Kinder sind Forschende in ihrer eigenen Welt

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Das Bedürfnis, sich selbst und die Umwelt zu begreifen, liegt in der Natur des Menschen

„Ich hätte viele Dinge begriffen, hätte man sie mir nicht erklärt.“, beklagte einst der polnische Lyriker und Aphoristiker Stanislaw Jerzy Lec eines der zentralen Missverständnisse in der Erziehung und im Bildungsbetrieb. Seit vielen tausend Jahren verspüren Erwachsene das Bedürfnis, Kindern die Welt zu erklären und sie nach einem fiktiven Bild zu „formen“. Und fast ebenso lange existiert die Erkenntnis, dass das so nicht nur nicht funktioniert, sondern oftmals sogar den gegenteiligen Effekt hat. Die chinesischen Philosophen Laotzi und Konfuzius waren wohl die ersten, die vor gut 2500 Jahren darauf hingewiesen haben. Auch die antiken Griechen und Römer erkannten das Problem. So erklärte der berühmteste Redner Roms, Marcus Tullius Cicero: „Die Autorität der Lehrenden ist oft ein Hindernis für jene, die lernen wollen.”

Lernen von Anfang an

Und lernen will jedes Kind von Anfang an. Schließlich ist das überlebenswichtig. So sucht ein Säugling den Kontakt zu seinem Gegenüber, und erfährt dabei, ob er willkommen ist. Er erforscht seinen Körper und seine nächste Umgebung. Dabei begreift er, wie sie auf ihn reagiert. Heute sagen wir dazu, „er geht in Resonanz“.

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.

Immanuel Kant

Fühlt sich ein Kind geborgen, macht es sich spätestens zu dem Zeitpunkt, wenn es krabbeln kann auf den Weg, die Welt zu erobern. Dieses Streben nach Autonomie verstärkt sich, wenn es sein Selbst erkennt. Das Bedürfnis nach Autonomie ist etwas zutiefst Menschliches. Es steht ein ganzes Leben lang im Spannungsfeld zu dem Bedürfnis nach Geborgenheit und Sicherheit. Zur Autonomie gehört die Möglichkeit, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, Selbstwirksamkeit zu erleben. Das setzt von Anfang an nicht nur Beteiligung voraus, sondern ist auch die Voraussetzung für Forschergeist und Kreativität.

Keine Lust auf Bevormundung

Kein Wunder also, dass Kinder keine Lust darauf haben, sich ständig bevormunden zu lassen. Ihr Bedürfnis nach Autonomie ist nicht geringer als das von Erwachsenen. Andererseits sind sie auf einer ganz anderen Entwicklungsstufe, die nach einer anderen Form des „Lernens“ verlangt, als das von uns Erwachsenen. Für sie sind viele Dinge neu. Und darauf sind sie neugierig. Um ihre Welt verstehen zu können, wollen und müssen sie diese möglichst mit allen Sinnen begreifen.

Entgegen dieser Erkenntnis existiert noch immer das Vorurteil, dass es darauf ankomme, Kindern möglichst viel zu erklären, damit sie im Leben gut vorankommen. Dass das so nicht funktionieren kann, hat im 19. Jahrhundert der Pädagoge Friedrich Wilhelm Fröbel erkannt und in dem Satz zusammengefasst: „Bei der Erziehung muss man etwas aus dem Menschen herausbringen und nicht in ihn hinein.“ Daraus ist seine Idee für den ersten Kindergarten entstanden. Im Gegensatz zu den damals bereits existierenden Kinderbewahranstalten und Kleinkindschulen sah er die Aufgabe des Kindergartens unter anderem darin, das Spiel der Kinder und deren Bemühungen, die Welt zu erfahren, durch Erwachsene zu unterstützen.

Interesse und Möglichkeiten

Kinder sind also ab einer gewissen Stufe ihrer Entwicklung immer Forschende und Experimentierende – wenn man sie lässt. Maria Montessori schrieb dazu: „Das Interesse des Kindes hängt von der Möglichkeit ab, eigene Entdeckungen zu machen.“ Eine Erkenntnis, die durch die Neurobiologie längst belegt ist. Dafür brauchen Kinder nicht viel. Naturräume sind sicher die besten Forschungsräume. Aber auch eine vorbereitete Umgebung mit anregenden Materialien kann entsprechende Impulse geben.

Vor allem aber benötigen Kinder pädagogische Fachkräfte nicht nur mit jeder Menge Fingerspitzengefühl, sondern auch mit Vertrauen, Geduld und einem gewissen Maß an Leidensfähigkeit. Denn beim Forschen und Experimentieren haben wir Erwachsene immer schon „die Lösung“ im Kopf. Kinder müssen aber ihren eigenen Weg finden und stoßen oftmals auch auf ganz eigene Lösungen. Dabei ist es für uns, mit all unserer Erfahrung, unseren Vorstellungen und Vorurteilen oftmals nicht leicht, solche, manchmal sehr eigenwilligen und originellen Wege zu akzeptieren, geschweige denn wertzuschätzen. Aber „wer in den Fußstapfen eines anderen wandelt, hinterlässt keine eigenen Spuren“, bringt es Wilhelm Busch auf dem Punkt.

Echte Erkenntnis ist gefragt

Selbstverständlich sollten wir die Kinder dabei nicht dauerhaft in die Irre gehen lassen. Ein ordentliches Maß an Professionalität hilft uns, im richtigen Moment Impulse zu setzen und Orientierung zu bieten. Dennoch gilt immer Rousseaus Motto: „Kindererziehung ist ein Beruf, wo man Zeit zu verlieren verstehen muss, um Zeit zu gewinnen.‘‘

Denn wer echte Erkenntnis erlangen soll, muss dies in seiner eigenen Geschwindigkeit tun können. Darauf haben Kinder ein Recht. Sie zu drängen oder einseitig zu fördern, ist sicher der falsche Weg. Und mag manchmal das ein oder andere Angebot eine Abkürzung verheißen, handelt es sich oftmals um Abwegiges. Unsere Gehirne ticken noch immer wie die unserer Vorfahren vor hunderttausenden von Jahren. Es ist uns noch immer nicht gelungen, Bildung downzuloaden. Schließlich würde uns dabei auch die sinnliche Erfahrung fehlen, die Voraussetzung für das Begreifen ist.

Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.

Albert Einstein

Für Kinder hat Experimentieren und Forschen nichts mit Laboren und Bibliotheken zu tun. Ihr Spiel erfüllt den Zweck. Und wer sie dabei über längere Zeit beobachtet, weiß, mit wie viel Freude und Anstrengungsbereitschaft sie sich nahezu jeder Herausforderung stellen.

Das ist echte Lebenserfahrung. Denn die Welt braucht Menschen, die sich selbstbewusst unbekannten Herausforderungen mit Engagement und auf eigenen Wegen stellen, um sie zu lösen.

Gernot Körner




Kostenlos: Das Trenn-Bär-Magazin für Grundschulen

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Das Magazin kann über die Webseite der Initiative „Mülltrennung wirkt” bestellt werden

Das Trenn-Bär-Magazin entführt GrundschülerInnen auf 28 Seiten in eine Welt der Abenteuer und Geheimnisse. Mit spannenden Comics und interaktiven Rätselseiten erzählt es die Geschichte des Trenn-Bären als Spezialagent für Mülltrennung, der sich auf eine Geheimmission begibt. „Diese Mission kann nur erfolgreich abgeschlossen werden, wenn die Kinder lernen, wie man Verpackungen richtig trennt und in Gelbe Tonnen beziehungsweise Gelbe Säcke, ins Altpapier oder Altglas entsorgt“, erklärt Axel Subklew, Sprecher der Initiative „Mülltrennung wirkt”. „Durch diese spielerische Darstellung wollen wir das Bewusstsein für die Bedeutung der richtigen Mülltrennung auf unterhaltsame Weise schärfen.“

Kinder sind die Zukunft

Etwa 30 Prozent der in den Gelben Tonnen und Gelben Säcken gesammelten Abfälle gehören dort nicht hinein. Diese „Fehlwürfe“ erschweren das Recycling erheblich und machen es teilweise sogar unmöglich. Umgekehrt gehen falsch in den Restmüll geworfene Verpackungen als Wertstoffe verloren. „Richtige Mülltrennung und Recycling spielen eine entscheidende Rolle beim Schutz unserer Ressourcen und des Klimas. Indem wir Kindern vermitteln, wie sie durch korrekte Mülltrennung einen Beitrag zum Umweltschutz leisten können, ermutigen wir sie, aktiv an der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft mitzuwirken“, sagt Axel Subklew.

Das Magazin enthält unter anderem ein Kreuzworträtsel, eine Glassortiermaschine und Experimentieranleitungen, etwa zum Schöpfen von Papier. Zum Schluss können die jungen LeserInnen ihr neu erworbenes Wissen über Mülltrennung in einem Quiz testen. Danach können sie sich einen Ausweis fürs Trenn-Bär-Team ausschneiden.

Trenn-Bär als Identifikationsfigur und Vorbild

Als stets gut gelaunter Eisbär in der Arbeitskleidung eines Müllwerkers in den Farben der Initiative „Mülltrennung wirkt” – Gelb und Magenta – fungiert der Trenn-Bär seit vergangenem Jahr als Identifikationsfigur. Er lädt Kinder auf Augenhöhe dazu ein, mehr über Mülltrennung zu erfahren und ermutigt sie als Vorbild, selbst aktiv zu werden.

Ebenso wie die Trenn-Bär-Box, die von Kindergärten bestellt werden kann, ist auch das Magazin kostenlos erhältlich. Ausgeliefert werden jeweils 30 Exemplare an Grundschulklassen, deren Lehrkräfte das Formular unter www.mülltrennung-wirkt.de/trennbaer-magazin ausfüllen. Die Bearbeitung des Magazins setzt ausreichende Lesefähigkeiten voraus.

Quelle Pressemitteilung: Pressebüro „Mülltrennung wirkt“                 




Elternbeiträge: Wo Kitas am teuersten sind

Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft offenbart enorme Differenzen bei den Gebühren

Je jünger, desto teurer: Besonders für Kinder unter drei Jahren ist die Kita-Betreuung teuer, zeigen neue IW-Auswertungen. Die höchsten Gebühren erheben Bergisch Gladbach und Mülheim an der Ruhr für die Betreuung von einjährigen Kindern. In Mülheim an der Ruhr zahlen Gutverdiener für eine wöchentliche Betreuungszeit von 45 Stunden 1009 Euro, Bergisch Gladbach berechnet für 45 Stunden pro Woche einen Beitrag von 1.220 Euro. Doch auch für Menschen mit mittleren Einkommen kann die Kita zur finanziellen Belastung werden. Besonders teuer ist es für sie in Mannheim: Dort werden für eine tägliche, achtstündige Betreuung bei einem Brutto-Einkommen von 50.000 Euro monatlich 399 Euro fällig. Hinzu kommen Kosten für die Verpflegung und weitere Leistungen.

Gebühren von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich

Ob und wie viel Eltern zahlen müssen, hängt vor allem vom Wohnort, dem Alter, der Anzahl der Kinder, dem Betreuungsumfang sowie dem Einkommen ab. Die Kriterien unterscheiden sich jedoch nicht nur von Bundesland zu Bundesland, sondern auch zwischen den Kommunen: So gibt es in den hessischen Großstädten keine Staffelung des Einkommens, in Reutlingen keine Differenzierung nach Alter, dafür unterscheiden einige Städte in Niedersachsen auch noch nach Art der Betreuungseinrichtung.

„Im Sinne einer Chancengleichheit wäre der Besuch von Kitas idealerweise bundesweit einheitlich geregelt und für alle Kinder in den letzten Jahren vor der Einschulung kostenlos. Dies ist aufgrund der aktuellen Haushaltslage der Länder und Kommunen aber nicht überall umsetzbar, da die Kostenfreiheit nicht zulasten der Qualität der Betreuung gehen darf“, erklärt Dr. Wido Geis-Thöne, Ökonom am Institut der deutschen Wirtschaft (IW). „Hohe Beiträge müssen aber vermieden werden, da sie die Vereinbarkeit von Beruf und Familie erschweren.“ Familienpolitische Maßnahmen sind schließlich eine Investition in die Zukunft – nur mit funktionierender Betreuung können Eltern früh wieder arbeiten gehen und nur mit guter Betreuung werden Kinder optimal gefördert.

82 Großstädte im Vergleich

Methodik: Die Berechnung der Kitagebühren ist komplex und variiert von Bundesland zu Bundesland. Die Vielfalt dieser unterschiedlichen Ansätze erschwert einen Vergleich der Betreuungskosten für Familien mit mehreren Kindern. Aus diesem Grund konzentrieren sich die Auswertungen ausschließlich auf Familienkonstellationen mit nur einem Kind. Insgesamt wurden Gebührenverordnungen von 82 Großstädten mit derzeit über 100.000 Einwohnern berücksichtigt.

Quelle: Institut der Deutschen Wirtschaft




Ausgerechnet zwei Bio-Spaghetti fallen durch

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ÖKO-TEST hat 37 klassische Spaghetti aus Hartweizengrieß getestet.

Zwei Drittel der Spaghetti im Test überzeugen und schneiden „sehr gut“ ab. Die zwei Bio-Eigenmarken Bio Bio Spaghetti von Netto und die Edeka Bio Spaghetti fallen mit „mangelhaft“ durch. Sie sind damit die Schlusslichter im Test.

Die Probleme: In beiden wies das Labor gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH/MOSH-Analoge) in Gehalten nach, die ÖKO-TEST als „stark erhöht“ bewertet. Das sind Erdölbestandteile, die sich im menschlichen Körper anreichern. Was sie dort anrichten, ist noch völlig unklar. In den Edeka Bio Spaghetti ist der Wert so hoch, dass er den von der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz (LAV) festgelegten Orientierungswert um ein Vielfaches überschreitet. In sechs weiteren Produkten sind die Gehalte aus ÖKO-TEST-Sicht „erhöht“ – vier davon bio. „Für Spaghetti sind das ungewöhnlich hohe Werte“, sagt Birgit Hinsch, ÖKO-TEST-Projektleiterin und Ökotrophologin. „Auf hohe Mineralölrückstände sind wir bisher in unseren Tests vor allem bei fetthaltigen Produkten gestoßen, wozu Spaghetti nicht gehören. Wir appellieren an die Hersteller, herauszufinden, wie diese Verunreinigungen in den Produkten landen.“

Besser sieht es in Sachen Pestizidrückstände aus: Nur in acht der 37 getesteten Produkte wies das Labor Spuren eines Pestizids und/oder eines Wirkverstärkers nach – in drei Fällen handelt es sich um den Unkrautvernichter Glyphosat. Im Vergleich zum letzten Test vor drei Jahren ist das eine bessere Bilanz. Dennoch: Ausgerechnet in einem Bio-Produkt steckt der größte Rückstand an Glyphosat. Ein weiteres Bio-Produkt im Test wertet ÖKO-TEST wegen Schimmelpilzgiften ab.

„Auch wenn einige Ergebnisse dieses Tests besonders bei den Bio-Produkten enttäuschend sind, freuen wir uns, dass es viele Anbieter gibt, die die Schadstoffbelastungen bei Spaghetti im Griff haben“, so Hinsch. Insgesamt 25 Produkte empfiehlt ÖKO-TEST mit „sehr gut“ – knapp die Hälfte davon sind bio.

Weitere Informationen und den aktuellen Test finden Sie in der Märzausgabe des ÖKO-TEST-Magazins und unter: oekotest.de/14436

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Kostenloses Aktionsmaterial zum Thema „Entdecken, Forschen, Freisein!“

Stiftung Kinder forschen lädt zu den MINTmachtagen 2024 ein

Was bedeutet Freiheit und warum ist sie wichtig? Welche Erfindungen und technischen Neuerungen haben uns Freiheit ermöglicht und was braucht es, um Freiheit in allen Bereichen und Facetten zu erhalten? Welche Ideen haben Mädchen und Jungen, um sich freier zu fühlen? „Freiheit ist mehr als ein abstraktes Konzept. Sie ist das Fundament unserer Gesellschaft.

Durch die frühzeitige Integration von MINT-Bildung und die Auseinandersetzung mit dem Thema Freiheit stärken wir unsere Kinder und bereiten sie darauf vor, als mündige Bürgerinnen und Bürger unsere Zukunft mitzugestalten“, sagt Michael Fritz, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Kinder forschen. Und so beginnt mit dem Start der Bestellphase für das Aktionsmaterial eine spannende Entdeckungsreise, die ihren Höhepunkt beim zentralen Aktionstag am 18. Juni finden wird.

Früher Zugang zu MINT-Themen

Die MINTmachtage hießen bis 2023 „Tag der kleinen Forscher“. Das Ziel der deutschlandweiten Aktion bleibt unverändert: Jungen und Mädchen schon früh einen Zugang zu den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik sowie nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen.

In diesem Jahr knüpft das Projekt der Stiftung Kinder forschen an das Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit an. Für die Auseinandersetzung mit den verschiedenen Formen von Freiheit, technischen Erfindungen und Kinderrechten stellt die Stiftung zahlreiche Ideen und Hintergrundwissen zur Verfügung.

Pädagogische Fach- und Lehrkräfte können sich das Aktionsmaterial online unter www.mintmachtage.de bestellen. Es beinhaltet eine Sonderausgabe der „Forscht mit!“ und ein Escape-Spiel mit MINT-Rätseln. Einrichtungen, die die Zeitschrift bereits regelmäßig erhalten, bekommen ihr Exemplar voller Anregungen zum Thema Freiheit in diesen Tagen automatisch zugestellt.

Kooperation mit Sesame Workshop

Was würden Kinder tun, wenn sie einen Tag lang alle Freiheiten hätten? Gemeinsam mit Sesame Workshop, der gemeinnützigen Organisation hinter der Sesamstraße, ruft die Stiftung Kinder forschen Kinder in Kitas, Horten und Grundschulen in ganz Deutschland auf, ihre Idee vom „allerbesten Tag“ zu Papier zu bringen. Die kreative Aufgabe soll Kinder dazu anregen, über ihre eigene Freiheit nachzudenken und ihre Träume und Wünsche zu erkunden. Die Malaktion läuft bis zum 31. Mai 2024. Alle Einzelheiten sind unter www.mintmachtage.de zu finden.

Quelle: Pressemitteilung Stiftung Kinder forschen




Vorlesen und Erinnern fördern Spracherwerb

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Eltern sollten gemeinsam verbrachte Zeit effektiv nutzen – Bildungsniveau ist oft entscheidend

Eltern sollten ihren Kindern viel vorlesen und dabei auch in Erinnerungen schwelgen, um die Sprachkenntnisse und Medienkompetenz bestmöglich zu fördern. Dazu raten Forscher der Florida Atlantic University und der Universität Aarhus. Die Wissenschaftler haben die Interaktionen zwischen dänischen Eltern und ihren drei- bis fünfjährigen Kindern bei drei verschiedenen Aktivitäten untersucht. Eltern und Kinder wurden gebeten, gemeinsam ein Bilderbuch anzuschauen, sich an vergangene Ereignisse zu erinnern und mit Legosteinen zu bauen.

Erinnern erhöht Sprachqualität

Anhand von Transkripten dieser Eltern-Kind-Gespräche haben die Forscher Eigenschaften der Elternsprache ermittelt, die nachweislich mit der Sprachentwicklung der Kinder zusammenhängen. Sie haben auch gemessen, wie viel die Kinder gesprochen haben. Es zeigte sich, dass sich Eltern beim Teilen von Erinnerungen um eine qualitativ hochwertige Sprache bemühen, ähnlich jener beim Vorlesen. Das traf für das Spielen mit Legosteinen weniger zu. Sowohl das Erinnern als auch das Teilen von Büchern steigerte den lexikalischen Reichtum der Elternsprache im Vergleich zum Spielen mit Spielzeug.

„Sprechen beim Erinnern zeichnet sich durch längere und komplexere Sätze aus als das Sprechen in vielen anderen Situationen, und es hat sich herausgestellt, dass besonders ausführliches Erinnern, bei dem der Erwachsene das Sprechen des Kindes unterstützt und fördert, die Sprachentwicklung von Kindern fördert“, sagt Psychologin Erika Hoff von der Florida Atlantic University.

Grammatikalische Komplexität

Die Qualität der Elternsprache hängt den Experten nach allerdings stark von deren Bildungsniveau ab. Die Sprache gebildeterer Eltern ist oft grammatikalisch komplexer. Auch wiederholen und erweitern sie häufiger frühere Äußerungen ihrer Kinder. „Ich sage allen Eltern, dass es nicht nur wichtig ist, Zeit mit den Kindern zu verbringen, sondern auch das, was man dabei tut. Wenn Sie gerne Bücher lesen, lesen Sie vor, wenn Sie lieber über die Planung der Zukunft oder über die Vergangenheit sprechen möchten, dann tun Sie das. Wichtig ist vor allem, sich Zeit für Gespräche mit Ihren Kindern zu nehmen“, so Hoff.

Wolfgang Kempkens/pressetext




Der Intelligenzquotient verändert sich im Laufe der Zeit

Eine Metastudie zeigt, dass ein einmal gemessener IQ auf Dauer nicht lebenslang aussagekräftig sein muss

Wie Forschende der Universität Trier und der University of Texas herausfanden, stellen Intelligenzmessungen bei Kleinkindern nur eine Momentaufnahme dar. Auch im Kindergartenalter haben sie nur für einen begrenzten Zeitraum Aussagekraft. Im Anschluss steigt die Halbwertszeit von Intelligenzmessungen kontinuierlich. Einen bei Erwachsenen gemessenen Intelligenzquotienten bezeichnen die Forschenden als „hochgradig stabil“. Das bedeutet, dass eine Messung für etwa fünf Jahre eine sehr hohe Gültigkeit, aber auch noch darüber hinaus eine substanzielle Stabilität und Gültigkeit hat.

Längsschnittstudien mit insgesamt 87.408 Teilnehmenden

„Dass Intelligenztestergebnisse nicht über das ganze Leben hinweg hochstabil sind, ist bereits länger bekannt. Wir konnten mit unserer Studie nun aber eine einzigartig präzise Einschätzung darüber abgeben, wie es mit der Stabilität im Detail aussieht und insbesondere, wie das Alter bei der Testung mit der Stabilität zusammenhängt“, sagt Dr. Moritz Breit, Hochbegabtenforscher im Fach Psychologie der Universität Trier.

Gemeinsam mit Dr. Vsevolod Scherrer, Prof. Dr. Elliot M. Tucker Drob und Prof. Dr. Franzis Preckel hat er Daten aus 205 Längsschnittstudien mit insgesamt 87.408 Teilnehmenden analysiert. Seine Erkenntnisse fasst das Team in einem Aufsatz zusammen, der kürzlich in der renommierten Fachzeitschrift „Psychological Bulletin“ veröffentlicht wurde.

Intelligenztests bei Kindern in zeitlichen Abständen wiederholen

„Intelligenztests bei Kindern werden oft durchgeführt, um Entscheidungen über Platzierungen im Bildungssystem oder über Förderumgebungen zu treffen. Sie entscheiden zum Beispiel mit darüber, ob ein Kind eine Förderschule besuchen oder frühzeitig eingeschult werden soll, was große Auswirkungen auf das weitere Leben haben kann“, erklärt Dr. Moritz Breit. „Unsere Ergebnisse legen nahe, dass Intelligenztests bei Kindern in gewissen zeitlichen Abständen wiederholt werden sollten, um zu überprüfen, ob das Kind noch in der richtigen Förderumgebung ist. Im frühen Kindesalter und auch noch im Grundschulalter kann man sich nicht langfristig auf eine einzelne Testung verlassen.“

Vielfältige Entwicklungen verlaufen unterschiedlich

Doch warum sind Intelligenzmessungen bei Kindern nur für einen eingeschränkten Zeitraum aussagekräftig? Intelligenz setzt sich aus vielen unterschiedlichen Fähigkeiten zusammen, die vor allem im Kindes- und Jugendalter stark ansteigen. Dabei entwickeln sich nicht nur die unterschiedlichen Fähigkeiten unterschiedlich schnell, sondern auch die verschiedenen Kinder. In jungen Jahren finden damit vielfältige Entwicklungen statt, die bei unterschiedlichen Kindern unterschiedlich verlaufen können. Kinder entwickeln beispielsweise ihre motorischen oder sprachlichen Fähigkeiten unterschiedlich schnell. Auch wenn Intelligenztests spezifisch auf die jeweilige Altersgruppe abgestimmt sind, kann ein Testergebnis durch einen zum Zeitpunkt der Testung im Vergleich zu anderen Kindern verzögerten Entwicklungsstand beeinflusst sein, der dann in der weiteren Entwicklung wieder aufgeholt wird.

Ab dem Erwachsenenalter stabil

Im Erwachsenenalter scheinen viele Fähigkeiten ein Plateau erreicht zu haben. Daher spielen hier unterschiedlich schnelle kognitive Entwicklungen keine größere Rolle mehr. Zum anderen leben die meisten Erwachsenen auch in eher konstanten Umwelten oder suchen sich solche aus, die zu ihren Fähigkeiten passen, so dass auch hier durch den Einfluss der Umwelt eine gewisse Stabilität gegeben ist.

Moritz Breit: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Intelligenztestergebnisse besonders im Kindesalter noch größeren Veränderungen unterliegen können und erst ab dem Jugend- oder Erwachsenenalter ausreichend stabil und längerfristig gültig sind. Dies spiegelt die mittlerweile etablierte Erkenntnis, dass Intelligenz und Intelligenzentwicklung nicht nur durch genetische Faktoren, sondern auch durch Umwelteinflüsse und die komplexe Wechselwirkung zwischen beiden bestimmt wird.“

Peter Kuntz, Universität Trier




Kinder & Jugend Filmfestival in München

Vom 14. bis zum 16. März 2024 findet das Nachwuchsfilmfestival flimmern&rauschen statt

Vom 14. bis zum 16. März 2024 wird München erneut zum Schauplatz des Nachwuchsfestivals flimmern&rauschen. Im Saal X des Gasteig HP8 in der Hans-Preißinger-Straße 8 präsentieren junge Münchner Filmschaffende unter 26 Jahren ihre Kurzfilme, die mit technischer Brillanz und erzählerischer Kreativität überzeugen wollen.

Junge Filmemacher*innen zeigen, dass man kein riesiges Budget, die teuersten Kameras oder eine große Crew braucht, um eine tolle Geschichte zu erzählen. Über 90 Filme, ein beeindruckendes Spektrum von Spiel-, Dokumentar-, Animations- und Experimentalfilmen, versprechen ein abwechslungsreiches Erlebnis für Filmfans jeden Alters.

Vielseitiges Programm & Festivalmediathek

Das Festivalprogramm erstreckt sich über drei Tage und bietet mit zwölf Filmblöcken eine fesselnde Vielfalt an Themen und Genres. Die Filmemacher*innen nehmen nicht nur das Publikum, sondern auch ihre Figuren auf eine Reise. Wie in dem Animationsfilm „Dreams – overcome your fear“, der von einer einzigen Person gemacht wurde. Tim studiert eigentlich Informatik und zeigt beim flimmern&rauschen seine Liebe zu Animation und den Mut, den ein kleiner lebender Pappkarton haben muss, um seine scheinbar perfekte Heimat zu verlassen und die Welt zu entdecken.

Auch in den anderen Filmen des Festivals müssen die Charaktere Mut haben. Ein kleiner Junge in „Sprünge“, der sich im Schullandheim vor seinen Freunden und vor allem sich selbst mutig zeigen will. Ein junges Mädchen in „Schattenspiele“, die gegen ein gruseliges Schattenmonster kämpfen muss, sobald sie nachts allein zuhause ist.

Die Filme sind nicht nur im Saal X erlebbar, sondern ab Festivalbeginn auch online in der Festivalmediathek abrufbar.

Kinderprogramm für Schulklassen und Kindergärten

Das flimmern&rauschen-Schulprogramm bietet am 15. März von 9.00 Uhr bis 11.00 Uhr eine einzigartige Gelegenheit für Schulklassen und Kindergärten, das kreative Schaffen junger Münchner Talente zu erleben. Neben den beeindruckenden Filmen erwartet die jungen Besucher ein buntes Rahmenprogramm, das dazu einlädt, die Filmemacher*innen persönlich kennenzulernen. Interessierte Schulen können sich unter kinderfilm@jff.de oder telefonisch unter 0176 30885046 anmelden.

Sonderthema Held*innen

Auch in diesem Jahr steht das Festival unter dem Sonderthema „Held*innen”. Eine eigene Kategorie in der Preisverleihung wird den stillen, persönlichen Held*innen gewidmet, die inspiriert sind von großen und kleinen Vorbildern wie Odysseus, Captain America, Greta Thunberg oder Rosa Parks. Das Publikum darf sich auf eine facettenreiche Reise durch reale, erfundene, verstorbene oder lebende Held*innen freuen.

Junior Festivalleitung

Das Festival wird aktiv von der Junior-Festivalleitung mitgestaltet. In diesem Jahr besteht das Team aus Karo, Noah und Johnny, junge Münchner Filminteressierte, die die Vernetzung und den Austausch der jungen Filmszene in den Fokus rücken möchten.

Diskutieren, vernetzen und vertiefen

Neben dem fesselnden Filmprogramm bietet das Festival zahlreiche Möglichkeiten für Filmgruppen, sich zu vernetzen und in verschiedenen Formaten zu diskutieren und vertiefen. So wird es am Samstagvormittag ein Festivalfrühstück mit Workshops rund um das Thema Film für alle Interessierten geben.

Das Festival im Überblick

14.03.24 | 18.00 Uhr | Eröffnung des Festivals
14.03.24 | bis 23.00 Uhr | Filmblock
15.03.24 | 09.00 bis 11.00 Uhr | Schulblock
15.03.24 | 14.00 Uhr bis 23.00 Uhr | Filmblock
16.03.24 | 13.00 Uhr bis 19 Uhr | Filmblock
16.03.24 |20.00 Uhr | Feierliche Preisverleihung
16.03.24 | 21.30 Uhr | Filmprogramm Preisträgerfilme
Ab dem 14.03.24 Festivalmediathek auf flimmernundrauschen.de

Das Festivalticket ist kostenfrei und kann vor Ort während des Festivals erworben werden. Um eine Spende von 5€ wird gebeten.

Mitglieder der Jury 2024

Katharina Henrichs (Stadtjugendamt München), Monika Haas (Filmstadt München), Lukas März (Drehbuchautor), Vincent Wild (Filmemacher), Hanna Hochenbleicher (Medienfachberatung), Manon Vander Elst (Filmfest München)

Partner und Förderer

Durchgeführt wird das Festival jedes Jahr vom Medienzentrum München des JFF in Zusammenarbeit mit dem Stadtjugendamt der Landeshauptstadt München , der Filmstadt München e.V. und dem Kulturreferat der LandeshauptstadtMünchen .

Kontakt für das Kinderprogramm: Ilona Herbert: 0176 30885046, kinderfilm@jff.de 

Quelle: JFF