Werde Teil unseres Teams in der Kita an der Löwenbrücke!

Die Kita an der Löwenbrücke in Würzburg sucht eine pädagogische Fachkraft

Wir suchen DICH!

Erzieherin / pädagogische Fachkraft oder Ergänzungskraft / Heilerziehungspflegerin (m/w/d)
in Teil- oder Vollzeit für unsere Kindergartengruppe – ab Juli 2025 oder später, spätestens zum September 2025

Wer wir sind:

Die Kita an der Löwenbrücke ist eine Elterninitiative mit Herz, gelegen in Würzburg. Wir betreuen 51 Kindergarten- und 13 Krippenkinder in einer familiären, offenen Atmosphäre. Als Mitglied im Evangelischen KITA-Verband Bayern und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband legen wir besonderen Wert auf Bildung durch Bewegung und ein offenes pädagogisches Konzept.

Was wir dir bieten:

  • Eine verantwortungsvolle Aufgabe in einem sympathischen, aufgeschlossenen Team
  • Ein wertschätzendes, offenes Arbeitsklima
  • Eine abwechslungsreiche und kreative Tätigkeit
  • Regelmäßige Teamsitzungen und Supervision
  • Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Bezahlung in Anlehnung an den TVöD-SuE
  • Jobrad oder Jobticket

Deine Aufgaben:

  • Bildung, Betreuung, Erziehung und Pflege der Kinder
  • Aktive Teilnahme an Teamsitzungen und internen Besprechungen
  • Zusammenarbeit mit den Eltern (inkl. Beobachtungsdokumentation und Elterngesprächen)
  • Umsetzung unseres pädagogischen Konzepts und Kinderschutzkonzepts

Das wünschen wir uns von dir:

  • Einen staatlich anerkannten pädagogischen Abschluss
  • Fundiertes Fachwissen und pädagogische Kompetenz
  • Einfühlungsvermögen und einen liebevollen Umgang mit Kindern
  • Kreativität, Organisationstalent und eine strukturierte Arbeitsweise
  • Engagement, Geduld und Teamfähigkeit
  • Kommunikationsstärke und Flexibilität

Klingt gut? Dann bewirb dich jetzt!

Wir freuen uns auf deine aussagekräftige Bewerbung – gerne per E-Mail an:
📧 bewerbung@kita-wuerzburg.de

Kita an der Löwenbrücke
Studentische Kindertagesstätte e.V.
Mergentheimer Straße 7b · 97082 Würzburg

Weitere Informationen findest du auf unserer Website:
🌐 www.kita-wuerzburg.de




Sommerschule in Aderstedt: Kindliches Verhalten besser verstehen

Fachtagung vermittelt pädagogischen Fachkräften Deutungswissen für eine entwicklungsförderliche Praxis

Zum zweiten Mal fand in Aderstedt am Huy in Sachsen-Anhalt, einer kleinen Gemeinde in der Nähe von Halberstadt, eine zweitägige Fachtagung für (elementar-)pädagogische Fachkräfte statt. Neben Erzieher*innen nahmen auch Fachberater*innen und Grundschullehrkräfte daran teil.

Fachlicher Blick auf kindliche Ausdrucksformen

Die Tagung stand unter dem Thema: „Ausdrucksformen von Kindern erkennen, verstehen, deuten können und entwicklungsförderlich handeln“. Ziel war es, interessierten Fachkräften ein grundlegendes Handwerkszeug aus der psychoanalytisch geprägten Elementarpädagogik zu vermitteln. Anhand zahlreicher Praxisbeispiele wurden die Bedeutungs- und Erzählwerte (d. h. die psychologischen Hintergründe) kindspezifischer Ausdrucksweisen beleuchtet – mit dem Anspruch, dem oft zitierten Leitsatz „Wir holen das Kind da ab, wo es steht“ fachlich gerecht zu werden.

Pädagogik zwischen Praxis und Lehre

Für eine entwicklungsförderliche und damit kindorientierte Pädagogik ist es unerlässlich, psycho-soziale Bedeutungsaspekte – insbesondere bei verhaltensoriginellen Ausdrucksformen von Kindern – fachlich fundiert erklären zu können. Nur so lassen sich entwicklungsunterstützende Maßnahmen einleiten, die Kindern helfen, erneut in nachhaltige Selbstbildungsprozesse hineinzufinden. Dazu gehört auch, alltagsgeprägten und vorschnellen Deutungen mit professionellem Wissen entgegenzuwirken.

Lernen im Zelt – inmitten der Natur

Wie bereits bei der ersten Fachtagung wurde auch diese Sommerschule in einem großen Zelt auf einer Wiese durchgeführt – in direkter Nähe zum naturnahen Spiel- und Bewegungsraum Hallerspring, umgeben von Wald und einem kleinen See. Abseits störender Einflüsse konnten sich die Teilnehmenden intensiv mit dem Thema auseinandersetzen.

Dialogischer Austausch auf Augenhöhe

Die inhaltliche Gestaltung übernahmen Hon.-Prof. (a.D.) Armin Krenz und die integrationspädagogische Fachkraft Gisela Barg. Beide gaben nicht nur fundierte, wissenschaftlich gestützte Einblicke, sondern gestalteten den Austausch dialogisch und praxisbezogen. Fragen der Teilnehmenden waren ausdrücklich erwünscht und wurden mit fachlicher Tiefe beantwortet.

Ehrenamt mit Wirkung: Engagierte Organisation und Finanzierung

Besonders hervorzuheben ist, dass diese zwei Tage vom Schulförderverein der Petri-Sekundarschule Schwanebeck organisiert, von der Aktionsgruppe (LAG) Rund um den Huy unterstützt und durch europäische Fördermittel – kofinanziert durch die Europäische Union – sowie durch Eigenmittel des Fördervereins finanziert wurden. Die Teilnahme war dadurch für alle kostenfrei, lediglich eine geringe Verpflegungspauschale (für Vor-, Haupt- und Nachmittagsversorgung) wurde erhoben. Auch der Burckhardthaus Verlag und spielen und lernen unterstützten die Tagung mit Materialien.

Teilnehmende kamen aus Thüringen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.

Die aufwendige Planung, Organisation, Finanzierung und Durchführung – über ein Jahr hinweg – wurde mit großem ehrenamtlichen Engagement von Frau Regine Leipert (pensionierte Erzieherin) und Frau Christina Brehmer (Vorsitzende des Schulfördervereins) getragen. Ihr unermüdlicher Einsatz zeigt eindrucksvoll, was möglich ist, wenn Zielorientierung, Durchhaltevermögen und Innovationsfreude zusammenwirken.

Fortsetzung bereits in Planung

Die ersten Schritte zur Fortsetzung dieser erfolgreichen Arbeit im kommenden Jahr sind bereits gemacht.

Armin Krenz




Warum emotionale Intelligenz für Kinder heute so wichtig ist

Die Erziehungswissenschaftlerin Dr. Charmaine Liebertz erklärt im Interview, wie Eltern und Pädagog*innen Kinder emotional stärken können – mit Mitgefühl, Empathie und einem geschulten Herzen

Emotionale Intelligenz zählt zu den Schlüsselkompetenzen des 21. Jahrhunderts. Dabei geht es um Mitgefühl, Empathie und ein tiefes Verständnis für sich selbst und andere. Die Erziehungswissenschaftlerin Dr. Charmaine Liebertz (Foto) erläutert, warum Herzensbildung nicht nur ein schönes Ideal, sondern eine zentrale Aufgabe für Eltern und pädagogische Fachkräfte ist.

Was bedeutet Herzensbildung im 21. Jahrhundert?

Heute sprechen wir von emotionaler Intelligenz. Beides besagt: Wissen allein genügt nicht. Menschen brauchen auch Herzqualitäten – Eigenschaften, die auf emotionalem Erleben und Menschenkenntnis basieren. Diese Qualitäten zu vermitteln, ist eine der wichtigsten Aufgaben von Eltern und Pädagog*innen in der heutigen Erziehungsarbeit.

Warum ist Herzensbildung so wichtig?

Weil sie grundlegend für die Persönlichkeitsentwicklung und den zwischenmenschlichen Umgang ist. Herzensbildung erlebt in unserer schnelllebigen Welt eine echte Renaissance. Um zukunftsfähig zu sein, brauchen Kinder Teamfähigkeit, Konfliktlösungskompetenz, Frustrationstoleranz und soziale Intelligenz. Pädagog\*innen müssen sich auf ihre ursprüngliche Aufgabe besinnen: eine ganzheitliche Erziehung mit Kopf, Herz und Hand.

Welche Fähigkeiten erwerben Kinder durch Herzensbildung?

Der amerikanische Psychologe Daniel Goleman beschreibt in seiner Theorie der emotionalen Intelligenz zentrale Fähigkeiten: eigene Emotionen erkennen und steuern, Empathie entwickeln und soziale Kompetenzen ausbilden. Diese Fähigkeiten bilden das Fundament für gelingende Beziehungen und ein stabiles Selbstwertgefühl.

Wozu befähigt emotionale Intelligenz Kinder konkret?

Kinder mit hoher emotionaler Intelligenz verfügen über ein starkes Selbstwertgefühl und kreative Problemlösungsstrategien. Sie wissen etwa, wie sie mit innerem Stress oder Gruppendruck umgehen können – ohne auf Gewalt oder Suchtmittel zurückzugreifen. Sie lernen, ihre Gefühle zu reflektieren und sich selbst besser zu verstehen. Eine entscheidende Entwicklungsstufe dabei ist die Ich-Entwicklung: Wenn ein Kind gegen Ende des zweiten Lebensjahres beginnt, zwischen „ich“ und „du“ zu unterscheiden.

Haben Sie ein konkretes Beispiel?

Nehmen wir zwei Kleinkinder im Sandkasten, die beide mit demselben Bagger spielen wollen. Sagt eines „meins!“, helfen Eltern oder pädagogische Fachkräfte dabei, einen Tausch oder ein gemeinsames Spiel zu ermöglichen. Solche Situationen fördern die Fähigkeit, sich in andere hineinzuversetzen – eine essenzielle Voraussetzung für soziale Interaktion und Kommunikation.

Geht es bei Herzensbildung auch darum, sich selbst zurückzunehmen?

Unbedingt. Kinder müssen im Laufe ihres emotionalen Reifungsprozesses lernen, eigene Bedürfnisse auch mal zurückzustellen und die Perspektive anderer zu berücksichtigen. Diese Impulskontrolle ist ein wichtiger Indikator für ein erfolgreiches Leben und hilft beim Aufbau eines stabilen Wertesystems. Denn Werte bedeuten: etwas lassen zu können, um etwas anderes zu tun. Eltern und Fachkräfte sollten nicht jeden Konflikt vermeiden oder jeden Wunsch sofort erfüllen.

Wie sollten Erwachsene mit unangenehmen Gefühlen von Kindern umgehen?

Zuhören und einfühlsam reagieren ist entscheidend – besonders, wenn etwas schiefläuft. Kinder brauchen Raum, um ihre Gefühle auszudrücken, und Rückhalt bei emotionalen Ausbrüchen wie Weinkrämpfen oder Wutanfällen. Hilfreich ist auch, wenn Erwachsene klare Orientierung bieten, z. B.: „Ich möchte dir helfen. Wenn du weißt, was du willst, bin ich in der Küche.“ So lernen Kinder, ihre Emotionen sozialverträglich auszudrücken.

Wie können Eltern und Fachkräfte emotionale Intelligenz gezielt fördern?

Indem sie selbst einfühlsames Verhalten vorleben – gegenüber Menschen, Tieren, Pflanzen und Dingen. Kinder sollten keine „kaputt-und-weg“-Mentalität entwickeln. Wertschätzung beginnt mit Achtsamkeit gegenüber kleinen Dingen. Wichtig ist auch, dass jeder Streit vor dem Schlafengehen oder beim Abschied im Kindergarten beigelegt wird. Etwa so: „Über den Ärger heute Morgen sprechen wir später in Ruhe. Jetzt wünsche ich dir einen schönen Tag. Ich hab dich lieb.“

Ist es wichtig, mit Kindern über Gefühle zu sprechen?

Ja. Erwachsene sollten Kinder nicht nur begleiten, sondern ihnen auch ihre eigene Gefühlswelt zeigen. Wenn ein Kind Angst hat, sollte es darüber sprechen dürfen – im Vertrauen darauf, Unterstützung zu bekommen. Ein liebevolles Gespräch wirkt oft Wunder: „Wovor hast du Angst? Was können wir gemeinsam tun?“ Auch Rollenspiele oder Geschichten über Gefühle fördern die Empathiefähigkeit. Dabei gilt: Erwachsene sind immer Vorbilder. Wer Kinder in emotionaler Intelligenz stärken will, muss auch selbst einen bewussten Umgang mit Gefühlen pflegen.

Weiterführende Literatur von Dr. Charmaine Liebertz




Studium Soziale Arbeit in Aschaffenburg startet im Herbst 2025

Mit vertiefter Praxis beim BRK: Neuer Bachelorstudiengang an der TH Aschaffenburg kombiniert Theorie und praktische Erfahrung

Zum Wintersemester 2025/26 bietet die Technische Hochschule Aschaffenburg erstmals den Bachelorstudiengang „Soziale Arbeit“ an. Das Studium qualifiziert für professionelle soziale Arbeit in unterschiedlichen Handlungsfeldern – von der Kinder- und Jugendhilfe bis zur Arbeit mit älteren Menschen oder in der psychosozialen Beratung.

Praxisnah studieren – dank Kooperation mit dem BRK

Dank einer Kooperation mit dem Bayerischen Roten Kreuz (BRK), Kreisverband Aschaffenburg, kann das Studium auch als „Studium mit vertiefter Praxis“ absolviert werden. Neben Pflichtpraktika und Praxissemester sammeln Studierende zusätzliche Praxiserfahrung in der vorlesungsfreien Zeit – etwa in Einrichtungen der Jugendhilfe, Seniorenbetreuung oder Hospizarbeit.

Diese Kombination von fundierter Theorie und intensiver Praxis bereitet optimal auf den Berufseinstieg vor und schafft enge Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern.

Bewerbung bis 15. Juli möglich

Interessierte können sich für einen Studienplatz im Bachelor Soziale Arbeit an der TH Aschaffenburg noch bis zum 15. Juli 2025 bewerben. Nach erfolgreicher Zulassung ist eine zusätzliche Bewerbung beim BRK für einen Praxisvertrag möglich. Weitere Infos unter: www.th-ab.de

Berufliche Perspektiven

Der Abschluss als Bachelor of Arts in Sozialer Arbeit befähigt zur Tätigkeit in öffentlichen, freien und privaten Trägern – etwa in Jugendämtern, sozialen Diensten, Beratungsstellen oder Kliniken. Der Studiengang ist zugleich eine solide Grundlage für weiterführende Masterstudiengänge oder die staatliche Anerkennung als Sozialarbeiter*in.

Quelle: Pressemitteilung TH Aschaffenburg




Jedes zweite Kind unterschätzt Wassergefahren

Erste Ergebnisse der europaweiten ALFAC-Studie zeigen besorgniserregende Lücken im Risikobewusstsein – und starke Unterschiede nach Alter, Geschlecht und Herkunft

Knapp jedes zweite Kind in Deutschland unterschätzt Gefahren beim Schwimmen: 49 Prozent der Sechs- bis Zwölfjährigen erkennen riskante Situationen im Schwimmbad nicht, im Freiwasser sind es 44 Prozent. Besonders auffällig: Jungen nehmen Risiken deutlich seltener wahr als Mädchen. Diese ersten Ergebnisse stammen aus dem laufenden EU-Projekt „Aquatic Literacy for all Children (ALFAC)“, das die Schwimmfähigkeit von Kindern europaweit untersucht.

Mit dem Alter steigt die Schwimmkompetenz

Insgesamt zeigen die Daten: Mit zunehmendem Alter steigt die Schwimmkompetenz, sowohl bei grundlegenden Fertigkeiten wie Tauchen, Atmen und Schweben als auch bei komplexeren Aufgaben wie einem Schwimmparcours. Kinder ohne grundlegende Schwimmfähigkeit haben Schwierigkeiten beim Tauchen, meiden den Fußsprung ins Wasser und können sich schlechter eigenständig aus dem Wasser befreien.

Zugleich sind Kinder aller Altersgruppen hoch motiviert, schwimmen zu lernen. Ältere Kinder berichten über ein höheres Selbstbewusstsein im Wasser als jüngere.

Schwimmen lernen ist Familiensache – aber nicht nur

Ein Drittel der Schwimmkompetenz bei jüngeren Kindern lässt sich durch familiäre Faktoren wie den Bildungsstand der Eltern, deren eigene Schwimmfähigkeit und den sozioökonomischen Status erklären. Bei älteren Kindern nimmt dieser Einfluss ab. Das unterstreicht die Bedeutung früher Förderung – aber auch den möglichen Ausgleich durch strukturierte Schwimmlernangebote in Schule und Verein.

So wurde die Studie durchgeführt

Die ALFAC-Studie erhebt Daten zur motorischen, kognitiven und psychosozialen Schwimmfähigkeit von Kindern zwischen sechs und zwölf Jahren. Dabei werden nicht nur technische Fähigkeiten wie Tauchen, Schweben und Fortbewegung getestet, sondern auch Aspekte wie Motivation, Selbstvertrauen und Risikobewusstsein im Wasser.

Ergänzt werden diese Analysen durch Befragungen zu familiärem Hintergrund und Herkunft. Getestet wird in Schwimmparcours und standardisierten Übungen.

Internationale Zusammenarbeit für mehr Wassersicherheit

Das Erasmus+-Projekt „Aquatic Literacy for all Children (ALFAC)“ wird in Deutschland, Belgien, Frankreich, Litauen, Norwegen, Polen und Portugal durchgeführt. Die deutschen Erhebungen finden in Köln, Kassel und Flensburg statt.

Beteiligt sind unter anderem:

  • Dr. Sebastian Fischer (Universität Kassel)
  • Dr. Ilka Staub und Prof. Dr. Tobias Vogt (Deutsche Sporthochschule Köln, Projektleitung)
  • Dr. Nele Schlapkohl und Sarah Schmidt (Europa-Universität Flensburg)

Die abschließenden europaweiten Ergebnisse werden im Herbst 2025 in Brüssel vorgestellt. Mehr dazu unter: https://dshs-koeln.sciebo.de/s/CDlpHwDgXg2JRId

Quelle: Pressemitteilung Universität Kassel




Kindermüsli im Test: Öko-Test findet Zuckerfallen und Schadstoffe

Sechs von zehn getesteten Kindermüslis schneiden „sehr gut“ ab – doch einige Produkte enthalten bedenkliche Stoffe und zu viel Zucker.

Kindermüslis sollen kindgerecht, gesund und ausgewogen sein – so suggerieren es Verpackung und Vermarktung. Doch eine aktuelle Untersuchung von Öko-Test zeigt: Nicht alle Produkte halten dieses Versprechen. Zehn Müslis, die sich speziell an Kinder richten, wurden im Labor auf Schadstoffe und Nährwerte geprüft – mit gemischten Ergebnissen. Besonders kritisch bewertet wurden Zuckeranteile, Acrylamid, Pestizidrückstände und Mineralölbestandteile.

Acrylamid: Potenziell krebserregender Stoff in Knuspermüslis

Ein getestetes Müsli enthielt einen stark erhöhten Gehalt an Acrylamid, das sich beim Rösten bildet. Die Substanz gilt laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als potenziell krebserregend. Zwar existieren keine verbindlichen Grenzwerte, die EU-Kommission gibt aber Richtwerte vor – gerade für Produkte auf Vollkornbasis. Öko-Test orientiert sich an diesen Werten und fordert besonders bei Lebensmitteln für Kinder Zurückhaltung.

Pestizidrückstände bei konventionellen Produkten

Acht der zehn getesteten Müslis stammen aus biologischem Anbau – entsprechend selten wurden Pestizide nachgewiesen. Bei einem konventionellen Produkt fanden sich jedoch Rückstände von zwei Wirkstoffen: Piperonylbutoxid und Chlormequat. Zwar lagen die Mengen im Spurenbereich, doch Öko-Test wertet bei mehrfachen Rückständen grundsätzlich ab – aus Vorsorgegründen.

Mineralölbestandteile: Vermeidung ist möglich

In mehreren Produkten wurden MOSH-Verbindungen gefunden – gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe, die sich im menschlichen Fettgewebe anreichern können. Ob diese langfristig gesundheitsschädlich sind, ist wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Dennoch sollten sie laut Öko-Test insbesondere in Kindermüslis vermieden werden, etwa durch geeignete Verpackung und schonende Verarbeitung.

Zucker: Große Unterschiede zwischen den Produkten

Am deutlichsten zeigen sich die Qualitätsunterschiede beim Zuckergehalt. Während einige Müslis unter 8 Gramm Zucker pro 100 Gramm enthalten, überschreitet ein Produkt den Wert von 29 Gramm. Das entspricht mehr als der Hälfte der von der WHO empfohlenen Tageshöchstmenge für Kinder im Alter von vier bis sieben Jahren – allein mit einer einzigen Portion. Problematisch ist laut Öko-Test auch, dass überzuckerte Müslis mit kinderfreundlichem Design beworben werden – trotz gegenteiliger Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation.

Weitere Informationen finden Sie hier…

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Schulstraßen: Neue Chancen für sichere Schulwege und die Mobilitätswende vor Ort

schulstraßen

Schulstraßen jetzt! Rechtssichere Lösungen für mehr Sicherheit im Straßenverkehr durch ein neues Rechtsgutachten und den aktualisierten Leitfaden für Kommunen

Schulstraßen können mehr! Sie bieten nicht nur eine Entlastung vor dem Schultor, sondern sind auch ein zentraler Baustein für sichere Schulwege und die Mobilitätswende. Diese Veränderungen beginnen bei den Jüngsten und können weit mehr erreichen als reine Verkehrssicherheit. Mit der Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) wurden rechtliche Hürden abgebaut, was neue Gestaltungsmöglichkeiten für Kommunen schafft. Ein kürzlich veröffentlichtes Rechtsgutachten und ein praxisorientierter Leitfaden geben Kommunen wertvolle Hinweise, wie sie Schulstraßen rechtssicher und dauerhaft umsetzen können.

In einem Online-Fachgespräch mit rund 300 Teilnehmern aus Verwaltungen, Ministerien, Straßenverkehrsbehörden, Politik, Planungsbüros, Organisationen und der Zivilgesellschaft betonte Steffen Brückner, Sprecher des Kidical Mass Aktionsbündnisses:

„Schulstraßen sind mehr als nur sichere Schulwege – sie sind ein Schritt hin zu einer Verkehrsberuhigung und lebenswerteren Orten für alle Generationen.“

Schulstraßen rechtssicher umsetzen – Kommunen haben jetzt alle Werkzeuge in der Hand

Das Kidical Mass Aktionsbündnis hat gemeinsam mit re|Rechtsanwälte und bundesweiten Partnern eine aktualisierte Version des Rechtsgutachtens und einen Leitfaden zur Umsetzung von Schulstraßen veröffentlicht. Beide Dokumente berücksichtigen die neue Rechtslage und benennen die Handlungsspielräume für Kommunen. Eines wird klar: Es gibt keine rechtlichen Hürden mehr. Es braucht lediglich den politischen Willen und entschlossenes Handeln von Verwaltungen.

Vom Pilotprojekt zur Struktur: Städte können jetzt handeln

Erfolgreiche Beispiele aus Städten wie Köln, Berlin, Hennef und Leipzig zeigen, dass Schulstraßen funktionieren. Auch auf Landesebene gibt es Fortschritte: Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Schleswig-Holstein haben bereits Handlungsempfehlungen oder Erlassvorschriften verabschiedet.

Das Aktionsbündnis fordert deshalb:

  • Eine Stadtplanung, die Schulmobilität konsequent berücksichtigt.
  • Schulstraßen als Ausgangspunkt für ein flächendeckendes und sicheres Schulwegenetz.
  • Tempo 30 auf allen Schulwegen – auch auf Landes- und Hauptstraßen.
  • Verbindliche Zielvorgaben für Bund, Länder und Kommunen.

Mobilität aus der Kinderperspektive denken – für alle Generationen

„Schulstraßen zeigen, wie sichere Mobilität vor Ort konkret, sichtbar und wirksam umgesetzt werden kann. Wer Straßen für Kinder sicher macht, verbessert die Sicherheit für alle“, sagt Simone Kraus, Sprecherin des Kidical Mass Aktionsbündnisses. Das Bündnis fordert einen Paradigmenwechsel in der Verkehrsplanung: weg vom autozentrierten Verkehr hin zu einer kindgerechten Mobilitätsplanung. Denn: Was den Kindern zugutekommt, kommt auch den Eltern, Senior:innen, dem Klima und der Zukunft unserer Städte zugute.

Download Schulstraßen Gutachten & Leitfaden:

Schulstraßen Gutachten (PDF)

Schulstraßen Leitfaden (PDF)

Factsheet Schulstraße Download PDF

Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung von Kidical Mass Aktionsbündnis, Campact, Changing Cities, Deutsches Kinderhilfswerk und Verkehrsclub Deutschland




Neugier macht Kinder stark und verbindet Familien

Warum der natürliche Entdeckergeist so wichtig ist und wie Eltern und pädagogische Fachkräfte ihn schützen können

Kinder sind von Natur aus neugierig. Sie stellen Fragen, entdecken ständig Neues, experimentieren, beobachten – und lassen nicht locker, bis sie eine Antwort haben. Diese unermüdliche Suche nach Sinn, Zusammenhang und Neuem ist keine bloße Phase, sondern ein grundlegender Motor für Entwicklung, Lernen und Beziehung.

„Neugier ist eine psychologische Superkraft“, sagt der Psychologe Jonathan Schooler von der University of California, Santa Barbara. Studien zeigen: Wer sich neugierig mit der Welt verbindet, lebt zufriedener, kreativer – oft gesünder und länger.

Neugier kann man nicht lehren – aber man kann sie verlieren

Während Kinder mit einem natürlichen Entdeckergeist auf die Welt kommen, wird dieser oft ungewollt eingeschränkt. Überstrukturierte Tagesabläufe, frühzeitige Leistungsanforderungen oder ständige Ablenkung durch digitale Medien können die kindliche Neugier Stück für Stück zurückdrängen. Wer immer nur gesagt bekommt, was richtig ist, lernt irgendwann, nicht mehr selbst zu fragen.

Deshalb ist es für Eltern, Großeltern und pädagogische Fachkräfte so wichtig, Räume offen zu halten, in denen Kinder fragen, ausprobieren, beobachten und staunen dürfen. Denn Neugier braucht vor allem eines: Freiheit.

Wenn Eltern selbst neugierig bleiben

Doch auch Erwachsene profitieren, wenn sie sich gemeinsam mit Kindern auf Entdeckungsreise begeben. Eine fragende Haltung – Warum ist das so?, Was könnte dahinterstecken? – wirkt nicht nur ansteckend, sondern stärkt auch das Miteinander in der Familie.

Psychologin Madeleine Gross, ebenfalls von der UC Santa Barbara, betont: „Neugier bedeutet nicht, ständig neue Reize zu suchen, sondern das Alltägliche wieder mit offenen Augen zu sehen.“ Genau das können Kinder den Erwachsenen zeigen – wenn diese bereit sind, mit ihnen gemeinsam hinzuschauen.

Kleine Anregungen für mehr Neugier im Familienalltag

– Lasst Kinder selbst entdecken, statt sofort alles zu erklären
– Stellt Fragen, auch wenn ihr die Antwort kennt – und hört gemeinsam nach
– Probiert zusammen etwas Neues aus: ein fremdes Gericht, eine unbekannte Pflanze, ein anderer Weg zum Spielplatz
– Schafft Momente ohne Ablenkung – kein Bildschirm, kein Plan, nur Neugier

Neugier ist keine Fähigkeit, die man lehren muss – aber eine Haltung, die man bewahren sollte. Wer sie schützt, fördert nicht nur das Lernen der Kinder, sondern bereichert das Familienleben insgesamt.

Quelle: pressetext.com und University of California, Santa Barbara – Department of Psychological & Brain Sciences