Ringvorlesung zur Sprachbildung: Kinderrechte, Vielfalt und Inklusion

vorlesung

Kostenfreie Vortragsreihe für Interessierte aus Wissenschaft, Bildungspolitik und Fachpraxis, initiiert von der IU Internationalen Hochschule

Wie können Kinder in ihrer sprachlichen Entwicklung wirksam begleitet werden – und welche Rolle spielen Kinderrechte, Inklusion und gesellschaftliche Vielfalt? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die digitale Ringvorlesung „Mitteilen – Miteinander teilen: Kindliche Sprachbildung und -förderung im Zeichen der Kinder- und Menschenrechtsbildung“, die am 20. Oktober 2025 startet. Alle Online-Vorträge sind kostenfrei und richten sich an Fachkräfte, Lehrkräfte, Eltern und alle Interessierten.

Die Reihe läuft bis März 2026, jeweils montags von 18 bis 20 Uhr im dreiwöchigen Rhythmus. Sie vermittelt aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse, bildungspolitische Entwicklungen und praxisnahe Ansätze für den pädagogischen Alltag.

Sprachbildung als Schlüssel für Teilhabe

Sprache ist ein Fundament für Bildung, Teilhabe und Demokratie. Doch Sprachbildung ist mehr als ein technisches Werkzeug: Sie bedeutet, Kinderrechte, Vielfalt und Teilhabe konsequent mitzudenken. Genau hier setzt die Ringvorlesung an – mit Impulsen aus Wissenschaft, Politik und Praxis.

„Sprachbildung erfordert eine professionelle Haltung, die Kinderrechte und Vielfalt in den Mittelpunkt stellt“, betonen die Leiterinnen Prof. Dr. Yvonne Decker-Ernst (IU Campus Freiburg) und Prof. Dr. Katharina Gerarts (IU Campus Mainz).

Themenvielfalt von Resilienz bis Mehrsprachigkeit

Die acht Vorträge greifen zentrale Fragen auf:

  • Sprache und mentale Resilienz von Kindern
  • Kulturbewusste Sprachbildung und Kinderschutz
  • Kinderrechte und Demokratie im Kita-Alltag
  • Umgang mit Mehrsprachigkeit
  • Übergänge zwischen Kita und Schule
  • Partizipation als Bedingung für Bildungserfolg

Begleitend erscheint ein Sammelband im Herder Verlag, außerdem ist im Sommer 2026 ein praxisorientierter Fachtag mit Podiumsdiskussion geplant.

Termine im Überblick

  • 20.10.2025: Kindliche Sprachbildung im Zeichen der Kinder- und Menschenrechtsbildung
  • 10.11.2025: Kulturbewusste Sprachbildung und Kinderschutz
  • 01.12.2025: Kinderrechte und Demokratie im Kita-Alltag
  • 22.12.2025: Sprache und mentale Resilienz von Kindern
  • 12.01.2026: Umgang mit Mehrsprachigkeit in der Kita
  • 02.02.2026: Diversitätssensible Sprachbildung in Kitas
  • 23.02.2026: Sprachförderung am Übergang Kita–Grundschule
  • 16.03.2026: Beteiligung als Bedingung für Bildungserfolg

👉 Mehr Informationen und Anmeldung: https://www.iu.de/duales-studium/b2b-newsletter/events-2025/ringvorlesung-wise-25-26/




Ausgezeichnet von spiel-gut: Einleiner-Drachen von Günther

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Der farbenprächtige Classic-Drachen begeistert mit einfacher Handhabung, robustem Material und ausgezeichneten Flugeigenschaften.

Wer Drachen steigen lassen möchte und keine oder noch nicht viel Erfahrung darin hat, beginnt am besten mit einem Einleiner-Drachen. Der Saphir ist perfekt für Kinder und Einsteiger. Selbstständig mit einem Drachen umgehen und ihn fliegen lassen können erst ältere Kinder. Die klassische Drachenform des farbenprächtigen Drachens und der drei Meter lange Schwanz sehen sehr attraktiv aus, und durch die guten Flugeigenschaften sind auch erste Versuche und Flüge erfolgreich.

Der einfache Aufbau und die leichte Handhabung garantieren ein schnelles und positives Drachensteigenlassen-Erlebnis. Dazu tragen auch der Wickelgriff und die gute Drachenschnur bei, mit der ein schnelles Auf- und Abwickeln möglich ist. Besonders gut fliegt der Drachen bei einer Windstärke von 15 bis 45 km/h.

Der Classic-Drachen wurde aufgrund des schönen Designs, der guten Flugeigenschaften und der robusten Ausführung mit spiel gut ausgezeichnet.

drachen

Material: Drachensegel PE 210T Ripstop Textile, Drachenstäbe Fiberglas, Kleinteile PE, Öse Stahl vernickelt, Wickelgriff PE, Drachenleine PE-Schnur 50 m, Drachenschwanz 2 × 3 m, 70 × 70 cm.

Alter: ab 8 Jahre, Marke: Günther Flugspiele, Hersteller: Paul Günther GmbH & Co. KG, Preis: ca. 12 €

spiel gut




Piratenreise im Kindergarten: Rezension zum Förderprogramm „Segel setzen“

piraten

Hülsmann, Maike / Bauschke, Julia / Dudek, Sabine / Hanstein, Sabine
„Segel setzen, Leinen los! Auf Piratenreise im letzten Kitajahr“

Dieses umfangreiche Buch, das erstmalig im Jahr 2022 erschienen ist und nun in 4. überarbeiteter Auflage vorliegt, setzt sich aus drei Teilbereichen zusammen: einem Theorieteil, einem Praxisteil und einem Anhang.

Inhalt

Nach einem Vorwort von Prof. Dr. Wolfgang Beudels und einer kurzen Einleitung geht der Theorieteil unter Berücksichtigung der Entwicklungsbereiche ‚Bewegung, Spiel und Lernen‘ sowie ‚Bausteine der Schulfähigkeit‘ (sensorische Basiskompetenzen, kognitive Kompetenzen, Verhalten, exekutive Funktionen‘, ‚phonologische Bewusstheit, pränumerische Fähigkeiten‘, ‚sprachliche Fähigkeiten‘ sowie ‚sozial-emotionale Fähigkeiten‘) auf das Entwicklungsalter der vier bis sechs Jahre alten Kinder ein. Danach folgt eine kurze Einführung in das ‚Förderprogramm‘, das aus insgesamt acht grundlegenden Entwicklungsbereichen mit jeweils 4 Einheiten zusammengesetzt ist: Körper, Sinne, Farben und Formen, Rhythmus und Muster, Reime und Sprachspielereien, Erzählen und Ordnen, Experimentieren und Forschen sowie Bauen und Gestalten.

Damit ergeben sich insgesamt zweiunddreißig ‚Projektstunden‘, die für ca. ein dreiviertel Jahr angesetzt werden können und sich der Aufbau der Fördereinheiten in jeweils drei Phasen gliedert: einer Eingangsphase von ca. 15 Minuten, einer Handlungsphase mit einer ca. 30-minütigen Dauer und einer Abschlussphase von ca. 15 Minuten. Zu jeder Projektstunde gibt es tabellarische Stundenbilder, die – ebenso wie die Beobachtungsbögen – in einer Druckversion als Online-Material heruntergeladen werden können. Und gleichzeitig finden die Fachkräfte unter den Symbolen eines Koffers, einer Glühbirne und einem Buch entsprechende Angaben, was an Materialien benötigt wird, mit welchen Anregungen und Ideen das Schwerpunktthema – z.B. auch im Elternhaus – fortgesetzt werden kann und welche Literaturhinweise für Leseinteressierte besonders interessant sein könnten.

Ab und zu erscheint auch das Symbol der Lupe, unter der die Zielsetzungen sowie Förderschwerpunkte kurz und knapp auf den Punkt gebracht werden. Gleichzeitig gehört zu jedem Schwerpunkt der so genannten ersten sieben Inseln (so werden die Entwicklungsschwerpunkte benannt) ein zweiseitiger Beobachtungsbogen für jedes der bis zu acht teilnehmenden Kinder, eine Selbstreflexionsmöglichkeit, Platz zur Beschreibung der Gruppendynamik und für Zusatzanmerkungen bezüglich einzelner Kinder sowie Raum für weitere Anmerkungen. Außerdem gibt es Praxishinweise für einen Infoabend, der jeweils vor der Piratenreise stattfinden muss und vier begleitende Themenelternabende sowie für Entwicklungsgespräche mit den Eltern und der Fachkraft, die dieses Programm durchführt. Letztendlich werden Rückmeldebögen für Eltern und die Fachkräfte zur qualitativen Evaluation zur Verfügung gestellt.

Der Praxisteil endet mit Angaben zum Infoabend und zu den vier begleitenden Themenelternabenden, die stets so aufgebaut sind, dass zunächst Impulse aus der Praxis eingebracht, dann Kurzinfos zu den Hintergründen eingegeben werden und schließlich allgemeine Fragen beantwortet und Anregungen ausgetauscht werden können. Das zweite Kapitel endet mit allgemeinen und besonderen Hinweisen für das Führen von konstruktiven Entwicklungsgesprächen. Im Anhang (= drittes Kapitel) werden einige Hinweise für Hilfen zur Aktivierung des Gleichgewichts/ Tonus/ der Aufmerksamkeit/ zur Eigenwahrnehmung/ zur Koordination/ zum sich selbst Steuern-Lernen sowie auditive und visuelle Hilfen aufgeführt, die im Buch benutzten Abkürzungen vollständig benannt. Literaturangaben schließen das Buch ab.

Anmerkungen

Ohne Frage ist die Piratenreise ein überaus praktisches, mit ungezählten Fotos angereichertes und mit wundervollen, von Sabine Dudek erstellten Illustrationen versehenes Buch, das in allen Teilen lebendig und umsetzungsmotivierend sicherlich alle pädagogischen Fachkräfte anspricht und dazu anregt, die Piratenreise gemeinsam mit Kindern zu erleben. Der gesamte Inhalt ist sehr leser*innenfreundlich und in allen Bereichen sehr übersichtlich gestaltet, was ein absolutes Plus für diese Publikation verdient hat.

Gleichzeitig bedarf die Veröffentlichung allerdings auch einiger Anmerkungen, die dazu führen können und sollten, den fachlichen Horizont zu erweitern. So bezieht sich dieses „Programm zur Förderung schulischer Basiskompetenzen bei Kindern“ auf das letzte Kindergartenjahr – und das unterstützt die weitverbreitete, noch immer tradierte und fehlgeleitete Annahme, dass Kinder besonders in dieser Zeit einer direkten Schulvorbereitung bedürfen, was allerdings den schon seit längerer Zeit vorliegenden wissenschaftlich fundierten Untersuchungen nicht gerecht wird. Die „Schulbereitschaft“, die zu einer Schulfähigkeit hinführt, ist vielmehr das Ergebnis einer ganzheitlichen Alltagspädagogik, die sich auf die gesamte Kita-Zeit, von Anfang an eines Kindergartenbesuches, bezieht und ist damit natürlich nicht in besonderer Weise auf ein Jahr zeitbegrenzt!

Dann ist die Piratenreise ein „Programm“ mit Stundenblättern, schwerpunktmäßig auf einzelne „Förderbereiche“ ausgerichtet, was zusätzlich einem ‚Vorschulprogramm‘ entspricht und wobei pro Woche den Kindern jeweils ca. eine Programmstunde angeboten wird. Eine solche, punktuell und zeitlich fraktionierte, vom Tagesablauf isolierte Fördereinheit widerspricht auch einer projektorientierten Pädagogik, in der ein halber oder ganzer Tag mit einem Schwerpunktthema ausgefüllt ist. Insofern ist die Nutzung des Wortes ‚Projekt‘ auch unter einer fachlichen Betrachtung nicht akzeptabel: richtigerweise ist die in dieser hier vorliegenden Form ein „Thema“!

Zum Schluss seinen noch zwei Anmerkungen hinzugefügt. Zum einen ist das Programm für bis zu acht Kindern konzipiert. Eine solch begrenztes Vorhaben ist sicher in der aktuellen, immer stärker angespannten Kita-Situation – wenn überhaupt – nur sehr schwer umzusetzen. Und die angegebenen Literaturhinweise zu den einzelnen Schwerpunkten sind größtenteils nicht aktuell. Da gibt es inzwischen aktuelle(re) Schwerpunktliteratur, die weitaus dezidierter und umfangreicher zur Schwerpunktvertiefung geeignet ist.

Abschlussbemerkung

Wer dieses grundsätzlich sehr empfehlenswertes Buch so nutzt, dass aus den zeitfraktionierten, teilisolierten und funktionsorientierten, einstündigen Programmteilen ein im zutreffenden Sinne ganzheitliches Projekt entstehen lässt, losgelöst vom vorgesehenen letzten Kindergartenjahr und das unabhängig von der begrenzten Kinderzahl (von acht) als ein partizipatorisch abgesprochenes Gruppenprojekt im Innen- und Außenbereich erweitert, findet ungezählte, wundervolle Impulse, um eine erlebnistiefe Piratenreise mit Kindern zu unternehmen. Für die in dem Buch vielfältig vorgestellten Ideenimpulse sei den vier Autorinnen auch in ganz besonderer Weise gedankt.

Armin Krenz

pirat

Bibliografie:

Hülsmann, Maike / Bauschke, Julia / Dudek, Sabine / Hanstein, Sabine
Segel setzen, Leinen los! Auf Piratenreise im letzten Kitajahr
Ein Programm zur Förderung schulischer Basiskompetenzen

Verlag modernes lernen, Dortmund.
4. Aufl. 2025. 301 Seiten
ISBN: 978-3-8080-0883-6
39.95 €




Gewinnspiel: Geschichtenwürfel mit der Maus!

Maus

Würfeln, erzählen, kreativ sein

Taucht ein in die Welt der Maus! Würfelt und erfindet mit den Motiven fantasievolle, aufregende oder witzige Geschichten. Ein Würfelvergnügen für alle!

Seit über 50 Jahren begeistert die Maus Kinder und Erwachsene. Sie steht für Neugier, Spaß am Lernen und pädagogisch wertvolle Inhalte. Mit den Geschichtenwürfeln geht nun das Maus-Abenteuer weiter.

Fantasie zum Anfassen

Neun bunte Holzwürfel sind mit Motiven rund um Maus, Elefant und Ente bedruckt. Die Kinder würfeln und erzählen anhand der erwürfelten Bilder eine Geschichte. Das Beste daran: Der Schwierigkeitsgrad lässt sich ganz flexibel anpassen. Schon ein Würfel genügt, um einen einfachen Satz zu bilden. – Ideal für Kinder in der frühen Sprachentwicklung. Je mehr Würfel zum Einsatz kommen, umso komplexer wird die Geschichte. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, es gibt kein Richtig oder Falsch.

Sprache spielerisch fördern

Die bunten Motive orientieren sich an wichtigen Alltagswörtern. Dadurch erweitern die Kinder beim Erzählen ihren Wortschatz, üben Satzbau und Ausdruck. Sie hören einander zu, knüpfen an Ideen der anderen an und werden angeregt, Begriffe zu verknüpfen. So entstehen kleine Erzählabenteuer, die Kreativität, Sprache und soziale Kompetenz fördern.

Perfekt für den Kita-Alltag

Ob als Impuls zum Tagesbeginn, als kreatives Zwischenspiel oder als fröhlicher Abschluss einer Einheit – die Geschichtenwürfel lassen sich flexibel einsetzen. Dank der handlichen Box und einem kleinen Anleitungsheft mit Tipps und Spielideen gelingt der Einsatz ganz bestimmt!

Ein Must-have für jede Kita und für alle, die die Maus lieben!

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Stichwort: Maus

Das Gewinnspiel endet am 22.10.2025.






Bildungs- und Teilhabepaket verfehlt Ziel: Vier von fünf Kindern ohne Unterstützung

Paritätischer Wohlfahrtsverband kritisiert fehlende Wirkung und hohe Bürokratie beim BuT: Studie zeigt massives Versagen bei Teilhabeleistungen

Nach einer aktuellen Untersuchung der Forschungsstelle des Paritätischen Gesamtverbandes kommt die im Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) vorgesehene Teilhabeleistung im Bundesdurchschnitt nicht bei 81 Prozent der anspruchsberechtigten Kinder und Jugendlichen an. Damit profitieren vier von fünf Kindern nicht von den Hilfen, die eigentlich Freizeit- und Sportangebote finanzieren sollen.

Das Bildungs- und Teilhabepaket wurde 2011 eingeführt, um Kindern aus einkommensschwachen Familien kulturelle, sportliche oder freizeitpädagogische Aktivitäten zu ermöglichen. Vorgesehen sind bislang 15 Euro monatlich pro Kind, die im Rahmen des Koalitionsvertrags auf 20 Euro erhöht werden sollen.

Kritik an Bürokratie und ungleichen Chancen

Der Paritätische Gesamtverband kritisiert, dass die Umsetzung des Programms seit Jahren an bürokratischen Hürden und ungleichen Strukturen scheitere. Laut Dr. Joachim Rock, Hauptgeschäftsführer des Verbandes, “ist die Teilhabeleistung gut gedacht, aber schlecht gemacht”. Besonders die massiven regionalen Unterschiede zeigten, dass Chancen häufig von der Postleitzahl abhingen – ein Zustand, der angesichts einer Kinderarmutsquote von über 15 Prozent Millionen Kinder betreffe.

Vorschläge für eine wirksamere Unterstützung

Der Verband fordert, die geplanten 20 Euro monatlich pauschal an alle leistungsberechtigten Kinder auszuzahlen. Damit ließe sich der Verwaltungsaufwand deutlich verringern und eine gerechtere Teilhabe sicherstellen. Zudem sei es notwendig, Rechtsansprüche auf Angebote der Kinder- und Jugendarbeit zu schaffen, um die Wirkung des Programms langfristig zu sichern.

Ein Problem seit 2011

Seit der Einführung des BuT vor 14 Jahren sei die Teilhabeleistung eine „Misserfolgsgeschichte“, so der Paritätische. Trotz politischer Ankündigungen habe es bislang keine spürbare Verbesserung gegeben. Besonders kritisch bewertet der Verband, dass Bemühungen um eine Kindergrundsicherung ins Stocken geraten seien – während Kinder weiterhin von Sport- und Kulturangeboten ausgeschlossen blieben.




Lehrkräfte, die Fehler zugeben, stärken Lernmotivation

Eine neue US-Studie zeigt: Intellektuelle Bescheidenheit von Lehrkräften steigert Motivation, Zugehörigkeit und Leistungen von Schüler*innen

Lehrkräfte, die offen zugeben, wenn sie etwas nicht wissen oder sich irren, fördern nicht Schwäche – sondern Stärke im Klassenzimmer. Genau das belegt eine aktuelle Studie von Porter, Leary & Cimpian (2025): https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/39480300/. Das Forscherteam untersuchte in fünf Teilstudien, wie sogenannte intellektuelle Bescheidenheit das Lernen und die Motivation von Jugendlichen beeinflusst.

Was bedeutet „intellektuelle Bescheidenheit“?

Darunter verstehen Forschende die Bereitschaft, eigene Grenzen und Fehler anzuerkennen, statt den Anspruch auf unfehlbares Wissen aufrechtzuerhalten. Für Lehrkräfte heißt das: Sie dürfen Unsicherheiten transparent machen, Rückfragen stellen oder gemeinsam mit Schüler:innen nach Antworten suchen.

Positive Effekte auf Motivation und Leistung

Die Ergebnisse sind eindeutig:
– Schüler:innen zeigen mehr Interesse am Unterricht und fühlen sich sicherer, eigene Fragen zu stellen.
– Besonders Mädchen profitieren, da sich ihre Lernmotivation und ihr Zugehörigkeitsgefühl in Fächern wie Mathematik oder Naturwissenschaften nachweislich steigern.
– Intellektuelle Bescheidenheit mindert die Angst vor Fehlern im Klassenzimmer und schafft Raum für eine positive Fehlerkultur.

Die Forschenden halten fest, dass diese Haltung weit wirkungsvoller ist, als Schülerinnen und Schüler lediglich zur Offenheit im Umgang mit Fehlern aufzufordern. Entscheidend ist das aktive Vorbild der Lehrkräfte.

Mehr als ein pädagogischer Nebeneffekt

Das Thema gewinnt besondere Bedeutung, weil Soft Skills wie Empathie und kritisches Denken in einer KI-dominierten Arbeitswelt immer wichtiger werden. Wer im Unterricht erlebt, dass nicht alles perfekt sein muss, entwickelt Resilienz, Kreativität und die Fähigkeit zum Perspektivwechsel – Kompetenzen, die weit über Prüfungswissen hinausgehen.

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Gute Kita-Qualität sichern: Fachkräfte stärken, Kommunen entlasten

Der Rückgang pädagogisch qualifizierter Fachkräfte gefährdet die Zukunft frühkindlicher Bildung. Eine nachhaltige Finanzierung von Bund und Ländern sowie klare Standards sind jetzt entscheidend

Die Basis für eine gute frühkindliche Bildung ist pädagogisch qualifiziertes Personal. Doch in vielen Bundesländern sinkt der Anteil an Fachkräften in den Kita-Teams weiter – mit deutlichen Unterschieden zwischen den Kommunen.

Laut einer aktuellen Auswertung der Bertelsmann Stiftung ist der Anteil von Kitas mit hoher Fachkraft-Quote von 2023 zu 2024 in zehn Bundesländern gesunken. Besonders stark war der Rückgang in Bremen, im Saarland und in Mecklenburg-Vorpommern. Nur in fünf Ländern gab es einen leichten Anstieg, am stärksten in Sachsen.

Bereits im Ländermonitoring 2024 zeigte sich, dass die Fachkraft-Quoten seit 2017 kontinuierlich zurückgehen – ein Risiko für die internationale Vorreiterrolle des deutschen Kita-Systems.

Deutliche Unterschiede zwischen den Kommunen

Auf kommunaler Ebene treten große Gegensätze zutage:

  • Den Spitzenwert erreicht der Landkreis Sömmerda in Thüringen mit 94,3 Prozent Kitas, die eine hohe Fachkraft-Quote aufweisen.
  • Schlusslicht ist der Landkreis Augsburg in Bayern mit nur 2,3 Prozent.

Auch innerhalb einzelner Bundesländer zeigen sich extreme Unterschiede:

  • In Hessen liegt der Anteil in Hersfeld-Rotenburg bei 66,2 Prozent, in Offenbach dagegen bei 9,1 Prozent.
  • In Nordrhein-Westfalen reicht die Spannweite von 62 Prozent im Kreis Höxter bis zu 9 Prozent in Mönchengladbach.

Die vollständigen Daten zu allen Kreisen und kreisfreien Städten gibt es hier: https://www.bertelsmann-stiftung.de/

Kostendruck drückt die Kita-Qualität

Der Rückgang qualifizierter Fachkräfte hängt eng mit den rechtlichen Rahmenbedingungen zusammen. Immer mehr Bundesländer lassen auch Angehörige anderer Berufsgruppen – etwa Geburtshelfer:innen oder Krankengymnast:innen – in Kitas arbeiten.

„Neue Berufsgruppen für die Kitas zu gewinnen, ist grundsätzlich gut. Aber darunter darf die Professionalität nicht leiden“, warnt Anette Stein, Expertin der Bertelsmann Stiftung für frühkindliche Bildung. Der Zusammenhang zwischen Fachkraft-Quote und Qualität sei wissenschaftlich eindeutig belegt.

Dass der Fachkraft-Begriff aufgeweicht wird, sehen Expert:innen kritisch. Ursache sei vor allem der Kostendruck: Mitarbeitende mit geringerer Qualifikation sind für die Träger günstiger. Doch die Einsparungen an der Kita-Qualität bergen langfristig hohe gesellschaftliche Kosten.

Was jetzt zu tun ist: Empfehlungen der Bertelsmann Stiftung

Um Kita-Qualität nachhaltig zu sichern, braucht es strukturelle Veränderungen. Die Bertelsmann Stiftung empfiehlt:

  • -Standards setzen: Einheitliche Definition des Fachkraft-Status in allen Bundesländern. Fachfremde Mitarbeitende sollten berufsbegleitend qualifiziert werden können.
  • Personal vorausschauend planen: In Regionen mit frei werdenden Fachkräften (z. B. durch demografischen Wandel) ist ein Absenken der Standards unnötig. Länder sollten hohe Quoten gezielt ermöglichen.
  • -Kommunen finanziell entlasten: Bund und Länder müssen dauerhaft in frühkindliche Bildung investieren. Der Kommunale Finanzreport weist auf ein Rekorddefizit hin und fordert eine Reform zur Sicherung der Kommunalfinanzen.

„Wenn wir gute Kitas für alle Kinder wollen, müssen Bund und Länder konsequent in die Qualität investieren und professionelle Standards erhalten“, betont Stein. Mit der Initiative „Es geht um jedes Kind!“ will die Bertelsmann Stiftung die Debatte verstärken.


Erzieher*in – Schlüssel zur Kita-Qualität und kindlichen Entwicklung

Die aktuelle Diskussion um Fachkräftemangel zeigt: Gute Kitas brauchen starke Erzieher*innen. Dieses Buch beleuchtet ihre zentrale Rolle für Bildung, Betreuung und Resilienzförderung – und macht deutlich, warum ihre Professionalität die Basis jeder Kita-Qualität ist.

Softcover, Format 14,8 x 21 cm, 176 Seiten
ISBN: 978-3-96304615-5
22 €

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Zusatzinformationen und weiterführende Inhalte

Eine hohe Fachkraft-Quote liegt vor, wenn mindestens 82,5 Prozent des pädagogischen Personals einen einschlägigen Fachschulabschluss besitzen. Die Datengrundlage stammt von den Statistischen Ämtern des Bundes und der Länder (Stichtag: 1. März 2024).

Weitere Analysen und Inhalte:

– Gute Kitas brauchen gut ausgebildetes Personal – aber die Fachkraft-Quote sinkt vielerorts: https://www.bertelsmann-stiftung.de/
– Dramatisch hohe Krankheitsausfälle beim Kita-Personal erfordern Antwort der Politik: https://www.bertelsmann-stiftung.de/
– Regelmäßige Überlastung durch personelle Unterbesetzung: https://www.bertelsmann-stiftung.de/
– Kommunale Finanzen – Größtes Defizit in der Geschichte der Bundesrepublik: https://www.bertelsmann-stiftung.de/




Bildung 2025: Schulen zwischen KI, Wandel und neuen Fächern

GoStudent-Studie zeigt: Veraltete Prüfungen, fehlende KI-Kenntnisse und der Ruf nach neuen Kompetenzen prägen Europas Bildungssystem

Die europäische Bildung steht vor tiefgreifenden Veränderungen. Der aktuelle GoStudent-Bericht zur Zukunft der Bildung 2025, basierend auf Befragungen von über 5.800 Eltern und Kindern sowie 300 Lehrkräften in sechs Ländern, macht deutlich: Klassische Prüfungen stoßen an ihre Grenzen, digitale Kompetenzen und Soft Skills werden entscheidend.

Prüfungen im Wandel

62 Prozent der Eltern halten traditionelle Prüfungen für überholt. Viele Schüler:innen nutzen bereits KI-Tools für Aufsätze und Tests. Statt reiner Wissensabfrage fordern Lehrkräfte simulationsbasierte Bewertungen, die Problemlösefähigkeiten und kritisches Denken in realitätsnahen Szenarien messen.

Neue Fächer für eine digitale Zukunft

Mathematik und Informatik gelten in ihrer jetzigen Form als nicht mehr zeitgemäß. Gefordert werden neue Inhalte wie Künstliche Intelligenz, Cybersicherheit und Finanzbildung. Auch Stressbewältigung, Gesundheit und Fremdsprachen stehen bei Eltern und Pädagog:innen hoch im Kurs.

Digitale Chancen und Risiken

Obwohl viele Eltern die Bildschirmzeit kritisch sehen, betrachten sie digitale Geräte als unverzichtbar. 95 Prozent der Eltern und Lehrkräfte vermitteln bereits Strategien gegen Fake News. Dennoch warnt die Studie: Kinder können Fakten immer schwerer von Falschinformationen unterscheiden.

Fehlende KI-Ausbildung für Lehrkräfte

Während 63 Prozent der Schüler:innen sich mehr KI-Wissen ihrer Lehrkräfte wünschen, haben drei Viertel der Pädagog:innen keinerlei Schulungen erhalten. Die fehlende Weiterbildung gilt als größte Hürde, um Kinder fit für die digitale Zukunft zu machen.

Personalisierung als Schlüssel

Eltern und Lehrkräfte setzen Hoffnungen in KI-gestützte Lernformen. Sie können den Unterricht individualisieren, Schüler:innen mit Förderbedarf gezielt unterstützen und Lehrkräfte entlasten. Klar bleibt: Menschliche Lehrkräfte bleiben unersetzlich, um Kreativität, Empathie und kritisches Denken zu fördern.