Schulhöfe aus Beton und Asphalt gefährden die Gesundheit von Schulkindern

schulhof kinder

Deutsche Umwelthilfe fordert dringend finanzielle Unterstützung der Schulen zur Umgestaltung der Außenbereiche

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die kommende Bundesregierung auf, mit dem beschlossenen Sondervermögen eine flächendeckende Begrünung von Schulgeländen in ganz Deutschland zu ermöglichen. Dafür bedarf es dringend einer sicheren Finanzierung für die grüne Gestaltung von Schulhöfen. Bislang erhalten Kommunen und Schulträger dafür weder fachliche Unterstützung noch ausreichend Geld. Laut aktuellen Erhebungen liegt der Investitionsstau für die Schulinfrastruktur bereits heute bei rund 55 Milliarden Euro.

Um finanzielle Mittel zielgenau einsetzen zu können, braucht es zudem klare Verantwortlichkeiten auf Bund- und Länderebene. Ein DUH-Schreiben zu zukunftsfähigen Schulgeländen an alle Mitglieder der Kultus- und Umweltministerkonferenz hatte im November 2024 akuten Nachbesserungsbedarf ergeben: Nur circa die Hälfte der Bundesländer hatte sich zurückmeldet, die meisten Ministerien wiesen die Verantwortung von sich. Lediglich das sächsische und thüringische Umweltministerium signalisierten Unterstützung für die Initiative.

Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin: „Für die Gesundheit von neun Millionen Schülerinnen und Schülern in Deutschland sind grüne Schulhöfe unerlässlich – gerade in Anbetracht der sich zuspitzenden Klimakrise. Jetzt schon beobachten wir, dass Kinder und Jugendliche zunehmend unter Bewegungsmangel leiden und immer mehr Zeit am Bildschirm verbringen. Mit den Folgen haben sie oft ein Leben lang zu kämpfen. Naturnahe Flächen mit Wiesen, Bäumen und Sträuchern regen nachweislich zur Bewegung an, wirken stressmindernd und reduzieren direkte Umweltbelastungen wie Hitze und Luftverschmutzung. Wir sind es den Kindern in Deutschland schuldig, den Ort, an dem sie einen Großteil ihrer Zeit verbringen, gesundheitsfördernd und zukunftsfähig zu gestalten. Es braucht deshalb dringend finanzielle und personelle Unterstützung für grüne Schulhöfe in ganz Deutschland. Die Kommunen dürfen nicht länger mit dem Problem alleingelassen werden. Das heißt auch: Schluss mit dem Verantwortungschaos zwischen den Ländern!“

In einem offenen Brief an die Umwelt-, Bau und Kultusministerien der Länder fordert die DUH zudem verbindliche Regelungen für die Gestaltung von zukunftsfähigen Schulhöfen. Alle Bürgerinnen und Bürger können sich der Forderung ab sofort anschließen unter mitmachen.duh.de/gruene-schulhoefe.

Hintergrund:

80 bis 90 Prozent der Kinder in Deutschland zwischen 11 und 15 Jahren bewegen sich laut Robert-Koch-Institut weniger als 60 Minuten pro Tag und verfehlen damit die von der WHO empfohlene Mindestdauer. Durch den Bewegungsmangel steigt das Risiko für Übergewicht und gesundheitliche Langzeitfolgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie die Belastung für die mentale Gesundheit. Der Zugang zu Grünflächen fungiert vielfach nachgewiesen als effektiver Hebel dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Die Entsiegelung von Flächen trägt zudem signifikant zur Verbesserung des Mikroklimas bei und vermindert die Auswirkungen von Extremwetterereignissen wie Hitzewellen und Starkregen.

Link:

Offener Brief an Umwelt-, Bau und Kultusministerien: mitmachen.duh.de/gruene-schulhoefe

Quelle: Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH)




Neuer Fragebogen misst Musikalität von Kindern

Die musikalischen Fähigkeiten von Kindern entwickeln sich unterschiedlich schnell

Die musikalischen Fähigkeiten von Kindern entwickeln sich unterschiedlich schnell und nicht immer in gleichem Umfang. Doch welche Faktoren spielen dabei eine Rolle? Forscher:innen vom Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik (MPIEA) in Frankfurt am Main haben im Rahmen von Studien einen Fragebogen erarbeitet, um die Musikalität von Drei- bis Zehnjährigen zu erfassen. Mit dieser Methode können beispielsweise Pädagog:innen Entwicklungsverläufe erkennen, musikalisch begabte Kinder früher identifizieren und musikalische Bildung gezielt fördern. Der Fragebogen wurde kürzlich mit den Studienergebnissen im Fachmagazin PLOS One veröffentlicht, wo er als kostenloser Download zur Verfügung steht.

Universelle Muster wie der Erwerb der grundlegenden Rhythmus- und Tonhöhenerkennung spielen im Kindesalter eine wichtige Rolle für die musikalische Entwicklung. Doch gibt es ebenso sehr individuelle Muster, die auf Umwelt-, Bildungs- und angeborenen Faktoren beruhen. Um diese genau zu dokumentieren und damit eine Lücke in der Forschung zu schließen, hat das Forschungsteam im Rahmen von insgesamt drei Studien das „Child Musicality Screening“ erarbeitet.

„Mit dem Evaluationsbogen als standardisiertem Instrument zur Erfassung der Musikalität von Kindern können wir ein tieferes Verständnis der Entwicklungsprozesse gewinnen. Bislang fehlten valide Messinstrumente für ein schnelles, skalierbares Screening“, erklärt Erstautorin Verena Buren vom MPIEA.

An der ersten Studie nahmen insgesamt 810 Erwachsene teil, die regelmäßig mit Kindern interagieren. Die Forscher:innen definierten hier mithilfe von Fragebögen zunächst zentrale Dimensionen kindlicher Musikalität: Begeisterung und Motivation sowie Musikwahrnehmung und -produktion. Die Ergebnisse der zweiten Studie, an der Eltern und pädagogisches Fachpersonal teilnahmen, bestätigten die identifizierten Dimensionen. In der dritten Studie konnten die Forscher:innen anhand von deutschen und englischen Stichproben nachweisen, dass der Screeningbogen verlässlich ist.

„Das Screening dient nicht nur der Erforschung von Zusammenhängen mit anderen kognitiven Fähigkeiten oder Umwelteinflüssen. Es könnte auch in der Praxis – zum Beispiel in Bildungseinrichtungen – genutzt werden. Pädagog:innen könnten damit ihre Vermittlungsansätze anpassen und sicherstellen, dass jedes Kind optimal vom Musikunterricht profitiert“, schließt Verena Buren.

Originalpublikation:

Buren, V., Müllensiefen, D., & Degé, F. (2025). Screening Musicality in Children: Development and Initial Validation of a New Tool for Rapid Assessment of Musical Profiles. PLOS One. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0317962

Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik

Quelle: Pressemitteilung idw – Informationsdienst Wissenschaft




Wir tun was für Bienen: Jetzt anmelden und mitmachen!

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Großer Deutschland summt! Pflanzwettbewerb 2025

Bis zum 31. Juli 2025 ist das Wettbe­werbsportal des bundesweiten Deutschland summt!-Pflanzwett­bewerbs wieder geöffnet. Diesmal in seinem 10-jährigen Jubiläums­jahr! Gesucht sind die schönsten und wertvollsten Balkons, Gärten, Firmengelände… für Wildbienen & Co. plus Kommunikationsaktionen. Alle – Kinder, Jugendliche und Erwachsene – können kostenfrei mitmachen.

Jetzt registrieren!

Weder die größte Blüte noch der aufgeräumteste Garten punkten. Der Deutschland summt!-Pflanzwettbe­werb prämiert naturnahe Blühoasen! Qualifiziert sind Flächen jeglicher Art: Balkone, Terrassen, (Klein)Gärten, kommunale Flächen etc. Egal, ob Kleinkind, Firmen­chefin, Ökospezialist oder Lokalpolitiker: Alle Interessierten können mitmachen und eine öde Fläche mit heimischen Pflanzen und naturnahen Strukturen in ein Naturparadies verwandeln. Zusätzlich bewertet die Jury das Engagement der Beteiligten sowie die Verbreitung von Infos rund um das Thema. Auf dass der „Funke der Begeisterung“ auf möglichst viele Menschen überfliegt und zum Mitmachen motiviert. Jede Fläche zählt! Wer gerne fotografiert, kann zusätzlich bis zu drei Naturfotos beim integrierten Fotowettbewerb „Mein Gartenparadies“ einreichen. Zu gewinnen gibt es Trophäen, Geld- und Sachpreise. Übrigens: Ab dem 7. April gibt es auch wieder die beliebte Aktion „Kräuterkids“ für teilnehmende Kinder- und Jugendgruppen. Details folgen in Kürze.

Teilnehmen, so geht’s:

Interessierte laden ihren Beitrag ab sofort (bis spätestens 31. Juli 2025) auf der Wettbe­werbsplattform hoch: www.pflanzwettbewerb.de Gewünscht ist eine Kurzbeschreibung der Aktion mit Vorher-Nachher-Fotos der neu gestalteten Fläche mit heimischen Blüh­pflanzen und Gartenstrukturen. Egal, ob die Fläche 10 Quadratmeter oder 5.000 Qua­dratmeter groß, öffentlich oder privat ist – für alle Interessierten gibt es eine passende Kategorie.

„Der Wettbewerb ist so konzipiert, dass auch Interessierte mit keinen bzw. wenigen Vorkenntnissen in der naturnahen Gestaltung teilnehmen können. Auf unserer Website geben wir unter ‚Tipps & Tricks‘ zahlreiche Infos an die Hand“, so Julia Sander, Leiterin des Deutschland summt!-Pflanzwettbewerbs.

Infomaterial rund um den Wettbewerb

Die Stiftung für Mensch und Umwelt bietet kostenfreie Flyer, Sharepics etc. zur weiteren Bekanntmachung des Deutschland summt!-Pflanzwettbewerbs an. Machen Sie davon Gebrauch! Anlässlich des 10-jährigen Wettbewerbsjubiläums hat die Stiftung zudem eine Jubiläumsbroschüre veröffentlicht. Details unter: www.pflanzwettbewerb.de

Hintergrund zu Wildbienen und zur biologischen Vielfalt

Unsere Welt ist aktuell von einem massiven globalen Artensterben geprägt. Wie die IUCN mitteilt, sind von den über 166.000 bewerteten Arten 28 % vom Aussterben bedroht. Laut des Bundesamts für Naturschutz sind in Deutschland über ein Viertel der Insekten­arten in ihrem Bestand gefährdet. „Etwa 48 % der 557 in der Roten Liste bewerteten Bienenarten sind bestandsgefährdet oder schon ausgestorben“, so das Rote Liste Zentrum. Eine Ursache für den Rückgang und die Gefährdung der Insekten liegt im Verlust ihrer Lebensräume. Wildbienen und andere Insekten spielen eine wichtige Rolle im Ökosystem. Nimmt ihr Bestand ab, hat dies auch Folgen für uns.

Jetzt mitmachen!

Quelle: Pressemitteilung Stiftung für Mensch und Umwelt




Ganztagsschulen zwischen Chancen und Herausforderungen

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Ganztagsschulen haben das Potenzial, Bildungsgerechtigkeit zu fördern

Ganztagsschulen haben das Potenzial, Bildungsgerechtigkeit zu fördern – insbesondere für Kinder aus benachteiligten Familien. Doch ihr Erfolg hängt maßgeblich von den Rahmenbedingungen ab. Zu diesem Ergebnis gelangt eine aktuelle Studie von Dr. Juliana Gras und Dr. Thomas Wiedenhorn. Diese wurde im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung erstellt und einem interessierten Publikum an der Pädagogischen Hochschule Weingarten vorgestellt.

Die explorative Studie untersucht die wahrgenommenen Auswirkungen der Ganztagsgrundschule auf Bildungsgerechtigkeit aus der Perspektive von beteiligten Akteuren.

Bildungsgerechtigkeit ist eines der zentralen Themen, auf die die Friedrich-Ebert-Stiftung in Baden-Württemberg ihren Fokus gelegt hat. Wie Sebastian Wiesneth, Referent im Landesbüro der FES, in seiner Begrüßung betonte: Friedrich Ebert wusste, dass Bildung der Schlüssel zu sozialem Aufstieg, gesellschaftlicher Teilhabe und einer starken Demokratie ist. Deshalb ist Bildung ein Kernanliegen der Stiftung, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert. Mit dieser Studie möchte die FES Baden-Württemberg Impulse für die Weiterentwicklung des Ganztags geben, einen wichtigen Beitrag zur Debatte leisten und die Diskussion über Bildungsgerechtigkeit weiter vorantreiben.

Die neue Studie basiert auf im städtischen und ländlichen Raum geführten leitfadengestützten Interviews mit Lehrpersonen und pädagogischen Fachkräften im Tandem sowie mit Vertretern aus der Bildungsverwaltung und kommunaler Träger. Die Interviews mit offenen, erzählgenerierenden Fragen dauerten 60 bis 90 Minuten, wurden auditiv aufgezeichnet und anschließend transkribiert. „Die Wahrnehmung und Beobachtung dieser zentralen Gruppen sind von besonderer Bedeutung, da sie Einblick in die alltägliche Praxis und die damit verbundenen Herausforderungen geben“, so Dr. Gras.

Wahrnehmung der beteiligten Schulakteure

Ausgangspunkt für die Untersuchung bildete der auf Bundesebene im Achten Sozialgesetzbuch verankerte Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab dem Schuljahr 2026/27. „Dieser Rechtsanspruch soll verbindlichen Zugang zu ganztägigen Betreuungsangeboten sichern, Fachwissen und Sozialkompetenzen fördern sowie Bildungsbarrieren abbauen“, erklärte Dr. Wiedenhorn. Es gebe zwar bereits wissenschaftliche Studien zur Ganztagsschule. Unklar geblieben sei aber bislang, was die Akteurinnen und Akteure selbst dazu sagen und wie Lehrpersonen und Fachkräfte die Auswirkungen des Ganztags auf Bildungsgerechtigkeit wahrnehmen. Gras und Wiedenhorn untersuchten daher wahrgenommene Effekte auf schulische Leistungen, soziale Kompetenzen und Teilhabe vulnerabler Gruppen. Und sie analysierten die Zusammenarbeit zwischen Schulen, Lehrpersonen und außerschulischen Partnern.

Chancen und Herausforderungen

„Die Befragten sehen Chancen in Ganztagsschulen. Sie knüpfen die Chancen aber an bestimmte Rahmenbedingungen, wodurch paradoxe Verstrickungen sichtbar werden“, berichtete Dr. Gras. Chancen einer ganztägigen Betreuung machten die Befragten in der Förderung von Sozial- und Lebenskompetenzen aus. Multiprofessionelle und außerschulische Kooperationen könnten einen ganzheitlichen Blick auf die Kinder und den Zugang zu kulturellen Gütern ermöglichen, die im familiären Bereich nicht gegeben seien. Durch eine individuelle Lernzeit statt Hausaufgaben würden zudem die Familien entlastet und die Kinder individuell gefördert, so die positiven Rückmeldungen.

Kritisiert wurde von den Befragten, dass es kaum oder keine gemeinsamen Kooperationszeitfenster für Betreuungs- und Lehrpersonal gebe. Und Absprachen sowie eine individuelle Förderung benachteiligter Kinder daher nur bedingt möglich seien. Starre, getrennte strukturelle Rahmenvorgaben wie die unterschiedliche Finanzierung des Personals oder differente Arbeitszeitmodelle erschwerten zudem eine flexible Handhabung und damit eine stärkere Vernetzung. Die Organisation der verschiedenen Elemente des Ganztags stelle eine hohe Belastung für das pädagogische Personal dar. Verlässliche Tagesstrukturen sowie ein Zeitmanagement seien unabdingbar. Sowohl Kinder als auch Erwachsene benötigten darüber hinaus ausreichend Rückzugsorte, um den langen Schultag gut zu bewältigen.

Handlungsempfehlungen

Eine kritische Reflexion der Ergebnisse zeigt, dass die Ganztagsschule in ihrer jetzigen Form in erster Linie nicht als Instrument zur Leistungssteigerung der Schülerinnen und Schüler oder zur Reduzierung bildungsbezogener Ungerechtigkeiten wirkt. Vielmehr trägt sie vor allem zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei. Allerdings vorrangig für Angehörige der Mittel- und Oberschicht, so Dr. Wiedenhorn. Allerdings zeige die Studie auch, dass Ganztagsschulen besonders für Kinder aus benachteiligten Familien Potenzial bieten – wenn sie gut gestaltet sind.

Als Handlungsempfehlungen nannten die Verfasserin und der Verfasser der Studie ein verbindliches Zeit- und Austauschfenster für die pädagogischen Leitungen mit den Lehrkräften sowie geschützte Räume für Reflexion und Rückzug. Bildungsverwaltungen sollten Bildungsgerechtigkeit in der Lehrkräfteausbildung verankern und dadurch ein professionsübergreifendes Verständnis fördern. Kommunen sollten Schulen eine flexible Mittelverwendung für bedarfsgerechte Unterstützung ermöglichen. Bund, Länder und Kommunen sollten flexible Arbeitszeitmodelle und multiprofessionelle Teams fördern. Darüber hinaus sollten Sozialraumpartnerschaften gestärkt und eine aktive Beteiligung von Schülerinnen und Schülern, beispielsweise durch Mitbestimmung in Entscheidungsprozessen und interessengeleitete Angebote, gewährleistet werden. Wichtige Impulse für die Weiterentwicklung könnten eine stärkere Vernetzung und Kooperation der Ganztagesschulen untereinander, die curriculare Verankerung der Thematik im Studium oder auch innovative Fortbildungs- und Qualifizierungsformate für Ganztagespersonal sein, regten Gras und Wiedenhorn an.

Podiumsdiskussion

Dass es noch viele Herausforderungen in Sachen Ganztagsschule zu bewältigen gibt, wurde in der abschließenden Diskussion unter der Moderation von Dr. Dagmar Wolf, Bereichsleiterin Bildung der Robert Bosch Stiftung, deutlich, an der sich auch das Publikum interessiert beteiligte. Um Bildungsgerechtigkeit herzustellen, brauche es eine funktionierende und professionelle Ganztagsschule, sagte die Landtagsabgeordnete Katrin Steinhülb-Joos (SPD) und dankte den Verfassern der Studie für die aktuellen wissenschaftlichen Nachweise. Sie sei selbst einige Jahre Rektorin einer Gemeinschaftsschule gewesen und wisse, wie wichtig es sei, allen Kindern und Jugendlichen verbindliche und qualitätsvolle Lernangebote bereitzustellen. Die Politik müsse dafür sorgen, dass Ganztagsschulen in der Lage seien, dies umzusetzen. Fehlende Fachkräfte – vor allem auch im Bereich der Förderpädagogik – und Zeitmangel würden dieses Ansinnen allerdings erschweren. „Wir sind dabei, ein stimmiges Ganztageskonzept zu erarbeiten“, berichtete Roswitha Malewski, Rektorin der Ravensburger Grundschule Kuppelnau. Fehlende Fachkräfte seien ein großes Problem. Attraktive Arbeitszeitmodelle seien daher wichtig.

Mit Blick auf die Konkurrenz durch Privatschulen sagte sie: „Wir müssen so gut sein, dass die Kinder in die Kuppelnau wollen.“ Stefan Goller-Martin, Leiter des Amtes für Bildung, Soziales und Sport der Stadt Ravensburg, gab zu bedenken, dass es keine Rechtsgrundlage gebe, die Kommunen in Sachen Ganztagsschule verantwortlich mache. „Wir sehen die Ganztagsschule als gemeinsamen Auftrag mit hohen organisatorischen Herausforderungen“, betonte er. Es gebe aber noch viele Fragen und keine Antworten – beispielsweise was die Finanzierung betreffe. Die Rechtsunsicherheit bleibe zentraler Aspekt. Elternvertreterin Monika Martiny und Erich Steib, Vorsitzender des Gesamtelternbeirats Ravensburg, äußerten Bedenken, dass die Kinder im Ganztagsbetrieb überfrachtet werden könnten und zu wenige eigene Freiräume hätten. Sie mahnten zudem mehr Verbindlichkeit an und betonten die Wichtigkeit eines Austauschs zwischen Lehrkräften und pädagogischem Fachpersonal sowie von Kooperationen mit außerschulischen Partnern.

Woher soll das Personal kommen?

Die entscheidende Frage warf am Ende Professor Dr. Bernd Reinhoffer, Prorektor der PH für Lehre und Studium auf: „Woher soll das Personal kommen?“ Die baden-württembergischen PHs könnten schon jetzt die Studienplätze in der Sekundarstufe nicht mehr besetzen. Der Lehrerberuf verliere zusehends an Attraktivität. Vielleicht, so sein Vorschlag, sollte man am bestehenden System nicht ständig herumdoktern, sondern dieses komplett neu strukturieren.

Die Diskussion machte deutlich: Die Ganztagsschule bleibt ein umkämpftes Konzept. Einerseits kann sie soziale Kompetenzen und kulturelle Teilhabe fördern, andererseits zeigen sich strukturelle Hürden – von fehlendem Personal bis zu unklaren rechtlichen Zuständigkeiten. Ohne gezielte Investitionen in Personal, flexible Modelle und bessere Rahmenbedingungen bleibt fraglich, ob der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 2026/27 in der Praxis erfolgreich umgesetzt werden kann und tatsächlich zur Förderung von Bildungsgerechtigkeit beiträgt.

Arne Geertz Öffentlichkeitsarbeit & Marketing
Pädagogische Hochschule Weingarten
Text: Barbara Müller

Quelle: Pressemitteilung idw – Informationsdienst Wissenschaft




Neuer Report: Red Bull, Monster & Co. vermarkten Energydrinks direkt an Kinder

energydrink

foodwatch fordert: Altersgrenze für die gefährlichen Wachmacher muss in Koalitionsvertrag!

Energydrink-Hersteller wie Red Bull, Monster und Rockstar werben systematisch bei Minderjährigen – mit Influencer-Marketing, Gaming-Kooperationen, Sportsponsoring und sogar Kinderclubs. Das zeigt ein neuer Report von foodwatch. Die Verbraucherorganisation fordert eine gesetzliche Altersgrenze von 18 Jahren für den Verkauf der koffeinhaltigen Getränke. Dies müsse klar in einem neuen Koalitionsvertrag vereinbart werden. Bisher haben sich SPD und Union nach Medienberichten zumindest darauf verständigt, eine Altersgrenze zu „prüfen“.

„Energydrink-Hersteller behaupten dreist, ihr Marketing richte sich nur an Erwachsene – doch der foodwatch-Report entlarvt das als glatte Lüge! Red Bull, Monster & Co. ködern gezielt Kinder und Jugendliche, indem sie ihre Produkte mit jungen Social-Media-Influencer:innen oder Sportsponsoring in Szene setzen”, sagte Dr. Rebekka Siegmann von foodwatch. „Andere EU-Länder haben den Verkauf der aufputschenden Getränke an Minderjährige aufgrund schwerwiegender Gesundheitsrisiken längst gestoppt. Die neue Bundesregierung muss handeln und junge Menschen vor den gefährlichen Wachmachern schützen!”

Systematische Ansprache von Minderjährigen

Der Lobbyverband Energy Drink Europe behauptet: Energydrinks seien sicher und außerdem ziele das Marketing nicht auf Kinder, sondern konzentriere sich „auf die erwachsene Bevölkerung“. Der foodwatch-Report „Erst Flügel, dann Herzrasen“ deckt dagegen auf, mit welchen perfiden Methoden Energydrink-Hersteller bereits Kinder für ihre Marken begeistern:

(1) Social Media & Influencer:innen:

TikTok-Stars und YouTuber:innen machen in Videos ihren Millionen junger Follower:innen Energydrinks schmackhaft. Ein Beispiel ist Lewin Ray Wester, bekannt als Lewinray. Der 22-jährige Influencer und Musiker hat alleine auf TikTok 2,7 Millionen Follower:innen. 2024 erhielt er – umjubelt von den Kindern im Publikum – den Preis als „Content Creator“ des Kinderkanals von ARD und ZDF. Im Rahmen einer Werbekooperation mit dem Enerydrinkhersteller Effect Energy postete er etwa Videos zum Energydrink-Konsum in der Schule. Ein weiteres Video zeigt ihn, wie er unbemerkt von seiner Mutter seine Tagesration von sieben leeren Dosen Effect Energy entsorgen will. Sieben Dosen enthalten 560 Milligramm Koffein – ein 50 Kilogramm schweres Kind sollte maximal 150 Milligramm am Tag zu sich nehmen. Die Message dieses „lustigen“ Videos sei daher gefährlich, kritisierte foodwatch.

Bildquelle: https://www.tiktok.com/@effectenergy/video/7389944035747679520

(2) Gaming & E-Sport:

Red Bull & Co. sponsern Gaming-Events, Teams und Streamer:innen, um sich als festen Bestandteil der Computerspiel-Jugendkultur zu etablieren. Teilweise bringen Spieler:innen sogar ihre eigenen Marken auf den Markt: So wurde der Energydrink Gönrgy vom Video-Streamer Montana Black gegründet, der 2023 bereits 20 Millionen Follower:innen in sozialen Netzwerken erreichte. Der Markenname Gönrgy wird dauerhaft in seinen Streams eingeblendet.

(3) Sportsponsoring:

Energydrink-Marken dominieren den Profi- und Jugendsport – von Fußballclubs über Eishockey bis hin zu Skirennen. Studien zeigen: Kinder bewerten Sponsoring im Sport oft positiv. Selbst minderjährige Athlet:innen werden von den Energydrink-Herstellern als Werbefiguren eingesetzt. Monster Energy unterstützt über die „Monster Army” beispielsweise Nachwuchstalente zwischen 13 und 21 Jahren aus Sportarten wie Motocross, BMX, Skateboarden und Snowboarden. Die prominentesten Beispiele für die Neugründung beziehungsweise Übernahme eines Vereins durch einen Energydrinkhersteller sind im deutschsprachigen Raum sicherlich die Fußballvereine RB Leipzig und der FC Red Bull Salzburg – bei beiden ziert das Red Bull Logo auch das Vereinslogo.

Das Sponsoring teils minderjähriger Extremsportler:innen verleiht den Energydrink-Marken ein cooles, sportliches Image. Monster Energy kooperiert mit der 17jährigen Motocross-Rennfahrerin Lotte van Drunen.
Bildquelle: https://www.monsterenergy.com/de-de/2-rad/interview-mit-mxgp-champion-lottie-van-drunen/

(4) Kinderclubs & Merchandise:

Red Bull betreibt eigene Fanclubs für Kinder, bietet mit dem Markenlogo versehene Kinder-Produkte wie Kuscheltiere oder Malbücher an und veranstaltet Freizeit-Events für junge Zielgruppen.

Mediziner:innen warnen vor Gesundheitsgefahren

Ärzt:innen und Verbraucherverbände warnen seit Jahren vor den gesundheitlichen Folgen der koffeinhaltigen Getränke für Kinder und Jugendliche. Bei hohem Konsum drohen Herzrhythmusstörungen, Angstzustände und Konzentrationsprobleme. Besondere Risiken bestehen, wenn die Getränke im Zusammenhang mit Sport oder Alkohol konsumiert werden. Eine aktuelle wissenschaftliche Untersuchung des Uniklinikums München („EDUCATE”) zeigte nun erstmals, dass bereits moderate Mengen den Blutdruck erhöhen und den Schlaf stören.

„Unsere „EDUCATE“-Studie ist weltweit die erste wissenschaftliche Untersuchung, die sich mit den Auswirkungen des Konsums einer geringen Menge von Energydrinks auf das Herz-Kreislaufsystem von Kindern und Jugendlichen widmet. Hierbei konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass eine einzelne Dosis von Energydrink, die am Vormittag konsumiert wurde, einen Anstieg des Blutdrucks und der Herzfrequenz bewirkt, das Auftreten von Herzrhythmusstörungen begünstigt und zu einer um etwa eine Stunde verringerten Schlafdauer führt. Da in der Regel mehrere Energydrinks getrunken werden, erscheint uns klar, dass dieser Konsum für Kinder und Jugendliche aus gesundheitlichen Gründen eingeschränkt werden muss”, sagte Prof. Dr. Nikolaus Haas, Direktor der Kinderkardiologie des Uniklinikums München.

Laut vorläufigen Zahlen einer Erhebung des Uniklinikums München an Schulen („Hand aufs Herz”) beginnen Kinder bereits mit etwa neun Jahren mit dem Energydrink-Konsum, mehr als jeder vierter Minderjährige trinkt diese regelmäßig. Zehn Prozent der Jungs trinken sie gerne beim Sport. Zahlreiche europäische Länder haben längst eine Altersgrenze für den Verkauf von Energydrinks eingeführt, darunter Litauen, Lettland und Polen. Obwohl der Konsum stetig ansteigt, verhindere in Deutschland die Industrie mit geschicktem Lobbying bisher jede Regulierung, kritisierte foodwatch. Die neue Bundesregierung müsse Kindergesundheit deshalb an erste Stelle setzen.

Quelle: Pressemitteilung foodwatch e.V.

Weitere Informationen finden Sie auf: www.foodwatch.org




Kostenfreier Webcast zur frühen Bildung zum Thema „Wasser“

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Die Welt erforschen, verstehen, erkennen, mitgestalten und erkennen, dass das indviduelle Handeln Folgen hat

Kann man Wasser waschen? Kinder lieben es, mit Wasser zu spielen: Es weckt ihren Entdeckergeist. Wasser bildet die Basis für eine handlungsorientierte frühe naturwissenschaftliche Bildung. Unser Alltag wäre ohne Wasser undenkbar. Anhand von Wasser lassen sich die großen ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Herausforderungen unserer Zeit altersgerecht und zukunftsrelevant vermitteln. Dieser Webcast zeigt am Beispiel Wasser, wie frühe naturwissenschaftliche Bildung und BNE (Bildung für nachhaltige Entwicklung) ineinandergreifen. Kinder erforschen und verstehen die Welt, erkennen, dass sie mitbestimmen und mitgestalten können, und erleben, dass ihr Handeln Folgen hat.

Alle Webcasts der Forscherstation:

  • sind kostenlos
  • finden an einem Einzeltermin statt und dauern ca. 1 Stunde
  • bieten einen ersten Einstieg in ein fachliches oder didaktisches Thema

Termin: 09.04.2025, 16:00 Uhr – 17:00 Uhr
Viele freie Plätze verfügbar

Hier geht es zur Anmeldung

Quelle: www.forscherstation.info




Frauen und Männer wollen die bezahlte Elternzeit gleichmäßig aufteilen

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Frauen und Männer bevorzugen eine gleichmäßige Aufteilung der Elternzeit mit sieben Monaten je Partner:in

Das zeigt eine repräsentative Befragung im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Gelebte Praxis ist allerdings derzeit noch das traditionelle Modell: Frauen beziehen im Schnitt 11,6 Monate Elterngeld, Männer nur 2,8 Monate. Denn bisher ist der volle Elterngeldanspruch bereits bei zwei Partnermonaten ausgeschöpft. Daher schlagen die Expert:innen eine Ausweitung der bislang zwei im Gesetz vorgesehenen Partnermonate auf mindestens vier Monate und eine Anhebung des Elterngeldes vor. Eine solche Reform entspricht nicht nur den Vorstellungen der Frauen und Männer. Sie lindert auch den Fachkräftemangel und verbessert damit die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft.

46 Prozent der Väter beziehen Elterngeld – und damit immerhin doppelt so viele wie vor 15 Jahren. Aber drei Viertel von ihnen nehmen nur die zwei Partnermonate, mit denen der volle Elterngeldanspruch ausgeschöpft werden kann. Dabei entspricht das nicht den Vorstellungen der Mehrheit: In einer repräsentativen Befragung der Bertelsmann Stiftung sollten die befragten Frauen und Männer ihr bevorzugtes Modell angeben. Dabei gewinnt das egalitäre Modell, in dem beide sieben Monate Elternzeit nehmen: 44 Prozent aller Befragten sagen, dass sie eine gleichmäßige Verteilung der Elternzeit bevorzugen. Dahinter folgt mit knapp 39 Prozent die traditionelle Aufteilung (Mutter: 12 Monate, Vater: 2 Monate).

Bei der Elternzeit sind Männer und Frauen sich einig: Beide sollten sieben Monate nehmen

Ob eine stärkere Beteiligung der Väter in den ersten Lebensmonaten des Kindes in der Bevölkerung akzeptiert ist, hat das Institut Arbeit und Qualifikation im Auftrag der Bertelsmann Stiftung mittels einer Vignettenbefragung erforscht. Das Ergebnis: Sowohl Frauen als auch Männer ziehen die gleichmäßige Ausgestaltung der Elternzeit vor. 45 Prozent der Frauen und 42 Prozent der Männer wollen das egalitäre Modell. 41 Prozent der Frauen und 36 Prozent der Männer votieren für das traditionelle Modell. Zudem kann sich ein knappes Viertel aller Befragten sogar vorstellen, dass der Vater die längere Zeit Elterngeld bezieht. „Die Mehrheit der Paare ist längst bereit für eine faire Verteilung von Elternzeiten. Es wird höchste Zeit, dass die Politik eine moderne Elterngeldregelung beschließt, die den Vorstellungen der Eltern entspricht und Väter stärker einbindet – ohne zu starke finanzielle Einbußen für Familien“, sagt Michaela Hermann, Arbeitsmarktexpertin der Bertelsmann Stiftung.

Das würde auch eine Schwäche der aktuellen Elterngeldregelung beheben: Denn wenn Väter nur zwei Monate Elternzeit nehmen, hat dies laut einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung keinen positiven Effekt auf die schnellere Rückkehr von Frauen in den Job. „Und das kostet: Individuell führt es zu Karrierebrüchen, geringerem Einkommen und später weniger Rente für Frauen. Aber es bedeutet auch: weniger Fachkräfte und ein Verlust an Wirtschaftswachstum“, betont Hermann. Nehmen Väter stattdessen vier bis sechs Monate Elternzeit, dann unterbrechen Frauen im Mittel nur noch acht statt 11,6 Monate ihre Erwerbstätigkeit.

Reform des Elterngeldes rechnet sich, bringt Fachkräfte und Wirtschaftswachstum

Eine Elterngeldreform würde aber nicht nur eine gerechtere Aufteilung der Sorgearbeit ermöglichen. Weil die Frauen früher an den Arbeitsmarkt zurückkehren, ließen sich so auch Fachkräfte gewinnen und die Wirtschaft stärken. Konkret schlagen die Expert:innen eine Ausweitung der bisher zwei auf mindestens vier Partnermonate sowie eine Erhöhung der Lohnersatzrate von bisher 65-67 auf 80 Prozent vor. Ein höheres Elterngeld stabilisiert das Haushaltseinkommen, Väter erhalten einen stärkeren Anreiz, Sorgearbeit zu übernehmen, und Mütter können schneller wieder ihre Erwerbsarbeit aufnehmen. Selbst bei vorsichtigen Schätzungen würde dadurch zusätzliche Beschäftigung in Höhe von 200.000 Vollzeitstellen entstehen.

Auch nach Abzug der Kosten für ein erhöhtes Elterngeld würde dadurch das BIP um 16,5 Milliarden Euro steigen – ein zusätzliches Wirtschaftswachstum von 0,4 Prozentpunkten. „Eine Reform der Elterngeldregelung wäre eine lohnende Investition für Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit“, betont Eric Thode, Volkswirt und Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stiftung. „Und die langfristig positiven Effekte für die Einkommen und Renten von Frauen sind dabei noch gar nicht berücksichtigt.“

Ostdeutsche Frauen besonders deutlich für faire Aufteilung

Wie prägend das kulturelle Umfeld langfristig ist, zeigt sich auch im regionalen Vergleich. Ostdeutsche Frauen, die auch nach Geburt ihrer Kinder früher in den Beruf zurückkehrten, bevorzugen mit 50 Prozent eine egalitäre Elternzeit-Aufteilung – deutlich mehr als westdeutsche Frauen (44 Prozent) und Männer (knapp 43 Prozent). Die geringste Zustimmung für eine gleichmäßige Aufteilung zeigen mit 40 Prozent ostdeutsche Männer.

Eltern wünschen sich weniger Behördenkram und leichtere Antragstellung

Die befragten Eltern wurden außerdem gebeten, anzugeben, welche Maßnahmen ihnen in der Kinderphase bei der Vereinbarkeit helfen würden. „Weniger Behördenkram und eine leichtere Antragstellung“ werden am häufigsten genannt (44 Prozent). Rund ein Drittel der Eltern sagt, eine kostenlose Kinderbetreuung, flexible Arbeitszeiten und eine bezahlte Haushaltshilfe würde sie entscheidend entlasten. Weder für Frauen noch für Männer steht eine Reduzierung der Arbeitszeit ganz oben auf der Wunschliste. „Der Wille zur Erwerbsarbeit ist nach wie vor da. Die Übernahme von Sorgearbeit darf für Eltern deshalb nicht zu Lasten der beruflichen Entwicklung gehen“, sagt Michaela Hermann.

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Jansen, A. und Kümmerling, A.
Spannungsfeld Vereinbarkeit: Elternzeitpräferenzen
und Vereinbarkeitswünsche von Frauen und Männern.
Bertelsmann Stiftung (Hrsg.). Gütersloh

Die Studie gibt es hier zum kostenlosen Download as PDF

Zusatzinformationen:

Die Studie ist der dritte Teil einer Veröffentlichungsreihe des Projekts „Spannungsfeld Vereinbarkeit: Onlinebefragung zur Aufteilung von Erwerbs- und Sorgearbeit im Paarkontext“, das das Institut Arbeit und Qualifikation der Universität Duisburg-Essen im Auftrag der Bertelsmann Stiftung durchgeführt hat. Die Datengrundlage bildet eine Onlinebefragung von 2.523 Frauen und Männern im erwerbsfähigen Alter (18-65 Jahre). Die Befragung wurde zwischen dem 19.12.2023 und dem 19.1.2024 vom Umfragezentrum Bonn und einem Online-Access-Panel mit Incentivierung von bilendi durchgeführt. Sie wurde im Rahmen der ESOMAR-Richtlinie durchgeführt, das für die Erhebung genutzte Panel ist nach ISO 20252:2019 zertifiziert.

Wir beziehen uns außerdem auf eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung, die die Erwerbsunterbrechungen von Müttern in Abhängigkeit der Elternzeit ihrer Partner untersuchte: Frodermann et al (2023): Elternzeiten von verheirateten Paaren: Mütter kehren meist schneller auf den Arbeitsmarkt zurück, wenn ihre Partner Elternzeit nehmen. IAB-Kurzbericht 1/2023, Nürnberg.

Quelle: Pressemitteilung Bertelsmann Stiftung

Hier haben wir über den zweiten Teil der Studie berichtet:




Volle Wolle – Bring deine Schafe ins Trockene

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Schafe clever platzieren – und dabei das Denken fördern

Spielerisch das Denken fördern: Logikspiele als sinnvolle Ergänzung im pädagogischen Alltag

Kinder lieben Herausforderungen – besonders, wenn sie mit Neugier und Spaß verbunden sind. Gerade im pädagogischen Umfeld sind Spiele wertvoll, die nicht nur unterhalten, sondern auch gezielt kognitive Fähigkeiten fördern. Volle Wolle, das neue Logikspiel von SmartGames, könnte genau die richtige Ergänzung für den Alltag in Schule, Hort oder Therapie sein.

Konzentration, räumliches Denken und Problemlösen im Fokus

Logikspiele sind eine bewährte Methode, um Kindern strukturiertes Denken zu vermitteln. Sie fördern die Fähigkeit, Muster zu erkennen, vorausschauend zu planen und Lösungsstrategien zu entwickeln. Volle Wolle setzt genau hier an:

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Die Aufgabe besteht darin, eine kleine Schafherde sicher auf der Weide zu verteilen. Aber Achtung: Im Bach darf keines stehen! Dabei müssen die Kinder nach und nach herausfinden, welche Kombinationen möglich sind, damit alle Spielsteine mit unterschiedlicher Anzahl an Schafen auf den grünen Feldern des Spielbretts stehen. Eine zusätzliche Herausforderung bietet der Spielstein mit dem Bock, der ebenfalls auf der Weide stehen möchte.

Mit 60 Aufgaben in verschiedenen Schwierigkeitsstufen bietet das Spiel eine kontinuierliche Steigerung – ideal für heterogene Gruppen. Jüngere Kinder können mit den einfacheren Aufgaben einsteigen, während geübtere Spieler sich an komplexere Herausforderungen herantasten.

Ein Spiel, das mehr kann

Auch die Gestaltung spricht für das Spiel: Volle Wolle überzeugt durch ein liebevolles 3D-Design, das Kinder anspricht und spielerisch zum Tüfteln motiviert. Gleichzeitig fördert das Platzieren der Spielfiguren die Feinmotorik – ein wichtiger Aspekt der Entwicklung, der mit der Verbreitung von digitalen Gadgets zunehmend aus dem Fokus gerät.

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Das kompakte Format macht das Spiel zudem flexibel einsetzbar: Es passt in jeden Rucksack und kann sowohl im Unterricht als auch in Betreuungssituationen oder während einer Förderstunde genutzt werden.

Logikspiele als Bereicherung im pädagogischen Alltag

Für Pädagogen, die nach spielerischen Ansätzen suchen, um Kinder in ihrer Entwicklung gezielt zu unterstützen, bieten Logikspiele einen besonderen Mehrwert. Sie regen eigenständiges Denken an und ermöglichen gleichzeitig kooperative Lernformen. Sie können als ruhige Einzelbeschäftigung dienen, aber auch als Impuls für gemeinsames Überlegen und Diskutieren.

Gerade in einer Zeit, in der Kinder oft mit schnellen Reizen konfrontiert sind, bieten durchdachte Denkspiele einen wertvollen Gegenpol. Sie fordern Geduld, Genauigkeit und die Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen – alles Kompetenzen, die im schulischen Kontext und darüber hinaus von Bedeutung sind.

Praxisimpuls: Wie kann Volle Wolle im pädagogischen Alltag eingesetzt werden?

  • Förderstunden: Als ruhige Konzentrationsübung für Einzel- oder Partnerarbeit.
  • Therapeutische Settings: Fördert exekutive Funktionen wie Planung und Strategieentwicklung.
  • Hort und Betreuung: Eine kreative Alternative für entspannte Spielphasen ohne Bildschirm.

Pädagogen, die gerne neue Impulse für ihren Arbeitsalltag suchen, finden in Volle Wolle eine vielseitige Möglichkeit, Kinder herauszufordern – ohne Druck, aber mit viel Spaß am Denken.

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