Mit einem aufrüttelnden Video ruft UNICEF Deutschland dazu auf, alltägliche Gewalt gegen Kinder nicht länger hinzunehmen. Es bildet den Auftakt der UNICEF-Kampagne #NiemalsGewalt. Ziel ist es, Eltern, Lehrende, Erziehende sowie Bürgerinnen und Bürger zu sensibilisieren, beim Thema Gewalt genauer hinzusehen und sich für das Recht jedes Kindes auf gewaltfreie Erziehung einzusetzen.
Der Film macht die weitgehend unsichtbaren Demütigungen und Misshandlungen, denen unzählige Mädchen und Jungen auf der ganzen Welt jeden Tag ausgesetzt sind, sichtbar. Bewusst verzichtet das Video auf reale Gewaltszenen. In subtilen Bildern vermittelt es eindringlich, wie sich die Erfahrung von körperlicher Gewalt, Erniedrigung, Anschreien oder Verachtung tief in Körper und Seele von Kindern einschreibt und Spuren hinterlässt. UNICEF ruft dazu auf, das Video unter dem Hashtag #NiemalsGewalt zu teilen.
Alltagsgewalt vollzieht isch meist unsichtbar
„Alltägliche Gewalt gegen Kinder vollzieht sich meist unsichtbar hinter verschlossenen Türen. Deshalb wird sie oft verdrängt oder übersehen, doch die betroffenen Mädchen und Jungen spüren die Folgen ein Leben lang,“ sagte Christian Schneider, Geschäftsführer von UNICEF Deutschland. „Auch scheinbar leichte Formen der physischen oder psychischen Misshandlung gefährden die Entwicklung von Kindern. Gewalt gegen Kinder ist unter keinen Umständen akzeptabel. ‚Niemals Gewalt‘ – diese Forderung von Astrid Lindgren aus dem Jahr 1978 ist heute aktueller denn je!“
„Leider hat Misshandlung viele Gesichter. Und meist ignorieren wir die bleibenden Spuren, die sie für Kinder hinterlassen kann“, sagte der amerikanische Regisseur Jared Knecht. „Wir wollen den Menschen die oft unsichtbaren Folgen von Gewalt bewusstmachen – aus Sicht der Kinder, ohne Gewalt selbst zu zeigen. Wir wünschen uns, dass dadurch viele Menschen alltägliche Gewalt neu wahrnehmen und ihren Umgang mit Kindern überdenken.“ Knecht hat die von der Agentur BBDO Düsseldorf entwickelte Idee filmisch inszeniert.
Gewalt gegen Kinder beenden
Bis heute wird Gewalt gegen Kinder – weltweit wie in Deutschland – viel zu oft stillschweigend akzeptiert, heruntergespielt oder sogar gerechtfertigt. Betroffene Mädchen und Jungen haben häufig niemanden, dem sie sich anvertrauen können oder werden nicht ernst genommen. Dabei können die Folgen für die Kinder verheerend sein: Gewalt gegen Kinder kann tiefe Spuren hinterlassen. Dies gilt auch für die am wenigsten sichtbaren und gleichzeitig häufigsten Gewaltformen wie emotionale Misshandlung und Vernachlässigung.
Das Ausmaß alltäglicher Gewalt gegen Kinder ist bis heute erschreckend:
- Weltweit erleben drei von vier Kindern zwischen zwei und vier Jahren körperliche oder psychische Gewalt durch ihre Eltern oder andere Erziehende.
- Schätzungsweise 1,1 Milliarden Eltern und Erziehende weltweit halten körperliche Bestrafungen für ein notwendiges Mittel in der Erziehung von Kindern.
- In Deutschland berichteten 2017 31 Prozent der Befragten, dass sie eine Form von Misshandlung mit mindestens moderatem Schweregrad erfahren hatten.
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