Zum 275. Geburtstag von Johann Heinrich Pestalozzi:
„Der Mensch muss sich in der Welt selbst forthelfen. Dies ihn zu lehren, ist unsere Aufgabe“. Diese Aussage steht am Anfang der modernen Sozialpädagogik. Er stammt von Johann Heinrich Pestalozzi, der heute vor 275 Jahren, am 12. Januar 1746, in Zürich geboren wurde.
Von der Theologie zur Landwirtschaft
Pestalozzis Vater war Chirurg, seine Mutter Tochter eines Chirurgen. Sein großes Interesse am Menschen vermittelte ihm wohl sein Großvater, Andreas Pestalozzi, ein reformierter Pfarrer in Höngg. Pestalozzi studierte zunächst Theologie und Jura, wollte dann aber lieber etwas Praktisches tun und absolvierte eine landwirtschaftliche Lehre.
Ein Misserfolg nach dem anderen
Daraufhin folgt zunächst eine Karriere des Scheiterns. Er muss als Landwirt aufgeben und als seine Frau und er 40 verarmte Kinder aufnehmen, gehen sie Konkurs. Seine schriftstellerische Tätigkeit gibt er aber niemals auf.
In Stans zur Ganzheitlichkeit
Die französische Revolution desillusioniert ihn, obwohl ihn die französische Nationalversammlung als einzigen Schweizer zum Ehrenbürger ernennt. Dennoch glaubt er an die Erziehung zum guten Menschen. Er übernimmt ein Waisenhaus in Stans, wo er 1799 den Stanser Brief verfasst, in dem er einen ganzheitlichen Ansatz vertritt. Im Schloss Burgdorf gründet ein Jahr später sein Erziehungsinstitut, das er 1804 nach Yverdon-les-Bains im Kanton Waadt verlegt. Im Alter von 81 Jahren, am 17. Februar 1827 stirbt er in Brugg.
Drei Bedingungen für die Erziehung
Pestalozzi glaubte ganz fest daran, dass der Mensch nur dann lernen kann, wenn er sich in sich selbst findet – mit Kopf, Herz und Hand. Für eine gelungene Erziehung stellt er drei Bedingungen auf:
1. Die Bedürfnisse nach Essen und Sicherheit müssen gestillt sein.
2. Kinder müssen die Welt anschauen, anfassen und in ihren Grundprinzipien begreifen können.
3. Kinder müssen sich geliebt wissen.
Selbstverständlich lohnt sich eine tiefere Auseinandersetzung mit Leben und Werk von Johann Heinrich Pestalozzi. Wir verweisen hier zunächst auf den Wikipedia Eintrag, in dem sich viele interessante Literaturangaben finden.