Warum Eltern ihren Babys vorsingen sollten

Spiellieder prägen die Sprachfähigkeiten von Kleinkindern

Eltern singen ihren Babys oft Wiegenlieder oder fröhliche Spiellieder vor. Doch wie reagieren Babys auf diese alltäglichen Gesänge – und welche Rolle spielen sie für die kindliche Entwicklung? Diesen Fragen ist ein Forschungsteam der Universität Wien in Zusammenarbeit mit der University of East London in einer aktuellen Studie nachgegangen. Das Fazit: Welche Lieder Eltern mit ihren Kleinen singen und wie Babys auf unterschiedliche Rhythmen reagieren, hängt mit der späteren Sprachentwicklung der Kinder zusammen. Die Studie erscheint aktuell im Fachjournal Developmental Cognitive Neuroscience.

Vom Instinkt zur bewussten Aktion

Musik spielt eine tiefgreifende Rolle im menschlichen Alltag – und das schon von ganz früh. Weltweit singen Eltern instinktiv für ihre Babys in vielerlei alltäglichen Situationen, etwa beim Wickeln oder Spielen. Dabei wollen sie ihre Kleinen beruhigen, deren Aufmerksamkeit gewinnen oder einfach gemeinsam Spaß haben. Forscherinnen und Forscher aus dem Wiener Kinderstudien Labor der Universität Wien haben sich nun gefragt, wie junge Säuglinge auf unterschiedliche, von der Mutter vorgesungene Rhythmen reagieren und welche Folgen die Wahrnehmung und Verarbeitung dieser Rhythmen für die Sprachentwicklung hat. 

Musik motiviert

Die akustischen Merkmale von Kinderliedern variieren abhängig von ihrem Verwendungszweck: Spiellieder zeichnen sich durch eine höhere Rhythmik, ein schnelleres Tempo und höhere Tonhöhen aus. Sie sind zudem musikalisch vielfältiger und komplexer als Schlaflieder. Letztere sind durch ein langsames Tempo, tiefere Tonhöhen und weniger musikalische Variation gekennzeichnet, um Babys zu beruhigen und beim Einschlafen zu helfen. In einer neuen Studie haben Mütter ihren sieben Monate alten Babys zwei bekannte Kinderlieder vorgesungen – ein Schlaflied („Schlaf, Kindlein schlaf“) und ein Spiellied („Es tanzt ein Bi-Ba-Butzemann“).

Bei den Säuglingen wurde dabei die Gehirnaktivität mittels Elektroenzephalographie (EEG) gemessen. Zusätzlich wurden die rhythmischen Bewegungen (etwa wippen oder strampeln) der Babys beobachtet. Als diese Kinder 20 Monate alt waren, wurden die Eltern mittels Fragebogen über den Wortschatz ihrer Kleinkinder befragt.

Schlaflieder und Spiellieder

Durch moderne Analyseverfahren konnten die Forscherinnen und Forscher zeigen, dass es möglich ist, anhand der Gehirnaktivität der Babys die neurale Verarbeitung beider Arten von Liedern zu beobachten. Dazu Studienerstautorin Trinh Nguyen: „Unsere Ergebnisse zeigten, dass es den Babys leichter fiel, das Schlaflied mit ihrer Gehirnaktivität zu ,tracken’“. Damit ist gemeint, dass die Gehirnwellen den Klang des Gesangs widerspiegeln. Das liegt wahrscheinlich am langsamen Tempo und den einfachen Strukturen des Liedes.

Mehr rhythmische Bewegungen zeigten die Säuglinge allerdings während des Spiellieds.“ Die etwas komplexeren musikalischen Strukturen der Spiellieder könnten anregender sein und die Kinder dadurch motivieren, sich mehr zur Musik zu bewegen. Spannenderweise wirkte sich aber nur das neuronale Tracking in Kombination mit rhythmischen Bewegungen beim Spiellied positiv auf die Größe des Wortschatzes der Kinder im Alter von 20 Monaten aus.

Auf das Lied kommt es an

Die Studie legt nahe, dass die Art und Weise, wie Babys auf unterschiedliche Lieder reagieren, mit ihrer späteren sprachlichen Entwicklung zusammenhängen könnte. Dies eröffnet Möglichkeiten für weitere vertiefende Forschung, um die Mechanismen und genauen Zusammenhänge zwischen musikalischer Wahrnehmung und Sprachentwicklung besser zu verstehen. In weiterführenden Studien untersucht das Forschungsteam zum Beispiel, welche musikalischen Elemente (Tonhöhe, Tempo, Klangfarbe) für Babys besonders anregend sind.

Die Erkenntnisse könnten für die Entwicklung von Interventionsprogrammen hilfreich sein, die die musikalische Interaktion zwischen Eltern und Babys gezielt fördern. Dies könnte von der Frühförderung bis zum Kindergarten und darüber hinaus reichen, um die kognitive und sprachliche Entwicklung von Kindern zu unterstützen.

Originalpublikation:

Trinh Nguyen, Susanne Reisner, Anja Lueger, Sam V. Wass, Stefanie Höhl, & Gabriela Markova: Sing to me, baby: Infants show neural tracking and rhythmic movements to live and dynamic maternal singing. In: Developmental Cognitive Neuroscience, 2023.
DOI: 10.1016/j.dcn.2023.101313

Theresa Bittermann, Universität Wien




Lieder für den Frieden

„Viele Stimmen sind ein Chor“ mit vielen Liedern zum Zuhören und Mitsingen

Wir alle wünschen uns, friedlich miteinander zu leben. Eben erleben wir und unsere Kinder, dass wir darauf oftmals keinen Einfluss haben. Gerade deshalb ist es wichtig, dass wir ein Ventil für unser Bedürfnis finden. Und das Singen gehört seit jeher zu den besonderen Gewohnheiten des Menschen, seine Gefühle zu beeinflussen.

Da passt es gut, dass der Jumboverlag eine neue CD mit Liedern für den Frieden und gegen den Krieg., über Freundschaft, Freiheit und Zukunftsträume herausgebracht hat. Das sind 19 Lieder, die sich auch zum Mitsingen eignen. Arrangiert hat die CD der Text. Und Musikautor, Musiker, Regisseur und Produzent Ulrich Maske. Ihm ist es nicht gelungen, ein kleines Who‘s Who bekannter Kindermusiker zusammenzubringen. Er steuert auch einige eigene Stück bei.

Rolf Zuckowski, Die fabelhaften 3 und Katinka. Robert Metcalf, Matthias Meyer-Göllner, Gerhard Schöne und Bettina Göschl sind mit dabei. Mit ihren Liedern schaffen sie für eine gute Stunde lang, eine Atmosphäre der fröhlichen Ruhe und Harmonie. Ein wirklich großes Highlight und besonderes Geschenk ist das Lied „In dunkler Nacht“ mit Text und Musik von Ulrich Maske, gesungen von Hannes Wader. Und nicht zuletzt, weil der Reinerlös an das Kinderhilfswerk UNICEF geht, ist dieses Schmuckstück äußerst empfehlenswert.

Der Jumbo Verlag ist übrigens auch auf der Buchmesse mit dabei. Sie finden den Verlag mit seinen Musik-CDs, Hörbüchern und Büchern in Halle 3 Reihe C Stand 66.

Gernot Körner

Bibliographie:

Viele Stimmen sind ein Chor – Lieder für den Frieden
19 Lieder, 60 Minuten 40 Sekunden
Ab 5 Jahren
ISBN: 978-3-8337-4550-8
10 €

Der Erlös geht an UNICEF




Online-Musik-Seminar mit dem Kinderliedermacher Matthias Meyer-Göllner

Fortbildung für ErzieherInnen, Lehrkräfte und Eltern sind eingeladen

Der Kinderliedermacher und Musikpädagoge Matthias Meyer-Göllner veranstaltet am Dienstag, den 29. März 2022, um 17 Uhr ein Online-Impulsseminar. Eingeladen sind ErzieherInnen, LehrerInnen, Eltern und alle Interessierten, Meyer-Göllner stellt Bewegungslieder und Fingerspiele über Seesterne, Inseln, Klabautermädchen, Matrosen und Schiffe vor, die zum Mitsingen und Tanzen animieren und gibt Anregungen für Kindergruppen und zu Hause.

Online-Fortbildung „Über das Meer“· Dienstag, 29. März 2022, 17 bis 18 Uhr · kostenfrei  · Anmeldung (s. Anhang) per Post, Fax, E-Mail oder direkt online.

Ahoi! 15 Lieder zum Mitsingen und Tanzen

Am 16. März 2022 erscheint die Lieder-CD „Über das Meer“ (ab 3 Jahren) im JUMBO Verlag. In fünfzehn Liedern (und drei Playback-Versionen) begegnet Matthias Meyer-Göllner der Faszination Meer: der Weite, der Tiefe, der farbenprächtigen Unterwasserwelt, den Geschichten und Legenden, die vom Meer erzählen. Zusammen mit Kindern singt er von kleinen Schiffen, großen Häfen, Klabautermädchen, Matrosen, dem Salz im Meer, schrägen Vögeln und weißen Haien. So kommt Musik und Schwung ins Kinderzimmer. 

Erlebnis-Buch über Klabauterkinder, Haie, kleine Schiffe und das Leben rund ums Meer

Wie kommt das Salz ins Meer? Welche Tiere gibt es am Strand und im Wasser zu entdecken? Was hat es mit dem Lummensprung auf Helgoland auf sich? Wie entstehen Muschelbänke?

Im Erlebnis-Buch „Über das Meer“ (ab 5 Jahren, mit CD und Downloadcode), das am 18. Mai 2022 erscheint, widmet sich Matthias Meyer-Göllner in der Titelgeschichte, mit lustigen Liedern, kreativen Bastelideen und interessanten Fakten der Faszination Meer: der Weite, der Tiefe, der farbenprächtigen Unterwasserwelt und den Legenden, die vom Meer erzählen. So kommt nicht nur viel Freude, sondern auch ein Bewusstsein für und Wissen über den wichtigen Lebensraum Meer ins Kinderzimmer. Das Buch ist illustriert von Tina Vlachy.

Die Buchpremiere findet am 14. Mai 2022 im Bürgerhaus in Kronshagen statt. Weitere Informationen dazu finden Sie in Kürze auf Matthias Meyer-Göllners Website.

Alles rund um Musik für Kinder und Kinderlieder

Im Podcast Heididei und Rock’n’Roll. Kinderliedermacher:in – Beruf oder Berufung?“ sprechen Matthias Meyer-Göllner, seine Kollegin Lucia Ruf und spannende Gäste, die selbst Kinderlieder machen, über alles rund um Kindermusik und Kinderlieder.

Weitere Termine mit Matthias Meyer-Göllner finden Sie auf jedentagmusik.de und meyer-goellner.de.




Sprachförderung mit einem Lied

Der Ufftaschnufftahmmtata“ ist ein witziger Song von Reinhard Horn

„Der Ufftaschnufftahmmtata“ heißt ein witziger Song von Reinhard Horn. Das Lied kann man gut zum „Einsingen“ und als „Warm-up“ für die Stimme einsetzen . Und dabei von Strophe zu Strophe immer einen Ton höher singen. Das Lachen (Singen) auf den Vokalen „A“, „E“ und „I“ dient der Lockerung des Zwerchfells und der besseren Atmung!

Das Lied gibt es hier zum Download.

Alle Rechte im KONTAKTE Musikverlag, 59557 Lippstadt
Aus: Heft und CD „Singen ist ne coole Sache“
www.kontakte-onlineshop.de




Macht Musik zusammen! Tanzt! Singt!

Wie die Kinderlieder zu Matthias Meyer-Göllner kamen

Zum Kinderliedermacher wird man nicht geboren. Matthias Meyer-Göllner lernte Gitarre bei einem Fernsehgitarrenkurs. Am Ende seines Sonderpädagogik-Studiums übernahm er einen Musikstudenten-Job an: Musikalische Früherziehung im Kinderladen. Das war die Geburtsstunde des Kinderliedermachers. Seit vielen Jahren zieht er nun schon mit seinen Liedern durch die Lande, komponiert, gibt Konzerte, nimmt CDs auf, schreibt Bücher und gibt Kurse. Er wünscht sich einen Platz für das gesungene Lied im Alltag und nach der Pandemie einen neuen Trend: „Macht Musik zusammen! Tanzt! Singt!“ Hier erzählt er uns einiges über sich und viel über Musik:

Daisy und Prokofjew

Als kleines Kind, im Alter meiner heutigen Zielgruppe, nutzte ich einen Plattenspieler meiner Mutter, bei dem der Deckel gleichzeitig der Lautsprecher war. Ich nannte ihn „Daisy“ nach dem Song „Daisy Bell“. Denn zu meinen bevorzugten Platten gehörten neben Glenn Miller und Sergej Prokofjews „Peter und der Wolf“ auch sogenannte „American Folksongs“, zu denen dieser britische Schlager vom Ende des 19. Jahrhunderts gezählt wurde.

Mit neun Jahren bekam ich meine erste Gitarre und lernte bei John Pearse im dritten Programm: „Akkord & Rhythmus“ nannte sich der Fernsehgitarrenkurs, mein Lehrer blieb immer freundlich und geduldig mit mir. Die cooleren Sachen habe ich mir dann als Teenager bei coolen Typen abgeschaut, die auf meiner Schule waren, aber auch schon in Neumünster im Fußgängertunnel Straßenmusik machten.

Mit Sauf- und Liebesliedern hat es begonnen

In dieser Zeit wurden Liedermacher meine Helden: Wecker, Wader, Hoffmann, van Veen und auch ein bisschen Degenhardt und Danzer. So entstanden erste eigene Songs und bald auch die erste Band: Mit Sauf- und Liebesliedern durch die Jahrhunderte begann es, mit Antikriegsliedern ging es weiter und um die Abiturzeit mit Kindertheaterstücken aus dem Grips-Theater: Bei „Doof bleibt doof“ war ich zuständig für die Lieder.

Sonderpädagoge und Musiker

Nach der Schule hatte ich nur eine vage Vorstellung von einem Beruf: Irgendetwas journalistisches schwebte mir vor, nichts, wofür es einen klar vorgezeichneten Ausbildungsweg gab. Volontär natürlich, aber da braucht man schon ein abgeschlossenes Studium, hieß es. Also probierte ich es ohne ganz großen Verve mit Germanistik und Geschichte, merkte aber schnell, dass mir dabei die Menschen fehlten. Im Zivildienst hatte ich viele Kontakte zu sonderpädagogischen Einrichtungen, mit denen ich auch im Anschluss immer wieder locker zusammenarbeitete. So landete ich schließlich an der Pädagogischen Hochschule und studierte Sonderpädagogik, mit den Fächern Musik und Deutsch.

Die kleine, dicke Hummel ist unterwegs, um ihre Larven zu füttern. Dafür muss sie den Apfelbaum, den Mohn, den Eisenhut und die Sonnenblume besuchen. Am Ende kommen dann…aber seht selbst. Das gesungene Bilderbuch von Matthias Meyer-Göllner.

Die Geburtsstunde des Kinderliedermachers Matthias

Zur Zivi- und Studienzeit gab es unterschiedliche musikalische Formationen mit wenigem bis gar keinem Erfolg, mal als Sänger, mal als Keyboarder, selten an der Gitarre. Aber immer schon mit eigenen Songs und eigenen Texten. Gegen Ende eines (langen) Sonderpädagogik-Studiums wurde ein Musikstudenten-Job an mich weitergegeben: Musikalische Früherziehung im Kinderladen. Das war die Geburtsstunde des Kinderliedermachers Matthias (damals noch) Meyer. Mit Songs von Frederik Vahle, Gerhard Schöne, Klaus W.Hoffmann, seltener Zuckowski, Jöcker und Rosin bestritt ich meine wöchentlichen Kurse. Da blieb es nicht aus, dass auch eigene Songs entstanden, was durch die Geburt meines Sohnes noch befeuert wurde.

Das Repertoire wuchs. 1992 erschien die erste Musikkassette im Selbstverlag, ohne dass ich damals schon im Hotel die Berufsbezeichnung „Kinderliedermacher“ eingetragen hätte. Was zum einen daran lag, dass ich noch selten in Hotels übernachtet habe. Zum anderen lernte ich diesen Beruf und die Tatsache, dass es ihn gibt, erst im Selbstversuch kennen.

Die ersten Alben

Erst 1998 – nach dem vierten selbstverlegten Album – lernte ich die ersten Kollegen und Kolleginnen kennen. Der erste Kinderliedkongress in Hamburg war eine Initialzündung, das Netzwerk Kindermusik entstand. Kurz darauf legte ich gemeinsam mit Jumbo Neue Medien die Grundlage für eine langjährige Zusammenarbeit. In dem Hamburger Verlag sind seitdem 25 Titel und ungezählte Compilations erschienen.

Gaaanz langsaaaam bewegt sich die „Schneckenpost“ und ist ein Super Fingerspiel für die ganz Kleinen von uns!!

Von den Kursen zur Projektarbeit

Im Laufe der Jahre hat sich meine Tätigkeit von den regelmäßigen Kursen immer mehr zur Projektarbeit verlagert. Konzerttourneen lassen sich schlecht mit wöchentlichen Terminen verbinden, deshalb gab ich die musikalische Früherziehung im klassischen Sinne Mitte der 2000er Jahre auf. Mit wissenschaftlichen Erkenntnissen wie der Bastian-Studie im Gepäck, war ich der Überzeugung, mit meiner musikalisch-pädagogischen Mission offene Türen einzurennen, musste aber im Laufe der Jahre erleben, wie „Musik in der KiTa“ und das Kinderlied weiterhin nur über einen schwachen gesellschaftlichen Status verfügen. Leider wird die universelle Kraft wie sie zum Beispiel Daniel Bahrenboim in seinem Projekt „Erziehung durch Musik“ beschworen hat der Musik meines Erachtens nicht ausreichend gewürdigt und genutzt.

Wo bleibt noch Platz für das gesungene Lied?

Das liegt zum einen am riesigen, allgegenwärtigen Angebot, dass jedes einzelne Lied zu jeder Sekunde des Tages medial verfügbar macht. Wo bleibt da noch Platz für das selbst gesungene Lied auf dem Klo, auf dem Weg, mit Mama, Papa und anderen Kindern?

Auf der anderen Seite wird Musik in den Einrichtungen immer mehr auf Spezialisten abgeschoben: „Du spielst ja Gitarre, dann machst du das mit dem Kindersingen, zum Sommerfest laden wir dann einen Kinderliedermacher oder eine Kinderliedermacherin ein.“ Das bedeutet aber auch: Musik ist nur ein Teilbereich, ein Sachgebiet unter vielen, ihre Universalität bleibt ungenutzt.

Ein Spiel für die Allerkleinsten – am Wickeltisch, beim Kniereiter oder im Morgenkreis. Aus „Kinder stark machen – mit Musik und Liedern“ von und mit Matthias Meyer-Göllner. Außerdem in erschienen in „Musik in der KiTa“ im Lugert-Verlag.

Dabei ist Musik viel mehr

Dabei ist Musik so viel mehr: Ihre Sprache ist zugleich rational und emotional, wir erfassen sie mit dem Verstand und mit dem Herzen. Musik gibt mir die Möglichkeit, Gefühle zu erleben, die ich sonst nicht hätte. Sie verbindet mich mit andren Menschen, mit denen ich sonst wenig gemeinsam hätte. In dieser Beziehung eröffnet sie mir neue Horizonte: Das spürte ich, als ich auf einer türkischen Hochzeit zum ersten Mal in einer großen Gruppe nur mit Männern tanzte.

Musik macht Türen in der Seele auf

Musik verbindet aber auch vieles in mir, macht Türen in meiner Seele auf, die neue emotionale Wege ermöglichen. Es gibt Lieder, bei denen ich ohne erkennbaren Grund weinen muss. Vor Rührung.

Plock, der Regentropfen 

Eine musikalische Wasserreise mit Spielen und Experimenten

Zu Hause in den Wolken wird es immer enger und schon macht sich die Regentropfenfamilie auf zur Erde. Dort gruselt sich Plock in den unterirdischen Gängen, rutscht eine turbulente Wasserachterbahn entlang und wird durch Sonne und Wind in die Wolken zurückgetragen. Experimente, Spiel- und Bastelideen machen den Wasserkreislauf für Kinder sinnlich erfahrbar. Abwechslungsreiche Lieder laden zum Musizieren und Bewegen ein und bieten sich für eine Musicalinszenierung im Kindergarten oder in der Grundschule an. 

Format: 215 x 280 mm • 56 Seiten • Buch mit CD
ISBN: 978-3-8337-4044-2
20 €

Mehr dazu finden Sie hier

Genau das macht die Musik unverzichtbar in der Arbeit mit Kindern: Ihre universelle Kraft fördert Entwicklung, Resilienz und soziale Kompetenz. Kinderlieder ermöglichen niederschwellig, was in anderen gesellschaftlichen Bereichen an unüberwindbaren Hürden scheitert: kulturelle Teilhabe.

Warum der Mitmachaspekt so wichtig ist

Wenn ich mit Kindern zusammensitze – unabhängig davon, ob es 500 Menschen im Konzert sind oder 15 in der Kindergartengruppe, freue ich mich über Dinge, die wir gemeinsam tun können. Ein andächtig lauschendes Publikum wäre mir in den meisten Fällen zu wenig, ich möchte erleben, dass Verbindung entsteht. Deshalb haben die allermeisten meiner Lieder einen Mitmachaspekt – zumindest einen kleinen.

Wenn ich im Konzert erlebe, dass wir – große und kleine Menschen des Publikums, Musikerinnen und Musiker und ich – gemeinsam an einer Sache Spaß haben, dann habe ich mein Ziel erreicht. Dieser „ideale“ Moment kommt nicht oft – aber wenn er dann da ist, ist es umso schöner.

Dieses Lied wurde in Zusammenarbeit mit Wiebke Gericke (www.babysignal.de) und Kinderliedermachern (www.kindermusik.de) mit Gebärden aus der Deutschen Gebärdensprache ergänzt. Das Lied kommt von der CD „Klitzekleine Krabbelkäfer“ http://irmimitderpauke.de/mmg/compone…

Kontakt, Interaktion und Resonanz

Der Kontakt, die Interaktion, die Resonanz – das sind für mich ganz wichtige Aspekte meiner Arbeit als Kinderliedermacher. Ja, inzwischen trage ich diese Berufsbezeichnung auch in Formulare ein, schon seit geraumer Zeit. Die habe ich in den vergangenen (Pandemie-)Monaten schmerzlich vermisst. Durch verschiedene Online-Formate konnte ich zwar inhaltlich und finanziell die Zeit überbrücken, aber nach zuletzt acht Monaten am Stück ohne Begegnung merkte ich, wie wichtig das für mich ist.

Online Formate und die Arbeit mit echten Menschen

Online-Formate ließen sich vor allem als Fortbildungen für pädagogisches Fachpersonal realisieren. Und so sehr ich mich auch jetzt wieder auf die Arbeit mit echten Menschen freue, hat mir das doch noch einmal geholfen, meine Ziele dieser Weiterbildungen deutlicher zu benennen. Es geht mir dabei um dreierlei:

1. Vermittlung von pädagogisch-musikalischen Inhalten etwa zu Themen wie Musik und Bewegung, Musik und Sprachentwicklung, Resilienz und Inklusion.

2. Praktische Anregungen für die praktische Arbeit in Krippe, KiTa und Grundschule.

3. Gemeinsam Spaß haben an Musik und Kinderliedern.

Ein körperlich-emotionales Gegengewicht gegen die notwendige Digitaliserung

Gerade vor dem großen Narrativ der dringend notwendigen Digitalisierung erscheint es mir wichtig, eine körperlich-emotionales Gegengewicht zu setzen. Menschen sind fühlende Körperwesen. Das sind Eindrucke, die ein Tablet nicht bieten kann, deshalb halte ich diese Arbeit für immer wichtiger.

Gerade die Pandemie hat meiner Meinung nach gezeigt, dass Homeoffice und Homeschooling auch eine Falle sein kann, aus der es irgendwann kein Entrinnen mehr gibt. Deswegen wäre ein neuer Trend geradezu zwingend notwendig: Macht Musik zusammen! Tanzt! Singt!

Löwenzahn und Pusteblume, Schmetterling und ich:

Mein Garten- und Wiesen-Erlebnis-Buch

Was gibt es im Garten und vor der Tür zu entdecken? Wofür sind Insekten gut? Der eigene Garten hält viele Möglichkeiten bereit, die Natur kennenzulernen und Kinder zum Entdecken anzuregen. Mit einer liebenswerten Geschichte, eingängigen Liedern, Spiel- und Bastelideen sowie ausführlichen Informationen lädt Matthias Meyer-Göllner dazu ein, die Natur vor der eigenen Haustür intensiv kennenzulernen. Martina Hoffmann unterstützt ihn dabei mit vielen bunten Illustrationen.

Hardcover, 56 Seiten, mit CD und Plakat, ab 5 Jahren
ISBN: 978-3-8337-4264-4
20 €

Mehr dazu finden Sie hier:

Und was kommt jetzt?

Derzeit arbeite ich an verschiedenen neuen Projekten. Nachdem im Frühjahr mein Buch „Löwenzahn und Pusteblume, Schmetterling und ich“ erschienen ist – eine Geschichte mit Liedern und vielen Ideen rund um das Thema Natur und Garten, arbeiten wir derzeit am Nachfolgeprojekt mit Jumbo (Einzelheiten dürfen leider noch nicht bekannt gegeben werden). Ein musikalisches Theaterstück zum Klimawandel („Pingugirl rettet die Welt“) werde ich mit dem „Theaterfimmel“ hoffentlich im Herbst endlich auf die Bühne bringen. Und in Zusammenarbeit mit meiner Band, der Zappelbande, und Faryna, einer Kinderliedermacherin aus Herford entsteht gerade eine neue Weihnachts-CD.

Mit dem Netzwerk Kindermusik planen wir einen neue Kinderliederkongress für 2023. In diesem Zusammenhang soll ein Podcast entstehen, der die „Szene“ im deutschsprachigen Raum abbildet.

Und – wie kann es anders sein – hier noch ein Lied und Noten zum Download




Für eine gesunde Entwicklung mit Musik

Drei Schritte zu Identität enthält Reinhard Horns Lied „Ich bin klasse, so wie ich bin!“ – zum Download mit Video

Musik und Lieder können viel bewegen: Sie können Kinder in ihrer motorischen Entwicklung fördern, als Bewegungs- und Spiellied. Sie können ein wichtiger Teil der Sprachentwicklung sein, und Lieder können Kinder in ihrer seelischen Entwicklung unterstützen und stärken.

Mein Lied „Ich bin klasse, so wie ich bin“ ist solch ein Lied, das die Kinder stärken und ihnen die Sicherheit einer gesunden, kraftvollen Entwicklung bieten kann:

aus Buch/CD „Lachen Singen Tanzen“ – www.kontakte-musikverlag.de

Singen Sie das Lied immer und immer wieder mit Ihren Kindern. Gerade durch das intensive Wiederholen entfaltet das Lied seine Wirkung.

Die einfachen Bewegungen zum Lied helfen dabei:

Ich bin klasse
So wie ich bin
Ja, ich schaff das
Ich kriege das hin
Ja, ich schaff das
Ich kriege das hin
Ich bin klasse
So wie ich bin 

beide Daumen hoch
auf sich selbst zeigen
mit beiden Armen zeigen, wie viel Kraft in einem steckt
zur Melodie klatschen
mit beiden Armen zeigen, wie viel Kraft in einem steckt
zur Melodie klatschen
beide Daumen hoch
auf sich selbst zeigen

Prof. Dr. Armin Krenz schreibt zum Lied:

Der Mensch baut seine gesamte Persönlichkeitsentwicklung von einer Grundlage her in den ersten zwei, drei Lebensjahren auf. Das heißt, Persönlichkeitsmerkmale wie neugierig sein, interessiert sein, lebendig sein, zugewandt sein, experimentierfreudig sein, fantasievoll sein ergeben sich aus Erlebnissen, Erfahrungen und Eindrücken aus der Kindheit.

Diese eigene Identität – wer bin ich und was kann ich – entwickelt sich tatsächlich in diesen drei Schritten, die auch im Lied angesprochen werden: Ich bin – ich kann – ich habe!

Zunächst einmal sucht das Kind einen Persönlichkeitsaufbau in sich – nach dem Motto wer ich bin: ich bin wichtig, ich bin einmalig, ich bin liebenswert, ich bin klasse! (Im Lied heißt es: „Ich bin klasse, so wie ich bin!“)

Aus diesem ich bin wer oder auch ich bin sehr viel wert, entwickelt sich dann dieser zweite große Entwicklungsschritt: ich kann.

Kinder wollen etwas leisten, Kinder wollen etwas können. Ich kann klettern, ich kann hüpfen, ich kann springen, ich kann einen Ball rollen lassen, ich kann mich von einem anderen fangen lassen, ich kann aber auch traurig sein, ich kann weinen, ich kann aber auch damit rechnen, dass jemand anders mich unterstützt, wenn es mir nicht so gut geht. Ich erlebe, dass ich weiß, dass ich wer bin und dass ich was kann. Im Lied heisst es dazu : „Ja, ich schaff das. Ich kriege das hin!“

So entwickelt sich dieser letzte große Entwicklungsschritt innerhalb dieser drei Phasen: ich habe. Ich habe Sicherheit in mir, ich habe Vertrauen, dass ich in dieser Welt etwas in Gang setzen kann. Ich habe ein Selbstwertgefühl, ich habe die feste Überzeugung, dass ich in dieser Welt ein Mit-Gestalter bin, jemand der einen Einfluss hat und für sein eigenes Leben auch in der Lage ist zu sorgen.

Sie können das Lied auch rhythmisch gestalten:

Ich bin klasse,
so wie ich bin
Ja, ich schaff das,
ich kriege das hin
Ja, ich schaff das, 
ich kriege das hin.
Ich bin klasse,
so wie ich bin.


dreimal in die Hände klatschen

dreimal auf die Beine patsche

dreimal mit beiden Händen auf die eigene Brust klatsche

dreimal in die Hände klatschen

Kinder wollen selbstwirksam sein – und das geschieht gerade und auch im gemeinsamen Singen, rhythmischen Klatschen und Bewegen.

Zum Lied gibt es ein Video, das ich auf YouTube gestellt habe. Kinder einer Kita singen und spielen dieses Lied. So ergeben sich wunderbare Bilder, die das Lied noch einmal anders erleben lassen:

Das Lied findet sich auf der CD „Lachen Singen Tanzen“. Dazu gibt es das Buch mit allen Noten und Texten und Spielideen. Beide Medien sind erschienen im KONTAKTE Musikverlag, 59557 Lippstadt (www.kontakte-musikverlag.de)


Reinhard Horn – Lachen, Singen, Tanzen

Neue Gute-Laune-Hits für Kinder ab ca. 4 Jahren
Texte: Susanne Brandt, Eckart Bücken, Taato Gomez, Reinhard Horn, Rita Mölders, Hans-Jürgen Netz, Dorothe Schröder und Andreas Strozyk
Musik: Reinhard Horn
Überarbeitete Auflage: Mit Bewegungsideen zu jedem Lied!

„Gemeinsam mit Kindern lachen, singen und tanzen – dazu gibt es jetzt viele lustig-freche Lieder, Ohrwürmer und ganz viel Musik zum Tanzen!“ Reinhard Horn

Was machen Kinder gern? Lachen, singen und tanzen! Und deshalb drehen sich auch die neuen Lieder des mit dem Deutschen Rock&Pop Preis 2011 ausgezeichneten Kinderliedermachers Reinhard Horn genau um diese Themen. Zur CD gibt es eine gleichnamige DVD mit Videoclips zu vielen Liedern, so dass die Kinder ganz einfach mitsingen, mitlachen und mittanzen können! Zum Mitsingen finden Sie alle Noten und Texte im Liederheft, und passend dazu die Bewegungsideen! mehr dazu finden Sie hier.
Zielgruppe: Kindergarten, Grundschule, Familie, Sportverein, Kindertanzschule


Und zum Schluss noch ein kleines Fingerspiel zu den fünf Fingern unserer Hand:
(Text: Ingrid Biermann und Reinhard Horn)

Schau, heut bist du nicht allein                 
Fünf Finger, die sind klitzeklein
Laufen mit dir hin und her
Sagen dir: ich mag dich sehr!

Der Daumen tippt die Nase an
Der Nachbarfinger ist nun dran
Er tippt ganz leicht an deinen Zeh
Er ist ganz sanft, es tut nicht weh!

Der lange Finger kann es auch

Und tippt ganz sacht auf deinen Bauch.
Der nächste Finger tippt hier und dort

Er steht nie still, an keinem Ort.

Der kleinste Finger dieser Wicht,
der mag das Tippen heute nicht.
Er streichelt langsam nun dein Bein
Und plötzlich ist er nicht allein.

Schau her, wer kommt da angerannt?
Es sind die Finger deiner Hand.
Sie sagen alle, hör gut hin:
Ich bin klasse, so wie ich bin!




Alle fünf Finger zappeln

mit dem Daumen auf die Nase tippen
mit dem Zeigefinger auf den Zeh tippen



mit dem Mittelfinger auf den Bauch tippen


mit dem Zeigefinger hier und da auf den Körper tippen



mit dem kleinen Finger das Bein streichen




Alle fünf Finger zappeln


Daumen hochhalten!

Viel Spaß mit dem Lied und dem gemeinsamen Singen und Bewegen!

Reinhard Horn

ist Kinderliederkünstler, Referent, Komponist und Autor. Zahlreiche seiner Projekte wurden ausgezeichnet, unter anderem von COMENIUS und UNESCO.

Mit über drei Millionen verkauften Tonträgern ist er einer der erfolgreichsten deutschen Kinderliedermacher. In rund 100 Fortbildungen pro Jahr schult er ErzieherInnen und LehrerInnen darin, mit Kindern zu singen und zu musizieren.

Reinhard Horn ist mehrfacher Gewinner des Deutschen Rock & Pop Preises in der Kategorie „Bestes Kinderliederalbum“. Er ist Botschafter des „Kindernothilfe e. V.“, Botschafter des „Singende Krankenhäuser e. V.“ und Namensgeber der „Reinhard-Horn-Grundschule“ in Rhumspringe, Niedersachsen.

Mehr Infos unter www.reinhardhorn.de




Stimme, Klänge und Geräusche

Bei uns spielt die Musik

In unserer vom Bildschirmen bestimmten Welt, die längst unsere Kinder in ihren Bann gezogen hat, ist es zunehmend nötig, unsere Ohren wieder zu entdecken. Musik spielt dabei eine wesentliche Rolle. Doch auch da sind wir oft in der Gefahr, durch ständige Musikberieselung oder zu laut gespielte Popmusik unsere Hörfähigkeit zu verlieren.

Jeder Mensch kann singen

Jeder Mensch hat eine Stimme und kann singen. Kinder sind oft sogar im Vorteil, was das Singen betrifft. Sie haben im Gegensatz zu vielen Erwachsenen noch Spaß daran, mit ihren Stimmen zu experimentieren. Die Stimme ist unser ureigenstes Instrument, mit dem wir Töne, Klänge und Geräusche produzieren können.

Beim spielerischen Zugang zur Musik und zur eigenen Stimme kommt es weder auf Perfektion noch auf Leistung an. Viel wichtiger ist es, die Lust am eigenen Tun zu fördern und Musik erlebbar zu machen. Wer Kindern zuhört, was sie alles an Tönen und Geräuschen beim gemeinsamen Spielen erfinden und nutzen, findet ausreichend Anknüpfungspunkte, um Musik ins Spiel zu bringen.

Selbst Klangkörper sein

Im wahrsten Sinne des Wortes sind wir ja selbst alle Klangkörper. Mit unserer Stimme und unserem Körper lässt sich vortrefflich Musik ma­chen. Andere Instrumente sind dabei zunächst nicht nötig; nur die Bereitschaft, sich auf Neues einzulassen, selbst auszuprobieren, ohne immer schon das Ergebnis zu kennen, ist unverzichtbar. Die Beschäftigung mit Experimenten und den Versuchen, Musik zu erleben, führen bei manchen zu anfänglichen Unsicherheiten oder Zurückhaltung, legt sich aber in dem Maße, wie die Entdeckungen wachsen, was alles möglich ist. Tatsächlich steckt viel mehr in jedem von uns, als wir oft wissen.

ANSTIMMEN

Zunächst einmal geht es noch nicht ums Singen. Wir erproben mit den Kindern, was wir mit Mund und Nase alles machen können. Allein schon die Bezeichnungen dafür geben lautmalerisch wieder, was gemeint ist, wie zum Beispiel:

  • Ächzen und Blubbern,
  • Fauchen und Flutschen,
  • Gluckern und Glucksen,
  • Hauchen und Hecheln, … Japsen,
  • Keuchen, Knallen, Knutschen, Rauschen,
  • Schlecken, Schlucken, Schlürfen, Schmatzen,
  • Schnalzen, Schnauben, Schnaufen,
  • Schnüffeln und Schnuppern,
  • Wispern, Zischeln und Zischen.
  • Aber natürlich auch: Flöten, Fiepsen und Pfeifen.

Wie klingen verschiedene Geräusche zusammen?

Während wir diese Geräusche zusammentragen, probieren alle gemeinsam aus, wie jedes klingt. Als kleines Spiel wählen wir drei oder vier davon aus, z. B.: Ächzen, Fauchen, Hauchen und Zischen. Nachdem sich Gruppen gebildet haben zu je einem der Geräusche, kommen die Gruppen nacheinander dran. Zum Abschluss klingen auf Ansage alle Geräusche zusammen.

Die Skala der Möglichkeiten wird immens erweitert, wenn die Stimme hinzukommt:

  • Babbeln, Bellen, Bibbern, Blöken, Brabbeln, Brüllen,
  • Brummeln und Brummen,
  • Flennen und Flüstern,
  • Gackern, Gacksen, Gellen, Gickeln, Gicksen, Grölen,
  • Grunzen, Gurgeln und Gurren, Heulen.

Wir probieren Tierlaute aus

Nehmen wir als Idee zum Ausprobieren nur einmal die bisher genannten Tierlaute heraus und lassen alle

  • bellen wie ein Hund,   gackern wie ein Huhn,
  • blöken wie ein Schaf,  grunzen wie ein Schwein,
  • brüllen wie ein Löwe, heulen wie ein Wolf,
  • brummen wie ein Bär.

Später können wir mit den anderen Möglichkeiten unsere Tierwelt ergänzen.

Aber tragen wir weiter zusammen:

  • Jammern, Jauchzen, Jaulen, Jodeln, Johlen, Jubeln,   
  • Jubilieren und Juchzen,
  • Keifen, Kichern, Kicksen, Kläffen, Klagen,
  • Knarren, Knattern, Knurren, Kollern, Krähen,
  • Krakeelen und Kreischen, Lachen und Lallen,
  • Meckern und Murmeln, Nuscheln,
  • Piepsen, Plappern und Plustern,
  • Quäken, Quaken, Quieken und Quietschen,
  • Räuspern, Raunen, Röhren und Rülpsen,
  • Sabbern, Schelten, Scheppern, Schluchzen,
  • Schnattern, Schnauben, Schnurren, Sirren,
  • Stammeln, Stöhnen, Surren und Summen,
  • Trällern, Trillern und Tschilpen,
  • Wiehern, Wimmern und Winseln,
  • Zirpen und Zwitschern.

Es gibt viele Bezeichnungen für Geräusche

Die Kinder werden auf viele Möglichkeiten kommen und sie gemeinsam ausprobieren. Sicherlich gibt es viel mehr Bezeichnungen für bestimmte Geräuschentwicklungen und Töne. Oft richten sich solche Begriffe nach den unterschiedlichen Sprachgebräuchen. Ge­meinsam ist ihnen aber, dass solche Bezeichnungen im­mer schon Hinweise darauf bieten, wie der jeweilige Klang ist.

KÖRPERKLÄNGE

Mit den Füßen über den Boden schlürfen, anschließend trampeln, im Sitzen und im Stehen. Fest aufstampfen oder leichtfüßig trippeln, verschiedene Geschwindigkeiten ausprobieren.

Die Hände aneinander reiben, schneller und langsamer. Beide Hände kreuzweise aneinanderlegen und Luft zusammenpressen: zusammenlassen und aufeinanderschlagen. Die Hände falten und zusammenschlagen. Alle Möglichkeiten des Klatschens durchprobieren.

Erforschung einzelner Körperteile

Mit den Händen erforschen wir, wie einzelne Körperteile klingen: Schenkel, Knie und Waden, Hüfte und Magen, schließlich auch der Brustkorb.

Wie klingt es, wenn wir uns mit den Fäusten auf die Brust schlagen und dazu summen? Es kann ein rhythmisches Trommeln entstehen.

Zu zweit trommeln wir abwechselnd dem Partner auf den Rücken. Auch hier kann dazu gesummt werden.

Was alles ist mit den Fingern möglich? Schnipsen auf die unterschiedlichsten Weisen. Wer kann noch so schnipsen, wie sich die Kinder früher in der Schule meldeten, um dranzukommen? Das geht so:

Mittelfinger und Daumen werden mit den Innenseiten der Fingerspitzen zusammengelegt. Der Zeigefin­ger bleibt locker und lässt sich auf den Mittelfinger schlagen. Wenn jetzt der ganze Arm mitbewegt wird, schlägt der lockere Zeigefinger mit einem kleinen Knall auf dem Zeigefinger auf. Nicht zu fest machen, weil das auch wehtun kann.

Mit beiden Händen bzw. mit den Fingern lassen wir die Lippen blubbern. Durch lautes Ein- und Ausatmen können wir Töne machen, noch andere, wenn wir dazu summen. Wer schafft es, dass die Wangen knallen? Mit dem Mittelfinger in den wie ein O geformten, angespannten Mund fassen und von innen nach außen schlagen.

KÖRPERMUSIK

Wir komponieren eine Symphonie

Alle vorher beschriebenen Klänge und Geräusche können in unserer selbstkomponierten „Symphonie“ vorkommen. Dazu einigen wir uns auf eine bestimmte Reihenfolge und halten alles auf einer Tafel oder einem großen Papierstück fest. Auch die benötigten Symbole legen wir selbst fest. Wenn beispielsweise Klatschen dran ist, malen wir eine große Hand. Finger am Mund heißt: mit den Lippen blubbern. Eine Faust bedeutet: auf die Brust schlagen. So lassen sich für alle Geräusche leichte Symbole finden. Wichtig ist noch die unterschiedliche Lautstärke. Alles, was im unteren Teil unserer „Partitur“ aufgemalt ist, bedeutet leise. Alles, was oben gezeichnet ist, wird laut gemacht.

Körpermusiken, vor allem auch unter Einbeziehung der Stimmen, können zu unterschiedlichen Themen er­funden werden, z. B. Autobahn, Bauernhof, Fabrik, aber auch Frühling, Gewitter oder eine Schiffsreise.

Wenn wir unsere Symphonie beherrschen, kann die Uraufführung stattfinden. Ein Kind übernimmt die Dirigentenrolle, erhält einen Stab oder Stock und führt ihn langsam auf der Partitur entlang.

Alle können sehen, wo wir gerade sind, und die vereinbarten Klänge oder Geräusche machen. Wichtig ist es, deutlich den Anfang und das Ende zu setzen.

Wenn die Uraufführung auf einen MP3-Player aufgenommen wird, können wir uns dann später anhören, was wir aufgeführt haben.

Wer will, kann auch ausprobieren, wie unser Werk denn klingt, wenn wir es ganz schnell oder sogar umgekehrt, also rückwärts spielen.

RHYTHMUS

Hilfreich für jüngere Kinder ist es zum Einprägen oft, wenn der Rhythmus durch die Stimme unterstützt wird.

Wir klatschen gemeinsam unterschiedliche Rhyth­men. Dabei haben die Hände auch verschiedene Klatschhaltungen und sind unterschiedlich schnell. Die betonten Schläge werden mit den beiden vollen Händen ausgeführt, bei den unbetonten Schlägen benutzen wir nur die vier Finger der rechten Hand.

Klatsch auf die 1

1 und 2 und 1 und 2 und 1 und 2 und 1 und 2

Dreierklatsch

(1= betont, 2 und 3 unbetont)
1 und 2 3, 1 und 2 3, 1 und 2 3, 1 und 2 3 …

Aus dem Walzer wird etwas anderes, wenn wir die Reihenfolge umkehren und die beiden unbetonten Schläge an den Anfang setzen. Wenn es schon gut klappt, kann das Tempo gesteigert werden.

Fünferklatsch

Drei unbetonte (und schnelle) Schläge kommen zu­erst, danach folgen zwei betonte (langsamere). 1 2 3 und 4 und 5, 1 2 3 und 4 und 5 …

Sechserklatsch

Fünf unbetonte Schläge, der letzte Klatsch ist betont.
1 2 3 4 5 und 6, 1 2 3 4 5 und 6, 1 2 3 4 5 und 6 …

Noch ein Sechser

Geht im Prinzip wie oben, nur dass bei der 6 mit den Fingern geschnipst wird. Wenn wir das mehrmals durchgespielt haben, können wir das variieren, indem wir bei der ersten 6 schnipsen, bei der zweiten klatschen. Wenn wir das ganz gut können, lassen wir beim zweiten Mal die 6 weg, machen also da eine Pause.

Pausen sind beim Rhythmus besonders wichtig, aber nicht ganz leicht.

Weitere Rhythmen können erprobt, nach Möglichkeit sollten auch die Vorschläge der Kinder aufgenommen werden. Vielfältiger werden die Klänge, wenn zu den Händen auch noch andere Körperteile ins Spiel einbezogen werden.

TROMMELN

Wir benutzen den Rücken eines Partners wieder als Trommel. Die Finger werden etwas gewölbt; so entsteht ein kleiner Hohlraum in den Händen. Der Rücken ist rund, der Partner atmet tief ein. Es wird nicht auf die Wirbelsäule oder die Nieren geklopft.

TROMMELSCHLANGE

Alle sitzen im Kreis, jeweils mit etwas Abstand zum Davorsitzenden. Ein Kind trommelt einen bestimmten Rhythmus auf den Rücken des Vordermanns und wiederholt das allein, bis das vor ihm sitzende Kind den Rhythmus aufnimmt und seinerseits an den Vordermann weitergibt.

Nach und nach werden alle zu Trommeln und Trommlern. Ist der Kreis geschlossen, hört das erste Kind, in diesem Fall also die letzte Trommel, nach einer Weile selbst auf zu trommeln. Auch das geht wieder die Runde durch, bis alles wieder ruhig geworden ist. Jetzt kann ein weiteres Kind einen neuen Rhythmus angeben.

TROMMELSTUHL

Wer hat schon auf dem Instrument „Stuhl“ komponiert?

Jedes Kind findet heraus, was für Klänge und Geräusche sein Stuhl hergibt. Mit möglichst vielen unter­schiedlichen Geräuschen „komponiert“ jeder ein klei­nes Stück und führt es hinterher vor.

Jetzt kann jeder einen Rhythmus trommeln. Wenn alle ihren Rhythmus gefunden haben, beginnt wieder ein Kind, ein anderes antwortet mit seinem Rhythmus. Weitere folgen. Jeder setzt ein oder aus, wie er es für richtig hält.

TROMMELSPEKTAKEL

Eine große Trommel steht in der Kreismitte. Ein Kind geht hin und trommelt seinen Rhythmus, läuft zu einem anderen Kind und übergibt ihm die Schlegel, während alle anderen Kinder den ersten Rhythmus wiederholen.

Jetzt ist das Kind mit den Schlägeln dran, läuft in die Mitte, trommelt, alle wiederholen, die Schlägel werden weitergegeben. Alles wird schneller und hektischer, bis schließlich alle in Bewegung sind und das große Trommelspektakel zum Abschluss kommt.

TROMMELTANZ

Zum Rhythmus Bewegungen erfinden

Zu einer kleinen Trommelfolge bewegt sich ein Kind tanzend im Kreis. Zurückgekehrt an seinen Platz, spielt dieses Kind einen Rhythmus und ein anderes bewegt sich dazu. Dies geht so weiter, bis alle einmal Trommler und Tänzer gewesen sind. Besonders lustige oder schöne Bewegungen werden von allen nachgemacht.

INSTRUMENTE

Selbst gemachte Instrumente regen die Fantasie an

Wenigstens einige Hinweise auf die Vielfältigkeit des möglichen Instrumentariums sollen gegeben werden. Eine ausführliche Beschreibung würde den hier gegebenen Rahmen sprengen und erforderte ein eigenes Buch.

Neben den schon erwähnten körpereigenen Möglichkeiten, dem oft schon bekannten Orff-Instrumentarium sowie den „echten“ Instrumenten wie Flöten, Gi­tarren, Geigen und Klavieren sind es vor allem selbstgemachte Instrumente, die dazu anregen, eigene Fantasie mit ins Spiel zu bringen. Dabei sind vor allem alle Percussion-Instrumente verhältnismäßig einfach und schnell herzustellen.

Joghurtbecher, kleine Dosen oder andere Behälter, mit Hülsenfrüchten jeder Art gefüllt und zugeklebt, ergeben unterschiedlich klingende Rasseln.

Ratschen oder Reiben lassen sich aus Well- oder Sandpapier herstellen.

Kronkorken durchbohrt und auf Draht aufgereiht werden zu Schellen zusammengebaut. Verschiedene dieser Gebilde an einem alten Besen oder Schrubber befestigen; das ergibt einen Schellenbaum.

Triangeln lassen sich aus besonders dickem Draht herstellen, Bambusstäbe in unterschiedlich große Stücke zersägt ergeben verschiedene Flötentöne; mehrere davon zusammengebunden und durch Holzlatten vorn und hinten gehalten bilden eine kleine Panflöte.

Mehrere unterschiedlich lange Metallröhren mittels Draht an einem Querstab befestigt oder verschieden hoch gefüllte Flaschen werden zu Metall- oder FlaschenSpielen.

Bei uns spielt die Musik

Diesen Artikel haben wir aus folgendem Buch entnommen:

Bei uns spielt die Musik
Klangspiele und Spiellieder
Eckart Bücken
Burckhardthaus-Laetare
ISBN 9783944548142
9,90 €
Mehr dazu auf www.oberstebrink.de