You are currently viewing Lernen verantwortungsvoll zu handeln ist nachhaltig

Lernen verantwortungsvoll zu handeln ist nachhaltig

  • Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kategorie:Praxis

Auch, wenn Kinder noch nicht weit in die Zukunft planen können, bringen sie für nachhaltiges Handeln viele Fähigkeiten mit

Die Idee der „Nachhaltigkeit“ ist schon über 300 Jahre alt. Damals wurde das forstwirtschaftliche Prinzip begründet, nachdem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann. Dem lagen die vielfältigen Erfahrungen aus dem Mittelalter zugrunde. Die Menschen hatten damals einen intensiven Raubbau in den Wäldern geübt. Aus den einstmals so stark bewaldeten Gebieten nördlich der Alpen waren vor allem Weiden für das Vieh, Äcker und Ansiedlungen geworden mit einigen kleineren Wäldern dazwischen.

Trotz allem, wenig dazu gelernt

Nicht nur der aktuelle Blick auf die Situation der Regenwälder in Südamerika zeigt, dass die Menschheit daraus nicht allzu viel gelernt hat. Der „Earth Overshoot Day“, also der Tag, an dem die Menschen alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht haben, die die Erde innerhalb eines Jahres zur Verfügung stellen kann, findet in jedem Jahr früher statt. 2022 war es der 28. Juli.

Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, weiß, dass wir nun schon seit vielen Jahrzehnten Raubbau an unserer Erde betreiben. Die rasant wachsende Weltbevölkerung dramatisiert die Situation zudem. Sicher ist, dass sich unsere Umwelt deshalb zunehmend stark verändert. Fast täglich können wir dazu etwas in den Zeitungen lesen oder in den Nachrichten hören. Auch deshalb nimmt das Bewusstsein für die Notwendigkeit eines nachhaltigen Lebensstils stetig zu.

Keine Ängste schüren

Als pädagogische Fachkräfte und Eltern können wir diese Notwendigkeit, deren Ursache in der drohenden Umweltzerstörung liegt, in dieser Dimension nicht vermitteln. Da hieße nur Ängste heraufbeschwören, die unsere Kinder überfordern würden. Schließlich können sie noch gar nicht so weit vorausblicken und die Entwicklung für sich bewerten.

Das ist aber bei Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) auch gar nicht notwendig. Hier sollen die Kinder spielerisch lernen, die Auswirkungen ihres eigenen Handelns auf andere und die Natur einzuschätzen und sich so zu verhalten, dass möglichst niemand benachteiligt wird.

Mit Sinn für Gerechtigkeit

Dafür bringen Kinder mit ihrem noch unversperrten Sinn für Gerechtigkeit eine ganze Menge mit. Und ganz anders als wir Erwachsene richten sie fast ihre gesamte Aufmerksamkeit auf das Hier und Jetzt. Wenn wir ihnen also die Gelegenheit geben, werden sie ihre Umwelt achtsam betrachten, wertschätzen und ebenso mit ihr umgehen. Dafür benötigen sie nicht mal so viel Unterstützung von uns, aber unsere Wertschätzung… und vor allem weniger schlechte Vorbilder. Damit wäre schon viel getan.

Reiche Beute im Internet

Als Fachkräfte und Eltern finden wir dazu auch im Internet eine Vielzahl von Ideen, praktischen Anleitungen und Best-Practice-Beispielen. Ein äußerst vielfältiges Angebot findet sich etwa beim Haus der kleinen Forscher unter https://www.haus-der-kleinen-forscher.de/de/fortbildungen/themen-und-vorteile/nachhaltigkeit. Hier ist unter anderem ein Erklärfilm „Was ist BNE und was wird dadurch in der Kita besser? zu sehen. Zudem bietet das Haus der kleinen Forscher verschiedene Fortbildungen an. Mit dabei sind auch kostenlose Online-Kurse. Eine Fülle von Informationen, ein pädagogischer Ansatz sowie zahlreiche Praxisbeispielen mit Broschüren und Filmbeispielen runden das Angebot ab.

Eine spannende und kostenfreie Broschüre mit dem Titel „Beispiele aus der Praxis“ gibt es auf der Website des Wissenschaftsladens Bonn (WILA-Bonn). Die 168-seitige Broschüre ist unter https://www.wilabonn.de/images/PDFs/NachhaltigeKiTa/Praxisleitfaden_Beispiele_aus_den_KiTas.pdf zu finden.

Die Naturschutzjugend (NAJU) im Naturschutzbund (NABU) bietet unter https://www.naju.de/fortbildungen-1/kita-fortbildungen/ Fortbildungen für Kita-Mitarbeiter:innen an. Ziel der Fortbildungen ist es, die Kinder darin zu unterstützen, spielerisch hinter die Dinge zu schauen. Sie sollen Gelegenheiten erhalten, Zusammenhänge zu entdecken und zu verstehen – und ihre eigenen Lösungen auf Fragen zu finden. So werden sie, ganz im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE), dazu befähigt, verantwortungsbewusst zu handeln und die eigenen Gestaltungsspielräume zu nutzen. Und in Kitas gibt es viele Spielräume, wenn es um einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen geht!

Das sind drei Beispiele, die exemplarisch für eine Vielfalt stehen, die kaum Wünsche offenlässt. Vielleicht möchten Sie aber auch mal mit den Kindern eine praktische Diskussion führen oder philosophieren, wenn mal wieder ein Auto mit laufendem Motor vor der Kita parkt.

image_pdfimage_print