Trotz der schwachen wirtschaftlichen Entwicklung bleibt die Fachkräftesituation in der Bundesrepublik angespannt. Die meisten Fachkräfte fehlen derzeit in der Kinderbetreuung und -erziehung. Zuletzt blieben dort mehr als 21.000 offene Stellen unbesetzt.
Die Zahl der Kinder unter drei Jahren in Kindertagesbetreuung ist zum 1. März 2024 gegenüber dem Vorjahr um rund 8.400 auf insgesamt 848.200 Kinder gesunken. Damit waren 1,0 % weniger unter Dreijährige in Kindertagesbetreuung als am 1. März 2023.
Die Krisenstimmung in den Kindertageseinrichtungen wächst. Die Personalnot ist groß und der allmähliche Rückgang der Professionalität treibt so mancher und so manchem die Sorgenfalten auf die Stirn. Das neue Fachkräftebarometer Frühe Bildung präsentiert aktuelle Befunde zu Personal, Arbeitsmarkt und Ausbildung in der Kindertagesbetreuung.
Fast die Hälfte der Eltern mit einem Kind unter drei Jahren wünscht sich einen Betreuungsplatz. Mit zunehmendem Alter des Kindes steigt der Bedarf. Sind die Kinder erst einmal drei Jahre und älter wünschen sich fast alle Eltern einen Betreuungsplatz für ihr Kind. Das sind zwei Ergebnisse der eben erschienenen KiBS-Studie des DJI.
Da hat wohl jemand die Rechnung ohne den Wirt gemacht. Laut einer Bertelsmann Studie fehlen 384.000 Kita-Plätze in 2023. Selbst wenn genügend finanzielle Mittel da wären, könnte der Bedarf nicht erfüllt werden. Denn das Hauptproblem ist der Fachkräftemangel.
Trotz des Kita-Ausbaus spielt die Betreuung durch die Großeltern in Deutschland nach wie vor eine große Rolle. Die von Oma und Opa umsorgten Kinder haben sogar meist zufriedenere Mütter. Die Studie steht zum kostenlosen Download bereit.
Geflüchtete Mütter sprechen besser Deutsch, wenn ihre Kinder schulische oder vorschulische Betreuungsangebote wie Kinderkrippen, Kindergärten, Kindertagesstätten, Ganztagsschulen und Horteinrichtungen wahrnehmen. Bei Vätern besteht dieser Zusammenhang nicht. Das zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB).
Immer mehr Väter wollen heute mehr Anteile an der Familienarbeit und der Kinderbetreuung übernehmen. Aus welchen Gründen auch immer gelingt das nur in jeder sechsten Familie. Das zeigt sich auch im neuen Väterreport, der hier zum Download bereitsteht.
