Ergebnisse der Weihnachtsstudie 2024 der Universität der Bundeswehr München
Jedes Jahr führt die Universität der Bundeswehr München eine Weihnachtsstudie durch und beleuchtet Trends, Unerwartetes und Kurioses. Auch diesmal haben die Studienautoren wieder mehr als 1.200 Deutsche repräsentativ befragt – und zeigen, warum die Weichen für ein schönes Weihnachtsfest schon jetzt gestellt sind.
Weihnachtsgeschenke und -stimmung
Die beliebtesten Weihnachtswünsche der Deutschen sind nach wie vor Geld, gemeinsame Erlebnisse, Reisen und Bücher. Auch traditionelle Geschenke wie Selbstgebasteltes erfreuen sich großer Beliebtheit. Studienleiter Prof. Philipp A. Rauschnabel rät von Geldgeschenken ab: „Die Wirkung verpufft recht schnell“.
16 Prozent der Befragten haben bereits Geschenke zum Black Friday gekauft – im Vorjahr waren es vier Prozentpunkte weniger. Auch der stationäre Einzelhandel hat in diesem Jahr leicht an Attraktivität gewonnen: 32 Prozent kaufen überwiegend offline – im Vorjahr waren es nur 27 Prozent. Zu früh sollte der Einzelhandel das Weihnachtsgeschäft nicht einläuten: Erst ab November befürwortet die Mehrheit der Befragten (75 Prozent) den Verkauf typischer Weihnachtsartikel. Frühere Starttermine finden hingegen nur bei rund jedem Fünften Zustimmung.
Dass in diesem Jahr wieder mehr Weihnachtsstimmung aufkommt, lässt sich ebenfalls belegen: Jeder Siebte (14 Prozent) erwartet ein überdurchschnittlich schönes Weihnachtsfest. Zum Vergleich: Während der COVID-Pandemie war es nur jeder Vierzehnte, und im vergangenen Jahr äußerte dies lediglich jeder Achte.
Weihnachtslieder: Geliebt und gehasst
Zur Weihnachtsstimmung gehört zweifelsfrei auch die entsprechende Musik. Aber auch hier kann die Wahl der Songs die Stimmung kippen lassen. Kaum ein Weihnachtslied polarisiert so stark wie der Klassiker „Last Christmas“ von Wham!: Während 39 Prozent, insbesondere Frauen, den Song gerne hören, empfinden ihn fast ebenso viele (38 Prozent) als überstrapaziert – allerdings überwiegend Männer. Unangefochten bleibt jedoch Chris Reas „Driving Home for Christmas“ als beliebtester Weihnachtssong.
Weihnachten ist schöner als sein Ruf
Die Ergebnisse zeigen, dass Weihnachten in vielerlei Hinsicht unterschätzt wird. So glauben 54 Prozent der Befragten, dass sich viele Menschen finanziell übernehmen, und 53 Prozent nehmen an, dass viele an Weihnachten einsam sind – jedoch beobachtet nur rund jeder Zehnte diese Phänomene bei sich selbst. 38 Prozent sind der Meinung, dass viele Menschen den Druck verspüren, eine festliche Stimmung zu erzeugen; nur 16 Prozent fühlen sich aber selbst dazu gedrängt. Ein gegenteiliges Bild ergibt sich beim Thema Solidarität: 29 Prozent glauben, dass viele Menschen an Weihnachten besonders solidarisch sind, sich selbst schätzen aber nur 14 Prozent so ein.
Religion und Traditionen
Religiöse Aspekte spielen für viele Menschen eine immer geringere Rolle, doch die Teilnahme an Weihnachtsgottesdiensten bleibt mit 16Prozent vergleichbar wie im Vorjahr (15 Prozent), wenngleich deutlich unter dem Vor-COVID Niveau (2019: 24 Prozent). Bei der Frage nach den Themen, die Menschen an Weihnachten an wichtigsten sind, landen kirchliche Themen auf dem letzten Platz (13 Prozent) – deutlich hinter Zeit mit den Liebsten (73 Prozent), Ruhe/Besinnlichkeit (64 Prozent) und gutem Essen/Plätzchen (60 Prozent).
Auch wenn viele christliche Aspekte für viele Menschen nur eine untergeordnete Rolle spielen, ist das Wissen rund um das Weihnachtsfest dennoch beachtlich. In diesem Jahr haben die Autoren der Studie, gemeinsam mit einem Pfarrer, den Probanden Wissensfragen rund um das Fest gestellt. Dabei zeigte sich, dass grundlegende Begriffe und Geschichten durchaus bekannt sind. So wussten 60 Prozent der Befragten, dass das Wort Advent „Ankunft“ bedeutet, und 57 Prozent konnten König Herodes mit dem Kindermord von Bethlehem in Verbindung bringen. Weniger bekannt waren dagegen spezifische oder ungewöhnliche Details: Nur 27 Prozent hatten schon einmal von der Gurke als Weihnachtsbaumschmuck gehört und nur 57 Prozent wussten, dass der rot-weiße Weihnachtsmann von Coca-Cola erfunden wurde.
Michael Brauns, Universität der Bundeswehr München
Studienleitung & Anfrage von Ergebnissen
Prof. Dr. Philipp A. Rauschnabel
Professur für Digitales Marketing und Medieninnovation
Universität der Bundeswehr München
philipp.rauschnabel@unibw.de
Tel.: 089 6004 3374