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Wo ist Papa? Auf der Suche nach Identität

Anja Fröhlich/Betina Gotzen-Beck: Mops und Fidel suchen ihren Papa

Väter sind Schweine… also Wildschweinväter natürlich. Und faul dazu, behauptet Mama. Also fast wie bei den Menschen. Jedenfalls will Mama partout keine Pilzburger mitbringen und so beschließen die Jungs Mops und Fidel, dass sie es vielleicht bei Papa besser haben könnten. Sofort machen sie sich im Wald auf die Suche.

Aber – wie findet man einen Vater? Da muss es ja eine Ähnlichkeit geben. Die Streifen vielleicht? Aber das Streifenhörnchen lacht sich über diese Idee kaputt. Das Grunzen? Also der Bär brüllt und grunzt nicht, noch dazu macht er den beiden Vatersuchern Angst.

Da steht er auf einmal hinter ihnen. Groß und breit, mit mächtigen Hauern. Und er ist natürlich der Stärkste von allen und verspricht seinen Söhnen, sie immer zu beschützen, immer da zu sein, wenn sie ihn brauchen. Merkwürdigerweise schläft er dann sogar bei Mama im Nest…

Ja, vaterlose Kinder, Jungen wie Mädchen, machen sich auf die Suche nach dem Mann, der mit ihrer Mutter zusammen war. Weil sie wissen wollen, woher sie kommen. Denn das ist für ihr Identitätsempfinden in unserer Kultur wichtig. Gut, wenn der Vater dann auftaucht. Denn sonst machen sie sich nur Fantasien über die wunderbaren oder oberüblen Männer. Eben weil sie nicht da sind, aus welchem Grund auch immer.

Die Vatersuche der Wildschweinboys ist witzig geschrieben, mit viel Humor illustriert und absolut passend für die Altersgruppe. Ob allerdings solch heftige Geschlechterklischees dabei bemüht werden müssen, möchte ich doch in Frage stellen.

Ralf Ruhl

Bibliographie:

Anja Fröhlich/ Betina Gotzen-Beck
Mops und Fidel suchen ihren Papa
Hummelburg 2021
www.hummelburg.de
ISBN 978-3-7478-0031-7
32 Seiten, ab 4 Jahre
14,99 Euro

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