt. Dabei haben wir Erwachsene, die Funktion, die Kinder dabei zu unterstützen – nicht zu leiten oder zu fördern. Wir sind auch keine „Götter“, die das Recht haben, „Menschen zu formen“, sondern wir sind Begleiter, die dem Kind die Möglichkeit geben, sich zu offenbaren.

Leider ist das in unserer Gesellschaft noch nicht angekommen. Trotz moderner bildgebender Verfahren, stehen viele seltsame Vorurteile und manchmal auch finanzielle Interessen im Weg. Und auch, wenn der ein oder andere Manfred Spitzer oder Gerald Hüther nicht mag: im Bezug auf das Spiel haben die beiden recht und können das auch wissenschaftlich belegen. Und nur auf diese Weise, können Kinder auch wirklich lernen.

Eine kleine Binsenweisheit

Leider fehlt uns allzu oft die Geduld und das Vertrauen eines Gärtners. Sonst würden wir nicht versuchen, Kinder gezielt zu fördern. Schließlich wächst das Gras auch nicht schneller, wenn man daran zieht. Das ist zwar eine Binsenweisheit. Das tolle an Binsenweisheiten ist aber, dass sie wahr sind. Und irritieren dabei ist, dass sie dennoch von vielen ignoriert werden.

Studien lesen und beurteilen, nicht nur schauen

Neulich berichtete mir eine Bekannte, sie habe eine Studie gesehen. Darin hätte man beschrieben, wie schon Kleinkinder durch Betätigen des Bildschirms eines Smartphones oder Tablets eine bessere Feinmotorik entwickeln würden.

Mal ganz abgesehen davon, dass man Studien nicht sehen, sondern lesen sollte, auch um ihren Ursprung zu kennen und ihre Repräsentativität beurteilen zu können, ist diese Erkenntnis nur wenig wert. Selbstverständlich verbessern Kinder ihre Leistungen, wenn sie in einem Bereich spezielle Förderung erfahren. Genauso ist aber auch festzustellen, wie das etwa die beiden oben genannten Hirnforscher getan haben, dass genau diese Kinder in anderen Bereichen große Defizite zu verzeichnen haben.

Körperverletzung statt Förderung

Wir greifen eben mit dem „Fördern“, das letztlich keines ist, in den individuellen Bauplan des Kindes ein, statt es zu unterstützen oder vorsichtig anzuregen. Ach so: Und wenn wir auf die Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) oder der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) schauen, gehört das Thema „Kleinkinder mit digitalen Bildschirmen spielen zu lassen“ wohl eher in den Bereich der Körperverletzung als der Förderung.

Apropos BZgA: eine der interessantesten Websites auch zum Thema Spielen für Laien und Fachkräfte bietet die Gesundheitszentrale unter https://www.kindergesundheit-info.de/. Wer es uns nicht glaubt, glaubt es vielleicht der BzgA. Viel Spaß beim Lesen!

Gernot Körner




Bienen & Co: zuhause, in Kita, Schule oder Jugendclub

Junge Menschen können überall was für Insekten tun – Welttag der biologischen Vielfalt 2022

Viele Lebewesen sind unscheinbar, doch aufgrund ihrer Leistungen wie Bestäubung, Bodenbildung und Klimaregulation unverzichtbar für unser Leben: Über 48.000 Tierarten, mehr als 9.500 Pflanzenarten und circa 14.000 Pilzarten kommen allein in Deutschland vor. Auch über 560 Wildbienenarten gehören dazu. Fragt sich nur, wie lange noch? Mehr als die Hälfte von ihnen sind in ihrem Bestand bedroht. Dieser Sonntag erinnert daran: Es ist höchste Zeit, etwas zu tun!

Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt

Seit mehr als 20 Jahren ist der 22. Mai ein Ehrentag für die biologische Vielfalt. Dieser Tag geht auf das Jahr 1992 zurück. Damals erhielt der Text zum internationalen Übereinkommen über die biologische Vielfalt Zustimmung, auch von Deutschland. Seit 2007 gibt es zudem die „Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt“. Sie enthält Ziele und Maßnahmen, um dem Verlust der heimischen Biodiviersität entgegenzuwirken.

Sandbiene (Andrena haemorrhoa)

Diese Strategie umzusetzten, ist aber nicht nur die Aufgabe der Politik. Jede und jeder kann mithelfen, auch Kinder und Jugendliche. Eine Möglichkeit dazu bietet der bundesweite Pflanzwettbewerb „Wir tun was für Bienen!“ der Stiftung für Mensch und Umwelt. Er lädt ein, für Hummeln, Schmetterlinge & Co. aktiv zu werden. Noch bis zum 31. Juli 2022 können Kinder, Jugendliche und Erwachsene ihren Beitrag einreichen und mit etwas Glück Geld- und Sachpreise gewinnen.

„Um die biologische Vielfalt direkt vor Ort zu fördern, sollten Teilnehmende heimische Pflanzen, Wildstauden, Kräuter und Gehölze wählen. Auch Strukturen wie Sandlinsen und Trockenmauern gehören zu einem Naturgarten, denn drei Viertel der Wildbienen nisten im Boden“, so Dr. Corinna Hölzer, Leiterin der Stiftung für Mensch und Umwelt. Zum Pflanzwettbewerb: www.wir-tun-was-fuer-bienen.de

Naturgärten fördern Artenvielfalt

Über die Stiftung für Mensch und Umwelt

Die Stiftung für Mensch und Umwelt (SMU) wurde als gemeinnützige Stiftung mit Sitz in Berlin im September 2010 gegründet. Sie realisiert eigene Projekte, unter anderem den bundesweiten Pflanzwettbewerb „Wir tun was für Bienen!“. Mit „Deutschland summt! Wir tun was für Bienen!“ lenkt die Stiftung schon seit 2010 die Aufmerksamkeit auf Möglichkeiten, dem rasanten Bienensterben entgegenzutreten. Es entstand ein Netzwerk aus über 35 Gemeinden, Kommunen und Landkreisen – alle wollen ihre Region farbenfroher, attraktiver und lebenswerter gestalten und ihre Einwohnerinnen und Einwohner aktivieren, selbst für mehr biologische Vielfalt einzutreten. Dabei dienen Wild- und Honigbienen als „Botschafterinnen“.

Mehr über die Stiftung unter: www.stiftung-mensch-umwelt.de

Quelle: Ann-Kathrin Scheuerle, M. Sc. Wildlife Biology & Conservation, Stiftung für Mensch und Umwelt




8 Prozent: Familien mit niedrigem Einkommen haben die höchste Inflationsrate

Inflationsmonitor liefert neue Daten für verschiedene Haushalte

Familien mit niedrigem Einkommen tragen aktuell die höchste Inflationsbelastung, Singles mit hohem Einkommen die geringste – und die Differenz ist weiterhin erheblich: Gemessen an den für diese Haushaltstypen repräsentativen Warenkörben sind die Preise im April 2022 um 8,0 Prozent bzw. um 6,2 Prozent gestiegen, während der Wert über alle Haushalte hinweg bei 7,4 Prozent lag.

Auch für Alleinlebende mit niedrigen, höheren und mittleren Einkommen lagen die Raten mit 6,9 bis 7,2 Prozent im April etwas unterhalb der allgemeinen Preissteigerung. Dagegen sind auch Alleinerziehende und Familien mit zwei Kindern und jeweils mittleren Einkommen etwas überdurchschnittlich von der Teuerung belastet: Für diese Haushalte beträgt die Inflationsrate 7,6 bzw. 7,5 Prozent. Bei Familien mit höherem Einkommen verteuerte sich der haushaltsspezifische Warenkorb weniger stark – um 7,1 Prozent. Die haushaltsspezifische Inflationsrate für kinderlose Paare mit mittlerem Einkommen liegt aktuell bei 7,5 Prozent (siehe auch die Abbildung in der pdf-Version dieser PM und die Informationen zur Methode unten).

Das ergibt der IMK Inflationsmonitor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung, der monatlich die spezifischen Teuerungsraten für neun repräsentative Haushaltstypen liefert.

Gravierende Lücke auch bei Rentnerinnen und Rentnern

Die Entlastungspakete der Bundesregierung haben nach Analyse der Forschenden zwar durchaus eine soziale Komponente, aber längst nicht in jeder Konstellation: Sie dürften zwar erst einmal den absehbaren Effekt der starken Teuerung für „Erwerbstätigen-Haushalte mit niedrigen bis mittleren Einkommen und insbesondere Familien substanziell“ lindern, schreiben die Studienautoren Prof. Dr. Sebastian Dullien und Dr. Silke Tober. Sie veranschlagen beispielsweise für eine typische vierköpfige Familie mit zwei Erwerbstätigen und niedrigem Haushaltseinkommen für das Gesamtjahr 2022 eine Entlastung um 1006 Euro, während diese Familie durch die Preisexplosion von Januar bis April insgesamt 398 zusätzlich für Haushaltsenergie, Kraftstoffe und Lebensmittel ausgeben musste. Schwächer fällt die Entlastungswirkung bei Alleinerziehenden und Familien aus, in denen nur ein Elternteil erwerbstätig ist.

Eine gravierende Lücke zeigt sich insbesondere bei Rentnerinnen und Rentnern, auch mit niedrigen Einkommen: Deren Belastung durch stark gestiegene Energie- und Nahrungsmittelpreise war bereits im Vier-Monatszeitraum von Januar bis April mehr als drei Mal so hoch wie die für das Gesamtjahr vorgesehene Entlastung (151 Euro gegenüber 46 Euro; siehe auch die Tabelle in der pdf-Version dieser PM; Link unten). „Hier muss nachgesteuert werden, um soziale Härten und eine weitere Spreizung der sozialen Schere zu verhindern“, mahnen Dullien und Tober. Und ergänzen: „Je nach Verlauf der Pandemie und des Ukrainekrieges muss zudem insgesamt bei der Unterstützung von Haushalten mit geringem Einkommen nachgelegt werden.“

Folgen des Ukrainekriegs

In Folge des Ukrainekriegs und von weiterhin durch die Corona-Pandemie angespannten Lieferketten stiegen die Verbraucherpreise für alle Haushalte im April so stark wie seit rund 40 Jahren nicht mehr. Dabei sind die Unterschiede je nach Haushaltskonstellation und Einkommen erheblich, zeigt der IMK Inflationsmonitor: Mit 1,8 Prozentpunkten zwischen ärmeren Familien und wohlhabenden Alleinlebenden lag die Differenz im April fast so hoch wie im März und mehr als doppelt so hoch wie im Februar. Das liegt daran, dass die aktuell stärksten Preistreiber – Haushaltsenergie, Kraftstoffe und Lebensmittel – unterschiedlich stark durchschlagen: Bei Familien mit zwei Kindern und niedrigem Einkommen machen diese drei Komponenten 5,8 Prozentpunkte der haushaltsspezifischen Inflationsrate von 8,0 Prozent aus. Bei Alleinstehenden mit hohem Einkommen entfallen darauf hingegen 3,1 Prozentpunkte von insgesamt 6,2 Prozent haushaltsspezifischer Teuerung.

„Die haushaltsspezifischen Inflationsraten zeigen, dass Haushalte mit geringeren Einkommen durch den Preisanstieg bei Haushaltsenergie überproportional belastet sind und sich auch die Verteuerung der Nahrungsmittel stärker niederschlägt“, schreiben IMK-Direktor Dullien und Inflationsexpertin Tober. Dieser Trend könnte sich nach Analyse des IMK in den kommenden Monaten weiter verschärfen, da bisher noch nicht alle Preissteigerungen von Haushaltsenergie im Großhandel an die Privathaushalte weitergegeben wurden. Erschwerend kommt hinzu, dass Gas, Strom, Heizöl und Nahrungsmittel als Waren des Grundbedarfs bei den Ausgaben ärmerer Haushalte sehr stark ins Gewicht fallen, während sie bei Haushalten mit hohem Einkommen und insbesondere bei wohlhabenden Alleinlebenden einen deutlich kleineren Anteil des Warenkorbs ausmachen. Bei Familien mit Kindern und niedrigem bis mittlerem Einkommen schlagen aktuell zudem die hohen Preise für Kraftstoffe relativ stark zu Buche.

Paare ohne Kinder und Singles

Die Inflationsrate bei Paaren ohne Kinder mit mittlerem Einkommen sowie bei einkommensstarken Singles wird wiederum auch davon beeinflusst, dass die Preise für Ausgabenposten wie Wohnungsinstandhaltung oder Reisen ebenfalls weiter angezogen haben. Die haushaltsspezifische Inflationsrate bei Alleinlebenden mit geringem Einkommen ist nach der Analyse von Dullien und Tober deshalb aktuell noch etwas unterdurchschnittlich, weil solche Güterarten sowie Ausgaben für Kraftstoffe, Fahrzeugkauf oder Reisen mangels finanzieller Möglichkeiten bei ihnen kaum ins Gewicht fallen. Eine fortgesetzte Preisexplosion bei der Haushaltsenergie werde aber gerade auch ärmere Alleinstehende empfindlich treffen. Hinzu kommt: Grundsätzlich haben Haushalte mit niedrigem Einkommen ein besonderes Problem mit starker Teuerung, weil sie vor allem unverzichtbare Alltagsgüter kaufen und kaum Spielräume besitzen, ihr Konsumniveau durch Rückgriff auf Erspartes aufrecht zu erhalten.

Informationen zum Inflationsmonitor

Für den IMK Inflationsmonitor werden auf Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe (EVS) des Statistischen Bundesamts die für unterschiedliche Haushalte typischen Konsummuster ermittelt. So lässt sich gewichten, wer für zahlreiche verschiedene Güter und Dienstleistungen – von Lebensmitteln über Mieten, Energie und Kleidung bis hin zu Kulturveranstaltungen und Pauschalreisen – wie viel ausgibt und daraus die haushaltsspezifische Preisentwicklung errechnen. Die Daten zu den Haushaltseinkommen stammen ebenfalls aus der EVS. Im Inflationsmonitor werden neun repräsentative Haushaltstypen betrachtet: Paarhaushalte mit zwei Kindern und niedrigem (2000-2600 Euro), mittlerem (3600-5000 Euro), höherem (mehr als 5000 Euro) monatlichem Haushaltsnettoeinkommen; Haushalte von Alleinerziehenden mit einem Kind und mittlerem (2000-2600 Euro) Nettoeinkommen; Singlehaushalte mit niedrigem (unter 900 Euro), mittlerem (1500-2000 Euro), höherem (2000-2600 Euro) und hohem (mehr als 5000 Euro) Haushaltsnettoeinkommen sowie Paarhaushalte ohne Kinder mit mittlerem Haushaltsnettoeinkommen zwischen 3600 und 5000 Euro monatlich.

Der IMK Inflationsmonitor wird monatlich aktualisiert. Quelle: Pressemitteilung Rainer Jung Hans-Böckler-Stiftung




Ergebnis im Tarifstreit: Entlastungstage und Zulagen für pädagogische Fachkräfte

Ergebnis bei Tarifverhandlungen für Sozial- und Erziehungsdienste

Nach dreitägigen Verhandlungen über Entlastung und Aufwertung der Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten der Kommunen haben die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) ein Ergebnis erzielt. Danach erhalten die Beschäftigten zunächst zwei Entlastungstage pauschal sowie die Option zur Umwandlung von Entgeltbestandteilen in zwei weitere Entlastungstage. Zudem werden monatliche Zulagen je nach Berufsgruppe zwischen 130 Euro und 180 Euro gezahlt, um die Tätigkeiten im Bereich der Sozial- und Erziehungsdienste aufzuwerten.

„Das ist den Kolleginnen und Kollegen in den Sozial- und Erziehungsdiensten zu verdanken, die in den vergangenen Tagen und Wochen gekämpft und gestreikt haben. Der Einstieg in Entlastung und die weitere Aufwertung ist gegen die erheblichen Widerstände der kommunalen Arbeitgeber gelungen. Das ist ein weiterer maßgeblicher Schritt, um die Berufe im Sozial- und Erziehungswesen attraktiver zu machen und wirksam gegen Fachkräftemangel vorzugehen“, sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke am Mittwoch (18. Mai 2022) in Berlin.

Im Einzelnen sieht das Verhandlungsergebnis neben den „Zwei-plus-zwei“-Entlastungstagen eine monatliche Zulage für Erzieherinnen und Erzieher von 130 Euro vor, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter bekommen 180 Euro mehr. Dazu kommen im Einigungspaket zahlreiche Verbesserungen, die zu einer höheren Eingruppierung führen. Erstmalig wird zudem eine Zulage für die Praxisanleitung in Höhe von 70 Euro gewährt; die Auszubildenden der Heilerziehungspflege erhalten zum ersten Mal eine tarifliche Ausbildungsvergütung. Darüber hinaus werden die Stufenlaufzeiten wieder an die allgemeinen Tabellen im öffentlichen Dienst angepasst, so dass schnellere Stufenaufstiege erfolgen und Entwicklungsmöglichkeiten wiederhergestellt werden.

Die Vereinbarung hat eine Laufzeit von fünf Jahren bis zum 31. Dezember 2026.

ver.di und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) verhandeln für rund 330.000 Beschäftigte im öffentlichen Dienst der Kommunen. Von den Verhandlungen betroffen sind aber auch zahlreiche Beschäftigte bei anderen Trägern, die die Verhandlungsergebnisse übernehmen. Die drei Verhandlungsrunden waren von Aktionen, Kundgebungen und Warnstreiks begleitet. Allein in der vergangenen Woche hatten rund 45.000 Beschäftigte zeitweilig die Arbeit niedergelegt.

Die Gewerkschaft wird jetzt die Mitglieder zu diesem Verhandlungsergebnis befragen.

Quelle: Pressemitteilung verdi