Spielerisch lernen mit praktischen Aufgaben

medein bilden werte

Michael Dietrich / Björn Friedrich / Sebastian Ring (Hrsg.): Medien bilden Werte

Ob neue Medien oder Holz: Kinder und Erwachsene haben erst echtes Interesse an einem Material, wenn sie selbst dazu in der Lage sind, daraus nach ihren eigenen Plänen und Wünschen etwas zu gestalten. Dazu müssen sie Material und Möglichkeiten kennen lernen, die Instrumente handhaben können. Seit 25 Jahren engagiert sich Interaktiv, das Münchner Netzwerk Medienkompetenz im Bereich Medien dafür.

Spielerisch mit Medien umgehen

Schon vor 25 Jahren hatte Wolfgang Zacharias Visionen für die Medienkindheit 2000. Nach seiner Aussage durchdringt der Multimediakomplex alle Lebensbereiche: „Eine prinzipielle Begrenzung auf sparten- oder bereichsspezifische Kultur- oder Pädagogikfelder macht eigentlich keinen Sinn mehr.“ Diese Aussage hat sich nach 25 Jahren bestätigt und gefestigt. Damals durften in seinen Projekten Kinder spielerisch die „neuen“ Medien Kassettenrecorder und Video ausprobieren, eigene Hörspiele produzieren, eigenen Filme herstellen und so nebenbei Funktion, Vor- und Nachteile der bei manchen damals als gefährlich angesehenen Medien kennenlernen.

Wertevermittlung im digitalen Zeitalter

Im Laufe der Zeit veränderten sich die Materialen. Im Buch berichten viele AutorInnen von unterschiedlichen Projekten. Die Idee und die Wertevermittlung bleiben ähnlich. Das Internet und die neuen Medien sind weder gut noch böse. Wenn wir die Welt gestalten wollen, brauchen wir eine innere Wertehaltung, die es zu vermitteln gilt, um eine lebenswerte Gesellschaft zu gestalten oder spannende Spiele zu bauen.

Theorie und praktische Anregungen

Das Buch liefert nicht nur viel Theorie dazu, in einen weiteren Teil finden sich praktische Anregungen für den Spielmobilalltag. Covid 19 kam einigen der Aktionen dazwischen, aber Spielmobiler sind ja kreativ und konnten ihre Aktionen anpassen und ins Netz verlagern. Problematisch bleibt wie auch bei anderen Dingen die Teilhabe für Kinder aus ärmeren Familien, die keinen Internetzugang haben und keine digitalen Endgeräte. Die Frage, die an alle Interviewten ging, ob die Welt heute besser ist, dank der Digitalisierung wurde in der Summe positiv beantwortet, wenn die Menschen in der Lage sind die Gestaltungsmöglichkeiten zu nutzen. Da besteht noch Bedarf, beim Ausbau der Strukturen, Fortbildungsbedarf bei Kindern und bei einigen Erwachsenen, die durch die plötzlichen Anforderungen der Coronakrise ins digitale kalte Wasser geworfen wurden. Offen bleibt jedoch die Frage, abe welchem Alter das sinnvoll und für die Kinder in ihrer Entiwcklung angebracht ist.

Anja Lusch

Michael Dietrich / Björn Friedrich / Sebastian Ring (Hrsg.)
MEDIEN BILDEN WERTE
Digitalisierung als pädagogische Aufgabe
Kopaed, München 2020,
340 Seiten
ISBN 978-3-96848-010-7
20,00 EUR

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Hoffnung für kleine Elefanten

Elefant

Claudia Gliemann, Ann Cathrin Raab: Papa Elefant – sind wir bald da?

Lang ist der Weg. Verdammt lang. Mit kleinen grünen Strichen ist er auf allen Seiten des Buches aufgezeichnet. Mal kreuz und quer, mal in Schleifen, mal vorwärts, mal zurück – nur selten geradlinig. Und da sind Papa Elefant und sein Kind unterwegs. Wohin? Hmm. Das ist nicht so klar. Aber irgendwohin. Wo es schön ist. Und wo das Leben Spaß macht. Aber das ist anstrengend. Verdammt anstrengend. Und dauert. Lang, länger, immer länger. Er führt über Berge, durch Wüsten durch Wälder, sogar durch einen Fluss.

Das macht mal Spaß, ist manchmal ok, meist aber beschwerlich. Äußerst beschwerlich. Weil es soooo lange dauert. Klar, dass der kleine Elefant immer wieder fragt: „Sind wir bald da?“ Und Papa antwortet immer wieder: „Leider noch nicht. Nur noch…“ Und dann geht es wieder über Berge und durch Täler. Immer wieder fragt der Kleine, wird ungeduldiger, erschöpft immer mehr. Wird traurig, wütend, brüllt, bricht zusammen.

Der Papa reagiert geduldig, aufbauend, gibt Sicherheit, Beständigkeit. Was gute Papas eben so tun. Er spielt mit ihm, schwimmt mit ihm, versteckt sich mit ihm. Hält die Wut aus, die Verzweiflung. Ist einfach da. So wie gute Papas das eben tun. Bis sie endlich ankommen. Am Meer. Spielen, sich freuen, sich gegenseitig nass spritzen. Und sich sagen, wie stolz sie aufeinander sind.

Gute Papas sind einfach da

Ein Durchhalte-Buch, ja. Für Krisen, insbesondere die Corona-Krise. Denn die dauert so lange, wie keine für Kinder direkt erlebbare Krise der letzten Jahrzehnte in Deutschland. Und es zeigt, was Kinder brauchen: Eltern, die da sind. Die verlässlich sind. Die aushalten. Nicht zusammenbrechen. Die zeigen: ja, es dauert, ja, es ist anstrengend, auch für mich. Also sichtbar sind. Aber da sind. Und damit stark. Dann ist auch die Freude wieder da. Gemeinsam.

Diese Beständigkeit, dieses Durchhalten – das sind Qualitäten, die gemeinhin Vätern zugesprochen werden. Obwohl in den meisten Veröffentlichungen zu Familien in Krisen die Mütter als höchst belastet dargestellt werden. Väter sind aber nicht nur Anhängsel, sie sind gleichberechtigte und gleichstarke Eltern. Deshalb freut es mich sehr, dass der Papa hier so eine wichtige, tragende Rolle für sein Kind spielt. Denn auch die Eltern, auch die Väter brauchen Wertschätzung in dieser Krisenzeit für ihre Leistung für ihre Kinder – und damit für die ganze Gesellschaft.

„Papa Elefant“ entstand im Rahmen der Initiative HopeLit. Literaten und Literatinnen wollen Hoffnung geben. Und stellen dafür Inhalte kostenlos zur Verfügung: Geschichten, Videos, Kreativideen. Auf https://hopelit.de gibt es auch eine Anleitung, wie sich nach dem Ausdrucken aus der Geschichte von Papa Elefant ein kleines Buch binden lässt. Tolle Idee!

Ralf Ruhl

Bibliographie:

Claudia Gliemann (Text), Ann Cathrin Raab (Illustration)

Papa Elefant – sind wir bald da?

Monterosa 2021
ab 3 Jahren
www.monterosa-verlag.de
ISBN: 978-3-942640-13-8
13 Euro

Oder kostenlos als Download auf https://hopelit.de/papa-elefant




Elterngespräche in der Krippe führen

Typische Konfliktpunkte und praktische Lösungsansätze für eine gelungene Kommunikation

„Wann sind denn die nächsten Termine für Elterngespräche?“ fragt eine Mutter. Meike Hosbach, Leiterin der Kindertagessätte in Diemarden, zu der auch drei Krippengruppen gehören, ist überrascht. Erst vor zehn Minuten hat sie das Kalendarium mit den Sprechzeiten ausgehängt – und schon sind alle Termine belegt. „Die Eltern sind heute sehr stark an der Entwicklung ihrer Kinder interessiert. Sie wollen wissen: wie geht es meinem Kind, fühlt es sich wohl, ist es genau so weit wie alle anderen?“, meint Hosbach. Dahinter stecke die meist unausgesprochene Frage: „Muss ich mir Sorgen um mein Kind machen?“

Über jeden Schritt des Kindes informiert sein?

Verstehen kann das wohl jeder Vater und jede Mutter. Schließlich geben die Eltern ihr Liebstes an eine ihnen in der Regel unbekannte Person ab. Das ist ein riesiger Vertrauensvorschuss! Kein Wunder, dass sie möglichst laufend über jeden noch so kleinen Schritt ihres Kindes informiert sein wollen. Und das nicht nur zwischen Tür und Angel, sondern auch in ausführlichen Gesprächen. „In der Eingewöhnungszeit bieten wir monatlich Elterngespräche an, bei Bedarf selbstverständlich häufiger. Für die älteren Kinder pendelt sich die Frequenz bei ein- bis zweimal im Jahr ein“, so Hosbach. „Mehr schaffen wir in unserer Arbeitszeit nicht.“

Selbstverständlich versteht sie, dass manche Eltern einfach ein offenes Ohr brauchen, über ihren immer noch neuen und sich immer wieder verändernden Tagesablauf mit dem Kind reden wollen, dass sie sich im Gespräch über Entwicklung und Erziehung klar werden wollen. „Aber wir sind keine Erziehungs- oder gar Lebensberatungsstelle. Wir sind Fachpersonen für die Betreuung von Kleinkindern.“

Mit dem Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder bis drei Jahre sei natürlich auch die Nachfrage gewachsen, so der Diplom-Pädagoge und Diplom-Supervisor Hans-Joachim Rohnke aus Grebenhain bei Fulda. Seit vielen Jahren berät er Kita- und Krippenteams in ganz Deutschland. „Die gesellschaftliche Akzeptanz für die öffentliche Erziehung der ganz Kleinen ist inzwischen sehr hoch. In den Metropolen haben wir für Kinder bis drei Jahre eine Betreuungsquote von zum Teil über 60 Prozent.“

Bindung und Beziehung ermöglichen

Den Eltern sei vor allem die „personelle Betreuungskontinuität“ wichtig. Denn sie wissen: Bindung und Beziehung sind in den ersten Lebensjahren der Schlüssel zu einer gesunden Entwicklung. Beziehung kann aber nur sicher und dauerhaft aufgebaut werden, wenn in den Einrichtungen genügend nicht befristete Vollzeitkräfte für die Betreuung der Ganztagskinder vorhanden sind. „Nur so kann gewährleistet werden, dass die Kinder einen ständigen Ansprechpartner haben“, so Rohnke. Und den brauchen sie permanent, denn sie pendeln ständig zwischen dem Entdecken der Welt und der Sicherheit, die eine ihnen vertraute Person geben kann.

Daher arbeiten die meisten Krippen mit dem Bezugskindermodell. Diese Erzieherin ist auch die richtige Ansprechperson für ein Elterngespräch. Viele Einrichtungen sind inzwischen dazu übergegangen, Elterngespräche nur noch zu zweit zu führen. „Eine zweite Person kann die Sicht auf das Kind erweitern, kann Beobachtungen bestätigen, kann andere Aspekte einbringen“, so Hosbach. Wichtig sei aber auch: In einem Gespräch mit zwei Erzieherinnen eskaliert ein möglicher Konflikt nicht so schnell.

Konfliktpunkt: Eingewöhnung

Ein klassischer Konflikt ist laut Rohnke die Dauer der Eingewöhnung. Die meisten Krippen arbeiten nach dem Berliner Modell, das eine Phase von bis zu sechs Wochen vorsieht, bis das Kind allein in der Krippe bleibt. „Eltern sollten diese Zeit ihren Kindern schenken“, meint Rohnke, „schließlich handelt es sich um eine Schlüsselsituation für die Kleinen, in der sie zum ersten Mal in ihrem Leben von Mama, Papa oder andere Personen längere Zeit getrennt sind“. Immer wieder gebe es jedoch Eltern, die das nicht einsehen, oder die sich ihrem Arbeitgeber sehr stark verpflichtet fühlen. Doch gelinge die Eingewöhnung, gebe es viermal weniger Krankheitsfälle bei den Kindern und ebensoviel weniger Rückfälle wie ständiges Klammern, Weinen und Sich-nicht-beruhigen-lassen. „Das führt auch zu Fehlzeiten bei den Eltern und zu schlechteren Arbeitsergebnissen, da Väter und Mütter dann gedanklich nicht voll bei der Sache sind“, so Rohnke.

Das Modell der Eingewöhnung und wie es praktisch gehandhabt wird ist Teil des pädagogischen Konzeptes der Krippe. Das haben alle Eltern ausgehändigt bekommen, es wurde mit ihnen besprochen. Es ist die Grundlage des Betreuungsvertrages. „Das Prinzip ist die Erziehungspartnerschaft, nicht das Abgeben des Kindes“, sagt Rohnke. Und was Eingewöhnung für das Kind bedeutet, muss dann im Elterngespräch immer wieder erläutert werden: Eingewöhnung kann nur gelingen, wenn das Kind es will. Dazu braucht es die Sicherheit, dass Mama oder Papa da sind. Dass sie erst gehen, wenn das Kind dazu bereit ist. Dass die Eltern zeigen, dass sie Vertrauen zur Erzieherin haben. Dass sie ihr das Kind übergeben, es weder festhalten, noch wegstoßen. Auf Seiten der Einrichtung, dass es eine anregungsreiche Umgebung gibt, die dem Kind viele neue Erfahrungs- und Lernmöglichkeiten bietet: Materialien, Spielangebote, andere Kinder. Und das braucht eben Zeit! Sechs Wochen sind in manchen Fällen dafür nicht zu viel.

Das Konzept ist dazu da, dass Eltern sich damit auseinandersetzen und schauen können, ob es ihnen für die weitere Entwicklung ihres Kindes zusagt oder nicht. „Wenn es da grundsätzliche Differenzen gibt, müssen sie nötigenfalls eine andere Einrichtung wählen“, sagt Rohnke.

Konfliktpunkt: Bildungsverständnis

Ein weiterer grundsätzlicher Konfliktpunkt ist oft das Bildungsverständnis. Bildung – da denken die meisten Menschen an Schule. Bücher lesen. Kognitiv Wissen aufnehmen und wiedergeben. Etwas erklärt bekommen und daraufhin verstehen. Für Kinder bis Drei ist ein solches Bildungskonzept nicht hilfreich. „In diesem Alter ist es nicht kindgerecht,  mit von der Schule entlehnten Programmen zu arbeiten und Kulturtechniken einzuüben“, so Rohnke. Viel wichtiger ist das Vorbildverhalten der Erwachsenen und anderer Kinder.

Daran entzünden sich auch immer wiederkehrende Alltagskonflikte mit Eltern. „Warum braucht ihr denn so lange für das Wickeln und Händewaschen?“, werde sie oft gefragt, berichtet Hosbach. Die Antwort: Weil Pflege in diesem Alter Bildung ist. Ganzheitliche Bildung im besten Sinne. Sie bittet das Kind um sein Einverständnis, wenn sie es wickeln will. Das braucht Feinfühligkeit und ein gutes Beobachten kleiner Nuancen von Gesten, schließlich können sich die wenigsten Wickelkinder verbal klar äußern. Das Kind lernt dabei: ich werde respektiert. Ich bin etwas wert. Niemand darf einfach über mich bestimmen! Sie spricht mit dem Kind, beschreibt, was sie tut, geht dabei auf seine Äußerungen, Gesten und Bewegungen ein. Kälte, Wärme, die sensitive Wahrnehmung auf der Haut, erste selbstständige Drehbewegungen auf dem Wickeltisch als zielgerichtete Handlungen – das sind Bildungserfahrungen, die grundlegend wichtig sind und absolut altersentsprechend.

„Ein eineinhalbjähriges Kind erreicht es nicht, wenn ich ihm eintrichtern will, dass sein Strampler rosa und sein Mützchen blau ist“, sagt Hosbach. Das ist erst im Kindergarten angebracht. Genau das sei aber wichtig, den Eltern zu erklären. Schließlich kann niemand erwarten, dass Mütter und Väter Expertinnen in Sachen Entwicklungspsychologie sind. Solche Erklärungen zeigen, dass die Erzieherinnen kompetent sind, dass sie wissen, was sie mit den Kindern machen. Dass sie gut beobachten und nicht nur einfach herumsitzen und die Kinder sich selbst überlassen. Dass die Kinder gut bei ihnen aufgehoben sind. Und dass sie bereit sind, sich und ihre Pädagogik zu hinterfragen. „Das ist eine wesentliche Grundlage für ein gutes Elterngespräch“, meint Hosbach, „die eigene Kompetenz zeigen und die Eltern in ihren Fragen und Beobachtungen ernst nehmen.“ Und es muss deutlich werden: Die Erziehungs- und Bildungsarbeit in der Krippe kann durchaus anders sein als in der Familie. Sie ist nicht besser und nicht schlechter, aber genauso wertvoll.

Konfliktpunkt: Mein Kind und die Gruppe

„Lisa isst morgens um 8 Uhr und schläft um 11. Sonst ist sie mir abends zu lange wach.“ Solche Äußerungen von Eltern hört Meike Hosbach immer wieder. Gemeint sind sie als Aufforderung, diesen Vorgaben zu folgen. Klar ist: Die Erzieherin gehört nicht zum Hauspersonal der Familie. Sie empfängt keine mütterlichen Weisungen und führt sie aus. Sie ist Fachfrau für frühkindliche Pädagogik, ihr Arbeitgeber ist der Träger der Kita. Gebunden ist sie an das pädagogische Konzept, auf dessen Grundlage das Jugendamt die Betriebsgenehmigung erteilt hat. Und das ist die Basis für die Erziehungs- und Bildungspartnerschaft mit den Eltern.

Im Gespräch über Ess- und Schlafgewohnheiten wird deutlich, dass die Erzieherin Lisa sehr genau beobachtet. Dass sie die Anzeichen für Müdigkeit erkennt. „Wir gehen nach Möglichkeit auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder ein“, sagt Hosbach. Allerdings sind die in der Gruppe sehr verschieden, was auch am unterschiedlichen Alter der Kinder liegt. „Dann kann sich nicht immer eine Erzieherin zehn Minuten Zeit nehmen, um ein Kind allein zum Schlafen zu bringen, insbesondere, wenn die anderen gerade ein großes Bewegungsbedürfnis haben oder raus gehen wollen.“ Selbstverständlich gibt es aber Ruhemöglichkeiten, die die Kinder selbstständig aufsuchen können. Dass Lisa in ihren Bedürfnissen gesehen wird, war der Mutter im Gespräch sehr wichtig. Dass eine Notwendigkeit besteht, sich den Rhythmen der Gruppe anzupassen, wollte sie nur schwer einsehen. „Aber auch das ist eine Entwicklungsaufgabe für Kinder“, meint Hosbach, „zu erkennen, wie eigene Bedürfnisse und Gruppenbedürfnisse ausgehandelt werden.“ Der respektvolle Umgang der Erzieherinnen mit den Kindern ist hierfür Basis und Modell.

Das gilt selbstverständlich auch für die Beziehung zwischen Eltern und Erzieherin. Sind sie in der Lage, Meinungsverschiedenheiten auszuhalten und Konflikte auszutragen, sind sie hierin ein Modell für die Kinder. Schwelen Konflikte längere Zeit, spüren die Kinder die Missstimmung und geraten schlimmstenfalls in Loyalitätsprobleme. Denn dass es allen Personen, die für sie wichtig sind, gut geht und dass alle miteinander auskommen – das wollen alle Kinder.

Ralf Ruhl

Nutzen Sie auch den Leitfaden für Elterngespräche. Diesen können Sie hier downloaden.




Entwicklungsgespräche vorbereiten, durchführen und dokumentieren

Der „Leitfaden für Entwicklungsgespräche“ gratis zum Download

Entwicklungsgespräche sollten regelmäßig stattfinden. Sie gehören gleichzeitig zu den schwierigsten Gesprächen zwischen ErzieherInnen und Eltern. Schließlich geht es um die Entwicklung der eigenen Kinder, die eben niemals völlig problemlos erfolgt, sondern individuell. Dabei können Konflikte auftreten, die nicht unbedingt negativ sein müssen. Schließlich kann ein gemeinsam gelöster Konflikt zu besserem Verständnis und zu einem besseren Miteinander führen.

Wir haben unseren „Leitfaden für Entwicklungsgespräche“ gemeinsam mit vielen ErzieherInnen in den Sozialen Medien entwickelt. Er hilft Ihnen, das Gespräch gut vorzubereiten und durchzuführen. Gleichzeitig können Sie mit der Mustervorlage für das Protokoll, das Gespräch dokumentieren und nachbereiten.

Den Leitfaden können Sie hier downloaden. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg!  




Angebote und Elternabende online umsetzen

Eltern-Kind-Gruppen gehen online: Arbeitshilfe und Videofilme erschienen:

Das Netzwerk Evangelischer und Katholischer Eltern-Kind-Gruppen in Deutschland (NEKED) hat die Arbeitshilfe „Eltern-Kind-Gruppen gehen online – Wie geht das?“ veröffentlicht. Die Broschüre zeigt Wege auf, wie digitale Angebote für Eltern mit Kindern bis drei Jahren und digitale Elternabende konzipiert und umgesetzt werden können.

Beratung jetzt online

Denn derzeit können Eltern und Kindern keine Angebote vor Ort gemacht werden, obwohl junge Familien doch gerade jetzt Beratung und Begleitung benötigen: Wen kann ich fragen? Mit wem kann ich mich austauschen? Wo erfahre ich Unterstützung? Die eaf als Teil des NEKED-Netzwerks möchte die LeiterInnen in der Eltern-Kind-Arbeit und die Familien ermutigen, neue Wege zu gehen und online-Formate zu nutzen.

KursleiterInnen und Eltern profitieren

„Vor einem Jahr schien es für viele noch unvorstellbar, eine Eltern-Kind-Gruppe online durchzuführen. Aber die Praxis in unseren vielen Familienbildungsstätten hat gezeigt: Es geht, und zwar sehr gut. Ich freue mich sehr, dass die Erfahrungen und das Fachwissen aus dem Netzwerk nun als Arbeitshilfe auch einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden kann. Davon werden sicherlich viele KursleiterInnen und mit ihnen viele Familien profitieren,“ so Dr. Martin Bujard, Präsident der eaf.

Herzstück der Familienbildung

Eltern-Kind-Gruppen als Herzstück der Familienbildung sind ein geeigneter Ort zur Stärkung der Elternkompetenzen und Eltern-Kind-Bindung. Sie bieten Begleitung, Bildung, Orientierung, Impulse zur religiösen Sozialisation und dienen der Entwicklungsförderung, sowie der Gesundheitsprävention. Die Eltern profitieren von dem Informations- und Erfahrungsaustausch, dem Gemeinschaftserlebnis und der Netzwerkbildung. Sie erfahren Entlastung und Selbstvergewisserung für den Familienalltag.

Download Arbeitshilfe „Eltern-Kind-Gruppen gehen online – Wie geht das?“. Viele Anregungen und praktische Beispiele stehen auch als Video auf dem YouTube-Kanal des Forums Familienbildung zur Verfügung.

Quelle: Pressemitteilung der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft Familie (eaf)




Kinderrechte vermitteln in Schule und Hort – kostenloses Unterrichtsmaterial

Ein neues Webangebot des Deutschen Kinderhilfswerks für pädagogische Fachkräfte

Für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte gibt es jetzt die neue Webseite schulsache.de, herausgegeben vom Deutschen Kinderhilfswerk e.V. Hier sind Praxis- und Informationsmaterialien zur Vermittlung der Kinderrechte in Schule und Hort zu finden.

Praxis- und Informationsmaterialien

Auf der neuen Homepage www.schulsache.de finden die LeserInnen verschiedene Praxis- und Informationsmaterialien zur Vermittlung der Kinderrechte in Schule und Hort. Die kostenlosen Materialien sind für 1. bis 6. Klasse geeignet, beinhalten jeweils zwei Praxisübungen und können im Unterricht, im Hort und der außerschulischen Bildung angewandt werden.

Für SchülerInnen aller Schularten

Mit dabei sind etwa Materialien für digitales Lernen zum Thema „Fake News“. Das Material ist zur eigenständigen Arbeit für SchülerInnen der 5. und 6. Klasse am Computer gedacht. Sie lernen, was sich hinter dem Begriff „Fake News“ verbirgt und wo diese vermehrt vorkommen. Dafür nutzen sie Artikel der Kinderwebseite www.kindersache.de. Für SchülerInnen ab der zweiten Klasse ist „Das ultimative Kinderrechtebuch“ gedacht. Die Broschüre in DIN A4 mit 80 Seiten Umfang gibt es hier gratis zum Download.

Praxismethoden direkt umsetzbar im Unterricht

Neben weiterem umfangreichen Informationsmaterial, digitalen Broschüren, einer Kinderzeitschrift und Büchern gibt es eine Reihe „Praxismethoden“. Dabei handelt es sich um Methodenmaterial zur Vermittlung verschiedener Themen. Die didaktisch sauber aufbereiteten Materialien lassen sich direkt etwa im Ethik- oder Sachunterricht umsetzen. Bisher gibt es drei Angebote der Praxismethoden:

  • Kinder über ihre Kinderrechte informieren
  • Beteiligung und Mitwirkung in der Schule
  • Mobbing in der Schule

Weitere Informationen finden Sie auf www.schulsache.de




Tiger und Bär Fingerpuppen

Bastelanleitung zum Download:

Tiger und Bär gehören neben der Tigerente und Günter Kastenfrosch zu den bekanntesten Figuren von Janosch. Viele von uns sind mit ihnen auf Panamareise gegangen oder haben mit ihnen Geburtstag gefeiert. Als lustige Fingerpuppen können wir noch viele Abenteuer erleben.

Ein paar Kulleraugen, Bastelfilz, Wolle, Faden und Klebstoff sind die wenigen Materialien, aus denen sich die Fingerpuppen von Tiger und Bär als Fingerpuppen basteln lassen. Nadel und Schere gehören dazu. Die Bastelanleitung können Sie hier herunterladen. Sie stammt von Marlies Schiller und die Janosch film &  medien AG aus Berlin hat sie uns zur Verfügung gestellt.




Herzlichen Glückwunsch, Herr Janosch!

Zum 90. Geburtstag des großen Kinderbuchautors und Literaten Horst Eckert:

Heute feiert einer der erfolgreichsten Kinderbuchautoren seinen 90. Geburtstag: Horst Eckert alias Janosch. Die bekanntesten Figuren des genialen Zeichners und Geschichtenerfinders sind sicher der kleine Tiger, der kleine Bär und die Tigerente.

Ein weiter Weg

Feiern wird er heute wohl mit seiner Frau Ines auf Teneriffa. In die Berge der Insel im Atlantik zog es ihn bereits 1980, um sich von einer Krankheit zu erholen. Das Klima dort hat ihm wohl gutgetan.

Janosch hatte eine schwierige Kindheit- und Jugend. 1931 im oberschlesischen Hindenburg geboren, flüchtete er 1946 mit seinen Eltern nach Bad Zwischenahn in Westdeutschland. Hier arbeitete er in der Textilfabrik. 1953 begann er ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste, das er nach wenigen Semestern wegen „mangelnder Begabung“ wieder aufgab.

Nach einem weiteren Studium bei Romano Guardini arbeitete er als freischaffender Künstler und begann seine schriftstellerische Tätigkeit im Feuilleton. Aus seinen Zeichnungen entstand sein erstes Kinderbuch „Die Geschichte von Valek dem Pferd. Sein Freund und Verleger Georg Lentz riet ihm damals, sich Janosch zu nennen. 1970 erschien sein erster Roman „Cholonek oder Der liebe Gott aus Lehm“.

Ein großes Werk

Heute blickt Janosch auf ein großes Werk zurück. Er ist Autor hunderter Kinderbücher, Romane und Theaterstücke, die in viele Sprachen übersetzt wurden. Zu seinen gestalterischen Werken zählen Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Holzschnitte, Radierungen, Plastiken und Textilarbeiten. Seine Figurenwelt steht für zeitlose Werte wie Freundschaft („Wenn man einen Freund hat, braucht man sich vor nichts zu fürchten“) und soziales Miteinander. Die Kinderbuch-Klassiker „Oh, wie schön ist Panama“, „Post für den Tiger“ und „Komm, wir finden einen Schatz“ sind in etlichen Kinderzimmern zu finden. Janosch wurde mit unzähligen Preisen geehrt, unter anderem mit dem deutschen Jugendliteraturpreis und dem Bundesverdienstkreuz.

Hier gibt es noch eine Riesengeburtstagsparty beim kleinen Tiger

Aktionen im Geburtstagsjahr

Das Janosch-Geburtstagsjahr 2021 wird von verschiedenen Aktionen begleitet. So gibt es unter anderem tolle Janosch GIFs für Instagram und WhatsApp oder im Sommer den Tigerenten-Lauf, den die Umweltschutzorganisation WWF Deutschland und die Janosch film & medien AG veranstalten. Bei der Aktion werden Spenden zum Schutz von Tigern und deren Lebensraum gesammelt. Die Tigerente, neben dem kleinen Bären wohl der beste „Freund“ des kleinen Tigers, begleitet diese Aktion als Botschafterin. Weitere Informationen gibt es unter wwf.de/tigerententag. Zudem finden Reihe von Ausstellungen statt, so auch eine große Ausstellung im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg. Weitere Informationen finden sich hier.

Neu erschienen sind eben:

Weitere Informationen zu Janosch und seinem Werk finden Sie auf www.janosch-gesellschaft.de.

Auf www.janosch.de gibt es Janosch-Ausmalbilder, Bastelanleitungen und mehr.