Beteiligung von Anfang an: Warum frühe Mitbestimmung Kinder stärkt

Wie Kitas und Grundschulen demokratische Teilhabe fördern können – und warum soziale Ungleichheit frühe Beteiligung oft verhindert

Demokratische Kompetenzen entstehen nicht erst im Jugendalter. Schon in der frühen Kindheit lernen Kinder, ihre Meinung zu äußern, zuzuhören, Regeln auszuhandeln und Verantwortung zu übernehmen. Beteiligung in Kindertageseinrichtungen und Grundschulen ist deshalb eine zentrale Voraussetzung für eine lebendige Demokratie. Aktuelle Forschungsdaten des Deutschen Jugendinstituts (DJI) zeigen jedoch, dass gerade hier soziale Ungleichheiten frühe Mitbestimmung erheblich einschränken.

Ungleiche Startbedingungen für Mitbestimmung

Die Beiträge in der neuen Ausgabe des Forschungsmagazins DJI Impulse machen deutlich: Ob Kinder Beteiligung erfahren, hängt stark von den sozialen und bildungsbezogenen Ressourcen ihrer Familien ab. Zwar beziehen sich viele der ausgewerteten Daten auf ältere Kinder und Jugendliche, doch die Befunde verweisen auf strukturelle Benachteiligungen, die bereits im Kita- und Grundschulalter wirksam werden. Kinder aus bildungsbenachteiligten oder armutsgefährdeten Familien erhalten seltener Gelegenheiten, ihre Interessen einzubringen oder demokratische Prozesse aktiv mitzugestalten.

Beteiligung ist ein Kinderrecht – auch in Kita und Schule

Mit der UN-Kinderrechtskonvention und ihrer Verankerung im Kinder- und Jugendhilfegesetz (SGB VIII) ist Beteiligung rechtlich festgeschrieben. Dennoch klafft eine deutliche Lücke zwischen Anspruch und pädagogischer Realität. In vielen Kitas und Grundschulen fehlen Zeit, Ressourcen und verbindliche Konzepte, um Kinder altersgerecht an Entscheidungen zu beteiligen. Studien des DJI verweisen zudem auf erwachsenenzentrierte Strukturen, hierarchische Institutionenkulturen und Unsicherheiten bei Fachkräften im Umgang mit Partizipation.

Wenn Mitbestimmung nur symbolisch bleibt

Besonders problematisch ist eine Beteiligung, die Kinder zwar anhört, ihre Perspektiven aber nicht ernsthaft berücksichtigt. Der DJI-Experte Dr. Frank Greuel warnt davor, dass rein symbolische Mitbestimmung das Vertrauen in demokratische Prozesse untergräbt. Kinder, die früh erleben, dass ihre Stimme keine Wirkung hat, entwickeln weniger Selbstwirksamkeit und Beteiligungsmotivation. Gerade im Kita- und Grundschulbereich ist deshalb entscheidend, dass Rückmeldungen transparent sind und Kinder nachvollziehen können, wie ihre Beiträge in Entscheidungen einfließen.

Gute Praxis braucht Haltung und Ressourcen

Die Beiträge in DJI Impulse zeigen zugleich, dass gelingende Beteiligung möglich ist. Voraussetzung sind Fachkräfte, die bereit sind, Entscheidungsmacht zu teilen, sowie klare Strukturen für Mitbestimmung im pädagogischen Alltag – etwa bei der Gestaltung von Räumen, Regeln oder Projekten. Früh erlebte Partizipation stärkt nicht nur demokratische Kompetenzen, sondern auch Selbstvertrauen, Sprachentwicklung und soziale Fähigkeiten von Kindern.

Forschung liefert wichtige Impulse für die Praxis

Das Forschungsmagazin DJI Impulse gibt regelmäßig Einblicke in aktuelle Studien zu Kindheit, Jugend, Familie und Bildung. Die aktuelle Ausgabe unterstreicht, wie wichtig es ist, Beteiligung nicht erst bei Jugendlichen anzusetzen, sondern bereits im frühen Kindesalter verlässliche, inklusive Strukturen zu schaffen – in Kitas, Grundschulen und allen pädagogischen Angeboten, die Kinder in ihrem Alltag begleiten.

Originalpublikation:

Forschungsmagazin DJI Impulse. „Besser beteiligen. Warum die Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen wichtig ist – und wie sie gelingen kann“. Heft 3+4/2025 (Nr. 140+141), Deutsches Jugendinstitut, München

Weitere Informationen:

https://www.dji.de/impulse Ausgaben des Forschungsmagazins DJI Impulse inkl. digitale Angebote
https://www.dji.de/jugendbeteiligung Online-Schwerpunkt zur DJI-Impulse-Ausgabe 3+4/2025
https://www.dji.de/videocast-perspektiven-folge9 Videointerview zur DJI-Impulse-Ausgabe 3+4/2025




Wie Vorstellungskraft unser Lernen und unsere Beziehungen verändert

Eine neue Studie zeigt: Schon positive Gedanken können Vorlieben formen, Lernen fördern und Veränderungen im Gehirn anstoßen

Sich eine schöne Begegnung mit einem Menschen vorzustellen, kann tatsächlich dazu führen, dass wir diesen Menschen sympathischer finden. Das zeigt eine neue Studie der University of Colorado Boulder und des Max-Planck-Instituts für Kognitions- und Neurowissenschaften. Entscheidend ist dabei: Unser Gehirn verarbeitet vorgestellte Erfahrungen ähnlich wie reale Erlebnisse.

Lernen ohne echte Erfahrung

Die Forschenden konnten nachweisen, dass lebhafte Vorstellungen messbare Veränderungen im Gehirn auslösen. Regionen, die für Lernen, Motivation und Präferenzbildung zuständig sind, werden aktiviert – selbst dann, wenn die Situation nur im Kopf stattfindet. Das eröffnet neue Perspektiven für Lernprozesse, persönliche Entwicklung und soziale Beziehungen.

Vorstellungskraft ist kein passiver Prozess

„Wir zeigen, dass wir aus rein imaginären Erfahrungen lernen können“, erklärt Studienleiter Prof. Roland Benoit. Die gleichen neuronalen Mechanismen, die beim Lernen aus realen Erfahrungen wirken, sind auch bei vorgestellten Situationen aktiv. Vorstellungskraft ist damit kein bloßes Tagträumen, sondern ein aktiver Prozess, der Erwartungen und Entscheidungen beeinflusst.

Gedächtnis und Zukunftsbilder hängen eng zusammen

Bereits frühere Studien zeigten, dass Erinnern und Vorstellen dieselben Gehirnareale nutzen. Kinder entwickeln beide Fähigkeiten ungefähr im gleichen Alter, ältere Menschen verlieren sie oft parallel. Wer Schwierigkeiten mit dem Gedächtnis hat, tut sich häufig auch schwer, sich neue Situationen vorzustellen. Daraus entstand die Frage: Können wir allein durch Vorstellung lernen?

Das Experiment im Gehirnscanner

Um das zu überprüfen, nahmen 50 Erwachsene an einer Studie mit funktioneller Magnetresonanztomografie (fMRT) teil. Zunächst sollten sie bekannte Personen nach Sympathie bewerten. Anschließend stellten sie sich im Scanner positive oder negative Erlebnisse mit neutral bewerteten Personen vor – etwa ein gemeinsames Eisessen oder eine enttäuschende Erfahrung.

Wenn das Gehirn überrascht wird

Besonders spannend war der sogenannte Belohnungsvorhersagefehler. Wenn eine vorgestellte Situation positiver ausfiel als erwartet, reagierte das Gehirn mit verstärkter Aktivität im ventralen Striatum – einer Region, die auch bei realen Belohnungen aktiv ist. Gleichzeitig arbeitete dieser Bereich mit Gedächtnisregionen zusammen, die für Personenwissen zuständig sind.

Positive Vorstellungen stärken Sympathie

Nach dem Experiment mochten die Teilnehmenden jene Personen mehr, mit denen sie sich häufiger positive Erlebnisse vorgestellt hatten. Allein das innere Bild reichte aus, um die emotionale Bewertung zu verändern. Negative Vorstellungen hatten dagegen keinen vergleichbar starken Effekt.

Bedeutung für Lernen, Therapie und Alltag

Die Ergebnisse sind für viele Lebensbereiche relevant. In der Psychotherapie könnten belastende Situationen zunächst gedanklich geübt werden, statt sie real durchzuleben. Auch im Lernen, im Sport oder in der Musik ist mentales Training schon lange bekannt – nun gibt es dafür eine klare neurobiologische Erklärung.

Chancen – und Grenzen – der Vorstellungskraft

Gleichzeitig weist die Studie auf Risiken hin. Menschen mit Angststörungen oder Depressionen neigen dazu, negative Szenarien besonders lebhaft auszumalen, was ihre Belastung verstärken kann. Vorstellungskraft kann also sowohl hilfreich als auch problematisch sein – je nachdem, wie sie genutzt wird.

Ein einfacher Gedanke mit großer Wirkung

Die zentrale Erkenntnis lautet: Wer sich positive Begegnungen, Lernerfolge oder Beziehungen bewusst vorstellt, kann reale Veränderungen anstoßen. Unser Gehirn unterscheidet weniger strikt zwischen Vorstellung und Wirklichkeit, als lange angenommen wurde – und genau darin liegt sein großes Potenzial.

Originalpublikation

Aroma Dabas, Rasmus Bruckner, Heidrun Schultz, Frederik Bergmann & Roland G. Benoit
“Learning from imagined experiences via an endogenous prediction error”
Nature Communications
https://www.nature.com/articles/s41467-025-66396-2




Kinderrechte-Index 2025: Große Lücken bei Umsetzung in Deutschland

Neue Analyse zeigt: Kinderrechte hängen stark vom Wohnort ab

Der „Kinderrechte-Index 2025“ des Deutschen Kinderhilfswerkes legt offen, wie unterschiedlich die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland ausfällt. Das Ergebnis: Viele Bundesländer haben erheblichen Nachholbedarf – und kein Land setzt die Kinderrechte umfassend um. Besonders deutlich wird, wie stark die Chancen von Kindern weiterhin vom Wohnort abhängen.

Wer liegt vorn – und wer nicht?

Im Gesamtranking schneiden Berlin, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Thüringen überdurchschnittlich ab.
Im Mittelfeld liegen Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Sachsen.
Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Sachsen-Anhalt bilden das Schlusslicht und bleiben unter dem Durchschnitt.

Der Index basiert auf 101 Indikatoren, die zentrale Kinderrechte abbilden: Beteiligung, Schutz, Gesundheit, Lebensstandard, Bildung sowie Freizeit, Spiel und kulturelle Teilhabe.

Kinderbeteiligung: Große Unterschiede zwischen den Ländern

Beim Recht auf Beteiligung – etwa in Schule, Justiz oder Politik – liegen Bremen, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Thüringen vorn.
Viele andere Länder haben ihre Beteiligungsrechte seit 2019 zwar verbessert, aber von flächendeckenden Mitbestimmungsstrukturen sind sie weit entfernt.

Schutz und Prävention: Fortschritte – aber nicht überall

Das Recht auf Schutz, das sowohl präventiven Kinderschutz als auch die Behandlung von Verdachtsfällen umfasst, wird besonders gut in Brandenburg, Hamburg, Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein umgesetzt.
Trotz positiver Entwicklungen bleibt eine zentrale Erkenntnis: Ein wirksamer Kinderschutz darf nicht vom Bundesland abhängen.

Gesundheit: Zugang und Prävention weiter ungleich verteilt

Beim Recht auf Gesundheit gehören Bayern, Berlin, Bremen, Hamburg, Sachsen und Thüringen zur Spitze.
Der Index zeigt jedoch, dass flächendeckend vergleichbare Gesundheitsangebote – von der Vorsorge über Prävention bis hin zur Versorgung – weiterhin fehlen.

Lebensstandard: Armut bleibt ein Kernproblem

Für die Umsetzung eines angemessenen Lebensstandards, der entscheidend für die Entwicklung von Kindern ist, wurden Baden-Württemberg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen und Thüringen am besten bewertet.
Gleichzeitig fordert das Kinderhilfswerk: Landesstrategien zur Kinderarmutsprävention müssen Standard werden.

Bildung: Infrastruktur und Chancengleichheit

Beim Recht auf Bildung liegen Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen an der Spitze.
Trotzdem bleibt der Zugang zu guter Bildung regional sehr unterschiedlich – von Kita-Plätzen bis zu schulischer Förderung.

Freizeit, Erholung und Kultur: Ein oft unterschätztes Kinderrecht

Das Recht auf Ruhe, Freizeit und kulturelle Teilhabe wird vor allem in Baden-Württemberg, Berlin, Hamburg, Niedersachsen und Sachsen gut umgesetzt.
Gerade dieser Bereich entscheidet laut Studie maßgeblich über die Lebensqualität und Resilienz von Kindern.

Ein föderaler Flickenteppich – und politischer Handlungsbedarf

Anne Lütkes, Vizepräsidentin des Deutschen Kinderhilfswerkes, spricht von einem „föderalen Flickenteppich“:

Der Wohnort entscheidet vielfach darüber, wie gut Kinderrechte verwirklicht werden.

Sie betont: Die Umsetzung der Kinderrechte ist weniger eine Frage des Geldes als des politischen Willens.

Was nötig wäre

Der Kinderrechte-Index nennt zentrale Baustellen in allen Bundesländern:

  • ressortübergreifende Kinder- und Jugendpolitik
  • verbindliche Beteiligungsstrukturen
  • Ausbau psychosozialer Hilfen
  • Strategien zur Kinderarmutsprävention
  • eine kindgerechtere Justiz
  • bundesweites Monitoring mit besseren Daten

Gerade bei Gesundheit und Armut fehlen bislang ausreichend aufgeschlüsselte und kontinuierlich erhobene Informationen. Hier sei besonders der Bund gefordert, langfristige Forschung zu finanzieren.

So wurde der Index erstellt

Der Kinderrechte-Index 2025 kombiniert:

  • öffentliche Daten und eigene Erhebungen
  • eine Befragung von 3.218 Kindern und Jugendlichen
  • Rückmeldungen aller Landesministerien
  • Analysen zu Gesetzen, Institutionen, Programmen
  • Einschätzungen des Kinder- und Jugendbeirats des Deutschen Kinderhilfswerkes

Online verfügbar sind der Studienbericht, sechs Analysepapiere sowie Ländersteckbriefe unter: www.dkhw.de/kinderrechte-index




Mütterlicher Stress beschleunigt das biologische Altern von Babys

Neue Studie zeigt: Frühes Zahnen ist weniger ein Zahnphänomen – sondern ein Hinweis auf frühreife biologische Entwicklung

Lange galt: Wenn Babys früh Zähne bekommen, liegt das an Genetik, Ernährung oder geografischen Einflüssen. Doch neue Daten der School of Nursing der University of Rochester zeigen ein anderes Bild. Nicht die Zähne selbst sind entscheidend – sondern das biologische Alter der Kinder, das durch hohen Stress der Mutter bereits vor der Geburt beeinflusst wird.

Im Zentrum steht das Stresshormon Cortisol. Es verändert während der späten Schwangerschaft Prozesse im Knochenstoffwechsel und beschleunigt damit offensichtlich die Entwicklung des kindlichen Organismus. Das frühe Durchbrechen der Milchzähne ist damit eher ein Symptom beschleunigten biologischen Alterns als ein eigenständiges Phänomen.

Aufbau der Studie

Für die Untersuchung wurden 142 sozioökonomisch benachteiligte Schwangere zwischen 2017 und 2022 begleitet. Im späten zweiten und dritten Trimester wurden Speichelproben genommen und auf sechs Hormone untersucht – darunter Cortisol, Estradiol, Progesteron und Testosteron.

Nach der Geburt kamen Mutter und Kind regelmäßig zu Kontrollterminen ins Krankenhaus. Zahnärztinnen und Zahnärzte dokumentierten den Zahndurchbruch der Kinder im Alter von 1, 2, 4, 6, 12, 18 und 24 Monaten.

Die Daten zeigen:

  • Kinder von Müttern mit hohen Cortisolwerten hatten bereits mit sechs Monaten deutlich mehr Milchzähne.
  • Bei den höchsten Cortisolwerten besaßen die Babys im Schnitt vier Zähne mehr als Kinder von Müttern mit niedrigen Werten.
  • Auch andere Hormone – Estradiol, Progesteron und Testosteron – zeigten Zusammenhänge mit schnellerer Entwicklung.

Damit rückt die hormonelle Belastung der Mutter als zentraler Einflussfaktor in den Vordergrund.

Cortisol und die beschleunigte Entwicklung

Cortisol beeinflusst laut Studienautorin Ying Meng den Mineralstoffwechsel des Fötus sowie die Aktivität von Osteoblasten und Osteoklasten – jenen Zellen, die für die Knochen- und Zahnentwicklung zuständig sind. Wird der Organismus im Mutterleib hohen Stresshormonen ausgesetzt, beschleunigt dies offenbar biologische Wachstumsprozesse.

Meng weist darauf hin, dass diese Effekte als frühes Warnsignal verstanden werden sollten: Nicht wegen der Zähne – sondern weil ein beschleunigtes biologisches Altern langfristige Folgen für die gesamte Gesundheit haben könnte.

Biologisches Altern: ein neues Warnsignal für die Kindergesundheit

Das zentrale Ergebnis der Studie lautet daher:
Pränataler Stress wirkt wie ein Beschleuniger biologischer Reifungsprozesse.

Frühe Milchzähne sind nur die sichtbare Spitze des Eisbergs. Sie könnten künftig als Indikator dienen, um Risiken für körperliche oder entwicklungsbezogene Probleme frühzeitig zu erkennen.

Die Studie erschien im Fachmagazin Frontiers in Oral Health.

Einschränkungen & offene Fragen

  • Es wurde nur ein Zeitpunkt der Hormonsammlung verwendet (late pregnancy), was nicht die natürlichen Schwankungen von Hormonen im Tages- oder Wochenverlauf erfasst.
  • Die Assoziationen waren stärker zu bestimmten Zeitpunkten (z. B. bei 6 Monaten), bei anderen Altersstufen waren Effekte schwächer oder nicht signifikant.
  • Die Studie untersuchte eine spezifische Kohorte — sozioökonomisch benachteiligte Frauen — das heißt: Generalisierbarkeit auf alle Populationen ist unklar.
  • Es bleibt unklar, ob die beschleunigte Entwicklung langfristige gesundheitliche Konsequenzen hat — weitere Forschung ist nötig.

Quelle: pressetext.com




Früher Smartphone-Besitz erhöht Gesundheitsrisiken bei Kindern deutlich

Große US-Längsschnittstudie zeigt Zusammenhänge zwischen frühem Smartphone-Erwerb und Risiken für Schlaf, Psyche und Körper

Immer mehr pädagogische Fachkräfte und Grundschullehrkräfte beobachten, dass Smartphones im Alltag der Kinder längst eine zentrale Rolle spielen. Viele Eltern stehen unter Druck: Sie haben das Gefühl, ihren Kindern immer früher ein eigenes Smartphone kaufen zu müssen. Doch wie gesund ist dieser frühe Zugang wirklich?

Die jetzt ausgewerteten Daten der Adolescent Brain Cognitive Development Study (ABCD-Studie) geben darauf eine klare Antwort. Mit mehr als 10.500 teilnehmenden Kindern zeigt die Studie deutlich: Je früher Kinder ein Smartphone besitzen, desto größer sind die Risiken für depressive Symptome, Schlafmangel und Fettleibigkeit im frühen Jugendalter.

Die Studie wurde um zahlreiche Faktoren bereinigt, darunter sozioökonomischer Status, Besitz anderer digitaler Geräte, Pubertätsstatus und elterliche Kontrollstrategien. Dadurch gelten die Ergebnisse als besonders verlässlich. Das Forschungsteam schreibt: „Unsere Analysen legen nahe, dass der Besitz eines Smartphones nicht lediglich ein Marker für andere Risikofaktoren ist, sondern selbst einen eigenständigen Einfluss auf die Gesundheit hat.“

Höhreres Risiko für Depression, Fettleibigkeit und Schlafmangel

Schon im Alter von zwölf Jahren zeigen sich deutliche Unterschiede. Kinder, die zu diesem Zeitpunkt ein Smartphone besitzen, haben ein um 31 % höheres Risiko für depressive Symptome, ein um 40 % höheres Risiko für Fettleibigkeit und ein um 62 % höheres Risiko für Schlafmangel. Besonders die Schlafqualität spielt eine zentrale Rolle. Die Forschenden betonen: „Unzureichender Schlaf ist ein wiederkehrender Faktor, der viele der beobachteten Zusammenhänge erklären kann.“

Je früher das Smartphone, desto höher das Risiko

Eine der eindrücklichsten Erkenntnisse betrifft das Alter beim Erstbesitz. Für jedes Jahr, in dem ein Kind früher ein Smartphone bekommt, steigt sein Risiko für Adipositas um neun Prozent und für Schlafmangel um acht Prozent. Die Autorinnen und Autoren formulieren: „Das Erwerbsalter ist ein signifikanter Prädiktor gesundheitlicher Risiken.“

Besonders überzeugend sind die Längsschnittdaten. Kinder, die im Alter von zwölf noch kein Smartphone besaßen, aber eines im folgenden Jahr erhielten, zeigten mit 13 Jahren deutlich schlechtere Werte: eine 57 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit für klinisch relevante psychische Belastung sowie ein 50 Prozent höheres Risiko für Schlafmangel – selbst wenn ihr Ausgangsniveau zuvor berücksichtigt wurde.

Besitz eines Smartphones im Kindergarten- oder Grundschulalter nicht empfehlenswert

Aus pädagogischer Sicht sind diese Ergebnisse hoch relevant. Sie zeigen, dass ein eigenes Smartphone im Grundschulalter aus gesundheitlicher Perspektive nicht empfehlenswert ist. Fachkräfte können hier Orientierung geben und Eltern entlasten, die sich oft starkem Gruppendruck ausgesetzt fühlen. Ein zentraler Hinweis lautet: Ein späteres Smartphone ist ein gesundheitlicher Vorteil.

Der Schlaf sollte in der Kommunikation mit Eltern besonders betont werden. Smartphones dürfen nachts nicht ins Kinderzimmer. Bildschirmfreie Rituale vor dem Schlafengehen sind für Kinder essenziell. Medienkompetenz bleibt wichtig – aber sie setzt kein frühes eigenes Smartphone voraus. Jüngere Kinder können den verantwortungsvollen Umgang auch ohne eigenes Gerät gut erlernen.




Humor in der Pädagogik: Zertifikatslehrgang für Lachen und Lernen 2026

Wie Humor, Lachforschung und Hirnforschung das Lernen nachhaltig stärken

Humor fördert Gedächtnis, Kreativität und soziale Kompetenz – und ist damit ein unverzichtbarer Bestandteil gelingender Bildungsprozesse. Erkenntnisse aus der Hirnforschung zeigen klar: Lernen gelingt besonders gut auf der Basis vertrauensvoller Beziehungen. Ein Lächeln ist oft der kürzeste Weg dorthin.

Der Lehrgang vermittelt aktuelles Wissen aus Gelotologie (Lachforschung), Psychologie, Soziologie und Hirnforschung und zeigt, wie Humor Lernprozesse erleichtert und Beziehungen stärkt. Teilnehmende erfahren, wie sie humorvolles Unterrichten und Erziehen professionell gestalten und mehr Leichtigkeit in ihren pädagogischen Alltag bringen können.

Inhalte

– Kulturgeschichte, Medizin, Soziologie, Psychologie und Pädagogik des Lachens
– Neue Erkenntnisse aus Gelotologie (Lachforschung) und Hirnforschung
– Pädagogische Schlussfolgerungen für nachhaltiges Lernen und Behalten
– Praktische Methoden: Spiele, Lachyoga, Impulse für humorvolles Unterrichten und Erziehen

Über die Referentin

Dr. Charmaine Liebertz ist Erziehungswissenschaftlerin, Institutsleiterin der Gesellschaft für ganzheitliches Lernen e. V. und Autorin zahlreicher Fachbücher – darunter Das Schatzbuch der Herzensbildung. Seit vielen Jahren vermittelt sie humorvolle und beziehungsorientierte Lernansätze in Aus- und Weiterbildung.

Veranstaltungsdaten & Anmeldung

Termin:
Donnerstag, 16. April 2026, 14 Uhr bis
Samstag, 18. April 2026, 12 Uhr

Zielgruppe:
Lehrerinnen, Erzieherinnen, Eltern, Therapeut*innen und alle, die Humor als Ressource für gelingende Bildungsprozesse nutzen möchten.

Kursbeitrag:
€ 350,- inkl. Lehrgangsmappe und Zertifikat
(Förderung über das Bildungskonto des Landes OÖ möglich; Elternbildungsgutscheine werden angenommen.)

Organisatorin:
Gabriele Hofer-Stelzhammer

Hinweis:
Es sind Abendeinheiten vorgesehen; eine Übernachtung im Bildungshaus wird empfohlen.
Für mehr Informationen bitte das Detailprogramm anfordern.

👉 Anmeldung

Lachen stärkt: Humorvolle Impulse für die Kita

Humor und Lachen in der Kita fördern Lernen und Entwicklung. Charmaine Liebertz zeigt in ihrem „Schatzbuch des Lachens“, warum Kinder mit Frohsinn leichter lernen und Herausforderungen besser bewältigen. Dazu präsentiert sie viele Spielideen und Wortakrobatik, die Lachen und Lernen verbinden und Kinder stärken.

Dr. Charmaine Liebertz
Das Schatzbuch des Lachens
Grundlagen, Methoden und Spiele für eine Erziehung mit Herz und Humor
208 Seiten
ISBN: 978-3-944548-27-2
20 €

Mehr zum Buch




Pressemeldung stellt neues Memorandum zur frühkindlichen Bildung vor

memorandum

Alanus Hochschule verbreitet wissenschaftliche Empfehlungen für Qualitätsentwicklung, Zugang und Fachkräftesicherung

In einer aktuellen Pressemeldung informiert die Alanus Hochschule über die Veröffentlichung eines Memorandums zur frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung in Deutschland. Die Mitteilung verweist darauf, dass frühkindliche Bildung als unverzichtbarer Bestandteil des Bildungssystems betrachtet wird und eine zentrale Rolle für Bildungschancen, soziale Teilhabe und den gesellschaftlichen Zusammenhalt spiele.

Verfasst wurde das Memorandum laut Pressemeldung von den Professorinnen und Professoren Dr. Peter Cloos (Universität Hildesheim), Dr. Nina Hogrebe (Technische Universität Dortmund), Dr. Ina Kaul (Universität Kassel) und Dr. Rahel Dreyer (Alice Salomon Hochschule Berlin). Nach Angaben der Hochschule wird das Papier von mehr als 350 Akteurinnen und Akteuren aus Wissenschaft und Praxis mitgetragen.

Für individuelle Entwicklung, gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit und demokratische Teilhabe

Die Pressemeldung fasst mehrere Kernaussagen der beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammen. Frühkindliche Bildung wird darin als grundlegender Faktor für individuelle Entwicklung, gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit und demokratische Teilhabe beschrieben. Die zitierten Autorinnen und Autoren betonen unter anderem die Bedeutung eines gelingenden Starts in der Kita, die Förderung von Selbstwirksamkeit und Empathie sowie die Notwendigkeit, Kinder und ihre Lebensbedingungen ernst zu nehmen.

Handlungsempfehlungen im Memorandum

Auf Basis der im Memorandum dargestellten Forschungsergebnisse werden in der Pressemeldung mehrere politische Empfehlungen wiedergegeben:

  • Bundesweit einheitliche Qualitätsstandards, orientiert an wissenschaftlicher Evidenz, inklusive verbesserter Personalschlüssel und gezielter Förderung benachteiligter Quartiere.
  • Abbau von Zugangshürden und Sicherstellung einer diskriminierungsfreien Platzvergabe.
  • Stärkung eines ganzheitlichen Bildungsverständnisses gemäß SGB VIII mit Fokus auf Partizipation, Inklusion, Nachhaltigkeit, Demokratiebildung sowie Familien- und Sozialraumorientierung.
  • Investitionen in Fachkräfte, etwa durch den Ausbau kindheitspädagogischer Studiengänge, verbindliche Fortbildungen und attraktivere Arbeitsbedingungen.
  • Nachhaltige Kooperationen zwischen Gesundheitssystem, Kinder- und Jugendhilfe und Grundschule zur besseren Verzahnung von Bildungs- und Unterstützungsstrukturen.

Frühkindliche Bildung als gesamtgesellschaftliche Zukunftsaufgabe

Die Pressemeldung beschreibt frühkindliche Bildung als gesamtgesellschaftliche Zukunftsaufgabe, die eng mit sozialer Integration, wirtschaftlicher Stabilität und positiven Lebensbedingungen für Kinder und Familien verknüpft sei. Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler formulieren in diesem Rahmen ihre gemeinsamen Empfehlungen für Politik und Verwaltung.




Ausgezeichnet von spiel gut: der Land Rover Defender von bruder

landrover

Hochwertig verarbeitet, detailgetreu, mit gut umgesetzten Funktionen und einem hohen Spielwert

Der Land Rover Defender mit Pferdeanhänger und Pferd ist nicht nur optisch ein ansprechendes Gespann im Maßstab 1:16, es ist auch hochwertig verarbeitet. Die  zahlreichen, gut umgesetzten Funktionen unterstützen den hohen Spielwert. Das Fahrzeug verfügt über Türen und Heckklappe zum Öffnen und eine ausklappbare Motorhaubenstütze, die den Blick auf den detaillierten Motorblock ermöglicht. Des Weiteren besitzt das Fahrzeug ein Ersatzrad an der Heckklappe, eine herausnehmbare Rücksitzbank, gefederte Front- (lenkbar) und Heckachse und eine abnehmbare Anhängekupplung.

Die Vorderachse ist durch die von bruder-Traktoren bekannte Zusatzlenksäule (im Lieferumfang enthalten) lenkbar. Der Pferdanhänger hat eine Seitentür zum Öffnen, eine ausklappbare Rampe und einen absetzbarer Stützfuss mittels Kurbel. Das Pferd ist in der Größe passend zum Fahrzeug und PVC-frei. Zusätzlich erhältlich, voll bewegliche bworld Figuren. Sie haben auch im Auto Platz. Mit dem Gespann kann nicht nur drinnen sondern auch draußen gespielt werden.

Der Jeep mit Pferdeanhänger und Pferd wurde mit spiel gut ausgezeichnet, weil er  hochwertig verarbeitet ist und durch die detailtreue und gut umgesetzten Funktionen einen hohen Spielwert besitzt.

pferdeanhaenger

Land Rover Defender + Pferdeanhänger mit Pferd
Hersteller: BRUDER Spielwaren GmbH + Co. KG
Material: Kunststoff ABS, PE, PC, PP, PS. Reifen TPE, Metallachsen.
Größe 61,5 cm × 14 cm × 18,5 cm
Alter: ab 4 Jahre
Preis: 56.- €

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