Realität wahrzunehmen ist etwas, das wir erst lernen müssen. Zugegeben, manch einem gelingt das ein Leben lang nicht, und andere mögen sich fragen, ob es überhaupt erstrebenswert ist. Die Wissenschaft ist sich jedoch weitgehend einig: Das Realitätsverständnis entwickelt sich im Grundschulalter. Zuvor lernen Kinder, zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu unterscheiden – in jener Zeit durchleben sie die sogenannte „magische Phase“. Diese beginnt etwa mit drei Jahren und endet meist erst mit dem Schuleintritt. In dieser Phase ist in ihrer Vorstellungswelt alles möglich.
In genau dieser magischen Phase lebt die kleine Lilly. Mal ist ihre Schachtel ein riesiges Boot, viele ihrer Freunde wohnen zwischen den Seiten von Büchern. Sie war schon eine Meerjungfrau, ein Junge, der von Wölfen aufgezogen wurde, erlebte Abenteuer im Wunderland oder behauptete sich heldenhaft in der Märchenwelt. Langeweile kennt Lilly in ihrer Fantasiewelt nicht. Es gibt so viel zu machen, zu erleben – und zu sein.
Für das neue Bilderbuch „Das ist Lilly“ haben sich zwei erfahrene kanadische Künstlerinnen zusammengetan. Autorin Sara O’Leary, bekannt für zahlreiche Kindergeschichten, und Julie Morstad, deren Illustrationen ebenso zahlreich wie einfühlsam sind. O’Leary entwirft mit Lillys Fantasiewelt ein tiefes Porträt kindlicher Vorstellungskraft. Das ist oft witzig, manchmal spannend – und immer faszinierend. Kinder werden Lilly gut verstehen, weil sie ihrer eigenen inneren Welt sehr nahekommt. Das Buch lädt nicht nur zum Träumen, sondern auch zur Reflexion und zum gemeinsamen Austausch ein.
Eines ist dabei sicher: „Lillys Flügel tragen sie überallhin. Und bringen sie immer wieder nach Hause.“ Ein wunderschönes Bild – das wir uns doch alle für jedes Kind wünschen würden. Diesen poetischen Ton transportiert auch die äußerst gelungene Übersetzung von Diana Steinbrede hervorragend ins Deutsche.
Julie Morstad hat die Geschichte in hellen, freundlichen Farben illustriert. Jede Zeichnung bietet einen tiefen Einblick in Lillys Seelenlandschaft. Und es gibt viel zu entdecken: Ein Buch wird zum Pool, in den Lilly eintaucht; als kleine Meerjungfrau schwimmt sie durch eine geheimnisvolle Welt aus Meeresalgen oder sitzt versteckt in einem Baum, um mit den Vögeln zu plaudern.
O’Learys und Morstads neues Bilderbuch ist rundum gelungen. Vor allem aber bietet es Kindern die Möglichkeit, sich in ihrer eigenen Fantasiewelt wiederzuerkennen – und dadurch sich selbst ein Stück näherzukommen.
„Musik ist ein Geschenk“ – Marko Simsa über die Kraft der Klänge für Kinder
geschrieben von Redakteur | Mai 21, 2025
Wie der Wiener Künstler seit vier Jahrzehnten Kinder für Musik begeistert – und warum er pädagogischer Arbeit größten Respekt zollt
Seit vier Jahrzehnten bringt der Wiener Künstler Marko Simsa mit seinem kleinen Ensemble vorwiegend klassische Musik auf Kinderbühnen – lebendig, humorvoll und mit großem pädagogischem Feingefühl. Für SPIELEN UND LERNEN erzählt er, warum Musik für Kinder mehr ist als Unterhaltung, wie Konzerte zur Initialzündung fürs eigene Musizieren werden – und weshalb er der Bildungsarbeit mit Kindern großen Dank ausspricht.
„Ich bin eigentlich Siebdrucker“, sagt Marko mit einem Augenzwinkern, „kein ausgebildeter Musiker, kein Schauspieler.“ Und doch steht er seit 40 Jahren auf der Bühne – mit Begeisterung, die ansteckt. Er erzählt Geschichten, singt, moderiert, lässt Kinder mitmachen, sich bewegen und lachen. „Der Humor ist ein Schlüssel. Kinder haben oft schon einen feinen Schmäh, wie wir in Wien sagen. Wenn sie lachen, sind sie offen – auch für Mozart oder Strauß.“
Diese Offenheit greift Marko auf und führt sie weiter: „Ich will Kindern Gusto machen auf Musik – auf klassische, auf weltweite, auf jede Art von Musik. Wenn ich sehe, wie sie aufhorchen, mitmachen, begeistert sind, dann weiß ich: Es funktioniert.“
Gemeinsam für Mozart für Kinder: Marko Simsa (Mitte), Alfredo Garcia-Navas (links), Nora Samandjiev (rechts). (Foto von Beate Hofstadler). Und hier geht es zum Pocast mit Marko (unten). Einfach draufklicken und los geht es.
„Musik soll kein Fremdwort sein“
Musik ist für Marko weit mehr als ein kulturelles Angebot – sie gehört für ihn zum Menschsein. „Ich glaube, dass Musik für Kinder nicht viel anderes bedeutet als für Erwachsene. Sie kann uns trösten, aufheitern, durch den Tag begleiten.“ Und: Musik wirkt nachhaltig. „Wenn du als Kind mal Vivaldi oder Mussorgsky gehört hast, dann ist das später nichts Fremdes. Dann bleibt es ein Teil deines Lebens.“
Deshalb will er Kinder nicht nur aktiv musizieren lassen, sondern auch ihre Hörkompetenz stärken. „Meine Konzerte sollen in erster Linie unterhalten. Wenn dabei ein Aha-Erlebnis entsteht oder ein Kind plötzlich ein Instrument erkennt – wunderbar. Aber zuerst kommt die Freude.“
„Viele Kinder wollen danach selbst musizieren“
Immer wieder erhält Marko Rückmeldungen, dass seine Konzerte bleibende Spuren hinterlassen. „Eine Mutter hat mir erzählt: ‚Meine Tochter lernt jetzt seit drei Jahren Cello, weil sie das bei euch gesehen hat.‘ Oder ein Kind will Horn spielen, weil es das bei Peter und der Wolf gehört hat.“
Dabei sei das eigene Musizieren oft fordernd, aber umso wertvoller. „Es prägt, es verändert den Alltag. Und vor allem: Gemeinsames Musizieren – sei es im Chor oder Ensemble – ist etwas ganz Besonderes. Schon das gemeinsame Singen im Kindergarten bleibt im Gedächtnis.“
„Lasst die Musik im Kindergarten“
Auf die Rückläufigkeit von musikalischen Aktivitäten in den Kindertageseinrichtungen angesprochen, antwortet Marko. „Ich glaube, es liegt nicht an den Pädagog*innen – viele leisten unglaublich viel. Aber wenn der Rahmen enger wird, wenn alles dokumentiert werden muss, dann ist Musik oft das Erste, das gestrichen wird.“ Dabei sei sie ein „starker Motor für Entwicklung – emotional, sozial, sprachlich“.
Er beobachtet die Wirkung auch in seiner Familie: „Ich habe zwei Enkelkinder, vier und sechs Jahre alt. Wenn Musik läuft, passiert etwas. Da wird sich bewegt, da entstehen Stimmungen.“ Dabei gehe es nicht um formale Bewegungseinheiten: „Ich sage bewusst nicht tanzen, sondern sich zur Musik bewegen. Kinder machen das intuitiv – das ist wertvoll und sollte erhalten bleiben.“
„Wenn Schulklassen kommen, ist das ein Geschenk“
Ein zentrales Anliegen ist Marko die Zusammenarbeit mit Schulen. „Wenn eine Klasse ins Konzert kommt, dann habe ich wirklich alle Kinder im Publikum – nicht nur die, deren Eltern sowieso kulturell aktiv sind. Das ist mir besonders wichtig, weil Musik kein Elitenprogramm sein soll.“
Er zollt den Lehrkräften und Pädagog*innen besonderen Respekt: „Was die auf sich nehmen – mit Öffis oder Bus anreisen, Jacken organisieren, Gruppen begleiten – das ist eine große Leistung. Und viele bereiten die Kinder auch inhaltlich auf das Konzert vor. Wir stellen dafür Materialien zur Verfügung. Ich sag einfach: Danke – denn ohne euch wären diese Erlebnisse nicht möglich.“
Hier geht es zu einem YouTube-Video mit Marko Simsa. Der Künstler stellt hier sein Projekt „Das bunte Kamel, Reise durch den Orient“ vor. Viel Spaß!
„Die Eltern tanzen Walzer – und das Publikum strahlt“
Besonders lebendig wird es bei Simsas Johann-Strauß-Konzerten. „Da machen wir eine Polka-Einlage: zweimal links, zweimal rechts. Und ich lade auch die Erwachsenen ein, mitzumachen – einfach zum Spaß. Und die meisten stehen wirklich auf.“
Am Ende wird gemeinsam Walzer getanzt – Eltern mit ihren Kindern, mitten im Konzertsaal. „Da entsteht eine besondere Stimmung – leicht, herzlich, verbindend. Es ist einfach schön.“
Auch Erwachsene nehmen viel mit: „Viele sagen mir nach einem Konzert: ‚Ich habe das schon oft gehört, aber jetzt habe ich die Geschichte dahinter verstanden.‘ Zum Beispiel bei Smetanas Moldau. Wenn man die Quellen hört, das Jagdsignal, die Feen – dann wird Musik zur Erzählung.“
Aufführungstermine von Marko Simsa 2025 (chronologisch):
Sa., 24. Mai – 16:00 Uhr Tschiribim, Tschiribam – Klezmer für Kinder St. Pölten, Ehemalige Synagoge
So., 1. Juni – 11:00 & 15:00 Uhr Die Kinderlieder-Schatzkiste 2294 Schloss Hof, Schloss, Schloss Hof 1
So., 22. Juni – 11:00 & 14:00 Uhr J. Strauß für Kinder – Walzerschritt & Polkahit Oestrich-Winkel, Kelterhalle, Rheinallee 1, Rheingau Musik Festival
Mi., 6. August – 11:00 Uhr Tschiribim – Klezmermusik für Kinder St. Gilgen, Kindermusikfestival, Mozarthaus St. Gilgen, 5340 St. Gilgen
Fr., 15. August – 11:00 & 15:00 Uhr Das Zookonzert (Quintettfassung) 2294 Schloss Hof, Schloss, Schloss Hof 1
Fr., 29. August – 16:00 Uhr Die Kinderlieder-Schatzkiste Schloss Herzogenburg, Prandtauerring 2, 3130 Herzogenburg
So., 31. August – 11:00 & 15:00 Uhr Der kleine Bär und das Zirkusfest 2294 Schloss Hof, Schloss, Schloss Hof 1
So., 21. September – 11:00 Uhr Tschiribim – Klezmermusik für Kinder Wien, Theater am Spittelberg, 1070 Wien, Spittelberggasse 10
Mi., 8. Oktober – 16:00 Uhr Walzerschritt & Polkahit – Johann Strauß für Kinder Horn, Jeunesse Horn, Kunsthaus Horn, 3580 Horn
Fr., 10. Oktober – 16:00 Uhr Der kleine Bär und das Zirkusfest Wien, Kabarett Niedermair, Lenaugasse 1a, 1080 Wien
Sa., 11. Oktober – 17:00 Uhr Walzerschritt & Polkahit – Johann Strauß für Kinder Wörgl, Jeunesse Wörgl, KOMMA, Pichlerstr 21A, 6300 Wörgl
So., 12. Oktober – 14:00 Uhr Nachtmusik und Zauberflöte – Mozart für Kinder Wien, Haus der Musik, Seilerstätte 30a, 1010 Wien
So., 12. Oktober – 16:00 Uhr Walzerschritt & Polkahit – Johann Strauß für Kinder Wien, Haus der Musik, Seilerstätte 30a, 1010 Wien
Fr., 17. Oktober – 15:00 & 16:30 Uhr Die vier Jahreszeiten – Vivaldi für Kinder Klosterneuburg, Kulturamt, Kellertheater Wilheringerhof, 3400 Klosterneuburg
Sa., 25. Oktober – 11:00 Uhr Walzerschritt & Polkahit – Johann Strauß für Kinder Bamberg, Bamberger Symphoniker, Konzerthalle, Mußstraße 1, D-96047 Bamberg
Wer mehr über die Arbeit von Marko Simsa erfahren möchte, findet dazu einiges unter https://markosimsa.at/
Johann Strauß für Kinder
Aus Anlass des 200. Geburtstages des Weiner Walzerkönigs Johann Strauß hat Marko Simsa das Buch „Johann Strauß für Kinder – Walzerschritt und Polkahit“ herausgebracht. Mit seinem neuen Buch lädt Marko Simsa Kinder ab fünf Jahren zu einer musikalischen Zeitreise in die Welt der berühmten Wiener Familie Strauß ein. Zum 200. Geburtstag von Johann Strauß Sohn präsentiert er schwungvolle Walzer und Polkas und erzählt unterhaltsam aus dem Leben der Musikerfamilie. Die musikalischen Klassiker – darunter Werke von Johann, Josef und Eduard Strauß – werden durch die lebendigen Illustrationen von Silke Brix ergänzt. Die enthaltene CD (oder der digitale Download) lädt zum Mitsingen, Mittanzen und Mitfühlen ein – ein klangvolles Porträt für junge Musikentdeckerinnen und -entdecker im Strauß-Jahr 2025.
Buch mit CD Illustrationen: Silke Brix Empfohlen für Kinder ab 5 Jahren Hardcover: 230 x 300 mm, 32 Seiten Jumbo Verlag ISBN: 978-3-8337-4800-4 24 €
Gernot Körner
VAIANA 2 Super Fan Bundle Gewinnspiel
geschrieben von Redakteur | Mai 21, 2025
Wir möchten dir ein besonderes Fan-Paket zum beliebten Kinofilm Viana 2 vorstellen!
Hier können zwei von euch das Paket aus Soundtrack, Hörspiel, Pua und Activity Card gewinnen. Passend zum beliebten Animationshit von Disney, kommt von Universal Music der Original-Soundtrack zum Kinofilm VAIANA 2 und die Hörspiel CD. Dazu gibt es das kuschelige Pua Plüschtier. Die Activity Card sorgt für spannenden Rätselspaß.
Der Soundtrack zu Vaiana 2 umfasst 17 tolle Songs:
Die Songs aus dem Soundtrack führen durch den Film und untermalen ihn perfekt. „Musik ist immer ein wichtiger Teil all unserer Geschichten, egal ob es sich um ein Musical handelt oder nicht“, so Produzentin Yvett Merino. VAIANA 2 ist ein atemberaubendes, mitreißendes Musical. Die Songs treiben die Geschichte auf besondere Weise voran und die Musik ist so dynamisch. Es war eine großartige Erfahrung.“ Den Titelsong „Ich wag den Schritt“ singt die deutsche Pop Sängerin Sophia.
Das Hörspiel erzählt die Geschichte aus dem Film:
Die eigensinnigen Heldinen Vaiana und Maui sind drei Jahre nach ihrer ersten großen Fahrt wieder zusammen. Sie starten gemeinsam eine neue, aufregende Reise an der Seite einer Crew ungewöhnlicher Seeleute. Nachdem Vaiana eine unerwartete Nachricht von ihren Vorfahren erhalten hat, muss sie auf die weiten Meere Ozeaniens hinaus und in gefährliche, längst vergessene Gewässer reisen, um ein Abenteuer zu bestehen, wie sie es noch nie zuvor erlebt hat. Spieldauer: ca. 64 Min. Empfohlen ab 3 Jahren.
Kuschelweiches Plüsch-Schweinchen für Vaiana-Fans!
Pua – das liebenswerte Hausschwein der Insel Motunui – steht der Disney Heldin Vaiana tapfer zur Seite. Dank der flauschigen Oberfläche und des knuffigen Innenmaterials ist das Pua Kuscheltier die perfekte Knuddel- und Schmuse-Begleitung.
Rätselspaß mit der Activity Card:
Hier könnt könnt ihr mit Spaß euer Wissen zu eurer Lieblingsheldin unter Beweis stellen! Für echte Vaiana Fans!
Das Stichwort lautet: Vaina2. Das Gewinnspiel endete am 17.6.2025
Musikunterricht stärkt die Tonhöhenwahrnehmung und die Emotionssensibilität
geschrieben von Redakteur | Mai 21, 2025
US-Studie zeigt: Kinder mit musikalischer Förderung erkennen Tonhöhen und Emotionen in Stimmen besser – soziale Effekte bleiben begrenzt
Kinder, die regelmäßig Musikunterricht erhalten, entwickeln eine deutlich bessere Fähigkeit, Tonhöhen zu erkennen – das zeigt eine US-amerikanische Längsschnittstudie, die im Sommer 2024 von Jed Villanueva, Beatriz Ilari und Assal Habibi an der University of Southern California veröffentlicht wurde. Auch in der Erkennung von Emotionen – insbesondere in auditiven Reizen wie Filmszenen – schnitten musikalisch geschulte Kinder besser ab. Die Studie begleitete 83 Kinder über vier Jahre und untersuchte die Wirkung von Musikunterricht im Vergleich zu Sportprogrammen und einer Kontrollgruppe ohne strukturiertes Nachmittagsangebot.
Wo Musikunterricht wirklich wirkt
Der stärkste Effekt zeigte sich bei der Tonhöhenwahrnehmung: Kinder im Musikprogramm konnten Melodien deutlich präziser nachsingen als ihre Altersgenossen aus den anderen Gruppen. Diese Fähigkeit wird durch den systematischen Unterricht gezielt gefördert – ein klassischer Fall von Nahtransfer. Auch die Fähigkeit, emotionale Stimmungen in Filmausschnitten zu erkennen, entwickelte sich bei den musikalisch geförderten Kindern stärker – ein möglicher Hinweis auf die feinere auditive Verarbeitung durch musikalisches Training.
Keine Vorteile beim Taktgefühl oder im Sozialverhalten
Anders bei der rhythmischen Synchronisation: Hier verbesserten sich alle Kinder im Laufe der Zeit, egal ob sie Musik- oder Sportunterricht erhielten. Der Musikunterricht brachte in diesem Bereich keinen zusätzlichen Effekt.
Auch bei den sozialen Fähigkeiten – wie Empathie, Perspektivübernahme oder dem Wunsch zu teilen – zeigte die Musikgruppe keinen deutlichen Vorsprung. Besonders das Teilungsverhalten entwickelte sich bei allen Gruppen mit dem Alter, wobei Kinder in der Sportgruppe sogar etwas großzügiger waren. Empathische Grundhaltungen blieben weitgehend stabil und wurden eher durch kognitive Fähigkeiten als durch Musik beeinflusst.
Fazit
Musikunterricht wirkt – aber vor allem dort, wo gezielt geübt wird. Die Studie der University of Southern California belegt: Kinder profitieren musikalisch und in ihrer Emotionswahrnehmung – vor allem im auditiven Bereich. Die Hoffnung, dass Musikunterricht automatisch auch soziale Kompetenzen wie Empathie oder Hilfsbereitschaft stärkt, erfüllt sich hingegen nicht flächendeckend. Für Schulen und Familien bedeutet das: Musik ist ein wertvoller Bildungsbaustein – aber kein Allheilmittel für die Persönlichkeitsentwicklung.
Mehr als Trommeln: mit beleduc Kinder ganzheitlich fördern
geschrieben von Redakteur | Mai 21, 2025
Die frühe Kindheit ist eine entscheidende Phase im Leben eines Kindes. In dieser Zeit werden die Grundlagen für kognitive, emotionale und soziale Fähigkeiten gelegt. Zwei besonders wichtige Elemente, die diese Entwicklung positiv beeinflussen können, sind Musik und Bewegung.
Mit den vielfältigen Lernspielen von beleduc aus dem Bereich Musik & Rhythmik werden die Kinder kreativ, indem sie selbst erste Melodien spielen oder Rhythmen klopfen, klatschen oder rasseln. Das unterstützt die motorische und emotionale Entwicklung von Kindern und fördert Konzentration und Geduld.
Mit diesem Rhythmus steigt das Selbstvertrauen
Rhythmische Spiele können die Sprachentwicklung unterstützen und gleichzeitig die motorischen Fähigkeiten fördern. Damit mehrere Kinder gleichzeitig ein Rhythmus-Instrument spielen können, bietet beleduc Rhythmus-Sets für Gruppen an.
Kinder-Cajons von baff by beleduc bieten feinmotorische Herausforderungen, an denen die Kinder wachsen. Sie nehmen sich auf neue Art und Weise als Teil einer Gruppe wahr, können sich einfügen oder bewusst entgegen dem Takt trommeln. Ganz einfach geht das bereits für die Kleinsten mit den von Musikpädagogen entwickelten Notensymbolen und Rhythmusübungen. Das stärkt das Selbstvertrauen und lässt die Kinder Selbstwirksamkeit spüren.
Gefühle regulieren mit Musik
Musik hat eine einzigartige Fähigkeit, das Gehirn zu stimulieren und die kognitive Entwicklung zu fördern. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die regelmäßig Musik hören oder musizieren, eine bessere Sprachentwicklung und ein höheres Maß an Kreativität aufweisen.
Ganz ohne Noten erste Melodien zu spielen, geht mit dem Klangkoffer „Let‘s play“. Bekannte Kinderlieder können so gespielt, aber auch eigene Melodien erfunden werden. Darüber hinaus spielt Musik eine wichtige Rolle bei der emotionalen Entwicklung. Sie kann helfen, Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten, und bietet Kindern eine Möglichkeit, ihre Emotionen auf eine gesunde Weise zu regulieren.
Rhythmus fühlen, nicht nur hören
Dass Rhythmus etwas mit dem Körper zu tun hat, zeigen uns schon Formulierungen wie „Rhythmus im Blut haben“ oder „sich von Musik bewegen lassen“. Mit Musik nehmen sich Kinder im Raum und in der Zeit wahr.
Spiele mit Instrumenten:
Kinder hören genau zu und verteilen die Instrumente im Raum (eine Trommelecke, eine Klingelecke etc.)
Die Bodentrommel vorsichtig mit Sand bestreuen und beobachten, was passiert, wenn man trommelt
Kinderwohl in Deutschland: Deutlicher Absturz im internationalen Vergleich
geschrieben von Redakteur | Mai 21, 2025
UNICEF-Studie zeigt: Lebenszufriedenheit und schulische Leistungen von Kindern in Deutschland rückläufig – Platz 25 im Vergleich von 43 wohlhabenden Ländern
In zahlreichen wohlhabenden Ländern, darunter auch Deutschland, haben sich die Rahmenbedingungen für ein gesundes und förderliches Aufwachsen von Kindern in den vergangenen fünf Jahren verschlechtert. Dies zeigt ein neuer Bericht des UNICEF-Forschungsinstituts Innocenti, der umfassende Daten aus den Jahren 2018 und 2022 aus 43 Mitgliedsstaaten der OECD und EU auswertet.
Besonders auffällig ist der Abwärtstrend in Deutschland: Während das Land 2020 noch Rang 14 belegte, liegt es inzwischen auf Platz 25. Gründe dafür sind unter anderem ein deutlicher Rückgang bei den schulischen Leistungen und der allgemeinen Lebenszufriedenheit junger Menschen. Die besten Bedingungen für Kinder bieten laut Bericht derzeit die Niederlande und Dänemark, gefolgt von Frankreich.
Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland, betont: „Die Ergebnisse zeigen, wie dringend wir in Deutschland mehr für benachteiligte Kinder tun müssen. Die geplante Ausweitung des Startchancen-Programms sowie die angekündigte Strategie zur Förderung der psychischen Gesundheit von Kindern sind Schritte in die richtige Richtung.“
Der Bericht mit dem Titel „Report Card 19: Child Well-Being in an Unpredictable World“ analysiert aktuelle Entwicklungen in zentralen Bereichen des kindlichen Wohlbefindens: psychische und körperliche Gesundheit, schulische und soziale Fähigkeiten sowie digitale Kompetenzen. Gleichzeitig werden Ursachen für die teils negativen Trends benannt und politische Handlungsempfehlungen formuliert.
Leistungsabfall in Schule und steigender psychischer Druck
Besonders gravierend ist der Rückgang grundlegender Fähigkeiten wie Lesen und Rechnen. In 21 von 38 Ländern sank der Anteil der Kinder mit grundlegenden Kompetenzen in diesen Bereichen um mehr als fünf Prozent. Deutschland verzeichnete einen Rückgang von 73 Prozent (2018) auf 60 Prozent (2022) – lediglich die Niederlande und Zypern erlebten noch stärkere Einbußen.
Auch die psychische Gesundheit bereitet Sorgen: In 15 von 26 Ländern nahm die Lebenszufriedenheit junger Menschen deutlich ab. Während 2018 noch drei Viertel der deutschen Jugendlichen mit ihrem Leben zufrieden waren, sank dieser Wert 2022 auf 68 Prozent.
Übergewicht bleibt konstant – Mediennutzung nicht pauschal problematisch
Der Anteil übergewichtiger Kinder blieb in Deutschland bei rund 25 Prozent stabil. Auffällig ist, dass laut UNICEF-Bericht der Zusammenhang zwischen digitaler Mediennutzung und negativen Effekten auf das Wohlbefinden nicht so eindeutig ist, wie oft vermutet: Kinder bewegen sich heute nicht weniger als früher, und die Nutzung von Smartphones oder sozialen Medien führt nicht zwangsläufig zu schlechteren schulischen Leistungen oder Unzufriedenheit.
Eltern-Kind-Beziehungen als Schlüsselfaktor
Ein zentraler Einflussfaktor für das kindliche Wohlbefinden ist laut Studie die Beziehung zu den Eltern. Kinder, die regelmäßig mit ihren Eltern sprechen, berichten häufiger von hoher Lebenszufriedenheit.
Um die Situation von Kindern zu verbessern, spricht UNICEF Deutschland sich für folgende Schritte aus:
Ausbau der Prävention und Unterstützung im Bereich psychischer Gesundheit, insbesondere für besonders gefährdete Kinder;
Zugang zu gesunder Ernährung für alle Kinder, etwa durch tägliche Schulmahlzeiten;
Förderung von Basiskompetenzen und digitalen Fähigkeiten, insbesondere für Kinder aus benachteiligten Haushalten, durch Programme wie die Startchancen-Schulen und den Ausbau von Ganztagsangeboten;
Stärkere Beteiligung von Kindern und Jugendlichen an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen, etwa durch eine Kinderbeauftragtenstelle auf Bundesebene und mehr kinderfreundliche Kommunen.
Hintergrund zur Report-Card-Serie
Die „Report Card“-Berichte des UNICEF-Forschungszentrums Innocenti analysieren regelmäßig die Lage von Kindern in einkommensstarken Ländern. Die aktuelle Ausgabe „Report Card 19“ ist direkt mit der vorherigen Untersuchung von 2020 („Report Card 16“) vergleichbar und basiert auf Indikatoren zu psychischem und physischem Wohlergehen sowie zu schulischen Kompetenzen. Dazu gehören etwa Daten zur Lebenszufriedenheit (OECD PISA), Kindersterblichkeit (UN IGME), Übergewicht (NCD-RisC) sowie schulische und soziale Fähigkeiten (PISA 2022).
Über UNICEF
UNICEF ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. Es arbeitet in über 190 Ländern daran, die Lebensbedingungen von Kindern zu verbessern – mit Entwicklungsprogrammen, humanitärer Hilfe und politischem Engagement. In Deutschland tragen rund 7.000 Ehrenamtliche dazu bei, Kinderrechte bekannter zu machen und deren Umsetzung voranzutreiben.
Laden Sie hier den neuesten UNICEF-Bericht Report Card 19 (2025) herunter (Englisch). Informationen zur vergleichbaren Report Card 16 von 2020 finden Sie hier.
Praxisbörse Kindheitspädagogik 2025 an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe
geschrieben von Redakteur | Mai 21, 2025
Mit Trägern und Einrichtungen aus dem Feld der Kindheitspädagogik ins Gespräch kommen
Am Mittwoch, 4. Juni 2025, findet von 16:30 bis ca. 18:30 Uhr die „Praxisbörse Kindheitspädagogik 2025“ an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA) statt. Veranstaltet wird das Event von der Fachschaft sowie der Praxisstelle Kindheitspädagogik der PHKA.
Die Praxisbörse richtet sich an Studierende aller Fachrichtungen, pädagogische Fachkräfte in Ausbildung sowie alle Interessierten, die sich über berufliche Perspektiven im Bereich der Kindheitspädagogik informieren möchten. Die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, mit Vertreter:innen von 17 Trägern und Einrichtungen aus verschiedenen Bereichen – darunter Flüchtlingssozialarbeit, Hilfen zur Erziehung, Kinderschutz, Kindertageseinrichtungen, Heilpädagogik und Kinderinteressenvertretung – ins Gespräch zu kommen, sich über konkrete Arbeitsfelder zu informieren und individuelle Fragen zu klären.
Die Veranstaltung bietet einen praxisnahen Einblick in die vielfältigen Berufsfelder der Kindheitspädagogik und schafft Raum für Austausch und Vernetzung.
Ort:
Foyer von PHKA-Gebäude 1 Bismarckstraße 10 76133 Karlsruhe Baden-Württemberg, Deutschland
Zeit:
Mittwoch, 04.06.2025, 16:30 – 18:30 Uhr
Eintritt:
Kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Zielgruppe:
Studierende, pädagogische Fachkräfte in Ausbildung, interessierte Öffentlichkeit
Spurensuche im Hyänenkot: Wie das Wollnashorn an den Bodensee kam
geschrieben von Redakteur | Mai 21, 2025
Ein neues Erklärvideo zeigt, wie Umweltgenomik faszinierende Einblicke in die Eiszeit liefert – und macht komplexe Forschung für Kinder verständlich
Wo heute Spaziergängerinnen und Radfahrer am Bodenseeufer unterwegs sind, stapften vor Jahrtausenden Mammuts, Höhlenlöwen – und Wollnashörner. Dass diese längst ausgestorbenen Tiere einst in der Region lebten, belegen heute keine Knochenfunde, sondern weitaus unscheinbarere Spuren: fossiler Kot, Bodensediment – und moderne DNA-Analysen.
Junge Zuschauerinnen und Zuschauer im Fokus
Das neue Erklärvideo „Ein Häufchen Detektivarbeit – Wie das Wollnashorn an den Bodensee kam“, produziert von der Universität Konstanz in Zusammenarbeit mit dem Animationsstudio Midnight Motion, macht Umweltforschung greifbar – wortwörtlich. Es richtet sich besonders an junge Zuschauerinnen und Zuschauer, die erfahren, wie Wissenschaftlerinnen wie Umweltgenomikerin Dr. Laura Epp mithilfe genetischer Untersuchungen die Vergangenheit rekonstruieren.
Archäologische Spurensuche mit Hightech
Im Mittelpunkt des Films stehen Proben, die Tausende Jahre alt sind – darunter sogenannte Koprolithen, versteinerter Kot aus Hyänenhöhlen in Süddeutschland. Was für Laien unspektakulär klingt, ist für die Forschung eine Goldgrube: Die darin enthaltene Umwelt-DNA erlaubt Rückschlüsse auf ausgestorbene Tiere und frühere Lebensräume. So konnte das Team um Laura Epp unter anderem das Vorkommen des europäischen Wollnashorns in der Bodenseeregion belegen.
Doch das Video zeigt nicht nur spektakuläre Ergebnisse, sondern auch, wie Wissenschaft funktioniert: mit Geduld, viel Analysearbeit – und manchmal auch einer Prise Humor.
Wissenschaft zum Weitergeben
Das Erklärvideo ist unter einer Creative-Commons-Lizenz (CC BY-ND 4.0) erschienen und darf frei verwendet, aber nicht verändert oder neu vertont werden. Es eignet sich besonders für den Einsatz im Schulunterricht, in Museen, bei Bildungsveranstaltungen oder im Familienprogramm.