E-Learning-Angebot für Fachkräfte bei der Begleitung von Schwangeren und Eltern
Akteurinnen und Akteuren in den Frühen Hilfen und anderen Fachkräften rund um die Geburt steht ab sofort der kostenlose Online-Kurs „Stillen ressourcenorientiert begleiten“ auf der Lernplattform Frühe Hilfen des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zur Verfügung. Das E-Learning-Angebot unterstützt Fachkräfte bei der Begleitung von Schwangeren und Eltern zu den Themen Stillen und Säuglingsernährung. Der Kurs wurde vom NZFH in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Gesund ins Leben in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) entwickelt und verbindet die Fachkompetenz der BLE zur Ernährungsbildung mit der Expertise des NZFH zur zielgruppengerechten Ansprache junger Familien in Belastungslagen.
Förderung des Stillens
Jörg Backes, Leiter des NZFH: „Der Online-Kurs leistet einen wertvollen Beitrag zur Förderung des Stillens. Wie wichtig Stillförderung ist, unterstreicht unsere Studie KiD 0-3 2022. Sie zeigt, dass Kinder, die gestillt wurden, nach Angaben von Pädiaterinnen und Pädiatern häufiger ‚sehr gesund‘ und altersgerecht entwickelt sind. Zugleich bietet der Online-Kurs umfassende Informationen zur sicheren und gesunden Flaschenfütterung, um allen Kindern einen optimalen Start ins Leben zu ermöglichen.“
Das A und O für eine erfolgreiche Stillzeit
Maria Flothkötter, Leiterin des Netzwerks Gesund ins Leben: „Fundierte Informationen sowie praktische Anleitung und Zuspruch durch Fachkräfte sind das A und O für eine erfolgreiche Stillzeit. Das E-Learning vermittelt Fachkräften alltagsgerecht, wie sie Eltern motivierend, stigmasensibel und bindungsorientiert zu den Themen Stillen und Säuglingsernährung begleiten können. Die Inhalte basieren dabei auf abgestimmten Empfehlungen und Fachinhalten der Fachgesellschaften und Berufsgruppen unseres Netzwerks.“
Stillquote bei 87 Prozent
In Deutschland beginnen immer mehr Frauen nach der Geburt zu stillen, ein Teil von ihnen stillt nur für kurze Zeit. Das zeigt die repräsentative Studie „Kinder in Deutschland 0-3“ (KiD 0-3 2022) des NZFH. Demnach lag die Stillquote 2022 in Deutschland bei 87 Prozent – ein Anstieg von 7 Prozentpunkten im Vergleich zu den Studiendaten von 2015. Gleichzeitig besteht zunehmender Bedarf an qualifizierter Unterstützung, da insbesondere Mütter in Armutslagen bereits nach kurzer Zeit abstillen und eine andere Form der Säuglingsernährung wählen. So werden 66 Prozent der Kinder aus Familien ohne Armutslage länger als drei Monate gestillt, aber lediglich 45 Prozent der Kinder aus Familien in Armut.
Stillen ressourcenorientiert begleiten
Der Online-Kurs „Stillen ressourcenorientiert begleiten“ ist in Zusammenarbeit des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) und des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) entstanden und wurde mit Mitteln der Bundesstiftung Frühe Hilfen des BMFSFJ gefördert. Der Online-Kurs steht zur Verfügung unter: https://www.fruehehilfen.de/lernplattform
Faktenblatt Stillen
Ein Faktenblatt Stillen mit den wichtigsten Informationen und Daten der Studie „Kinder in Deutschland 0-3“ (KiD 0-3 2022) finden Sie unter: https://www.fruehehilfen.de/service/publikationen/einzelansicht-publikationen/ti…
Weitere Informationen zum NZFH gibt es unter: https://www.fruehehilfen.de
Informationen und Materialien zu den Themen Stillen und Säuglingsernährung des Netzwerks Gesund ins Leben sind verfügbar unter: https://www.gesund-ins-leben.de/stillinfos
Nationales Zentrum Frühe Hilfen (NZFH)
Träger des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) ist die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut e. V. (DJI). Das NZFH wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ). Es unterstützt seit 2007 die Fachpraxis dabei, familiäre Belastungen und Ressourcen frühzeitig zu erkennen, qualitätsgesicherte bedarfsgerechte Angebote bereitzustellen und die Vernetzung der unterschiedlichen Berufsgruppen zu fördern.
Netzwerk Gesund ins Leben
Gesund ins Leben ist ein Netzwerk von Institutionen, Fachgesellschaften und Verbänden zur Förderung der frühkindlichen Gesundheit – von der Schwangerschaft bis ins Kleinkindalter. Das Netzwerk gehört zum Bundeszentrum für Ernährung (BZfE). Dieses ist in der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) angesiedelt, im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Das Netzwerk Gesund ins Leben ist Teil des Nationalen Aktionsplans „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“.
Diana Schulz für die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung