Von Brise bis Sturm – entdecke wie Wind entsteht!

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Kostenfreier Online-Kurs zum Thema Wind und Wettervorhersagen

Im kostenfreien Online-Kurs der Stiftung Kinder forschen „Von Brise bis Sturm – entdecke den Wind!“ erfahren Sie, wie Wind entsteht und wie wir Menschen ihn nutzen. Sie lernen unterschiedliche Windstärken zu beobachten und beschäftigen sich mit Windvorhersagen und Windenergie als erneuerbare Energiequelle.

Inhaltliche Schwerpunkte:

  • Wind erkunden und sinnlich wahrnehmen
  • Grundlagen der Windentstehung
  • Lokale Windphänomene und ihre Ursachen
  • Beaufort-Skala: Stärke des Windes einschätzen
  • Informationen zum Wind in Wettervorhersagen
  • Windenergie als erneuerbare Energiequelle

Lernziele:

  • Sie können erklären, wie Wind durch Temperatur- und Druckunterschiede in der Luft entsteht.
  • Sie kennen die Beaufort-Skala zur Bestimmung der Windstärke.
  • Sie kennen mehrere Begriffe, die in den Vorhersagen zum Wind genutzt werden.
  • Sie kennen Beispiele, wie sich der Mensch den Wind zunutze macht.

Online-Kurs Naturwissenschaften, Sie können sofort loslegen, Dauer 1-2 Stunden, ohne Moderation, mit Teilnahmebescheinigung

Weitere Informationen und Anmeldung

Quelle: Stiftung Kinder forschen




Jetzt bewerben: Kreative Lernorte drinnen und draußen

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Zukunft Mitgemacht – Das Deutsche Kinderhilfswerk fördert mit seinen Partnern Schulprojekte für eine Million Euro in Deutschland

Schulen in ganz Deutschland können sich jetzt um eine Förderung bei der Initiative „Zukunft Mitgemacht“ bewerben. Die Initiative fördert deutschlandweit Maker Spaces – offene Lernräume, die dem projektorientierten, experimentellen und kreativen Arbeiten dienen. Zusätzlich gibt es in diesem Jahr eine spannende Neuerung mit einem zweiten Projekt: die GemüseAckerdemie. Dieses Bildungsprogramm bringt Kindern und Jugendlichen die Herkunft ihrer Lebensmittel näher – direkt auf der schuleigenen Ackerfläche.

Um Schulen auch nachhaltig zu unterstützen, sieht die Initiative „Zukunft Mitgemacht“ auch die Möglichkeit vor, bereits geförderte Projekte mit Anschlussförderungen zu stärken sowie Mittel für eine nachhaltige Absicherung der Mitbestimmung von Schülerinnen und Schülern bereitzustellen.

Initiative #wirfürschule fördert Maker Spaces

Die Förderung der Maker Spaces ist mit jeweils 10.000 Euro dotiert. Unterstützt werden die Schulen bei der Projektrealisierung der Maker Spaces von der Initiative #wirfürschule.

In einem Maker Space wird projektorientiert, experimentell und kreativ gearbeitet – mithilfe von verschiedenen digitalen sowie analogen Hilfsmitteln, wie zum Beispiel 3D-Druckern, Fräsern, Lasercuttern oder Plottern für handwerkliches Arbeiten, Kameras und Greenscreens zur Produktion von Filmen und Videos sowie mit Laptops und Tablets zum Programmieren und Visualisieren. Dem Konzept des forschenden Lernens folgend, tragen die Maker Spaces durch den freien und niedrigschwelligen Zugang zur Bildungsgerechtigkeit bei. Ziel ist es, die Maker Spaces auch in den Regelunterricht zu integrieren und damit Schulentwicklung nachhaltig zu gestalten.

Die GemüseAckerdemie

Bei der GemüseAckerdemie hängt die Höhe der individuellen Fördersumme von den jeweiligen Möglichkeiten der teilnehmenden Schulen ab. Unterstützt werden die Schulen bei der Projektrealisierung von Acker e.V.

Mit dem Bildungsprogramm GemüseAckerdemie des Sozialunternehmens Acker erleben die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer vierjährigen Programmteilnahme gemeinsam mit ihren Lehrkräften den gesamten Wachstumsprozess von Pflanzen, übernehmen Verantwortung für ihren Acker und erkennen, welche Auswirkungen ihr eigenes Handeln auf Natur und Umwelt hat. Sie erforschen natürliche Zusammenhänge hautnah, erweitern ihr Wissen über nachhaltige Landwirtschaft und entwickeln ein Bewusstsein für eine ressourcenschonende Zukunft. Während die Maker Spaces als kreative Lernorte innerhalb der Schule spannende Experimente und technologische Innovationen ermöglichen, bringt die GemüseAckerdemie das Lernen nach draußen in ein grünes Klassenzimmer an der frischen Luft.

Bewerbungen bis zum 31.Oktober 2025

Interessierte Schulen können sich bis zum 31. Oktober 2025 auf www.dkhw.de/ZukunftMitgemacht bewerben. Die Gesamtfördersumme beträgt mehr als 1.000.000 Euro, verteilt auf über 100 Projekte.

„Unsere Schulen müssen sich an vielen Stellen ändern und fit für die Zukunft machen. Dabei kommt es entscheidend darauf an, die notwendigen Entwicklungen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern zu gestalten. Diese ‚beteiligungsorientierte Schulentwicklung‘ darf aber keine leere Phrase bleiben, sondern muss gemeinsam gelebt werden. Denn Bildung wird nur nachhaltig funktionieren, wenn es gelingt alle Beteiligten dafür zu begeistern“, betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.

„Wenn neue Technologien und Konzepte den Weg ins Klassenzimmer finden sollen, braucht es mehr als nur Budget. Was es wirklich braucht: nachhaltige Förderung, Austausch auf Augenhöhe und Angebote, die Schulen dort abholen, wo sie stehen. Genau das bietet #wirfürschule – mit Workshops, digitalen Sprechstunden und einem starken Netzwerk. Die enge und langjährige Zusammenarbeit von ,Zukunft Mitgemacht‘ und #wirfürschule zahlt genau auf dieses Ziel ein“, unterstreicht Verena Pausder, Co-Initiatorin von #wirfürschule und Expertin für digitale Bildung.

„Kinder brauchen Kontakt mit der Natur, Bewegung und eine ausgewogene Ernährung, um sich zu entwickeln. Mit dem Bildungsprogramm ,GemüseAckerdemie‘ erfahren Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, wo unsere Lebensmittel herkommen. Während sie auf einer Ackerfläche ihr eigenes Gemüse anbauen, wird ihr Interesse für die Natur geweckt. Beim Pflanzen, Mulchen und Ernten erwerben sie wertvolles Wissen über ökologische Zusammenhänge und die Lebensmittelproduktion. Und ganz nebenbei steigern sie ihre Wertschätzung für die Natur und natürliche Lebensmittel“, sagt Dr. Christoph Schmitz, Gründer und Geschäftsführender Vorstand von Acker e.V.

Quelle: Pressemitteilung Deutsches Kinderhilfswerk e.V.




Klatschspiele und Sprechzeichnen für 4- bis 8-Jährige

Doering, Sabine: Klatschspiele und Sprechzeichnen für 4- bis 8-Jährige. Spaßgedichte für Sprachförderung, Rhythmus

Fingerspiele, Klatschspiele und Reime gehören zu den ersten Spielformen, die mit Kindern gemeinsam erlebt werden können. Diese Spielform zeichnet in erster Linie >Bewegung im Rhythmus< aus und damit erfüllen diese Spielaktivitäten neben der Freude am Reimen, an der Sprache, am Sprechen, an der Interaktionsnähe zum Erwachsenen und der motorischen Aktivität vor allem das Gefühl der Sicherheit und Annahme. Beide Aspekte bilden unter anderem die Grundlage für eine beziehungsorientierte Kommunikation und bindungssichere Selbstbildungsimpulse im Kind. Gleichzeitig ergibt sich – das zeigen wissenschaftliche Untersuchungen – aus einem intensiven Erleben von Finger- und Klatschspielen sowie aus motorisch umgesetzten Reimen (Reimspielen) bei Kindern der Wunsch, weiterhin neugierig sich selbst und die Welt um sie herum entdecken zu wollen. Damit ist auch der Grundstein für den Aufbau einer entstehenden Spielfähigkeit gewährleistet. Praxisbeobachtungen in Krippen und Kindertagesstätten offenbaren allerdings recht häufig, dass dieser übergreifenden Spielform zu wenig Beachtung geschenkt wird.

Insofern ist es sehr zu begrüßen, dass die Autorin – Logopädin und Legasthenie-Therapeutin – ein Buch veröffentlicht hat, das 66 Spielverse zum Klatschen, Bewegen und Sprechzeichnen herausgebracht hat. Diese Veröffentlichung ist so aufgebaut, dass nach einem kurz gehaltenen Vorwort ein paar wenige Erläuterungen zu den Themen ‚Sprechsilben und Spracherwerb‘, ‚Klatschspiele‘ ‚Sprechzeichnen‘ sowie ‚Reimwörter und Gegensätze‘ vorgenommen werden und die theoretischen Aspekte mit einer Erklärung der Klatschmuster enden.

Der Praxisteil besteht dann aus:

  • vielerlei Klatschspielen (Teil 1),
  • Klatschspielen mit einem Jahreszeitenbezug (Teil 2),
  • Silben-Klatschspielen (Teil 3),
  • dem rhythmischen Sprechzeichnen (Teil 4)
  • sowie den ‚Reimwörtern und Gegensätzen‘ (Teil 5).

Gerade der letzte Schwerpunkt bietet sich für >Deutsch als Zweitsprache< (DaZ) sehr gut an. Als Zusatzmaterial können interessierte Leser*innen einige Reime und Verse mit Bildern downloaden.

Wie aus wissenschaftlichen Untersuchungen (aus dem Feld der Spiel{e]forschung) bekannt ist, erleben Kinder Reim- und Klatschspiele, die sowohl den motorischen, emotionalen, kognitiven und sozialen Kompetenzbereich von Kindern ansprechen, als ein überaus motivierendes Element, auch weitere Spielformen entdecken, erkunden und umsetzen zu wollen. Wird hingegen dieser ersten Spielform zu wenig Beachtung geschenkt, ist damit auch in vielen Fällen das Spielinteresse nicht mehr so überaus stark ausgeprägt, dann das Bauspiel, das Konstruktionsspiel, das Gestaltungsspiel mit Fundmaterialen, Musik- und Tanzspiele sowie das Rollenspiel in ganzer Erfahrungstiefe zu entdecken.

Insofern ist diese Veröffentlichung sehr zu begrüßen. Sie sollte daher in Krippen, Kindertagesstätten, bei Tagesmüttern und -vätern sowie in den ersten zwei Klassen einer Grundschule eine große Beachtung finden.

Armin Krenz

Doering, Sabine: Klatschspiele und Sprechzeichnen für 4- bis 8-Jährige.

Spaßgedichte für Sprachförderung, Rhythmus, Motorik und DaZ.

Verlag an der Ruhr, Mülheim 2024.
ISBN: 978-3-8346-6706-9.
96 Seiten, 18,99 €




Wo die Suche nach einer Kita am schwierigsten ist

Untersuchung der Kita-Situation in den 54 größten Städten Deutschlands offenbart große Unterschiede

Schon seit zehn Jahren haben Kinder ab dem ersten Lebensjahr rechtlichen Anspruch auf einen Kitaplatz. Viele Eltern haben dennoch Schwierigkeiten, eine Kita für die eigenen Kinder zu finden. Eine neue IW-Studie zeigt: Die Versorgung unterscheidet sich stark je nach Stadt. Für 54 der größten Städte Deutschlands haben die Forscher mithilfe von Geo-Daten nicht nur die Kita-Zahl untersucht, sondern auch, wie viele tatsächlich erreichbar sind und berücksichtigt, ob die Kitas in kinderreichen oder kinderarmen Stadtteilen liegen.

Am besten schneidet Heidelberg ab. Hier kommen im Stadtdurchschnitt (gewichtet nach Zahl der Kinder im Quartier) auf eine erreichbare Kita rund 61 Kinder im Alter bis sechs Jahren. In der zweitplatzierten Kommune Ulm sind es schon 71 Kinder, in Frankfurt am Main 72. Besonders schlecht versorgt sind neben Krefeld (166 Kinder) die Ruhrgebietsstädte Gelsenkirchen (165), Duisburg (159), Essen (154) und Oberhausen (133).

Besonders schlechte Versorgung in sozialschwachen Stadtteilen

Auch innerhalb der Städte sind die Unterschiede groß: In wohlhabenden Vierteln ist das Kita-Angebot spürbar besser. Dort gibt es etwa ein Drittel mehr Einrichtungen als in prekären Stadtteilen. Auffällig: Öffentliche Kitas sind in beiden Bereichen ähnlich häufig vertreten. Die Unterschiede entstehen durch (öffentlich-geförderte) Kitas in freier Trägerschaft. Von Kitas mit konfessionellen Trägern werden wohlsituierte Stadtteile rund 20 Prozent besser versorgt als der Stadtdurchschnitt, während die sozialschwächsten Viertel 13 Prozent schlechter versorgt sind. Auch andere gemeinnützige Anbieter konzentrieren sich stärker auf besser gestellte Wohngebiete.

Bildungschancen hängen vom Wohnort ab

In Westdeutschland wäre die Ungleichheit sogar noch größer, wenn öffentliche Kitas nicht häufiger in ärmeren Stadtteilen angesiedelt wären. Trotzdem seien die Ergebnisse besorgniserregend: „Dort, wo frühkindliche Bildung am dringendsten gebraucht wird und am meisten hilft, ist sie am rarsten“, sagt IW-Ökonomin Melinda Fremerey. „Die enorme Ausweitung an Kita-Betreuungsinfrastruktur hat uns dem Versprechen gleicher Bildungschancen nicht nähergebracht“, fügt Studienautor Matthias Diermeier hinzu. Dazu müsste der Kita-Ausbau besonders in prekären Stadtteilen forciert werden. Helfen könnten zudem eine bessere Steuerung freier Träger sowie eine Unterstützung von Elterninitiativen in sozial schwächeren Stadtteilen. 

Zur Methodik: Die Autoren haben Geo-Daten von 66.355 Kitas deutschlandweit erhoben und für 54 Großstädte ausgewertet. Erfasst wurden öffentliche, konfessionelle und sonstige gemeinnützige Träger. Die Erreichbarkeit wurde auf Basis der Fahrtzeit per Pkw innerhalb von fünf Minuten vom jeweiligen Stadtteilmittelpunkt berechnet. Für alle Ergebnisse wurden die Quartiere anhand der Anzahl dort gemeldeter Kinder gewichtet.

Pressemitteilung: Dr. Matthias Diermmeier/Dr. Melinda Fremerey/Jan Felix Engler – Institut der Deutschen Wirtschaft




Den eigenen Körper wahrnehmen – schon Babys spüren Herzschlag und Atmung

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Körpersignale spielen bereits im Säuglingsalter eine Rolle in der Entwicklung

Körpersignale wie Herzschlag und Atmung begleiten uns ständig, oft unbewusst als Hintergrundrauschen unserer Wahrnehmung. Bereits in den ersten Lebensjahren sind diese Signale wichtig, da sie etwa zur Entwicklung des Selbstgefühls und der eigenen Identität beitragen. Bislang ist jedoch kaum erforscht, ob und wie Babys ihre eigenen Körpersignale wahrnehmen können. Eine aktuelle Studie der Wiener Kinderstudien der Universität Wien zeigt erstmals, dass bereits drei Monate alte Babys ihren Herzschlag wahrnehmen. Darüber hinaus untersuchte das leitende Team der Universität Wien gemeinsam mit Kolleg*innen der Universität Potsdam und der Royal Holloway University of London erstmals auch die Wahrnehmung der eigenen Atmung bei Säuglingen und zeigt, dass sich diese in den ersten zwei Lebensjahren entwickelt. Die Ergebnisse erscheinen aktuell im renommierten Fachjournal eLife.

Die Wahrnehmung körpereigener Signale hängt eng mit der Emotionswahrnehmung, psychischen Gesundheit und Selbstwahrnehmung zusammen. In den ersten Lebensjahren könnte die Wahrnehmung der eigenen Körpersignale besonders wichtig sein, da sie oft die Basis für Interaktionen mit der Bezugsperson bildet – Babys sind auf ihre Bezugsperson angewiesen, um beispielsweise auf ihre Hungersignale oder Unwohlsein angemessen zu reagieren. Zudem baut die Entwicklung des Selbstgefühls und der eigenen Identität unter anderem auf der Wahrnehmung und Erfahrung des eigenen Körpers auf.

Die Studie zeigt, dass bereits 3 Monate alte Babys den eigenen Herzschlag wahrnehmen und, dass diese Fähigkeit in den ersten 2 Lebensjahren relativ stabil bleibt. Gleichzeitig zeigen die Ergebnisse, dass sich die Wahrnehmung der Atmung im 2. Lebensjahr stark verbessert. Interessanterweise hängen die Wahrnehmung von Herzschlag und Atmung nicht zusammen – ähnlich wie bei Erwachsenen.

Die Messung der Körperwahrnehmung bei Babys ist eine Herausforderung, da man sie – anders als Erwachsene – nicht einfach fragen kann. Daher nutzte das Forschungsteam innovative Methoden, bei denen Augenbewegungen der Säuglinge aufgezeichnet wurden, während sie kinderfreundliche Figuren beobachteten. Diese Figuren bewegten sich entweder synchron mit Herzschlag oder Atmung des Kindes, oder sie waren zeitlich versetzt. Es zeigte sich, dass Babys bereits früh die Übereinstimmung zwischen eigenem Herzschlag bzw. Atemrhythmus und den animierten Figuren erkennen. Sie schauten länger zum Bildschirm bei den synchronen als bei den zeitlich versetzten Figuren. „Die Babys müssen erkannt haben, dass sich die Figuren zeitgleich zu ihrem Herzschlag oder der Atmung bewegten und wurden dann aufmerksamer“, sagt der Leiter der Studie, Markus Tünte von der Universität Wien.

Diese Forschungsergebnisse eröffnen spannende Perspektiven für zukünftige entwicklungspsychologische Forschung. Besonders relevant ist die Frage, wie die frühe Körperwahrnehmung mit der Entwicklung emotionaler und sozialer Fähigkeiten zusammenhängt, und welche Rolle Eltern in der Entwicklung frühkindlicher Körperwahrnehmung spielen. Langfristig können solche Forschungsergebnisse genutzt werden, um eine gesunde Körperwahrnehmung, und damit auch die psychische Gesundheit von Kindern zu fördern.

Originalpublikation:

Respiratory and Cardiac Interoceptive Sensitivity in the First Two Years of Life. Markus R. Tünte, Stefanie Hoehl, Moritz Wunderwald, Johannes Bullinger, Asena Boyadziheva, Lara Maister, Birgit Elsner, Manos Tsakiris, Ezgi Kayhan. In eLife.

DOI: 10.7554/eLife.91579

Quelle: Pressemitteilung Universität Wien




Akzeptanz körperlicher Bestrafung auf historischem Tiefpunkt

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Repräsentative Befragung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie am Universitätsklinikum Ulm

Knapp 25 Jahre nach der gesetzlichen Verankerung der gewaltfreien Erziehung im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) ist die gesellschaftliche Akzeptanz körperlicher Bestrafung so gering wie nie zuvor. Dies zeigt eine aktuelle, repräsentative Befragung der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm in Kooperation mit UNICEF Deutschland

So ist der Anteil der Menschen, die Gewalt anwenden bzw. als angebracht ansehen, seit der Jahrtausendwende insgesamt gesunken. Gaben in einer Befragung aus dem Jahr 2005 noch rund drei Viertel der Befragten an, einen „Klaps auf den Hintern“ als Erziehungsmethode verwendet zu haben, hielten 2016 noch 44,7 Prozent, 2020 noch 42,7 Prozent und 2025 30,9 Prozent diese Strafe für angemessen – immerhin noch fast jede/r Dritte. Im Jahr 2005 berichteten 53,7 Prozent der Befragten, schon einmal eine „leichte Ohrfeige“ als Erziehungsmethode eingesetzt zu haben. Zwischen 2016 und 2020 stagnierten die Zahlen hingegen bei 17,0 bzw. 17,6 Prozent. 2025 hielten dies nur 14,5 Prozent der Befragten für angebracht.

Einführung der gewaltfreien Erziehung keine Symbolpolitik – weitere Anstrengungen notwendig

Trotz der bislang erzielten Fortschritte bleibt einiges zu tun. Laut UNICEF Deutschland und dem Kinder- und Jugendpsychiater sowie Psychotherapeut Prof. Dr. Jörg M. Fegert ist es unerlässlich, die Anstrengungen zum Schutz von Kindern vor Gewalt weiter zu intensivieren. Denn noch immer hält ein Teil der Bevölkerung körperliche oder emotionale Strafen für angemessen. Insbesondere psychische Gewalt und emotionale Bestrafung in der Erziehung erfahren nach wie vor nicht die notwendige Aufmerksamkeit – trotz ihrer nachgewiesenen negativen Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung.

„Die gesetzliche Verankerung der gewaltfreien Erziehung im BGB war keine Symbolpolitik, sondern ein bedeutender Meilenstein – mit konkreten Auswirkungen auf die Einstellungen und das Handeln vieler Eltern“, sagte Prof. Dr. Jörg M. Fegert. „Doch auch wenn der Trend positiv ist, dürfen wir uns nicht ausruhen. Hinzu kommt, dass die Misshandlungsform der Vernachlässigung – also Gewalt durch Unterlassung – nach wie vor weitgehend unbeachtet bleibt. Auch die Ächtung dieser Form der Gewalt muss endlich gesetzlich verankert werden.“

„Das Gesetz zur Ächtung der Gewalt in der Erziehung im Jahr 2000 war ein wegweisendes Signal: Gewalt als Mittel der Erziehung ist niemals zu rechtfertigen und jedes Kind hat das Recht auf Schutz vor jeglicher Form von Gewalt“, sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Es ist eine dauerhafte gesellschaftliche Verantwortung, Kinder vor psychischer und physischer Gewalt zu bewahren. Diese Aufgabe hat auch heute nichts von ihrer Aktualität eingebüßt.“

„Seit Einführung des Gesetzes erfuhr die Ablehnung der Gewalt in der Erziehung zunehmend mehr Akzeptanz, insbesondere in der jüngeren Generation“, sagte Dr. Christine Bergmann, ehemalige Bundesministerin für Familie, Frauen, Senioren und Jugend. „Doch noch immer werden grundlegende Kinderrechte nicht ausreichend beachtet. Ein Neustart ist nötig: Um zu erreichen, dass bei allen Angelegenheiten, die Kinder und Jugendliche betreffen, zuerst an diese gedacht wird, bedarf es der Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz.“

Weitere Ergebnisse der Befragung

  • Die Zustimmung zu der Aussage „Ein Klaps auf den Hintern hat noch keinem Kind geschadet“ lag 2016 bei 53,7 Prozent, 2020 bei 52,4 Prozent und sank 2025 auf 36,9 Prozent.
  • Die Zustimmung zu der Aussage „Eine Ohrfeige hat noch keinem Kind geschadet“ liegt 2025 nun ebenfalls tiefer bei 17,1 Prozent, während sie vom Jahr 2016 mit 23,2 Prozent bis in das Jahr 2020 mit 23,1 Prozent stagnierte.
  • Die Zustimmung zu der Aussage „Eine Tracht Prügel hat noch keinem Kind geschadet“ sank 2025 auf einen Tiefpunkt mit 5,4 Prozent, während im Jahr 2020 sogar ein Anstieg der Zustimmung zu verzeichnen war. 2016 lag die Zustimmung bei 5,9 Prozent und 2020 bei 7,2 Prozent.
  • Die grundsätzliche allgemeine Zustimmung zu Körperstrafen in der Erziehung von Kindern ist bei Männern größer als bei Frauen. Allerdings sind auch hier starke Rückgänge im Vergleich zu 2020 zu beobachten. 2025 stimmten noch 40,8 Prozent der Männer im Vergleich zu 33,6 Prozent der Frauen der Aussage „Ein Klaps auf den Hintern hat noch keinem Kind geschadet“ zu.
  • Gerade in der jüngeren Generation scheinen Zustimmungen zu körperlichen Bestrafungen zunehmend zu schwinden.

Notwendige Maßnahmen zum nachhaltigen Schutz von Kindern vor Gewalt

Nachfolgende Ansätze sind entscheidend, um Kinder nachhaltig vor Gewalt zu schützen:

1) Kinderrechte stärken:

Die Geschichte der gewaltfreien Erziehung in Deutschland zeigt, wie gesetzliche Maßnahmen zu nachhaltiger positiver gesellschaftlicher Veränderung führen. Eine Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz würde die Rechtsposition von Kindern zusätzlich stärken und so die Rahmenbedingungen für einen wirksamen Kinderschutz und die Teilhabe von Kindern in allen Lebensbereichen verbessern.

2) Den Begriff der gewaltfreien Erziehung erweitern:

Die gesetzliche Norm zum Recht auf gewaltfreie Erziehung berücksichtigt bislang nicht die Misshandlungsform der Vernachlässigung. Während die Ablehnung körperlicher Gewalt und auch zunehmend der emotionalen Gewalt im gesellschaftlichen Bewusstsein verankert ist, fehlt es weiterhin an einer breiten Sensibilisierung für die Folgen unterlassener Fürsorge. Der Begriff der gewaltfreien Erziehung sollte daher im Bürgerlichen Gesetzbuch ausdrücklich auf diese Form der Gewalt durch Vernachlässigung ausgeweitet werden.

3) Datenlage zu Gewalt in der Erziehung verbessern:

Die Datenlage zur Gewalt in der Erziehung in Deutschland ist weiterhin lückenhaft. Eine systematische Datenerhebung ist das Fundament für wirksame Prävention und gezielte Intervention. Nur durch fundierte Daten lassen sich das Ausmaß und die Risikofaktoren von Gewalt gegen Kinder erkennen. Darauf aufbauend lassen sich Lösungen erarbeiten sowie politischer und gesellschaftlicher Handlungsdruck erzeugen.

Hintergrund:

Die Befragung wurde mit Unterstützung von UNICEF Deutschland und mit Förderung durch eine philanthropische Stiftung von der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum Ulm durchgeführt. Zwischen Oktober 2024 und Februar 2025 wurden 2.530 repräsentativ ausgewählte Personen befragt. Die aktuelle Studie baut auf bestehenden Arbeiten zur Akzeptanz von Körperstrafen auf und untersucht, wie sich Einstellungen seit Inkrafttreten des Rechts auf eine gewaltfreie Erziehung im Jahr 2000 verändert haben.

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Seit 2000 macht UNICEF Deutschland mit der Kampagne #NiemalsGewalt auf Gewalt gegen Kinder aufmerksam. Weitere Informationen stehen hier zur Verfügung.




Zucker, Zusatzstoffe und Bisphenol – fast alle Energydrinks fallen durch

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Verbände und Mediziner fordern eine Altersgrenze für den Verkauf von Energydrinks

Immer mehr Verbände und Mediziner fordern eine Altersgrenze für den Verkauf von Energydrinks. Sie stecken voller Zucker, Zusatzstoffe und Koffein. Aber nicht nur das: Öko-Test bemängelt im Großteil der Testprodukte die Industriechemikalie Bisphenol A.

Öko-Test hat 22 koffeinhaltige Energydrinks getestet

Öko-Test hat 22 koffeinhaltige Energydrinks getestet. In den meisten Produkten steckt laut Öko-Testzu viel Zucker. In einigen umstrittene Zusatzstoffe. Außerdem hat das von Öko-Test beauftragte Labor in fast allen Getränken die Industriechemikalie Bisphenol A (BPA) nachgewiesen – häufig in Gehalten, die die Verbraucherschützer als „stark erhöht“ einstufen.

BPA kann das Hormonsystem beeinflussen und ist seit 2016 offiziell als reproduktionstoxisch eingestuft. Es wird auch mit erhöhtem Brustkrebsrisiko, Übergewicht, neurologischen Schäden und Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern in Zusammenhang gebracht.

Nach einer Einschätzung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) soll BPA außerdem bereits in sehr geringen Mengen das Immunsystem beeinträchtigen. Deshalb hat die EFSA vor zwei Jahren die am Körpergewicht orientierte Tagesdosis an BPA, die sie noch für gesundheitlich vertretbar hält – den TDI – stark abgesenkt.

Bei der Bewertung im Test rechnet Öko-Test mit einer 60 Kilogramm schweren Person – das entspricht etwa dem Gewicht von Jugendlichen. Bei über der Hälfte der Testprodukte sind die BPA-Gehalte so hoch, dass ein Jugendlicher den TDI der EFSA zu mehr als 100 Prozent ausschöpft, wenn er täglich eine 250-Milliliter-Dose trinkt.

Nur bei zwei Produkten im Test werten die Verbraucherschützer kein BPA ab, da es laut Laborbericht nicht nachweisbar oder nur in sehr geringen Mengen enthalten war. Dennoch: Kein Energydrink schafft eine bessere Note als „ausreichend“.

Weitere Information finden Sie in der Maiausgabe des Öko-Test-Magazins und online unter: oekotest.de/15411

Quelle: Pressemitteilung Öko-Test




Das Programm „Klimaspürnasen“ gibt es künftig in neun Bundesländern

Nach dem Start in Bayern soll das Gesundheits- und Umweltprojekt für Kitas nun deutlich ausgeweitet werden

Die Folgen des Klimawandels werden für alle von uns zu einer gesundheitlichen Herausforderung. Kinder sind eine besonders anfällige Gruppe. Sie sind den negativen Auswirkungen stark ausgesetzt. Angesichts dessen ist es aus Sicht der Stiftung Kindergesundheit notwendig, Kinder schon früh für die Wechselwirkung zwischen Umwelt und Gesundheit zu sensibilisieren.

Eigenverantwortung für Umweltschutz und Gesundheit fördern

Die Stiftung hat deshalb in Kooperation mit der Techniker Krankenkasse (TK) das Präventionsprogramm „Klimaspürnasen – Gesundheit und Umwelt im Kindergarten“ entwickelt. Damit können Kinder zwischen drei und sechs Jahren die Zusammenhänge einer gesunden Umwelt mit der eigenen kennenlernen. Mit anschaulichen Spielen und Experimenten sollen Kindergartenkinder für einen umweltbewussten und gesundheitsförderlichen Lebensstil sensibilisiert und ihre Eigenverantwortung im Hinblick auf Umweltschutz und Gesundheit gezielt gefördert werden.

Materialpaket mit Anregungen und Kopiervorlagen

Die teilnehmenden Kindergärten erhalten ein wissenschaftlich ausgearbeitetes Materialpaket mit detaillierten Anregungen zu pädagogischen Aktivitäten und Kopiervorlagen. Auf der Homepage der Klimaspürnasen ergänzen digitalisierte Materialien für pädagogische Fachkräfte sowie Informationen und Tipps für Eltern das Konzept des Programms.

Denn eine intakte Umwelt sei die Grundvoraussetzung für die gesunde Entwicklung von Kindern, erklärt Prof. Berthold Koletzko, Kinder- und Jugendarzt und Vorstand der Stiftung Kindergesundheit. Die Klimaspürnasen seien ein wichtiger Beitrag zur Gesundheitsförderung und nachhaltigen Bekämpfung der klimabedingten Gesundheitsrisiken.

Nähere Informationen zum Programm unter https://www.klimaspuernasen.de/index.php

Quelle: Giulia Roggenkamp, Stiftung Kindergesundheit