DKHW-Studie beleuchtet Online-Interaktionsrisiken aus Sicht der Kinder
Die für die Studie befragten Kinder möchten Messenger-Dienste als sichere Kommunikationswege nur zu bekannten Personen nutzen. Im Bereich Social Media und besonders bei Online-Spielen zeigen vor allem ältere Kinder eine größere Offenheit für Kontakte mit Unbekannten. Gleichzeitig haben sie hier ein hohes Schutzbedürfnis gegenüber aggressiven Interaktionen, unerwünschten Kontakten und negativen Kontakterfahrungen.
Viele Kinder kennen Möglichkeiten, um diese Risiken zu vermeiden. Institutionelle Unterstützungswege wie Anlaufstellen in Schulen oder im Internet nennen sie selten.
22 Kinder an der Studie beteiligt
Das sind einige Ergebnisse der qualitativen Studie „Online-Interaktionsrisiken aus der Perspektive von Neun- bis Dreizehnjährigen“, die das JFF-Institut für Medienpädagogik in Forschung im Auftrag des DKHW erstellt hat. Insgesamt waren 22 Kinder an der Studie beteiligt. Dabei wurden mit 14 Heranwachsenden (acht im Alter 9/10 Jahre, sechs 12/13 Jahre) Interviews geführt, die durch spätere Elterninterviews ergänzt wurden. Zudem gab es noch zwei Gruppen mit insgesamt acht Kindern ab zwölf Jahren in Erhebungsworkshops.
Wer, wo und mit wem?
Die Studie „Online-Interaktionsrisiken aus der Perspektive von Neun- bis Dreizehnjährigen“ geht der Frage nach, wie Heranwachsende, die Social-Media-Angebote oder Online-Games nutzen, mit Risiken der Online-Interaktion umgehen. Erfragt wurde, mit wem sie in welchen Online-Umgebungen in Kontakt stehen, wie sie Interaktionsrisiken wahrnehmen und einschätzen, welche Erfahrungen sie diesbezüglich machen, welche Handlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten ihnen präsent sind und wie sie diese bewerten. Die Studie bedient sich qualitativer Forschungsmethoden. Dafür wurden sowohl Einzelinterviews geführt, die durch kurze Elterngespräche ergänzt wurden, als auch Online-Erhebungsworkshops durchgeführt. Diese Workshops fokussierten auf die Bewertung von Handlungs- und Unterstützungsmöglichkeiten in Bezug auf potenziell riskante Online-Kontakte mit fremden Personen.
Projekt Kinderrechte
Die Studie erfolgte im Rahmen eines Projektes der Koordinierungsstelle Kinderrechte. Die Koordinierungsstelle Kinderrechte des Deutschen Kinderhilfswerkes begleitet die Umsetzung der aktuellen Strategie des Europarates für die Rechte des Kindes (Sofia-Strategie 2016-2021) und wird gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sie kann unter www.dkhw.de/studie-online-interaktionsrisiken heruntergeladen werden.