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Schwanger: Aspirin schützt Gefäße bei Grippe

Studie der RMIT University belegt bessere Blutversorgung der Plazenta

Eine geringe Dosis Aspirin kann bei einer grippebedingten Blutgefäßentzündung wirksam sein und so während der Schwangerschaft den Blutfluss zur Plazenta verbessern. Zu dem Ergebnis kommt eine Studie unter der Leitung der RMIT University. Mit Tierversuchen haben die Forscher überprüft, ob sich die Behandlung gegen Präeklampsie auch bei Grippeinfektionen einsetzen lässt. Die Ergebnisse seien bislang sehr vielversprechend. Details sind in „Frontiers in Immunology“ nachzulesen.

Ähnlich einer Präeklampsie

Der leitenden Wissenschaftlerin Stella Liong nach können Grippeinfektionen während der Schwangerschaft einer Präeklampsie ähnlich sein. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine Komplikation, die zu Entzündungen der Aorta und der Blutgefäße führen kann. Geringe Mengen Aspirin werden üblicherweise eingenommen, um eine Präeklampsie zu verhindern. So wird der Körper an der Produktion von Chemikalien gehindert, die Entzündungen verursachen. Sind die Gefäße jedoch entzündet, führt das zu einem schlechten Blutfluss und beeinträchtigt die Funktion der Aorta.

„Das führt vor allem während der Schwangerschaft zu Problemen, wenn eine gute Blutversorgung der Plazenta für die Entwicklung des Fötus von entscheidender Bedeutung ist“, weiß Liong. Die erste Studie dieser Art hat gezeigt, dass Föten und Plazentas von Mäusen mit Influenza A kleiner waren als bei nicht infizierten Tieren. Marker für wenig Sauerstoff im Blut und eine schlechte Entwicklung der Blutgefäße konnten ebenfalls nachgewiesen werden. Mäuse, die jedoch täglich eine geringe Dosis Aspirin erhielten, litten weniger an Entzündungen und verfügten über eine verbesserte Entwicklung des Fötus.

Hyperaktive Immunantwort

Obwohl klinische Studien mit Menschen noch ausstehen, ist Liong nach die Einnahme von geringen Mengen Aspirin während der Schwangerschaft sicher. Und RMIT-Professor Stavros Selemidis ergänzt, dass eine Schwangerschaft die gesamte Art und Weise verändert, wie der Körper auf das Virus reagiert. Die beiden Wissenschaftler haben bereits nachgewiesen, dass das Grippevirus währen der Schwangerschaft eine schädigende hyperaktive Immunantwort auslösen kann und sich dadurch das Virus im ganzen Körper verbreitet.

Diese Infektion kann, so der Experte, später zu einer Herz-Kreislauf-Erkrankung beitragen und sich in diesem Bereich auch auf die spätere Gesundheit der Kinder auswirken. Obgleich eine Impfung immer noch als der beste Schutz vor einer Grippe während der Schwangerschaft gilt, sind die Impfungsraten bei Schwangeren laut Selemidis allgemein niedrig. Zudem könne es auch sein, dass die Impfung keine perfekte Immunreaktion mit sich bringt. Das sei vor allem bei einer Schwangerschaft oder einer Begleiterkrankung möglich.

Moritz Bergmann/pressetext.redaktion

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