Wozu Kinder einen Vormund brauchen

frau-fruhling-kinder

Claudia Gliemann/Natascha Berger: Frau Frühling hat 30 Kinder

Vormund – hat das etwas mit „Mund“ zu tun? Das fragt Paul Frau Frühling. Die hat immerhin 30 Kinder und muss es ja wohl wissen. Also, die hat sie nicht geboren, sondern sie ist deren Vormundin. So wird sie jedenfalls in diesem Bilderbuch, das Claudia Gliemann mit einer Begleitgruppe aus Vormunden, Erzieherinnen, Jugendamtsmitarbeitern, Kinderdorfmüttern und anderen Fachleuten geschrieben hat, ganz sternchenfrei benannt.

Und die Antwort? Ein klares Nein.

Vormund sein bedeutet, dass Frau Frühling dazu da ist, Kinder zu beschützen. In mehreren kurzen Geschichten erklärt sie Kindern verschiedenen Alters ihre Arbeit. Dass sie eingesetzt wird, wenn die Eltern sich nicht ausreichend um ihr Kind kümmern können. Dass manche dieser Kinder in Pflegefamilien, andere in Wohngruppen leben. Dass sie nicht jeden Tag mit ihren Schützlingen zusammen ist. Dass sie aber dazu da ist, Probleme zu regeln, z.B. wenn ein Kind die Schule wechseln will. Dass sie in solchen Fällen Gespräche mit den Eltern oder Pflegeeltern führt. Dass sie all das entscheidet, was Mama und Papa sonst entscheiden.

Keine Angst vor der „Frau vom Amt

Allerdings wird sie nie am Schreibtisch beim Ausfüllen von Formularen oder beim Telefonat mit anderen Behörden gezeigt. Obwohl das sicher einen großen Teil ihrer praktischen Arbeit ausmacht. Den die Kinder allerdings selten direkt erleben. Die Bilder zeigen sie im Gespräch, beim Spielen, beim Sommerfest. Und das ist gut so, schließlich will dieses Buch Kindern die Angst vor der „Frau vom Amt“ nehmen.

Das gelingt, weil Frau Frühling ihre Schützlinge ernst nimmt. Sie nicht ausfragt, sondern Interesse zeigt. Und nachfragt, wenn sie etwas nicht versteht. Bei Emre zum Beispiel. Denn der wendet immer den Blick ab, wenn sie ihn anspricht. Er erklärt, dass in dem Land, aus dem er kommt, es als unhöflich gilt, wenn Kinder Erwachsenen in die Augen schauen. Und das Missverständnis, er würde sie vielleicht nicht mögen, ist damit ausgeräumt.

Vormundschaft wird hier einfach, knapp und vor allem in kindgerechter Sprache erklärt. Ein kurzer Anhang wendet sich an Eltern und andere Erwachsene, die mit Kindern zu tun haben, erläutert den Unterschied zwischen Vormundschaft und Ergänzungspflegschaft sowie die Zusammenarbeit mit den Eltern.

Ein gutes Buch für eine besondere Zielgruppe. Die aber gar nicht so klein ist. Und das gut geeignet ist, die Verwirrung über die Aufgaben der Erwachsenen, die mit einem Kind zu tun haben, aufzulösen.

Ralf Ruhl

Claudia Gliemann & Bundesforum Vormundschaft e.V. (Text), Natascha Berger (Ill.)
Frau Frühling hat 30 Kinder
Monterosa-Verlag
26 Seiten
ab 4 Jahre
ISBN 978-3-942640-18-3
19 Euro




Kinder richtig beteiligen, fördern und schützen!

Online-Live-Workshops der Deutschen Liga für das Kind

Die zweistündigen Live-Online-Workshops unter dem Motto „Kinder beteiligen, fördern schützen!“ bieten in unterschiedlicher Form Inputanteile, Selbstreflexions-Impulse, kleine Übungen und den fachlichen Austausch in Kleingruppen an. Die Seminare für die Bildungs- und Präventions-Programme START ab 2 und Kindergarten plus richten sich an PädagogInnen in Institutionen der Kindertagesbetreuung. Die Online-Live-Workshops sprechen darüber hinaus auch Kita-Fachberatungen, Fachpersonal in Jugendämtern sowie Dozierende in Aus-, Fort- und Weiterbildungskontexten an. Ebenfalls angesprochen sind Personen, die sich, unabhängig vom eigenen beruflichen Hintergrund, für die Belange und das Wohlbefinden junger Kinder einsetzten und eine Verbesserung ihrer Chancen und Rechte unterstützen. Die Workshops sind auch für Mitglieder und Förderer der Deutschen Liga für das Kind eine gute Möglichkeit, Eindrücke von der Arbeit der Liga zu gewinnen, aktuelle fachliche Informationen zu erhalten und mit Akteuren im Feld in den Austausch zu kommen.

Die Entwicklung der Selbstregulation und ihre Unterstützung durch pädagogische Fachkräfte

19.02.2024 19. Februar 2024, 16.00 – 18.00 Uhr mit Prof. Dr. Jeanette Roos

Gemeinsam spielen, abwarten, zuhören, allein einschlafen, sich nach Aufregung wieder beruhigen, etwas ausdauernd zu erledigen – die Situationen, in denen junge Kinder sich selbstständig regulieren müssen sind vielfältig. Im Laufe der Entwicklung lernen sie zunehmend ihr Denken, Fühlen und Handeln flexibel auf ein Ziel hin auszurichten, ihre Impulse zu steuern und ihre Emotionen zu regulieren. Die Veranstaltung bietet viel Hintergrundwissen und die Gelegenheit, sich darüber austauschen, wie die Selbstregulation von Kindern unterstützt und gestärkt werden kann.

  • Kosten ab 25 Euro pro Person (Teilnahme Einzelperson ermäßigt)
  • Einzelperson: 35 Euro
  • Institution 1 Person: 40 Euro
  • Institution max. 20 Personen: 150 Euro

Weitere Informationen und Anmeldung




Tiefkühl-Pommes: Fast alle sind empfehlenswert

pommes

ÖKO-TEST hat 20-mal Tiefkühl-Pommes getestet, darunter sieben Bio-Marken

Goldgelb, knusprig – und empfehlenswert: Die meisten Tiefkühl-Pommes gehen ohne problematische Laborbefunde aus dem Test. Nur die Potato Master Pommes Frites von Norma müssen sich mit dem ÖKO-TEST-Urteil „mangelhaft“ ganz hinten anstellen.

Viele Probleme, die ÖKO-TEST vor zwei Jahren noch bei einigen Testprodukten bemängelte, haben die Hersteller nun im Griff:

Acrylamid und Fettschadstoffe, Pestizide, Mineralölkohlenwasserstoffe und ähnliche Verbindungen – alles ist bei den getesteten Pommes höchstens in Spuren nachweisbar. Entsprechend gut fallen die Ergebnisse aus. Einziger Ausreißer: die Potato Master Pommes Frites von Norma. Hier wies das von ÖKO-TEST beauftragte Labor Spuren von Chlorpropham nach, das als vermutlich krebserregend eingestuft ist. In der konventionellen Landwirtschaft galt es lange als Keimhemmungsmittel der Wahl, um Kartoffeln eine lange Lagerdauer zu ermöglichen. Obwohl der Einsatz des Stoffes nicht mehr zulässig ist, erlaubt die Gesetzgebung Rückstände von Chlorpropham in Kartoffeln, da Kartoffellager auch Jahre nach der letzten Verwendung noch mit dem Mittel kontaminiert sein können. ÖKO-TEST sieht jedoch auch kleine Spuren des bedenklichen Stoffes kritisch – zumal der Stoff in den anderen Produkten nicht gefunden wurde. Außerdem werten die Verbraucherschützer das Norma-Produkt wegen seiner nachgewiesenen Cadmiumgehalte ab. Cadmium kann aus dem Boden stammen, in dem die Kartoffeln gewachsen sind. Es reichert sich vor allem in Leber und Nieren an und kann die Organe langfristig schädigen.

In der Sensorikprüfung schneidet kein Produkt schlechter als „befriedigend“ ab

Um beim Backen von Pommes die Entstehung des Schadstoffes Acrylamid zu vermeiden, das sich in Tierversuchen als krebserregend und erbgutverändernd erwiesen hat, empfiehlt ÖKO-TEST die niedrigste angegebene Backtemperatur einzuhalten und eine möglichst kurze Backdauer.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Februarausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14374

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Jedes sechste Schulkind von Mobbing betroffen

Präventionsprojekt der TK soll gegen Mobbing und Cybermobbing helfen

Dauerhaftes Ausgrenzen, Beschimpfen und Beleidigen: Mobbing und Cybermobbing sind auch nach der Coronapandemie ein großes Thema an den Schulen. Laut einer aktuellen Befragung von Schülerinnen und Schülern im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) ist fast jedes sechste Schulkind (15,7 Prozent) von Mobbing betroffen. Jede bzw. jeder Zehnte (10,1 Prozent) gibt an, schon mal selbst Andere gemobbt zu haben. Das ist ein Ergebnis des Evaluationsberichts zum bundesweiten Mobbing-Präventionsprojekt „Gemeinsam Klasse sein“, der heute von der Techniker Krankenkasse in Kooperation mit der Beratungsstelle Gewaltprävention der Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg veröffentlicht wurde.

Betroffene leiden noch Jahre später unter Mobbingerfahrungen

„Für die Betroffenen ist Mobbing eine sehr große Belastung. Die gesundheitlichen Auswirkungen reichen von Kopf- und Bauchschmerzen bis hin zu Angstzuständen und Depressionen. Viele Heranwachsende leiden noch Jahre später unter ihren Mobbingerfahrungen“, so Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. „Daher engagiert sich die TK bereits seit vielen Jahren im Rahmen der Gewaltprävention mit dem Schulprojekt ‚Gemeinsam Klasse sein‘.“ Bei diesem Projekt geht es darum, über Mobbing und Cybermobbing aufzuklären, die Klassengemeinschaft zu stärken und so dafür zu sorgen, dass Mobbing bestenfalls gar nicht erst entsteht.

Prävention hilft nachweislich gegen Mobbing

Das bundesweite und für Schulen kostenfreie Projekt wurde jetzt wissenschaftlich evaluiert. Die Evaluation zeigt, dass Mobbingprävention nachweislich Wissen und Kompetenzen im Umgang mit Mobbing stärkt. So geben 90 Prozent der Schülerinnen und Schüler an, ihr Wissen zu Mobbing und Cybermobbing durch die Teilnahme an „Gemeinsam Klasse sein“ gesteigert zu haben. Rund 87 Prozent fühlten sich besser in der Lage, beginnendes Mobbing zu erkennen und rund 88 Prozent würden eher versuchen, einer von Mobbing betroffenen Person zu helfen. Die große Mehrheit der Befragten (74,4 Prozent) ging außerdem nach der Teilnahme am Projekt davon aus, dass Mobbing in Zukunft in der Klasse durch das Projekt verhindert würde. So wurden beispielsweise nach Angaben von mehr als neun von zehn Befragten (91,4 Prozent) nach dem Projekt klare Regeln zum sozialen Umgang miteinander festgelegt, zum Beispiel in Klassenchats.

Wissen was bei Mobbing und Cybermobbing zu tun ist

„Auch die Lehrkräfte fühlen sich durch das Programm deutlich gestärkt“, erklärt Kaj Buchhofer, von der Beratungsstelle Gewaltprävention der Behörde für Schule und Berufsbildung Hamburg. „Sie sehen sich besser in der Lage, Mobbingsituationen zu erkennen und entsprechend zu handeln. Das wiederum erkennen auch die Schülerinnen und Schüler und vertrauen sich im Mobbingfall eher den Lehrerinnen und Lehrern an.“ So würden sich mehr als 80 Prozent der Schülerinnen und Schüler, wenn sie Mobbing beobachten, Hilfe beim Schulpersonal holen. Bei eigener Betroffenheit würden sich mehr als 77 Prozent an einen Erwachsenen im Schulumfeld wenden. „Insgesamt fördert das Programm eine Kultur des Hinschauens und Eingreifens“, so Buchhofer.

Der vollständige Abschlussbericht  Evaluation Gemeinsam Klasse sein (lang) (PDF, 4.1 MB) liegt auf dem Lebensweltenportal der TK. Dort gibt es auch weitere Informationen für interessierte Schulen zu „Gemeinsam Klasse sein“.

Quelle: Pressemitteilung TK




Scharlach gehört zu den häufigsten bakteriellen Kinderkrankheiten

Der Kinderarzt Priv.-Doz. Dr. med. Patrick Hundsdörfer gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen

Was hat das Kratzen im Hals oder der Ausschlag am Bein zu bedeuten? Um solche und ähnliche Fragen zu beantworten, informieren sich viele Menschen zuerst im Internet, bevor sie beschließen, zum Arzt zu gehen. Das Helios Klinikum Berlin-Buch hat in einer Analyse untersucht, welche Krankheiten und Symptome in Deutschland besonders oft im Internet gesucht werden. Scharlach ist laut Ranking die am zweithäufigsten gesuchte Krankheit bei Google. Sie gilt als klassische Kinderkrankheit und gehört zu den häufigsten bakteriellen Infektionskrankheiten in dieser Altersgruppe.

Priv.-Doz. Dr. med. Patrick Hundsdörfer, Chefarzt der Kinder- und Jugendmedizin im Helios Klinikum Berlin-Buch beantwortet die wichtigsten Fragen über Auslöser, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

Was ist Scharlach?

Scharlach ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch Streptokokken verursacht wird. Diese Krankheit betrifft oft Kinder im Alter zwischen 6 und 12 Jahren, aber auch Erwachsene können sich leicht mit den Streptokokken infizieren und Scharlach bekommen. Der Name „Scharlach“ leitet sich von der Farbe Scharlachrot ab, und dies ist auch das auffälligste Anzeichen für Eltern: ein geröteter Rachen und später eine rote Zunge sowie ein roter Hautausschlag.

Was sind die Anzeichen von Scharlach?

Scharlach beginnt plötzlich. Zu Beginn zeigt Ihr Kind allgemeine Erkältungssymptome wie Fieber, Unwohlsein und insbesondere Halsschmerzen. Oft sind auch die Mandeln bereits geschwollen und entzündet. Wenn Ihr Kind über Schluckbeschwerden klagt und Sie weißliche Beläge auf seiner Zunge bemerken, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Im weiteren Verlauf der Erkrankung lösen sich die Beläge, und darunter kommt eine tiefrote Zunge zum Vorschein – die sogenannte Himbeerzunge.

Zusätzlich entwickelt sich der charakteristische, fleckige, scharlachrote Hautausschlag, der in der Achsel- oder Leistenregion beginnt und dann den gesamten Körper mehr oder weniger bedeckt. Handinnenflächen und Fußsohlen sind ausgespart. Ein blasses Dreieck bildet sich rund um den Mund, was wie ein weißer Fleck oder „Milchbart“ aussieht. Nach wenigen Tagen geht das Fieber zurück, und der Ausschlag verschwindet nach etwa einer Woche. Später schuppt sich die Haut ekzemartig.

Wie entsteht Scharlach?

Scharlach wird durch Bakterien verursacht, eine bestimmte Form der Streptokokken, die meist durch Tröpfcheninfektion beim Niesen, Husten und Sprechen übertragen werden.

Wie wird Scharlach behandelt?

Scharlach wird in der Regel mit Antibiotika behandelt, auch weil dies die Zeit sehr stark vermindert, in der die Kinder ansteckend sind (1 Tag statt bis zu 3 Wochen). Schon nach dem ersten Tag der Antibiotikatherapie fühlt sich Ihr Kind meist besser. Es ist wichtig, die Einnahme von Antibiotika nicht vorzeitig abzubrechen, selbst wenn die Beschwerden bereits abgeklungen sind, damit es nicht zu Rückfällen kommt, wenn nicht alle Erreger abgetötet werden.

Zusätzlich können Beschwerden wie Halsschmerzen und Fieber durch schmerzlindernde und fiebersenkende Mittel wie Ibuprofen oder Paracetamol gelindert werden. Das Lutschen von Bonbons, das Trinken von Tee oder die Anwendung von Hausmitteln wie Halswickeln können ebenfalls erleichternd sein.

Welche Spätfolgen können durch Scharlach entstehen?

Wenn Ihr Kind kein Antibiotikum erhält, erhöht sich das Risiko von akuten Komplikationen wie Ohrentzündungen oder Mandelentzündungen sowie möglichen Spätfolgen. Wenige Wochen nach der Infektion kann sich das sogenannte rheumatische Fieber entwickeln, welches mit Entzündungen der Gelenke, der Nieren und sogar des Herzens (das sogenannte „Scharlachherz“) einhergehen kann. Selbst neuropsychiatrische Symptome wie seltsame Ticks (Tourette-Syndrom) können nach einer Scharlacherkrankung auftreten.

Können sich Erwachsene mit Scharlach anstecken?

Scharlach gehört wie Windpocken, Masern und Röteln zu den Kinderkrankheiten, jedoch können sich auch Babys und Erwachsene infizieren. Grundsätzlich verläuft Scharlach bei Erwachsenen nicht schlimmer als bei Kindern. Allerdings wird die Krankheit bei Erwachsenen oft nicht rechtzeitig erkannt, da die anfänglichen allgemeinen Symptome bei ihnen häufig nicht mit Scharlach in Verbindung gebracht werden. Insgesamt rate ich natürlich von Selbstdiagnostika ab und empfehle, für eine genaue Diagnose und eine angemessene Behandlung immer zum Arzt oder zur Ärztin des Vertrauens zu gehen.

Über die Recherche

Das Helios Klinikum Berlin-Buch hat untersucht, welche Krankheiten sowie Symptome in Deutschland innerhalb eines Jahres am häufigsten gegoogelt werden. Für den Zeitraum Mai 2022 bis Mai 2023 wurde per Google Ads das Suchvolumen von insgesamt 141 Krankheiten und Symptomen innerhalb Deutschlands analysiert.

Weitere Informationen zur Untersuchung hier.

Quelle: Presseinformation Helios Klinikum Berlin-Buch




Hunde fördern die Bewegung auch bei Kindern

Australisches Forscherteam hat in einer Langzeitstudie die Effekte der Hundehaltung untersucht

Bewegung fördert die körperliche, psychische und soziale Gesundheit. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt für Kinder ab fünf Jahren 60 Minuten körperliche Aktivität pro Tag. Laut KiGGS Studie erreichen das in Deutschland nur etwa jedes vierte Mädchen und jeder dritte Junge in Deutschland diesen Wert, mit entsprechenden Folgen für die körperlich wie geistige Fitness.

Vor diesem Hintergrund sollten es sich viele Eltern noch einmal überlegen, ob sie den Wunsch ihres Kindes nach einem Hund nicht doch erfüllen sollten. Denn ein australisches Forscherteam hat in einer Langzeitstudie festgestellt, dass ein Hund im Haushalt dazu führt, dass sich Kinder mehr bewegen.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Kinder, die durchgängig einen Hund besaßen, öfter körperlich aktiv waren als Kinder ohne Hund. Mädchen mit Hund machten durchschnittlich acht körperliche Aktivitäten mehr pro Woche wie Spielen im Freien, Spazierengehen oder mit dem Hund spielen als Mädchen ohne Hund. Bei Jungen mit Hund waren das sieben mehr pro Woche. Schon vorher haben zahlreiche Studien belegt, dass Kinder, die mit Hunden aufwachsen, aktiver sind als jene ohne Hund.

Im Detail stellten die Wissenschaftler auch fest, das Mädchen, die sich einen Hund zulegen, ihre Bewegung um 52 Minuten pro Tag steigerten, und bei Verlust eines Hundes um 46,3 Minuten täglich verringerten.

Zusammenfassend erklären die Forscher, dass der Erwerb eines Hundes einen signifikant positiven Effekt hatten und der Verlust eines Hundes einen signifikant negativen Effekt auf die Veränderung des Bewegungsverhaltens kleiner Kinder beim Übergang von der Vorschule zur Vollzeitschule. Allerdings waren diese Effekte bei Jungen und Mädchen unterschiedlich und wurden nicht bei allen Bewegungsverhaltensweisen beobachtet. Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die Vorteile der Hundehaltung bereits im Kindesalter beginnen. Weitere Längsschnittstudien seien erforderlich, um diese Ergebnisse zu bestätigen, und zukünftige Studien sollten den spezifischen Beitrag untersuchen, den der Hund durch körperliche Aktivität zur gesamten körperlichen Aktivität leistet.

Wichtig dabei wäre allerdings, dass das Kind sich auch um den Hund kümmert.

Quelle: https://ijbnpa.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12966-023-01544-9




Innovatives Fortbildungsangebot für mehr Kita-Qualität

mint plus

Von Ästhetik bis Zukunftskompetenzen – kostenlose Webinarreihe für Kita-Fachkräfte

Wie lässt sich trotz Fachkräftemangel, unzureichendem Betreuungsschlüssel oder schwierigen Arbeitsbedingungen die Bildungsqualität in Kitas nicht aus dem Blick verlieren? Was sind innovative Ansätze, um mit Kindern in Kitas trotz aktueller Herausforderungen kooperativ die Welt zu entdecken? Mit der Webinarreihe „MINTplus“ bietet die Stiftung Kinder forschen pädagogischen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen ein neues Einstiegsangebot in die interdisziplinäre Welt des entdeckenden und forschenden Lernens – unter anderem mit inspirierenden Gastvorträgen von Peter Wohlleben und Christel van Dieken. Alle Angebote können Sie auf dem digitalen „Campus“ der Stiftung kostenlos buchen: stkf.site/mintplus-webinare.

In der Webinarreihe „MINTplus“ greift die Stiftung Kinder forschen den innovativen und interdisziplinäre Bildungsansatz auf, MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) und die zentralen Kompetenzen des 21. Jahrhunderts zu verbinden.

Die Stiftung Kinder forschen reagiert bei der Themenauswahl auf den erhöhten Bedarf an Fach- und Methodenkenntnissen von Kita-Teams und spannt den Bogen von Aspekten früher MINT-Bildung bis hin zu Techniken der Team- und Organisationsentwicklung (Kita-Entwicklung).

„In der Verbindung von Themen und Kompetenzen liegt ein Schlüssel zu guter früher Bildung in der Kita“, „Die pädagogischen Fach- und Leitungskräfte in den Kitas leisten hervorragende Arbeit und sie möchten gute Bildungsmomente für Kinder schaffen. Die frühe MINT-Bildung für nachhaltige Entwicklung lässt sich hervorragend mit vielen anderen Themen kombinieren. Wie? Genau das zeigen wir in den Webinaren.“, sagt Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kinder forschen.

Die fünf MINTplus-Webinare 2024 im Überblick

Interessierte PädagogInnen können sich über die Lernplattform der Stiftung anmelden: stkf.site/mintplus-webinare.

1) MINTplus Ästhetik: Gemeinsam sinnlich die Welt entdecken

  • Datum: 14. Februar 2024, 16:30-18:00 Uhr
  • Gast: Christel van Dieken (Expertin für Kunst und Pädagogik, Bildungsreferentin und Organisationsberaterin für Kitas und Grundschulen, Bestseller-Autorin)

2) MINTplus Visionsentwicklung: Warum Kitas ihre Zukunft mitgestalten sollten

  • Datum: 24. April 2024, 16:00-17:30 Uhr
  • Gast: Marcus Schnuck (Soziologe, Pädagoge, systemischer Coach und Supervisor für Kitas mit den Schwerpunkten Konzeptionsentwicklung, offene Arbeit und Partizipation)

3) MINTplus Bewegung: Raum schaffen für bewegtes Denken

  • Datum: 11. Juni 2024, 16:00-17:30 Uhr
  • Gast: Prof. Renate Zimmer (Erziehungswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt „Frühe Kindheit“ und Professorin für Sportwissenschaft)

4) MINTplus Praxistransfer: Von der Fortbildung in den Kita-Alltag

  • Datum: 12. September 2024, 16:00-17:30 Uhr
  • Ohne externe Gastredner:in; Fokus auf Erfahrungsaustausch zu Strategien und Techniken

5) MINTplus Natur: Die faszinierende Welt des Lernraums Wald

  • Datum: 21. November 2024, 16:00-17:30 Uhr
  • Gastredner: Peter Wohlleben (Förster, Waldführer, Bestseller-Autor)

Webinarteilnehmende erwarten vielfältige Themen und Gastvorträge

Um möglichst viele Perspektiven abzubilden, werden alle „MINTplus“-Webinare immer von einer Expertin bzw. einem Experten mit einem praxisorientierten Impulsvortrag zum jeweiligen Thema eröffnet. Die Teilnehmenden dürfen sich unter anderem auf renommierte Gast-Speaker:innen wie Christel van Dieken (Bildungsreferentin und Organisationsentwicklerin für Kitas und Grundschulen, Gründerin der Waterkant Academy in Hamburg), Dr. Renate Zimmer (Professorin für Sportwissenschaft und Erziehungswissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt „Frühe Kindheit“) und Förster und Bestseller-Autor Peter Wohlleben freuen.

Quelle: Pressemitteilung Stiftung Kinder forschen




So können Kinder ihre Stadt wirklich mitplanen

TUD-Forschungsgruppe erprobt Co-Design-Tool U_CODE an Schulen

Die eigene Stadt im 3D-Modell umgestalten, per Bürgerbeteiligung seine Wünsche und Ideen in geplante Projekte einbringen: Das Co-Design-Tool U_CODE einer Forschungsgruppe der TU Dresden macht es möglich. Eine Roadshow durch Schulen zeigte nun, dass auch Kinder und Jugendliche davon profitieren.

Workshop für Kinder und Jugendliche

Das Forschungsteam entwickelte einen Workshop für Kinder und Jugendliche, um einen neuen Fokus zu testen. In Schulen unter anderem in Dresden und Hamburg nahmen die Teilnehmenden ihren Schulweg unter die Lupe: Was sind markante Orte? Was empfindest du an der Umgebung schön, laut oder gefährlich? Dann durften sie im 3-D-Modell ihre Schulumgebung oder ihren Stadtteil verändern: Welche Häuser würdest du hier bauen? Sollen Grünflächen entstehen? Radwege? Ein Bolzplatz? Anschließend konnte die Klasse die Entwürfe bewerten und „Eco“-, „Safety“-, „Smart“-, „Beauty“- oder „Funny“-Awards verleihen.

„Die Beiträge und Entwürfe zeigten immer wieder beachtlichen Ideenreichtum und Weitblick“, so Andreas Wilde vom U_CODE-Team. „Und sie gaben einen höchst spannenden Einblick in die Vorstellungswelt der Schüler:innen.“ Ängste und Bedürfnisse kamen zur Sprache, etwa nach Sicherheit oder Raum für persönliche Entfaltung. Hier können pädagogische Gespräche mit der Klasse ansetzen, auch darüber, wie eigene Beteiligung an der Gestaltung ihrer Stadt möglich ist.

U_CODE wird gerade als Start-up ausgegründet und soll – auch wenn die Förderung nun ausgelaufen ist – weiterhin in Schulen eingesetzt werden. „Das ist ein wichtiger Anstoß für die politische Bildung“, sagt die Dekanin der Fakultät Architektur, Prof. Gesine Marquardt. Interessierte Schulen und andere Einrichtungen sind herzlich eingeladen, das Team zu kontaktieren (Infos und Kontakt unter: https://urban-codesign.com).

Über WISSENSARCHITEKTUR – Laboratory of Knowledge Architecture

Das WISSENSARCHITEKTUR – Laboratory of Knowledge Architecture ist ein interdisziplinärer Think-Tank, der Forschung, Design und Beratung an der Schnittstelle von Design und Sozialwissenschaften betreibt. Das Labor erforscht die vielfältigen Vernetzungen zwischen Umweltstrukturen (Räume, Gebäude, Städte) und Wissensprozessen (Innovation, Kreativität, Kooperation). Um Wissensdynamik im Raum zu erforschen, entwickeln wir Visualisierungs- und Modellierungstools und wenden sie sowohl in der akademischen Ausbildung als auch in der beruflichen Praxis an.

Website: https://tu-dresden.de/bu/architektur/wa

Markus Jüngling Pressestelle/Technische Universität Dresden